Diesel statt Kerosin?

Diskutiere Diesel statt Kerosin? im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hey Leutz! Hab mal letztes Jahr glaub ich in der FlugRevue gelesen, das man die Triebwerke (Propmaschinen) so umruesten kann, das man statt...

Ice

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Hey Leutz!

Hab mal letztes Jahr glaub ich in der FlugRevue gelesen,
das man die Triebwerke (Propmaschinen) so umruesten kann,
das man statt Kerosin mit Diesel fliegen kann.
Hab bei Google gesucht und nichts gefunden.

Hat jemand naehere Infos bzw. einen Link?

Danke euch schonmal,

Greetz, ICE
 
#
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Guest
kein Problem.
Muss man nur Dieseltriebwerke einbauen.

Wurde in der Vergangenheit mehrmals probiert (Ju-86,. Pe-8 usw.), aber meist aufgrund der Leistungen wieder gelassen.
 
Kenneth

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Alien
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Wie Jan schon gesagt hat handelt es sich um Umrüstungen mit Diesel-Motoren, die auch Kerosin verbrennen können. Eine deutsche Firma (Thielert) hat bereits ein zugelassenes Triebwerk, das u.a. in der Cessna 172 und Piper PA-28 eingebaut werden kann und ab Werk in der OMF Symphony und Diamond Star (4-sitzige Katana; Name entfällt mir gerade..) eingebaut wird. In Frankreich wird auch an einem ähnlichem Triebwerk (SMA) gearbeitet.
 

Talon4Henk

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Nur das Kolbenmotoren bestimmt kein billiges Kerosin nehmen, sondern teuren gut raffinierten Sprite fressen wollen.
Kerosin ist nur für Turbinentriebwerke, denn es ist schlecht raffiniert, es kommt bei Kerosin nur auf den Brennwert an und nicht auf Sachen, wie etwa Klopffestigkeit.
 
Kenneth

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Alien
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Ich kenne mich mit den Qualitätsunterschieden nicht aus, aber diese neue Motoren sind für den Gebrauch von "Kerosin" wie sie auf Flugplätzen verkauft werden ausgelegt, d.h. Jet A-1, AVTUR (oder was man es sonnst nennt), dies ist auch der große Clou mit solchen Motoren, weil diese Treibstoffe wesentlich billiger sind als AVGAS und fast überall erhältlich ist.

Vor einigen Jahren hat VW in Dänemark eine statistische Erhebung darüber gemacht, welche Ersatzteile wo verkauft werden. Es stellte sich heraus, daß im Einzugsgebiet um den Kopenhagener Flughafen überdurchschnittlich viele Einspritzpumpen für Golf Diesel verkauft wurden. Diskrete Nachfragen ergaben, dass einige Mitarbeiter dort die (nicht-legale) Möglichkeit hatte, ihren Golf Diesel mit Kerosin aufzutanken (bei Wartungsarbeiten an den Flugzeugen). Der Motor lief prima damit, nur die Einspritzpumpen waren wegen der schlechteren Viskosität des Kerosins schneller hinüber....
 
EDGE-Henning

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bei Dieselmotoren des alten Schlages sicher kein Problem. aber die TDI's der heutigen Tage sind so empfindlich, die würden schlechten Diesel oder Petrolium sehr übelnehmen.
 
Phantom

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Bei Kleinflugzeugen ist es üblich, dass man AVGAS(100 Oktan), oder Super Plus (98 Oktan), verwändet. Kerosin wird, wie gesagt, nur bei Turbinentriebwerken verwändet. Kerosin ist im Gunde genommen nur ein Nebenprodukt bei der Benzinherstellung, und ist deshalb sehr günstig zu bekommen. Kerosin hat ähnliche Eigenschaften wie Diesel. Bei den neuen Motoren geht es hauptsächlich um die Ersetzung von AVGAS-Motoren durch Dieselmotoren.
Soweit ich weiß, werden hierzu hauptsächlich Motoren aus der Autoindustrie verwändet ( Lupo Motor)

Die vorteile von Dieselmotoren:
- Hohes Drehmoment
- Geringe Betriebskosten

Nachteile:
- Hohes Gewicht
- Niedrige Leistung
 
Kenneth

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Soweit ich weiß, werden hierzu hauptsächlich Motoren aus der Autoindustrie verwändet ( Lupo Motor)
Der Thielert-Motor ist von einem Motor der Mercedes A-Klasse abgeleitet, aber der französische SMA-Motor ist m.W. eine eigenständige Entwicklung.

Zum AVGAS 100LL: Hauptproblem bei diesem Treibstoff ist der hohe Bleigehalt ("LL" = Low Lead....), was zu einem Verbot in absehbarer Zukunft führen könnte. Außerdem wird weniger und weniger davon verkauft (Turboprop-Triebwerke kommen in zunehmend kleinere Flugzeuge vor, vgl. PA-46T Meridian, TBM-700, Cessna Caravan), so dass die Herstellung sich für viele Produzenten nicht mehr rentiert.
 
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Die Dieselmotoren von Thielert sind eine absolute Neuerung und der aktuelle Stand der Technik/Forschung.
Es wird Zeit, dass auf dem Motorenmarkt für Kleinflugzeuge mal was passiert. Es ist doch fast peinlich, dass wir immer noch mit dem Schrott von Lycomming oder Continental herumfliegen. Das ist Stand der Technik der 50er Jahre!

Ich hoffe nur dass sich die Dieselmotoren durchsetzen. Allerdings bin ich bei unseren deutschen Allgemeinen Luftfahrt nicht so sicher.:(
Haben wir ja schließlich noch nie so gemacht...:?!
 

Ice

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Hat jemand mal ´nen Link?
Muss was offizielles darueber lesen...
--> Also das Diesel Motoren in der Luftfahrt eingesetzt werden.

THX und Greetz, ICE
 
EDGE-Henning

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Zu diesem Thema habe ich in der Newsgroup de.rec.luftfahrt nachgehakt und bekamm folgende Antwort, womit ich dieses Triebwerk besser verstehe - ist ist eben kein Handelsüblicher PKW-Diesel.

Henning,

> ein "Centurion 1.7", welcher meines Wissens nach ein modifizierter
> MB-A-Klasse Motor ist, tatsächlich Kerosin verarbeiten?
>

Ja. Werden wir etwas genauer:

1. Diesel: Normalerweise ist der Fahrzeug-Kraftstoff gemeint. Der
Centurion läuft damit, ist aber AFAIK noch nicht dafür zertifiziert,
u.a. weil es weltweit viele unterschiedliche Qualitäten von Diesel gibt
und dieses Problem die Einführungsphase nicht beeinflussen soll.

2. Kerosin: Relativ allgemeiner Begriff für allerlei dem Diesel ähnliche
Erdöl-Produkte. Von Laien gerne verwendet für:

3. Jet A-1: Betriebsstoff für Jet-Triebwerke. Weltweit gültiger Standard
bei der Herstellung. Etwas anders, aber im Prinzip gleich, ist die
militärische Variante JP-irgendwas. Für Jet A-1 ist der Centurion
zertifiziert.

Der Centurion basiert auf dem Motor der A-Klasse 170 CDI, ist also ein
common-rail-direct-injection Diesel. Allerdings werden rund 150 Teile
ausgetauscht, darunter die Diesel-Einspritzpumpe. Grund: Die Pumpe wird
durch den Kraftstoff geschmiert. Jet A-1 ist zwar so ähnlich wie Diesel,
schmiert aber nicht so gut. Deshalb war die sehr teure Entwicklung einer
neuen Pumpe nötig.

Größte Vorteile von Jet A-1 im Vergleich zu Avgas 100LL (aka
"Flugbenzin"):

- weltweite Verfügbarkeit (ist bei Avgas in Afrika und Asien ein großes
Problem)
- meist billiger
- kein Blei enthalten

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Thomas Borchert
 

Siegfried Wache

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Eine ganze Reihe von Kolbentriebwerken laufen auch mit Mogas, welches Superbenzin genau müsste man in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall läuft kein Benzintriebwerk mit Jet A-1 oder Diesel. Auf jeden Fall gibt es inzwischen für die Fliegerei, wie bei den Pkw inzwischen Standard, Dieseltriebwerke die den Kolbentriebwerken mit Entwicklungsstand der 30er Jahre an Laufkultur und Bedienung um ein vielfaches überlegen sind. Gemischeinstellung, Vergaserluftvorwärmung und möglicherweise Propellerdrehzahl überfordern viele Sportflieger, kann man gut an den Kerzen erkennen.
 

Siegfried Wache

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Also mit etwas Ölzusatz kann die Schmierfähigkeit von Jet A-1 an Dieselkraftstoff angleichen.
 

Ice

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Okay, Danke hab mir alle sehr geholfen.
Weiss jetzt so grob um was es geht... :D
Greetz
 
Tumanski

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Diesel statt Kerosin

Hatte nicht Porsche mal einen reinen Dieselmotor für
Kleinflugzeuge entwickelt???
Hatte sich aber nicht durchsetzen können gegen die
"etablierte" Konkurenz.


MFG
Tumanski
 
Kenneth

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Der Porsche Flugmotor war ein 6-zyl. Benziner, abgeleitet vom Motor der Porsche 911. Obwohl einfach in der Bedienung scheiterte er vor allem an einem viel zu hohen Preis. Eingebaut wurde er ab Werk in einige Mooney-Flugzeuge.
 
Barrie

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... und in einige Remorqueurs von Robin; es war aber definitiv kein Diesel, sondern ein "normaler" Ottomotor, der aber mit Super-bleifrei betrieben werden konnte und sogar die Möglichkeit zum Einbau eines geregelten Drei-Wege-Katalysators geboten hätte.

Seine einzigen echten Mankos waren der hohe Preis und sein relativ hohes Gewicht. Daß etliche Motorenwarte oder Vereinsvorsitzenden dieser neuen Technik skeptisch gegenüberstanden, dafür konnte der Motor nichts.

Inzwischen haben etliche Betreiber ihre Remorqueurs wieder auf Lycoming (IO-360 & Co.) umgerüstet. :(

War aber schon cool: Ein Flugzeug mit dem satten seidigen Sound eines 911ers ...

Barrie :)
 

Siegfried Wache

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Flugmotoren

Der Porsche Flugmotor war schon ein tolles Gerät. Der Pilot brauchte sich um nicht zu kümmern, nur die Gase reinschieben! Aber gegen die übermöchtige Lycoming und Continental Konkurrenz aus den USA hatte er keine Chance. Und so fliegt die General Aviation weiter nostalgisch und höchst ineffektiv mit Triebwerken der 30er Jahre rum. Also die Dieseltechnik ist da eine sehr gute Alternative, wenn sie nicht wieder von unseren kurzsichtigen Politikern zu teuer gemacht wird. Man kennt ja die unsachliche Diskussion über die Diesel Abgasemissionen.
 
Kenneth

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Der Porsche Flugmotor war schon ein tolles Gerät.
War er wirklich? Vielleicht von einem rein technischen Standpunkt, aber mit einem hohen Preis und einem hohen Gewicht (verglichen mit den gängigen Motoren), dann trifft diese Wertung meiner Meinung nach nicht mehr zu, denn für den Endverbraucher zählt das Gesamtpaket. Das war meiner Meinung nach für ihn damals nicht attraktiv. Spielt Geld keine Rolle, dann gibt es eine viel bessere Alternative, nämlich kleine Turboprop-Triebwerke. Die Continental und Lycoming Motoren mögen zwar alt sein, aber sie sind sehr zuverlässig. Die gleiche, oder eine bessere Zuverlässigkeit aufzuweisen, wird die Feuerprobe für die neue Generation der Motoren sein. Schaffen sie diese Hürde nicht, dann werden alle (auch potentielle) Kunden zu den vertrauten Motoren zurückkehren.
 
Thema:

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