Segelflugzeug zerschellt an Wohnhaus in Quakenbrück

Diskutiere Segelflugzeug zerschellt an Wohnhaus in Quakenbrück im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Niedersachsen: Segelflugzeug zerschellt an Wohnhaus
Reisi

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Zitat:

"Wenn man fünf bis 20 Mal einen sauberen Start, einen guten Flug und eine gute Landung hingelegt hat und die Wetterbedingungen passen, ist man nach Zustimmung eines zweiten Fluglehrers reif für den ersten Alleinflug", so Bertram weiter."


.... ich bin mir ziemlich sicher, daß dies so nicht gesagt wurde..... :frown: Würde mich sehr verwundern.

In des Fluglehrers Haut möchte ich nicht stecken. Warten wir den BFU-Bericht ab. :FFCry:

Reisi
 

Boogi

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@Reisi

Naja, wenn die anderen Punkte im Ausbildungsnachweis erledigt waren, (Start, Landung, Platzrunde, Kurven, Rollübungen, Langsam- und Schnellflug, Startunterbrechungen, etc.) ein Medical da war und das Mädchen dann "5 bis 20 saubere Flüge" gemacht hat, dann sehe ich da kein Problem sie alleine fliegen zu lassen.

Aber tragisch ist die Geschichte allemal.

Gruß
Boogi
 
Reisi

Reisi

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Hi Boogie,

also muss man das Zitat so verstehen, daß nach erfolgreichem Bestehen aller erforderlichen Übungen im Ausbildungsnachweis noch 5-20 Schulstarts danach erfolgreich geflogen wurden. Ok. So verstehe ich. Unglücklich formuliert, oder? Liest sich so, als wenn bisher nur 5-20 Starts im Flugbuch standen.

Aber wie gesagt: Warten wir den BFU Bericht ab.....

Grüße,

Mats
 
mig-jet

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Hier lief so manches schief, meine Ausbildung dauerte ein ganzes Jahr. Für den betroffene Fluglehrer soll es eine Lehre sein, aber er muss auch damit leben mitschuldig für den Tod eines jungen Menschen zu sein. Ob er noch als Fluglehrer weiterarbeitet weiß ich nicht, aber so eine Tragödie hinterlässt Spuren die man schwer verkraften kann.
Gruß, Marc
 
Skysurfer

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Ein erschütternder Bericht... der nachdenklich macht.
 

Tyno

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Haben die wirklich 4 Jahre gebraucht für die 24 Seiten oder wurde das Dokument erst jetzt entdeckt?
 
Skysurfer

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Der Untersuchungsbericht ist doch sehr komplex... und datiert mit 20. Juni 2016.

Und die Aussagen bzw. Erkenntnisse der BFU kann man nicht in 5 Wochen erwarten.
 
Spartacus

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Haben die wirklich 4 Jahre gebraucht für die 24 Seiten oder wurde das Dokument erst jetzt entdeckt?
Nö, passt schon. Die Jungs und Mädels in Braunschweig sitzen aber nicht den ganzen Tag am Schreibtisch und warten drauf, dass was passiert. Da liegen so viele Themen auf dem Tisch von so wenigen Mitarbeitern, dass es eben einfach seine Zeit dauert.
Ich hatte vor einiger Zeit mal die Gelegenheit, eine Führung durch die BfU zu bekommen.
Eindrucksvoll und erschreckend zugleich, was die mit den gegebenen (und sinkenden) Mitteln an Ausstattung und Personal leisten müssen.
Und wenn man dann die Wrackhalle besichtigt, wird einem erst klar, womit man da wirklich zu tun hat: mit Schicksalen die leider meist abrupt geendet haben.
Und da steht Sorgfalt einfach mal vor medialem Zeitdruck. Alleine schon aus Respekt vor den Beteiligten, aber auch, weil aus den Berichten zumindest manchmal ernsthafte Konsequenzen folgen können.
Niemand setzt sich da hin schreibt "eben mal schnell" 24 Seiten runter, damit die Presse oder neugierige Foristen zwei Tage nach dem Unfall alles haben.

Spartacus
 
bodo

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Hier lief so manches schief, meine Ausbildung dauerte ein ganzes Jahr.
In Flugschulen ist es nicht unüblich, dass man die Schüler innerhalb von zwei Wochen bis zum Alleinflug bringt. Wenn man 14 Tage am Stück mit dem selben Lehrer schult, ist der Lernfortschritt merklich höher, als wenn man das nur am Wochenende und mit wechselnden Lehrern macht, wenn auch das Wissen sich über einen längeren Zeitraum vermutlich besser festsetzt.
Die Startzahl, welche die Schülerin hatte, ist ja auch durchaus im Rahmen, und selbst für den "normalen" Vereinsschulbetrieb nicht ungewöhnlich. Natürlich spielt auch das Wetter, die Gegebenheiten des Fluggeländes und das eingesetzte Flugzeug eine Rolle, wie viel Starts jemand benötigt.
Schief gelaufen ist vor allem die Einhaltung der formalen Dinge, insbesondere der Dokumentation. Ob die Ausbildung selbst zu bemängeln war, kann man aus der Ferne sicher nicht beurteilen. Nach Ansicht der BFU deutet einiges darauf hin, dass die Schülerin noch nicht die notwendige Reife für einen Alleinflug besaß. Hier entstand mit Sicherheit durch das bevorstehende Ende des Kurses und die Tatsache, dass alle anderen Teilnehmer bereits ihren Alleinflug absolviert hatten, ein mentaler Druck für Lehrer und Schülerin, der den Unfall begünstigt haben dürfte.
Ob er noch als Fluglehrer weiterarbeitet weiß ich nicht, aber so eine Tragödie hinterlässt Spuren die man schwer verkraften kann.
Mit ziemlicher Sicherheit ist der Fluglehrer ehrenamtlich und unentgeltlich als solcher tätig, sein Job wird - wie in den Segelflugvereinen üblich - ein anderer sein. Ein erster Alleinflug ist immer mit einem gewissen Risiko behaftet, aber es kommt dabei dennoch sehr selten zu Unfällen. Wie man sowas als Fluglehrer verkraftet hängt sicher von einem selbst ab. Tauschen möchte mit ihm sicher niemand.
 

Tyno

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auch, weil aus den Berichten zumindest manchmal ernsthafte Konsequenzen folgen können.
Gerade auch, um aus Unglücken zu lernen, könnte ich mir eine etwas schnellere Aufarbeitung vorstellen. So wahnsinnig komplex war der Unfallhergang ja nicht gerade begründet.
 
Spartacus

Spartacus

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Gerade auch, um aus Unglücken zu lernen, könnte ich mir eine etwas schnellere Aufarbeitung vorstellen. So wahnsinnig komplex war der Unfallhergang ja nicht gerade begründet.
Der eigentliche Hergang vielleicht nicht, aber alle Unterlagen und Aussagen zusammenzutragen (Wetter, Platz, Veranstalter, Ärzte, Familie, Lehrer, Vereine, Verbände), Rückfragen zu klären und alles auch in der Gesamtschau zu analysieren ist deutlich aufwändiger, als man sich das gemeinhin vorstellt.
Man will ja auch keine vorschnellen Urteile herbeiführen. Das ist nicht Auftrag der BfU.
Wenn man dann noch überlegt, dass gerade Vereine und Verbände sehr vorsichtig sind mit offiziellen Äußerungen, wenn es um ihre eigenen Schwächen geht, wird das alles schon seine Zeit gedauert haben.
Und nochmal: Die BfU hat zu einem Zeitpunkt nicht immer nur einen Unfall zu untersuchen.
Die Wrackhalle ist regelmäßig mit 8 - 10 Wracks aller Arten gefüllt. Und das sind nur die "wichtigsten" aus der GA. Größere Wracks sind noch nicht mal in Braunschweig lagerbar und werden ggf. auf Flugplätzen oder bei Herstellern gelagert und dann dort untersucht.

Spartacus
 
Spartacus

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In Flugschulen ist es nicht unüblich, dass man die Schüler innerhalb von zwei Wochen bis zum Alleinflug bringt.
Wohl nur in Segelflugschulen.
Im Motorbereich habe ich das noch nirgendwo gesehen.

Ob die Ausbildung selbst zu bemängeln war, kann man aus der Ferne sicher nicht beurteilen.
Wenn nach Aussagen der Beteiligten eine einzige Theorie-Einheit vor dem Alleinflug stattfand, ist meiner Meinung nach die Ausbildung zu bemängeln.
Und in 14 Tagen komprimiert zum Alleinflug zu kommen, mag zwar auch bei Einhaltung der erforderlichen Theorievermittlung und der Dokumentation möglich sein, setzt aber alle Beteiligten unter einen gewissen Erfolgsdruck und berücksichtigt keinerlei individuelle Situationen weder bei den Schülern noch bei anderen beteiligten Elementen (Flieger, Platz, Wetter, Lehrer, ...).
Ich halte das nicht für gut. Es scheint aus meiner Sicht eher eine Sache von "Masse statt Klasse" zu sein.
Das kann in der Fliegerei eher fatal enden, als wenn es darum ginge, in 14 Tagen die Platzreife für Golf zu erwerben.

Spartacus
 

jackrabbit

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Hallo,

Ob die Ausbildung selbst zu bemängeln war, kann man aus der Ferne sicher nicht beurteilen.
Nach Ansicht der BFU deutet einiges darauf hin, dass die Schülerin noch nicht die notwendige Reife für einen Alleinflug besaß.
ich finde schon, dass die BFU im Rahmen der Möglichkeiten eines Gutachtens recht deutlich Mängel und Fehler innerhalb der Ausbildung aufzeigt.
Mir tut es für die Angehörigen und Freunde der Verunglückten Leid lesen zu müssen, dass der Unfall im Prinzip vermeidbar war (m.E.).

Grüsse
 
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Intrepid

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Gerade auch, um aus Unglücken zu lernen, könnte ich mir eine etwas schnellere Aufarbeitung vorstellen.
Es hat sehr zügig Konsequenzen gegeben, lies Dir den Bericht noch einmal genauer durch. Der Bericht ist nur der offizielle Abschluss.
 
_Michael

_Michael

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Gerade auch, um aus Unglücken zu lernen, könnte ich mir eine etwas schnellere Aufarbeitung vorstellen.
Bei den meisten Flugunfällen werden sehr schnell erste Empfehlungen herausgegeben, im schlimmsten Fall komplette Groundings einer Flotte.

Wohl nur in Segelflugschulen.
Bei einer mir bekannten, recht grossen vereinsmässigen Segelflugschule ist das jedenfalls auch so. Im 2-wöchigen Anfängerkurs kommen die meisten zu ihrem ersten Alleinflug.
 
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