24 Stunden Luftuberwachung

Diskutiere 24 Stunden Luftuberwachung im Schweizer Luftwaffe Forum im Bereich Einsatz bei; Aus 2014 dieses Bericht uber die Luftuberwachung bis 2020. "Heute ist die Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten einsatzfähig. Das Parlament...
Jeroen

Jeroen

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Aus 2014 dieses Bericht uber die Luftuberwachung bis 2020.
"Heute ist die Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten einsatzfähig. Das Parlament verlangt hingegen eine 24-Stunden-Bereitschaft."
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Luftueberwachung-rund-um-die-Uhr/story/28586322

Aber letzten Dienstag wurde ein F-18 hochgeschickt um eine Russische Flieger luftpolizeilich zu uberprufen. Rusland war veraergert.
Beschuldigte zwar Frankreich und beklagte eine bedrohliche Annäherung durch ein französisches Kampfflugzeug.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/schweizer-fa18-kontrolliert-russisches-flugzeug-ueber-biel/story/13416823
http://news.yahoo.com/paris-summons-russia-ambassador-over-false-aviation-claim-130634633.html
und
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/kreml-ruegt-die-schweiz-wegen-flugkontrolle/story/27815744
 

koehlerbv

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Es ist aber auch selten dämlich, eine angemeldete Parlamentarierdelegation vor einer *der* internationalen Politikstädte derart zu begrüssen. Wäre neben einer Maschine der Flugbereitschaft mit Bundestagspräsident Lammert und einer Parlamentarierdelegation in Hanoi unangemeldet plötzlich eine Su-30 aufgetaucht, hätte auch Deutschland seinen Unmut geäussert. Die Schweiz hatte ganz gewiss die Maschine angemeldet bekommen und lange vor Erreichen des Luftraums auf den Systemen (auch militärisch und eben dort gesehen, dass es keine Tu-160 war).

Peinlich auch, dass Russland dann den Protest falsch adressiert. Aber das ist die sekundäre Story.

Bernhard
 

Lubeo

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Das Parlament verlangt zwar eine 24-Stunden-Bereitschaft, aber es hat für den Bundesrat keine Konsequenzen, wenn er dies nicht macht.
Gerade wurde die Budget-Ideen des Bundesrates bis 2020 vorgestellt. Für die Armee sollte dann nur 4.5 Mia. zur Verfügung stehen. Wie sollte so in einem Hochpreis- und Lohnland ein 24h Luftpolizeidienst finanziert werden können? Von einem Ersatz der F/A-18 ganz zu schweigen? :headscratch:

Mal platonisch: Für was will das Parlament einen 24h Luftpolizeidienst und zieht es und der Bundesrat auch ALLE Konsequenzen um den eigentliche Sinn umzusetzen? Ich bezweifle und daran krankt die Glaubwürdigkeit.
 
Swiss Mirage

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Es ist aber auch selten dämlich, eine angemeldete Parlamentarierdelegation vor einer *der* internationalen Politikstädte derart zu begrüssen. Wäre neben einer Maschine der Flugbereitschaft mit Bundestagspräsident Lammert und einer Parlamentarierdelegation in Hanoi unangemeldet plötzlich eine Su-30 aufgetaucht, hätte auch Deutschland seinen Unmut geäussert. Die Schweiz hatte ganz gewiss die Maschine angemeldet bekommen und lange vor Erreichen des Luftraums auf den Systemen (auch militärisch und eben dort gesehen, dass es keine Tu-160 war).

Peinlich auch, dass Russland dann den Protest falsch adressiert. Aber das ist die sekundäre Story.

Bernhard
Bernhard, bei deiner Kritik vergisst du einen wichtigen Punkt. Die schweizerische Eidgenossenschaft und die Volksrepublik Vietnam sind souveräne, eigenständige und unabhängige Staaten. Es ist deren Recht und Pflicht den eigenen Luftraum zu überwachen. In dieser Aufgabe können sie jedermann soviel sie wollen überprüfen. Da hat weder Russland oder Deutschland (in deinem Beispiel) etwas zu meckern.

Und nein, vietnamesische Kampfflieger im vietnamesischen Luftraum müssen sich nicht bei einer Maschine der deutschen Flugbereitschaft anmelden. Das ist vietnamesisches Hoheitsgebiet und die haben das Sagen dort. Gilt genauso für den Schweizer Luftraum und die Schweizer Luftwaffe.

Ein paar Sachen sind aber schon etwas seltsam an der ganzen Geschichte. Zuerst einmal wurde der russische Flieger über Biel kontrolliert, die russische Besatzung wähnte sich aber über dem französischen Luftraum. Auch meinten sie, das kontrollierende Flugzeug sei ein Franzose und haben dementsprechend eine Protestnote in Paris abgegeben. Man könnte nun spekulieren, dass die russische Besatzung etwas verwirrt war und nicht mehr so recht wusste wo sie überhaupt rumfliegen. Vielleicht haben sie auch irgendwelche Transponder nicht eingestellt oder abgeschaltet, oder auf entsprechende Anfragen der Bodenleitstelle nicht oder unvollständig reagiert. Einfach so aus eigenem Antrieb und nur aus Spass wird die Schweizer Luftwaffe nicht eine oder zwei F/A-18 losgeschickt haben.


Das Parlament verlangt zwar eine 24-Stunden-Bereitschaft, aber es hat für den Bundesrat keine Konsequenzen, wenn er dies nicht macht.
Gerade wurde die Budget-Ideen des Bundesrates bis 2020 vorgestellt. Für die Armee sollte dann nur 4.5 Mia. zur Verfügung stehen. Wie sollte so in einem Hochpreis- und Lohnland ein 24h Luftpolizeidienst finanziert werden können? Von einem Ersatz der F/A-18 ganz zu schweigen? :headscratch:

Mal platonisch: Für was will das Parlament einen 24h Luftpolizeidienst und zieht es und der Bundesrat auch ALLE Konsequenzen um den eigentliche Sinn umzusetzen? Ich bezweifle und daran krankt die Glaubwürdigkeit.
Lubeo, mit dem Rechtsrutsch (für Schweizer Verhältnisse) bei den Parlamentswahlen wird nun alles gut oder vielleicht noch besser in der Schweiz. Vielleicht sollte ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei das VBS Departement übernehmen. Die zwei letzten und der heutige Amtsinhaber, welche immerhin Mitglieder der nationalkonservative SVP waren/sind, hatten leider ein ziemlich negativen Einfluss auf Fähigkeiten der Armee. Und nein, die linke Minderheit ist nicht an allem Übel dieser Welt schuldig.

Greetings from Texas!
 
GorBO

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Ein Staatsluftfahrzeug welches über das Territorium eines anderen Landes fliegt benötigt neben dem Flugplan auch eine sogenannte Diplomatische Clearence. Man sollte also davon ausgehen, dass auch dieses russische Flugzeug eine Solche hatte. Dann ist es ein Affront diesem Luftfahrzeug Kampfjets, außer zu Begrüßung, hinterher zu schicken. In Diplomatenkreisen wird bei sowas schon mal der Botschafter einbestellt. Das ist in diesen Kreisen Ausdruck äußersten Missfallens.

Was die Verwirrung der russischen Besatzung angeht, beim IFR-Flug im oberen Luftraum erkennt man so ohne weiteres nicht mehr, über welchem Land man gerade ist. Der Name der Flugverkehrskontrollstelle weist nämlich nicht immer auf das überflogene Land hin. In Norddeutschland heißt diese bspw. Maastricht Radar. Lediglich bei der Flugplanung erkennt man auf den Enroute-Charts die Ländergrenzen. Wenn der Flieger jetzt eine Abkürzung oder ein Rerouting während des Fluges bekommt, kann es dann schon mal sein, dass man Ländergrenzen überfliegt, ohne es zu merken.
Das erklärt vielleicht auch den ganzen Vorfall: Die Besatzung plante den Flug nur über Deutschland und Frankreich hinweg und holte sich dafür entsprechende Freigaben. Während des Fluges bekamen sie jetzt eine Abkürzung, die sie jedoch über schweizer Luftraum führten, die Schweizer wussten nix davon, erkannten am ADS-B Code aber, dass es ein russisches Staatsluftfahrzeug ist und schickten die F-18. Also alles nur ein Missverständnis und mangelnde Kommunikation zwischen der schweizer LRÜ und der evtl. französischen Flugverkehrskontrolle.
Ist aber auch nur großes Rumspekulieren!
 

Lubeo

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Vielleicht sollte ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei das VBS Departement übernehmen. Die zwei letzten und der heutige Amtsinhaber, welche immerhin Mitglieder der nationalkonservative SVP waren/sind, hatten leider ein ziemlich negativen Einfluss auf Fähigkeiten der Armee.
Jemand, der das Ziel hat seine eigene Armee abzuschaffen (SP Parteiprogramm, siehe SP Hompage), ist eine schlechte Wahl als Armeevorsteher. Siehe Abstimmung im Parlament von diesem Sommer, wo die Linken praktisch geschlossen gegen die Weiterentwicklung der Armee stimmten, weil damit der Armeeabbau nicht weit genung ging. Man betrachte nur mal die Vorschläge der SP vor der Abstimmung über die Gripen mit Ideen wie "Abschaffung der Fliegertruppen Überlasses der Schweizer Luftraumes der NATO". Gut, dann erübrigt sich das Thema hier von selbst. Irgend wie passend für einen Kolonialstaat.

Und welchen schlechten Einfluss auf die Armee sollte Ueli Maurer haben?

Siehe PM.
 
_Michael

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Dann ist es ein Affront diesem Luftfahrzeug Kampfjets, außer zu Begrüßung, hinterher zu schicken. In Diplomatenkreisen wird bei sowas schon mal der Botschafter einbestellt. Das ist in diesen Kreisen Ausdruck äußersten Missfallens.
Ist diese Aussage durch konkrete Fakten belegt oder eher eine Vermutung? Wenn es um den Luftpolizeidienst geht, dann liest man ja eigentlich alle Nase lang, dass eine wichtige Aufgabe darin bestünde, zu überprüfen, ob bei Diplomatic Clearances auch tatsächlich das fliegt, was angemeldet wurde.
 
Grimmi

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@Lubeo
Also der Ueli hat der Armee in seinen paar Amtsjahren mehr geschadet als jedwelche SP Politik. Das Gripen-Desaster geht sogar vollumfänglich auf sein Konto und auch Transportflugzeuge werden wir nie erhalten bei ihm. Ja, das Fernziel einer Sozialdemokratischen Partei kann und muss die Abschaffung einer Armee sein - aber die Leute wissen genau dass das nur in einem globaleren Rahmen stattfinden kann/muss. Im Tagesgeschäft sind manche Linken die besseren Armeebeführworter/Kenner als manche Rechte. Beim Ueli sag ich immer 'Die Schweizer Armee mit Hellebarden, Velos und Mulis' ... so weit weg bin ich wohl nicht von seiner Traumvorstellung :tongue: (und nein, habe nix gegen Velos und Mulis !)

Luftpolizei
...Die Luftwaffe leistet im Auftrag des Bundes Woche für Woche
Luftpolizeieinsätze. Dazu gehört einerseits die Überwachung und stichprobenweise Kontrolle
von ausländischen Staatsluftfahrzeugen, welche für den Überflug von Schweizer Territorium
eine sogenannte Diplomatic Clearance brauchen
, als auch das Abfangen von Flugzeugen,
die die Luftverkehrsregeln oder die Lufthoheit in schwerwiegender Weise verletzen. Ein
solches Flugzeug wird gemäss den Vorgaben der internationalen Zivilluftfahrtorganisation
ICAO kontrolliert und aus dem Raum oder zur Landung auf einen Flugplatz begleitet. ...
Quelle Factsheets LW (im pdf Leistungsspektrum der Luftwaffe, Link)
 
GorBO

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@_Michael; @Grimmi
Ich kann es leider nicht belegen, aber in der Diplomatie läuft ja viel über symbolisches Handeln.
Wenn ein Staatsoberhaupt, sein Stellvertreter oder eben gewählte Volksvertreter mit einem Regierungsflugzeug eine entsprechende Freigabe erhalten haben und den Flug wie geplant durchführen, dann ist es doch ein Symbol des Misstrauens, wenn sich die Armee des überflogenen Staates gezwungen sieht den Flug zu identifizieren. Zu mal auch der schweizer Radaroperator in der Lage ist eine IL-96 und TU-204 von einer IL-20 oder TU-95 zu unterscheiden. Und sich dem Luftfahrzeug zur Identifizierung soweit zu nähern, dass diese es bemerken ist schon gar nicht nötig.
Ergo stellt das Ansteuern eines mit Flugverkehrskontrollfreigabe fliegenden Staatsluftfahrzeugs durch militärische Jets, so dass diese aus dem Staatsluftfahrzeug wahrgenommen werden können, symbolisches Handeln i.S.d. Diplomatie dar, eben als Ausdruck des Misstrauens.
Welchen Sinn sollte dieses Abfangen denn sonst haben? Wer tatsächlich in der Maschine sitzt und ob dies der DiploClearance entspricht, kann man dann eh erst nach der Landung feststellen.
 
ray.ch

ray.ch

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Die ganze Diskussion hier scheint irgendwie aus dem Ruder gelaufen zu sein.

Lest doch bitte erstmal die von Jeroen verlinkten Beiträge, dann müsst ihr nicht über den Ablauf des Vorfalls spekulieren.
Die Sache war geplant und den russischen Behörden im voraus gemeldet.

Und die Parteidiskussion finde ich hier schon ein wenig offtopic.
 
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