Zunächst mal ein Lob an Intrepid, der
hier die Funktion des Seitenruders, und an FastEagle107, der weiter oben das negative Wendemoment für uns Fußgänger (bzw. Süßwasserpiraten ;)) anschaulich erklärt hat.
Aeronaut schrieb:
Der Grund für die zwei Seitenruder ist simpel : beim langsamen Rollen hätte eine Zweimot kaum Strömung auf einem einzelnen Seitenruder. Deshalb baute man zwei dran und zwar genau in den Luftstrom der Propeller.
Stimmt, aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn Mehrfach-Seitenleitwerke gibt es auch bei Einmotorigen, Pushern und/oder Jets uvm.
Wenn man von ihrer Position im Luftstrom der Propeller mal absieht, gilt diese Verbesserung der Anströmung des Seitenleitwerks/Seitenruders gleichermaßen für alle übrigen Flugzeuge mit Mehrfach-Seitenleitwerk.
Aeronaut schrieb:
Ein Problem, daß man anfangs auch bei der Me 262 hatte. Frühe Versionen hatten noch ein Spornrad und waren bei Start und Landung nur schwer zu kontrollieren. Der Pilot mußte die Radbremsen dazu einzeln betätigen.
Hmmh, beim Start die Radbremsen (einzeln) betätigen... :?! klingt nicht nach Lehrbuchstart. Mehr nach Rauchwolke und Martinshorn...
Aeronaut schrieb:
Das moderne Dreibeinfahrwerk mit Bugrad schaffte da Abhilfe.
Vor allem, wenn es ein
lenkbares Bugrad hat. Ich meine, gehört zu haben, dass viele Flugzeuge eine Kopplung zwischen Seitenruderausschlag und Lenkungsausschlag des Bugrades haben, so dass eine reibungslose Koordination von bodengebundener und aerodynamischer Kontrolle der Längsachse auch bei starkem oder böigem Seitenwind während Start und Landung möglich ist.
Intrepid schrieb:
Außerdem , wie die Frage nach der Henne und dem Ei, aber eindeutiger zu beantworten: wer war zuerst auf der Welt, der "Flugschüler" oder der "Fluglehrer"? Ich will damit sagen: mit ein bisschen Vorbereitung geht das schon, einfach mal zu landen. Kommt auf die Vorbereitung und die Auffassungsgabe drauf an.
Die Fragen, wer zuerst da war, sind ja vergleichsweise leicht zu beantworten:
natürlich das
Ei bzw. der
Flugschüler.
Intrepid schrieb:
...das Seitenruder muss mehr ausgleichen als nur das negative Wendemoment. Es muss zum Beispiel auch den asymetrischen Schub ausgleichen, wenn ein Propellerflugzeug mit hohem Anstellwinkel fliegt. Das gilt insbesondere bei einmotorigen Flugzeugen oder mehrmotorigen mit gleichlaufenden Motoren.
Spricht man da wirklich von "asymmetrischem Schub"? Du meinst doch einen Effekt der Luftverwirbelung oder gar des Drehmoments des/der Propeller, nehme ich an?!
Intrepid schrieb:
Und warum begreifen es dann die Piloten, obwohl es kompliziert ist? Weil man ihnen eine ganz einfache Regel an die Hand gibt: "kick the ball".
Das ist wohl der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis muss man ein Phänomen nicht zwingend verstehen, wenn man einer antrainierten Prozedur folgt, die die richtige Reaktion darstellt. Wichtig ist, dass man richtig reagiert... und man kann fliegen.
Schorsch schrieb:
Bei Unklarheiten gerne fragen.
Fakt ist, dass die Bedienung des Seitenruders bei einem zivilen Jet außerhalb von Start und Landung unsinnig und gefährlich ist.
Gern, Schorsch:
1. Erläutere doch bitte noch kurz, wieso es unsinnig und gefährlich ist.
2. Warum betrifft es gerade zivile Jets? :?! Viele Typen werden bekanntlich sowohl zivil als auch militärisch genutzt.
An Stelle einer Erklärung wäre ich natürlich auch bereit, einen Schnupperflug in einer F-4F anzutreten. Da müsste ich also nur diesen Text ausdrucken und nach Wittmund fahren... :p