Kampfjets donnern über das Schloss
Wieder mal etwas kätzerisch der ganze Titel. 
Da staunt der Schloss-geist, und der Tourismus wundert sich: Morgen Donnerstag überfliegt die Armee das Schloss Spiez.
Mitten unter der Woche eine Flugshow in Spiez? Zugegeben: Das klingt etwas abgefahren beziehungsweise -geflogen. Grund für das Spektakel ist die Brevetierung der sieben diesjährigen Absolventen der Militärpilotenausbildung. Sie findet beim Schloss Spiez statt. «Durch Thunersee Tourismus sind wir auf das Schloss Spiez gekommen», erklärt Thierry Goetschmann, Kommandant der Pilotenschule der Luftwaffe. «Die Brevetierung findet immer möglichst dort statt, wo die meisten Absolventen herkommen.» Heuer würden ein Tessiner, zwei Romands und vier Deutschschweizer, darunter eine Frau, brevetiert.
Problem Geheimhaltung
Die Zeremonie wird um 11 Uhr eröffnet. Dann wird das Schloss Spiez gemäss einer Medienmitteilung von einer Kampfflugzeugformation, bestehend aus zwei Tiger F-5, überflogen. Da scheint etwas schiefgelaufen zu sein, bemüht sich Goetschmann doch um Geheimhaltung der «Überraschung». Wenigstens gegenüber Spiez Tourismus hat die Geheimhaltung funktioniert: Trotz Publikation im Amtsanzeiger zeigt man sich bei Spiez Tourismus überrascht: «Davon haben wir gar nichts gewusst», lässt Marlene Zeller von Spiez Tourismus erstaunt verlauten.
«Gefahrenzone» See
«Nach der Brevetierung begibt sich die 120-köpfige Gesellschaft auf das Motorschiff ‹Stadt Thun›», gibt Goetschmann Auskunft. Vor dem BKW-Kraftwerk an der Werkstrasse (unterhalb Längmaad) werde das Schiff dann verweilen, damit die Flugvorführung einer PC-21, des neuen Schulungsflugzeugs der Armee, eines «Super Puma»-Helikopters sowie von vier PC-7 bestaunt werden könne. Vom Kraftwerk aus sei die Show am besten zu beobachten, so Goetschmann. «Die Flieger werden von 14.15 bis 14.50 Uhr in einer Höhe von rund 150 Metern über dem See Formationsflüge vorführen». Dass die Show, die an Brevetierungen traditionellerweise stattfindet, über dem See abgehalten wird, ist kein Zufall: Für solche ausserordentliche Anlässe muss eine Gefahrenzone eingerichtet und bewilligt werden. Schliesslich sollen weder Sportflugzeuge noch Gleitschirmflieger gefährdet werden. Möglicher Nebeneffekt des «Über-See-Fluges»: Klagen wegen Fluglärms dürften weniger zahlreich ausfallen als bei Shows über Land. Im Inserat im Anzeiger bedankt sich die Luftwaffe schon im Voraus dafür, «dass diese Flugdarbietungen mit wohlwollendem Interesse verfolgt werden».
Das Programm für Donnerstag, 30.Juli:
11 Uhr Schlossüberflug zweier Tiger; zwischen 14.15 und 14.50 Uhr Flugvorführung mit einer PC-21, einem «Super Puma» und vier PC-7 über dem Thunersee.
Quelle:
bernerzeitung.ch
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