Die Feststellung, was zur Masse gehört, was aus- oder abgesondert werden muss und wie verbliebene Masse unter Neumasse- und Altmasse-Gläubigern aufzuteilen ist ist streng nach Gesetz geregelt. Der Gläubigerausschuss kann zwar einiges mitentscheiden, aber nur in strengen Grenzen. Das Problem ist ja meist, dass die Masse nicht ausreicht, um alle Gläubiger zu befriedigen. Bei der Schneider-Pleite hat aber damals z.B. der Gläubigerausschuss (bzw. dessen rechtlicher Vorläufer nach altem Recht) entschieden, dass die als berechtigt festgestellten Handwerker-Rechnungen bevorzugt zu bedienen sind und die der Kreditgeber nachrangig. Hier reicht das verbliebene Vermögen ja noch nicht mal aus, um den gesondert gesicherten Kredit der Bundesregierung zurückzuzahlen. Für die Klassen, in denen der Ausschuss etwas mitzureden hätte, bleibt also gar kein Geld über. Daher gab es also gar nichts zu entscheiden.
Selbst wenn es dem Insolvenzverwalter gelingen sollte über Ansprüche gegen Ethiad oder Rückforderungen von Geldern, die Air Berlin in den letzten Jahren an Gläubiger gezahlt hat, obwohl diese davon ausgehen mussten, dass Air Berlin eigentlich zahlungsunfähig ist, also bös-gläubig waren, wird da nie genug Geld zusammenkommen, um irgendwelche Ansprüche von Endkunden, die auch ihren Bonusmeilen oder Flugkosten sitzen geblieben sind, zu befriedigen.
