Der Bundesrat soll dafür besorgt sein, dass die Luftwaffe wirklich ein neues Stationierungskonzept erhält. Mit einer Interpellation hakt der Schaffhauser SVP-Nationalrat Thomas Hurter nun nach.
Im März hatte der ehemalige Berufsmilitärpilot und heutige Inspektor der fliegerischen Berufseignungsabklärung bereits eine Motion eingereicht, in der er neben den drei bestehenden Flugplätzen Meiringen, Sion und Payerne einen vierten vollwertigen Jetflugplatz verlangte.
Leichtflieger im Oberland
Für den Militärflugplatz Dübendorf schlug er einen Weiterbetrieb, und zwar als Standort für Leichtflugzeuge und Helikopter, vor. Ganz knapp, mit 90 gegen 91 Stimmen, lehnte der Nationalrat die Überweisung dieser Motion jedoch Anfang Monat ab. Die offener formulierte Motion von SVP-Nationalrat Adrian Amstutz, der nur eine Überprüfung des Stationierungskonzeptes verlangte, passierte dagegen den Rat deutlich mit 101 gegen 77 Stimmen.
«Bis Ende Jahr muss klar sein, ob das Stationierungskonzept wirklich überprüft wird, und wie es aussieht», stellt Hurter gegenüber dem ZO/AvU klar. Sei dies nicht der Fall, werde der Widerstand gegen den Teilersatz der Tiger-Flotte gerade auch von seiner Fraktion her aufrecht erhalten. Er persönlich sieht am ehesten Emmen als vierten Jetflugplatz, Dübendorf dagegen in der Rolle als Standort für Helikopter und Leichtflugzeuge. «Allenfalls könnten Jets hierher notfallmässig auch noch ausweichen.»
Abklärungen angelaufen
Im Mai hatte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) verkündet, dass es das aus dem Jahr 2005 stammende Stationierungskonzept überprüfe, vor allem um die Verteilung der Flugbewegungen zu verbessern. So hatte es in Meiringen und Sion Proteste gegen zusätzlichen Jetlärm gegeben. Längerfristig prüft das VBS weitere Standorte zur Entlastung der heutigen Jetflugplätze. Dabei handelt es sich vor allem um die Militärflugplätze Mollis, Dübendorf und Buochs. Weiter sollen aber auch Möglichkeiten für die Abdeckung von Spitzen auf den Landesflughäfen Zürich und Genf sowie Standorte im Ausland evaluiert werden. (cb)