Bürokratie aller Orten. Und es gibt tatäschlich leute die behaupten schlimmsten Bürokratenwahn gäbe es beim Bund.
Hat man im Ernstfall überhaupt Zeit zu warten bis alle Unterschrieben haben?
Das dachte ich auch.......bis ich in die zivile Luftfahrt eingestiegen bin und nun das LBA und die EASA dafür sorgt, dass ich jede Menge Kugelschreiber im Jahr vernichte.......
Die Trägerscouts sind echte Profis und ein verdammt gut eingespieltes Team. Der Flugbetrieb auf diesen Trägern läuft vor der Küste der USA genauso streng und geregelt ab, wie bei einem Kampfeinsatz im Golf. Da gibt es keine Ausnahme!
Ich hab die Träger im Kampfeinsatz während der Operation Iraqi Freedom und Operation Enduring Freedom besucht und es nie erlebt, dass auch nur eine Maschine am Katapult stand, ohne dass ihr genaues Gewicht nicht schon lange vorher bekannt war und abgezeichnet werden musste.
Aber es scheint ja auch ein gutes System zu sein, denn die Navy hat schon seit vielen, vielen Jahren keinen Unfall mehr gehabt, bei dem die Fehlerquelle auf einen falsch berechneten Katapultdruck aufgrund falscher Gewichtseingabe zurückzuführen war.
Ich nehme an, das Gewicht hat der Pilot bei der Flugplanung berechnet. Gibt es eine art Waage auf einem Träger? So ähnlich wie Waagen für LKW bei Kontrollen auf der Autobahn?
Nein, er macht nur einen Cross-Check und überprüft die Angaben. Der Einsatz-Offizier gibt den Einsatz, die Bewaffnung und Tankmenge vor. Die Wartung rüstet dann die Maschine auf und berechnet das Gewicht. Das ist aber ziemlich einfach. Man hat genaue Gewichtsangaben über jede Art der Bewaffnung und rechnet diese Werte auf die betankte Fuelmenge und die Anzahl der Crewmitglieder und schon hat man sein Take-off Gewicht. Das ist schon sehr genau und vollkommen ausreichend!
Ob jetzt ein Pilot 70kg wiegt und ein anderer Pilot 90kg, ist vollkommen egal.
Aber es gibt wirklich eine Art Waage auf den Trägern! Hinter dem Cat 1 und 2 und seitlich vom Turm sind Druckplatten im Decksboden verbaut. Aber die werden eigentlich nicht mehr genutzt, da die Berechnung auf dem Papier vollkommen ausreichend ist und sogar noch genauer ist.
Das alles interessiert Murphy nicht und Human Factors "erwischen" auch JEDEN -> Routine ist "tödlich". Wobei ich überzeugt bin, dass möglichstes getan wird um Fehler zu vermeiden.
Aber wenn das alles Wasserdicht wäre, gäbs keine Flugzeugabstürze,
Bahnunglücke ect. pp.
Natürlich wird es immer wieder Abstürze geben! Das kann niemand verhindern.
Wir haben während meiner Zeit im MFG2 auch zwei Maschinen und eine Crew verloren.
Und kurz nach unserem Besuch auf der USS Dwight D. Eisenhower im Feb diesen Jahres, ist eine Hawkeye des Carrier Air Wings ins Meer gestürzt und der Pilot ist dabei ums Leben gekommen.
Der Fehler lag aber nicht in der Gewichtsberechnung und hatte auch nichts mit der Routine zu tun. Ein Flugzeugträger ist nunmal einer der gefährlichsten Arbeitsplätze der Welt und allein der professionellen Arbeit an Deck ist es zu verdanken, dass nicht mehr passiert.
Ich arbeite seit vielen Jahren im Flugbetrieb, aber ich bin immer wieder von dem eingespielten Teams an Bord der Träger beeindruckt! Eine schweizer Uhr ist nix dagegen
So........jetz aber wieder zurück zum eigentlichen Thema .....
Geht ja hier um die F-16 und nicht über die Navy und deren Hornets
Viele Grüße Kai