Sammelthread : Private Weltraum-Projekte

Diskutiere Sammelthread : Private Weltraum-Projekte im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Virgin Galactic hat am Long Beach Airport ein Areal erworben, auf dem es einen Gebäudekomplex errichten wird, in dem die Designentwicklung und der...
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Virgin Galactic hat am Long Beach Airport ein Areal erworben, auf dem es einen Gebäudekomplex errichten wird, in dem die Designentwicklung und der Bau des "LauncherOne" erfolgen soll. Der wiederverwendbare LauncherOne Flugkörper soll vom WhiteKnightTwo Flugzeug in einen hohen Orbit gebracht werden und von dort aus dann Satelliten mit einem Gewicht bis zu 225 kg in NEO oder 100 kg in SSO tragen. Dieses System verspricht deutliche Kosteneinsparungen gegenüber bisherigen Lösungen, da zum einen ein Start von sehr vielen unterschiedlichen Orten aus möglich sein wird und zum anderen die WhiteKnightTwo Flugzeuge dann noch besser ausgelastet werden können, da sie sowohl für die Passagier- als auch die Frachtmissionen genutzt werden können.

http://www.spacedaily.com/reports/Virgin_Galactic_Opens_New_Design_and_Manufacturing_Facility_for_LauncherOne_999.html
 
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Der Absturz des SpaceShipTwo geht auf einen Pilotenfehler zurück. Aber auch die Konstrukteure bei Scaled Composites werden kritisiert, weil sie Schutzmaßnahmen gegen "menschliche Fehler" zu wenig bei der Entwicklung berücksichtigt hätten. Das NTSB hat nun Empfehlungen an die FAA und die Commercial Spaceflight Federation (CSF) gegeben, damit diese weitere Schritte zur Verbesserung der Sicherheit in diesem Luft/Raumfahrtsegment einleiten können.

http://www.spacedaily.com/reports/Early_brake_deployment_caused_SpaceShipTwo_accident_NTSB_999.html
 
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Ist das schon geposted worden ... ?

Blue Origin Blue Origin & New Shepard im Test mit erfolgreicher Landung:

https://www.youtube.com/watch?v=9pillaOxGCo

https://www.youtube.com/watch?v=0EIkzHYYm1w
Dann haben die das geschafft, was SpaceX bisher noch nicht geglückt ist. Glückwunsch.
Scheint aber ein kleineres Team zu sein.

Ich glaube, dass man in 15 - 20 Jahren keine staatliche Raumfahrt mehr haben wird. Die privaten
Raumfahrtunternehmen sind viel flexibler und führen ihre Programme wesentlich schneller durch
als staatliche Organisationen. Damit beziehe ich mich allerdings nur auf die bemannte Raumfahrt.
Bei Forschungsmissionen werden die Privaten wohl kein großes Engagement zeigen, denn da kann
man nichts verdienen.
 
mcnoch

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Alien
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Ich denke, gerade in der bemannten Raumfahrt werden weiterhin die staatlichen, internationalen Programme laufen, an denen die privaten teilhaben.
Die private Raumfahrt wird sich auf das unbemannte Space-Mining konzentrieren. Die USA haben ja gerade letzte Woche das Gesetz verabscheidet, welches Eigentumsrechten von US Firmen an Asteroiden zwecks dessen Ausbeutung anerkennt. Das ist zwar ein Verstoß gegen UN-Verträge, aber die Idee, dass es außerhalb der Erde niemals Eigentum einzelner, sondern immer nur gemeinsames Eigentum aller Menschen geben würde war eine nette Idee, die man sich erlauben konnte, solange es nicht wirklich in Reichweite war. Jetzt nutzt man das Recht auf Eigentum um die Raumfahrt aus ihrer "Final Frontier" Nische rauszuholen. Das wird mit Sicherheit nicht nur toll sein, aber Idealismus allein hat meist nicht so viel erreicht und gerade eine kostenintensive Branche wie die Raumfahrt wird private Gelder brauchen. Nach einer US-Studie könnte u.U. Space Mining kosteneffizienter sein als Deep-Sea Mining, weil die Umweltauflagen deutlich niedriger sind.
 
Ernst Dietikon

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Nicht vergessen: Die privaten Firmen wollen ja Aufträge der staatliche Institutionen. Die Finanzierung ist dann immer staatlich. Die Raumfahrtagenturen wie die NASA und die ESA vergaben schon immer Aufträge an Privatfirmen. So staatlich ist die Raumfahrt ja gar nicht.

Mich nervt dieses andauernde Hochjubeln der privaten Raumfahrtfirmen, hängen diese doch immer am Topf des Staates. Schafft die ESA und NASA ab, dann gibt es einfach keine Raumfahrtforschung und die Privatfirmen können sich auf das Hochschießen von zahlungskräftigen Touristen konzentrieren.

Gruss
Ernst
 
doerrminator

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Deswegen schrieb ich ja, dass ich das erst in 15 - 20 Jahren erwarte. Sobald sich das wirtschaftlich rechnet
brauchen die keine staatlichen Aufträge mehr. Dann wollen die Geld verdienen. Und das werden sie.

Selbstverständlich wird bis dahin eine Raumfahrt ohne staatliche Aufträge nicht möglich sein.
 
Ernst Dietikon

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Deswegen schrieb ich ja, dass ich das erst in 15 - 20 Jahren erwarte. Sobald sich das wirtschaftlich rechnet
brauchen die keine staatlichen Aufträge mehr. Dann wollen die Geld verdienen. Und das werden sie.

Selbstverständlich wird bis dahin eine Raumfahrt ohne staatliche Aufträge nicht möglich sein.
Wirklich rein kommerzielle Satelliten sind vor allem die Kommunikationssatelliten. Ev. ein paar Wettersatelliten. Forschungssatelliten, militärische Satelliten sind alle staatlich. Ebenfalls die GPS Satelliten werden nicht privat finanziert. Die privaten Unternehmen wollen Geld verdienen wo immer es möglich ist und da darf der Staat immer bezahlen. Beim Staat das Geld holen da sind sie sehr stark.

Gruss
Ernst
 
doerrminator

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Wirklich rein kommerzielle Satelliten sind vor allem die Kommunikationssatelliten. Ev. ein paar Wettersatelliten. Forschungssatelliten, militärische Satelliten sind alle staatlich. Ebenfalls die GPS Satelliten werden nicht privat finanziert. Die privaten Unternehmen wollen Geld verdienen wo immer es möglich ist und da darf der Staat immer bezahlen. Beim Staat das Geld holen da sind sie sehr stark.

Gruss
Ernst
Da stimme ich vollkommen zu, aber mir ging es in Post'247 ja um die bemannte Raumfahrt.
Ich glaube nicht, dass da in den nächsten Jahrzehnten seitens der Staaten viel zu erwarten ist, mit Ausnahme der bereits laufenden Programme. Der Rückhalt seitens der Bevölkerung ist da einfach zu schwach. Die sehen meist nur die Kosten und verstehen nicht den Nutzen der bemannten Raumfahrt.

Wenn ich nur schon die Begründungen höre wie "Für das Geld könnte man Schulen und Kindergärten bauen" etc.
Eine Ausnahme sehe ich nur wenn es um das Prestige einiger Länder geht, so z. B. in China bzw. wenn es um militärische Projekte geht.
Bei der Grundlagenforschung wird es wohl auch bei staatlichen Projekten bleiben.

Beim Weltraumtouristik sehe ich derzeit nur private Projekte. Bei der Gewinnung von Rohstoffen aus dem Weltall (erst in ferner Zukunft) glaube ich auch eher an die Privaten (obwohl gerade in diesem Bereich vieles unbemannt durchgeführt werden wird).

Die Geschwindigkeit, mit der momentan die privaten Weltraumunternehmen die Fortentwicklung der Raumfahrt betreibt (wiederverwendbare Raeketen, Tourismus etc) halte ich bei staatlichen Projekten für nicht möglich.

Das ist wie bei Bauprojekten. Da wird z. B. bei uns in der Stadt von einem privaten Investor ein Parkhaus in 3 - 4 Monaten errichtet. Bei der Stadt dauert alleine schon die Planung meist Jahre und der Bau dauert mindestens doppelt so lange wie
beim privaten Investor. Beim Bau geht dann evtl. noch die Baufirma in Insolvenz weil man nur den billigsten ausgewählt hat.
Dann muss alles nochmal ausgeschrieben werden. Danach wird seitens der Verlierer geklagt. Dadurch steigen dann die Baukosten enorm etc. etc. (s. zB Flughafen Berlin)

Gruß Doerrminator
 

Rhönlerche

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Wenn die Startkosten durch die Privaten sinken, könnte das der Raumfahrt einen enormen Schub geben. Ich sehe das rein technologisch sehr optimistisch. Die Staaten selbst machen Raumfahrt oft immer noch wie Atombombenprogramme: Riesig groß und unerträglich teuer. Siehe ISS. Und die Militärprogramme driften wieder stärker in komplette Geheimhaltung ab.

Klar, eine Firma Facebook oder Google installiert ihre Satelliten nicht wirklich "gratis". Wir bezahlen sie dann mit unseren Daten und Werbung, wenn wir mal später alle unser "kostenloses" Google-Satphone nutzen.
 
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Der Staat unternimmt diese gewaltigen und kostspieligen Projekte eben weil die Privaten dies nie anpacken würden, wenn da nicht sehr schnell viel Geld mit zu verdienen ist oder es größere Risiken gibt, ist der private Sektor komplett nicht interessiert. Es gab letztens von Gartner die schon fast erschreckende Zahl, dass der private Sektor 87 % seiner Forschungs- und Entwicklungsgelder ausschließlich in die Verbesserung/Weiterentwicklung seiner Produkte investiert, 11 % sind etwas riskantere Infrastruktur-Projekte und knapp 2 % ist wirklich Grundlagenforschung oder High-Risk Technologie-Projekte, die beim Staat den Löwenanteil der Forschungsgelder ausmachen.

Der Staat hat den Weltraum-Sektor jetzt soweit vorbereitet, dass die ersten, untypischen (!) Privatfirmen als Partner denn reine Auftragnehmer einsteigen. Das wird sich dann bald ausbauen, aber nur in den Bereichen, wo es Geld zu machen gibt, alles andere darf der Staat gerne weitermachen und wehe er will was von dem Geld, was man verdienen kann, abhaben...
 

Rhönlerche

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Die jetzige Generation von US-IT-Milliardären buttert aber erst mal ihr eigenes Geld rein, einfach nur aus Spaß. Das ist eben kein schnelles Geschäft. Sie gehen auch ganz anders ran, als die großen Weltraumbehörden und kommen zu sehr beachtlichen Ergebnissen damit. Und das schnell.
Man sieht ja schon bei uns, wie alleine die Konkurrenz von OHB das Geschäft belebt hat.
 
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Die jetzige Generation von US-IT-Milliardären buttert aber erst mal ihr eigenes Geld rein, einfach nur aus Spaß. Das ist eben kein schnelles Geschäft. Sie gehen auch ganz anders ran, als die großen Weltraumbehörden und kommen zu sehr beachtlichen Ergebnissen damit. Und das schnell.
Man sieht ja schon bei uns, wie alleine die Konkurrenz von OHB das Geschäft belebt hat.
Das ist dann später in der Betriebsphase sicherlich möglich. Aber auch da ist nicht garantiert, dass die Privaten alles besser als staatliche oder halb-privatisierte Staatsunternehmen können. Gucke dir nur mal die englische oder nord-amerikanische Eisenbahn-Geschichte an, da haben wir es mit DR und DB immer wesentlich besser gehabt. Ich denke eine gesunde Mischung aus privatem und stattlichem Handeln birgt hier die beste Option für eine gute Entwicklung der Raumfahrt-Industrie.
 

Rhönlerche

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Sehe ich auch so. Aber ist schon erstaunlich, was die Privaten so zustande bringen.
 
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Ich glaube, dass die vermeintlich schnellen Fortschritte der Privaten im Augenblick besser aussehen, als sie wirklich sind. Die NASA hat massiv Personal und Know-how in diese privaten Firmen gesteckt, soviel, dass der Rüstungsausschuss des US Congress diese teilweise nicht mehr als unabhängige, private Unternehmen ansieht und ihnen bestimmte Privilegien, die für wirklich eigenständige, private Unternehmen vorgesehen sind, vorenthält (und auch keiner dagegen zu klagen wagt, einfach weil es die Wahrheit ist). Natürlich gibt es herausragende Köpfe, die große Innovationsschübe bewirken können und diese fühlen sich meist in privaten Firmen mit weniger bürokratischem Überbau wohler, aber wenn etwas schief geht, dann gibt es diese Firmen meist nicht mehr und das Wissen geht verloren, während man bei den staatlichen Stellen auch einen Rückschlag verkraftet und dann eben mit der Version 2.0 weitermacht.
 
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