strike_r
Testpilot
@königstiger - das liest sich sehr nach einer frustrierten Generalabrechnung, ich fange mal beim letzten Absatz an...?.. Hauptproblem waren fehlende zivile Vorschriften für ein militärisch genutztes Gerät. Die zur Verfügung stehenden französischen Bezugsdokumente konnten auf den normalen Dienstweg nicht bezogen werden.
Die EADS verweigerte die Zusammenarbeit mit der MTU. Sicherlich kann die MTU Triebwerke entwickeln und herstellen.... nicht in der Dimension und dem vorgegeben Zeitraum.
Die abgegeben Terminpläne konnten von Anfang an nie realisiert werden.
Kritisch verhielt sich die Auslegung des Getriebes, da man die Dimension völlig unterschätzte und laienhaft glaubte mit den vorhandenen Hilfsmitteln lösen zu können...
Verzögerungen gibt es in jedem Programm. Die Ursache liegt imBestellverfahren und dem komplizierten Vertragsrecht aber auch an den mangelhaften Projektkontrolle seitens des AG. Wer bestellt, der schafft an. ...
- kompliziertes Vertragsrecht und mangelnde Projektkontrolle AG? - genau dies ist m.E. falsch. Der Vertrag war einfach, commercial approach, Kunde Occar bestellt und Industrie liefert - Festpreis - fertig. Eine richtige Projektkontrolle war abseits der vereinbarten Meilensteine nicht vorgesehen.
EPI ist Unterauftragnehmer AMSL und bekam spezifische Leistungsbeschreibungen, wie das Triebwerk zu entwickeln ist - war damit dann im Prinzip selbstständig verantwortlich (natürlich mit industriellen Schnittstellen etc). EADS hatte insofern damit nichts zu tun und von einer Verweigerung der Zusammenarbeit mit MTU lese ich hier zum ersten Mal, waren doch die Kontakte Daimler/MTU immer gut... Es waren eher die EPI internen Streitigkeiten zwischen 4 Partnen mit gleichen Rechten...
Der Terminplanung hat EPI in Kenntnis der völligen Neuentwicklung zugestimmt und versichert, den Plan halten zu können (was alleine in mind. 2 Jahren Verzug endete) - inclusive der gearbox Entwicklung...
Die industrielle Sprache ist Englisch, dass MTU französische Dokumente bekam, kann ich nicht bewerten - wird wohl von SNECMA gewesen sein... Mit zivilen Vorschriften für ein militärisches Gerät kann ich mir das nicht erklären, sowie ich weiß, ist das Triebwerk alleine Zivil zertifiziert...
Kurzum, EPI hat sich und das Programm in der Komplexität und Technologie mindestens genauso grandios unterschätzt wie Airbus Military S.L. bzw. dessen shareholder das Gesamtprogramm... Und wie übrigens auch die Kunden bzw. die Nationen, welche auch zu diesem Vertrag gedrängt hatten...
Gruß
Strike_r