Kaukasusregion

Diskutiere Kaukasusregion im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; was ist den jetzt die Luftwaffe von Grusinien :?! wohin wird eigentlich überall was Verkauft, so eine Tu-22 ist nicht gerade klein und billig...
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Alien
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was ist den jetzt die Luftwaffe von Grusinien :?! wohin wird eigentlich überall was Verkauft, so eine Tu-22 ist nicht gerade klein und billig sicher auch nicht, hat dort jetzt jedes Dorf eine eigene Luftwaffe ? :confused:
 
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derBruchpilot

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Eine Meldung von gestern:
Авиация Абхазии нанесла удары по грузинским подразделениям в Кодорском ущелье

09.08.2008, 16.38





СУХУМИ, 9 августа. /Корр.ИТАР-ТАСС Анжела Кучуберия/. Абхазия заявляет, что начала операцию по принудительному вытеснению из верхней части Кодорского ущелья грузинских вооруженных сил. Об этом заявил на брифинге официальный представитель президента Абхазии Кристиан Бжания. "Боевая операция начата, она проводится силами абхазской авиации и специальных частей вооруженных сил республики, по местам дислокации грузинских подразделений нанесены ракетно-бомбовые удары", - сказал он.

По словам Бжании, "на фоне происходящего в Южной Осетии осложнялась ситуация и в верхней части Кодорского ущелья". "Все это время наблюдалось передвижение живой силы и техники на территории ущелья, контролируемой грузинской стороной. В регионе был вдвое увеличен контингент грузинских вооруженных сил, введены тяжелая техника, артиллерийские установки залпового огня", - сказал Бжания.

"Концентрация большой военной силы в верхней части ущелья, начатая мобилизация резервистов в Грузии, категорический отказ официального Тбилиси от подписания соглашение о невозобновлении военных действий и систематическое грубое нарушение Грузией всех достигнутых ранее соглашений создало реальную угрозу новой агрессии против Абхазии", - подчеркнул представитель Сергея Багапша. По его словам, в этой связи президент Абхазии принял решение о принудительном вытеснении грузинских войск из ущелья. О ходе реализации операции власти республики обещают сообщать регулярно.
Übersetzung:
Luftwaffe Abchasiens hat grusinische Einheiten in der Kodori-Schlucht angegriffen

09.08.2008, 16,38

SUHUMI, 9. August. / Korr.ITAR-TASS Angela Kuchuberiya. Abchasien hat erklärt, dass eine Operation zur Verdrängung grusinischer Streitkräfte aus dem oberen Teil der Kodori-Schlucht begonnen hat. Dies wurde während einer Unterrichtung durch den offiziellen Vertreter des Präsidenten Abchasiens Kristian Bzhaniya mitgeteilt. "Die militärische Operation hat begonnen, sie wird durch abchasische Luftstreitkräfte und spezielle Teile der Streitkräfte der Republik durchgeführ. Auf die Einsatzorte von grusinischen Einheiten wurden Raketen-Bomben-Schläge durchgeführt" - sagte er.
Nach den Worten Bzhanii’s, "vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Südossetien hat sich die Situation im oberen Kodori-Tal verkompliziert. Während dieser ganzen Zeit gab es Bewegung von Personal und Technik auf dem Gebiet des Tals, das von der georgischen Seite kontrolliert wird. In der Region wurde das Kontingent der georgischen Streitkräfte verdoppelt, schwere Technik, Artilleriegeschütze und Raketenwerfer aufgestellt" - sagte Bzhaniya.


"Die Konzentration großer militärischer Kraft im oberen Teil des Tales, die begonene Mobilisierung von Reservisten in Grusinien, Tiflis kategorischen Weigerung eine formellen Vereinbarung zur Nichtwiederaufnahme der Kampfhandlungen zu unterzeichen und die systematische schwere Verletzung aller zuvor erzielten Vereinbarungen durch Grusinien hat eine reale Bedrohung für eine neue Aggression gegen Abchasien geschaffen" - betonte der Vertreter Sergei Bagapsh . Ihm zufolge hat in diesem Zusammenhang der abchasische Präsident beschlossen, dier grusinischen Truppen aus dem Tal herauszudrängen. Über die Fortschritte der Operation werden die Behörden regelmäßig Bericht erstatten.
Leider keine genauen Angaben zur Operation, auch scheint die regelmäßige Berichterstattung nicht so zu klappen (oder sie ist nur quartalsweise vorgesehen).

Quelle:
http://www.itar-tass.com/level2.html?NewsID=12939882&PageNum=3
 

koehlerbv

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Damit hier keine unnötige Verwirrung aufkommt: Wir sagen "Georgien" zu Georgien, die Georgen sagen etwas anderes (georgisches halt - "Sakartwelo"), und auf russisch heisst das "Grusija".

Und was die Tu-22 angeht: Das war keine georgische, sondern eine russische mit entsprechendem Hoheitszeichen, Piloten und Herkunftsbasis. Ich verstehe aber schon, dass man bei den ganzen beteiligten Parteien und fremden Begriffen durcheinander kommen kann.
Bei Bedarf einfach fragen - wenigstens etwas regionales KnoffHoff ist ja auch im FF vertreten :)

Bernhard
 
Fighter117

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Abchasien und Grusien. Das hört sich an wie die Typisch fiktiven Länder bei großen Nato-Übungen.

Gerade habe ich auf RTL gehört das Georgien eine einseitige Waffenruhe verkündet hat. Man kann nur hoffen das die Einsicht eher früher als später kommt.
 

koehlerbv

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Abchasien und Grusien. Das hört sich an wie die Typisch fiktiven Länder bei großen Nato-Übungen.
Um die Sache zu verkomplizieren: Abchasien (von russisch (!) "Abchasija") nennt sich selbst "Apsny". Und "Grusien" ist verkehrt - das wird ja nur im russischen verwendet, dann also nach deutsch transkribiert "Grusija". "Grusinisch" passt natürlich wieder :FFTeufel:

Zum Waffenstillstand: Mit Bedingungen wurde der ja bereits gestern angeboten. Am Tag 2 des Konflikts. Warum hat man dann überhaupt erst angefangen? Warum mussten so viele Menschen in so kurzer Zeit sterben, ihr Hab und Gut verlieren oder fliehen? Warum wurde schon Freitagmorgen (als die Russen noch gar nicht da waren) Zchinwali zusammengeschossen (bei einer 20.000-Einwohner-Stadt ja keine schwere Übung)? Und warum jammert man jetzt, dass im Gegenzug eigene Städte, von denen einige nachweislich Truppenkonzentrationen beherbergten, unter Beschuss genommen werden? Angriffe auf Flugplätze geflogen werden, wenn der Angriff auf Südossetien auch mit Kampflugzeugen erfolgte? Was erwarten diese Träumer denn?

Fakt ist: Es ist ein Stellvertreterkrieg. Und Russland hat in erster Linie nicht das Wohl der Osseten oder der Abchasen im Auge, sondern seine eigenen Interessen. Aber so dämlich, wie die Staats- und die Militärführung Georgiens kann man sich doch eigentlich gar nicht anstellen: Bomben werfen und dann sagen: "Die waren es!".

Ich erwarte, dass im Zuge der sicherlich bald beginnenden Verhandlungen auch die völkerechtlichen Zusammenhänge neu beleuchtet werden. Und dann kann Georgien unbelastet zu einer neuen Zukunft aufbrechen (ohne Teile Ossetiens und Abchasien). Was uns in Europa nur freuen kann: Ein verlässlicher Partner und Freund in dieser Region, dem keiner mehr etwas unbeschadet am Zeug flicken kann. Und wo wir unsere Pipelines durchziehen können und sich keiner mehr traut, daran irgendetwas zu drehen. Und wo man endlich wieder zum Land- und Leute-Erkunden fliegen kann. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie mich das freuen würde ...

Bernhard
 
thud68

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Aber eine Tu-22 als Aufklärer einsetzen?
Warum nutzt man dafür nicht Su-24?!
Aufklärung besteht nicht nur aus Fotos machen oder elektromagnetische Spektren aufzeichnen. Eine wesentliche Funktion ist das Zwingen des Gegners zur Entfaltung und damit Offenlegen seiner Kräfte.
Eine einfliegende Tu-22 muß wegen des hohen Zerstörungspotentials unbedingt von der Luftabwehr ausgeschaltet werden. Da gibt es kein taktieren.
Dieser Auklärungseinsatz war sehr teuer, aber er hat innnerhalb der Logik des Krieges, der nach W.T. Sherman bekanntlich die Hölle ist, seine Aufgabe erfüllt.
Der russische Generalstab, und niemand anderes kann einen Einsatz einer Tu-22 befehlen, weiß jetzt genau, womit sie es zu tun haben. Dementsprechend sind die Äußerungen gegenüber der Ukraine verständlich und der Vorgang zeigt, dass der Einsatz tatsächlich der russischen Seite neue Informationen gebracht hat.
Aufklärungseinsätze, egal ob die der Land-, Luft-, oder Seestreitkräfte, sind immer Himmelfahrtskommandos und als Militär weiß man das und es wird während der Ausbildung auch eingehend darauf hingewiesen. Spezielle Aufklärungseinheiten haben im Osten das offizielle Motto "Aufklärer- Das Auge und Ohr des Kommandeurs" deshalb auch oft in "Auge und A... des Kommandeurs" umgemünzt.
 
derBruchpilot

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Die einzigen "grenznahen" Basen der Russen siind MOZDOK und BUDJENNOVSK.
MOZDOK liegt ca. 260 km von TIFLIS entfernt und verfügt über eine 3,5km lange Runway. Die Shelter sind für ca. 15 Flugzeuge ausgelegt (ca. 1 Staffel), die Vorstartlinie ca. 1800 m lang. Belegt war der Platz bislang mit Su-24 und Su-25.
BUDJENNOVSK liegt ca. 350km von TIFLIS entfernt und hat eine 2,5km lage Runway. Shelter gibt es für ca. 13 Flugzeuge, dazu kommt noch eine Dezentralisierung für ca. 36 Hubschrauber und eine Vortsartlinie von ca. 550m. Belegt war der Platz mit Hubschraubern, wobei die Vorstartlinie auch Spuren einer Nutzung durch Jets zeigt.
Es ist davon auszugehen, dass vor allem die Su-25 mit ihrer relativ geringen Reichweite und zur Verkürzung der reaktionszeiten hierher nach vorn geschoben wurden. Beide Flugplätze - besonders aber MOZDOK dürften aber auch Hauptumschlagpunkte für den Lufttransport sein. Neben den Streitkräften ist auch das Katastrophenschutzministerium hier involviert und hat mindestens ein Feldlazarett in der region errichtet. Damit dürften die Plätze mehr als ausreichend belegt sein. Es ist weiter davon auszugehen, dass Tle der Kampfhubschrauber und der LL-Truppen im Sprung über beide Plätze nach vorn verlegt wurden.
Die nächste Basis MOROZOVSK ist ca. 760km entfernt (dort liegen Tle des Einsatz-Bomberregimentes). Wenn der Aufklärer noch etwas Verweildauer über dem Ziel haben soll, kommt die Su-24 hier schon langsam in die Nähe ihrer Grenzen. Daher halte ich den Einsatz der Tu-22 für gar nicht so abwegig.
Der Besitz der S-200 wurde vom russischen Generalstab ertsmals nach dem Abschuß erwähnt und wurde vorher nirgendwo aufgeführt, er könnte also durchaus eine unliebsame Überraschung für die Russen gewesen sein.
 
Bleiente

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... Und dann kann Georgien unbelastet zu einer neuen Zukunft aufbrechen (ohne Teile Ossetiens und Abchasien). ...
Das wäre dann ein Lösung a la Kosovo. Die Befürchtungen Georgiens und anderer Staaten (wie Moldawien um ein mal in Europa zu bleiben) wären dann nicht ganz unberechtigt gewesen sein. Und letztlich zeigt es dann auch den Kleinmut derer die den Kosovo als "absoluten Einzelfall" verkaufen wollen. Den gibt es in der Politik leider nicht. Geschichte wiederholt sind eben doch, bei ersten Mal als Farce und bei zweiten Mal als Tragödie.
 
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Warum hat man dann überhaupt erst angefangen? Warum mussten so viele Menschen in so kurzer Zeit sterben, ihr Hab und Gut verlieren oder fliehen? Warum wurde schon Freitagmorgen (als die Russen noch gar nicht da waren) Zchinwali zusammengeschossen (bei einer 20.000-Einwohner-Stadt ja keine schwere Übung)?

Bernhard
Begünstigt wurde die Entscheidung sicherlich durch eine Fehleinschätzung sowohl der eigenen als auch der gegnerischen und der internatioalen Situation.
1. Die georgische Armee wurde ja in diversen Publikationen als die „am besten ausgerüstete und ausgebildete Armee der ehemaligen Sowjetunion“ gerühmt, nicht zuletzt Dank der Unterstützung durch NATO und USA. Man ist sicherlich davon ausgegangen, dass man bei einer zwölffachen Überlegenheit die Lage in den Griff bekommt. Das man die südossetische / russischen Kräfte als weitegehend ungefährlich einschätzte, zeigen die Bilder von Raketenwerferangriffen des ersten Kriegstages. Ein Batterie RM-70 im Salvenfeuer taugt nur gegen flächenhafte Weichziele, nicht gegen Panzer, Schützenpanzer oder befestigte Stellungen. Da aber sowohl russiche als auch südossetsiche Truppen zahlemäßig zu gering waren, um ein Flächenziel abzugeben, war wohl klar, gegen wen der Beschuß tatsächlich ging: gegen die Zivilbevölkerung. Man sollte sich vergegenwärtigen, dass mit der Eroberung Südossetiens ein Problem geblieben wäre: die 95% Eiwohner mit russischem Pass. Wen man aber über 30 000 (von 50 000 insgesamt) Einwohner inerhalb von 24 Stunden über die Grenze treiben kann, dann erledigt sich das Problem von selbst.
2. Selbst wenn Russland eingreifen würde – das Gelände ist nicht gerade panzergünstig, verhindert den Einsatz starker mechanisierter Kräfte und zudem kann die einzige Verbindung zwischen Südossetien und Russland (ein Straßentunnel) leicht gesperrt werden. Russland hat im MD Kaukasus keine nennenswerten Kräfte stationiert, und selbst diese müssen erst auf das Gefechtsfeld geführt werden. Wenn man bedenkt, wielange die Amerikaner für den Aufmarsch von drei Divisionen gegen der Irak gebraucht haben, ist man sicherlich davon ausgegangen in den 3- 5 Tagen, die die Russen für den Aufmarsch baruchen werden, Fakten zu schaffen.
3. Zudem konnte man annehmen, dass Russland zunächst überhaupt nicht eingreift. Eine militärische Auseinandersetzung ist auch für eine professionell geführte, ausgerüstete und ausgebildete Armee in diesem Gelände schwer zu führen, äußerst verlustreich und wahrscheinlich nicht zu gewinnen. Russland hat seine Lehren aus dem Konflikt in Tschetschenien gezogen und würde es sich wohl überlegen, hier massiv einzugreifen.
4. Weiterhin konnte man davon ausgehen, dass die weltweit verbreiteteten antirussichen Phobien zum Tragen kommen, und wie G.W. Bush zusammen mit Antonia Radost demonstriert, funktioniert das ja teilweise auch. Russland wäre nicht in der Lage, gegen den interationalen Druck vorzugehen und müsste sich innerhalb kurzer Zeit aufgrund dieses Drucks zurückziehen. Außerdem wären die Russen eben wegen dieses Drucks nicht in der Lage gegen Ziele im georgischen Hinterland zu wirken, man könnte also von einer weitgehend ungefährdeten Aufmarschbasis ausgehen.
Aus dieser Sicht heraus war der Angriff also ein durchaus beherrschbares Risiko.
 
thud68

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Eine Batterie RM-70 im Salvenfeuer taugt nur gegen flächenhafte Weichziele, nicht gegen Panzer, Schützenpanzer oder befestigte Stellungen. Da aber sowohl russische als auch südossetische Truppen zahlenmäßig zu gering waren, um ein Flächenziel abzugeben, war wohl klar, gegen wen der Beschuß tatsächlich ging: gegen die Zivilbevölkerung.
Sowas ging mir auch durch den Kopf, als ich das Bild gesehen habe...
Wo kam das Bild eigentlich her?
 
Bleiente

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Im bewaffneten Konflikt zwischen Georgien und Russland um die Provinz Südossetien haben sich die Ereignisse am Sonntag überschlagen: Russische Kampfflugzeuge bombardierten im Laufe des Tages mehrfach den internationalen Flughafen und einen Militärflughafen der georgischen Hauptstadt Tiflis. Die Angriffe wurden fortgesetzt, nachdem Georgien am Nachmittag einen einseitigen Waffenstillstand ausrief. ... Die russische Luftwaffe warf nach Angaben des georgischen Innenministeriums rund 200 Meter neben der Startbahn des internationalen Flughafens von Tiflis eine Bombe ab. Die Bombardierung des Militärflughafens wurde von einer Reporterin der Nachrichtenagentur AFP beobachtet. Im Tagesverlauf hatten russische Flugzeuge laut Tiflis mehrmals Ziele in Georgien angegriffen. Wie das russische Verteidigungsministerium am Abend mitteilte, versenkte die Marine zudem ein georgisches Schnellboot, von dem Raketen abgefeuert werden konnten.
http://www.focus.de/politik/ausland/tid-11418/georgien-russland-bombardiert-flughaefen-in-tiflis_aid_323883.html
 
derBruchpilot

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Die Versenkung des georgischen Schnellbootes geschah in Abwehr eines Angriffes, ie die russische Nachrichtenagentur Interfax um 18:32 GMTberichtet:
http://www.interfax.com/3/417902/news.aspx
Russian ships sank Georgian missile boat attempting to attack - DefenseMinistry

MOSCOW. Aug 10 (Interfax) - Georgian missile boats made two
attempts to attack Russian war ships on Sunday, a Russian Defense
Ministry spokesman has told Interfax.
"Russian Navy ships opened reply fire and as a result one of the
attacking Georgian vessels sank," the spokesman said.
Der Angriff auf den Flughafen der georgischen Hauptstadt wird vom russischen Verteidigungsministerium bestritten, wie Interfax ebenfalls um 17:23 GMT berichtet.
Wie CNN berichtet, fand ein Luftangriff auf den Flughafen am Sonntag morgen (also wohl noch vor Verkündung des einseitigen Waffenstillstandes) statt:
TBLISI, Georgia (CNN) -- Russian forces launched an airstrike against a military airfield near the Tbilisi International Airport early Sunday, despite international calls for Russia to stand down from the escalating conflict, Georgian officials told CNN.
Quelle: http://www.novosti.com/2008/WORLD/europe/08/09/georgia.ossetia/index.html
 

koehlerbv

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Das wäre dann ein Lösung a la Kosovo. Die Befürchtungen Georgiens und anderer Staaten (wie Moldawien um ein mal in Europa zu bleiben) wären dann nicht ganz unberechtigt gewesen sein. Und letztlich zeigt es dann auch den Kleinmut derer die den Kosovo als "absoluten Einzelfall" verkaufen wollen. Den gibt es in der Politik leider nicht. Geschichte wiederholt sind eben doch, bei ersten Mal als Farce und bei zweiten Mal als Tragödie.
Es war doch schon beim ersten Mal (Kosovo) eine Tragödie. Derzeit dürfen wir noch hoffen, dass diesmal weniger Menschen sterben müssen.
In beiden akut betroffenen kaukasisichen Gebieten ist die Sachlage ja noch derber als im Kosovo:
- Beide gehörten Georgien nur während der Sowjet-Phase an.
- Beide Volksgruppen sprechen georgisch nicht oder nur als Fremdsprache
- im Gegensatz zum Kosovo haben beide Gebiete auch "ganz früher" nicht zu Georgien gehört.
Und was sowieso ganz anders ist: 1992 haben reichlich 200.000 Abchasen (und noch nicht mal mit nennenswerter russischer Unterstützung) die doppelte Anzahl von Georgiern aus Abchasien geschmissen (im Gegenzug aber das mehrfach an Landminen geerbt. U.a.). Das war auch alles andere als "nett" und hat zur Befriedung der Situation natürlich auch nicht beigetragen.

Ich hoffe, dass aus dem bisherigen Status Quo eine neue Ordnung mit Frieden für alle Seiten und damit ein Aufblühen der Region hervorgeht. Und eines Tages wieder junge Leute aus Suchumi ihre Freunde ein Tbilissi besuchen fahren und die aus Gori nach Novi Afon kommen.

Bernhard
 
thud68

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Hat jemand irgendwo eine Bemerkung über den Verbleib der US-Berater vernommen?
 
Monitor

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http://de.wikipedia.org/wiki/Südossetien
"...
Zwar betonten russische Politiker, Südossetien werde auch nach der Abstimmung nicht anerkannt oder aufgenommen, allerdings hieß es gleichzeitig, dass die russische Position diesbezüglich von der Entwicklung der Situation im Kosovo abhängen wird. Falls die Weltgemeinschaft irgendwann die volle Unabhängigkeit des Kosovos akzeptiere, müssten auch die gleichen Maßstäbe für die nach Unabhängigkeit strebenden georgischen Regionen angelegt werden: „Man kann nicht die eine Regel in Bezug auf Kosovo und eine andere in Bezug auf Abchasien und Südossetien anwenden
..."
 
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Die USA sind sehr wohl besorgt!
Man will das Problem Georgien und seine westlichen Bestrebungen unterbinden.Welchen Sinn machen sonst die Bombardierungen in ganz Georgien
Weil Krieg ist?
Wie schon gesagt, ist eine längere Auseinanderseztung im Kaukasus kaum zu gewinnen. Das Gelände läßt den Einsatz starker mechanisierter Kräfte kaum zu. Der Einsatz von Truppen im stark durchschnittenen Gelände und in Ortschaften wird auf Dauer sehr verlustreich, da Gefechtsfahrzeuge hier weniger nützen. Der Gegner, sobald er in kleineren Gruppen handelt, ist schwer zu stellen. Eine zuverlässige Luftabwehr ist auf grund der topographie auch bei einer starken Massierung der Kräfte für die Russen nicht zu erreichen. Zudem wächst die Gefahr, dass die Zivilbevölkerug in Mitleidenschaft gezogen wird, enorm. Die sicherste Möglichkeit zum Schutz der eigenen Kräfte - und der Zivilbevölkerung - ist die schnelle Ausschaltung des Gegners. Da das auf dem unmittelbaren Gefechtsfeld nur schwer und langwierig möglich ist, muss man den Georgiern die Fähigkeit nehmen, Krieg zu führen. Glücklicherweise ist die Unterstützung aus dem Ausland derzeit (noch) begrenzt, so dass man sich auf die georgischen Kraftquellen konzentrieren kann. Die Russen folgen hier übrigens sehr stringent einem amerikanischen strategischen Ansatz (Center of Gravity- CoG). Die CoG der Georgier sind kurzfristig (1-2 Tage)
1. Verbänder der Armee, solange sie noch nicht entfaltet sind
2. Luftwaffenstützpukte, die Georgien zu Luftngriffen befähigen
mittelfristig (3-5 Tage)
3. Flug- und Seehäfen, die die Zufuhr frischer georgischer Kräfte aus dem Irak oder von Waffen ermöglichen
langfristig
4. logistische Einrichtungen und Rüstungsbetriebe, die die Durchhaltefähigkeit des georgischen Militärs sicherstellen
5. Infrastruktur und Einrichtungen der Wirtschaft, die die Durchhaltefähigkeit des georgischen Staates insgesamt sicherstellen.
Opfer unter der Zivilbevölkerung sind kontraproduktiv, da sie ein CoG der Georgier - die internationale Zustimmung oder wenigstens Duldung - stärken, das Russland sowieso kaum in seinem Sinne beeinflussen kann. Das man es natürlich dennoch versucht, zeigen die Anrufung des UN-Sicherheitsrates oder die Forderung nach Einsatzes eines Tribunals zur Untersuchung des georgischen Vorgehens, dass es nicht so recht klappt die Äußerungen Bushs, Steinmeiers und diverser deutscher Medien.
Die bisherigen Handlungen Russlands lassen sich IMHO ganz gut in dieses Schema einsortieren. Russland hat wohlweislich darauf verzichtet, Georgien an anderen Stellen anzugreifen und führt lieber seine ganze Armee, deren Nachschub, medizinische Hilfe für die Zivilbevölkerung und in Gegenrichtung die Flüchtlinge durch einen 3,6 km langen zweispurigen Strassentunnel - ein Vorgehen, bei dem jeder Stabsunteroffizier Alpträume bekommen müsste. Russland unterstützt auch Abchasien derzeit nicht (obwohl die Abchasier die Gunst der Stunde natürlich nutzen wollen und es für Russland ein leichtes wäre, zumindest hier eine zweite Front aufzumachen). Russische Streitkräfte haben auch bislang die Grenze von Südossetien zu Georgien nicht überschritten.
Ich gehe davon aus, dass sich die russische Vorgehensweise auch nicht ändert. Man wird die Luftschläge aussetzen, sobald sich Georgien tatsächlich vollständig aus Südossetien zurückgezogen hat und die Kampfhandlungen eingestellt hat. Die Besetzung Süd-Ossetiens wird man aufrecht halten, bis es zumindest ein multinationales Mandat gibt, die Seeblokade wohl auch.
 
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"...
Zwar betonten russische Politiker, Südossetien werde auch nach der Abstimmung nicht anerkannt oder aufgenommen, allerdings hieß es gleichzeitig, dass die russische Position diesbezüglich von der Entwicklung der Situation im Kosovo abhängen wird. Falls die Weltgemeinschaft irgendwann die volle Unabhängigkeit des Kosovos akzeptiere, müssten auch die gleichen Maßstäbe für die nach Unabhängigkeit strebenden georgischen Regionen angelegt werden: „Man kann nicht die eine Regel in Bezug auf Kosovo und eine andere in Bezug auf Abchasien und Südossetien anwenden
..."
Der Kosovo war und ist für fast alle Politiker in Staaten mit multiethnischer Bevölkerung ein Alptraum. Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass ethnisch reine Staaten nur in Nordwesteuropa existieren. Das, was man den Kosovaren gestattet, kann man dan auch Tataren, Inguschen, Tschetschenen, Basken, Katalanen, Korsen, Griechen, türken, Kurden, Chinesen usw. usf nicht mehr so einfach verwehren. Für große Teile dieser Erde entwickelt sich hier eine enorme Sprengkraft. Deshalb will man den Fall kosovo, wenn man ihn denn nicht zurückdrehen kann, wenigstens begrenzen. Für Russland wäre eine Rückkehr zum status quo ante sicher die beste aller Lösungen.

Gruß R.
 
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Gibt es denn überhaupt einen Beleg, das die (US-Beobachter/Ausbilder) in letzter Zeit noch da waren? War dieses Programm nicht erstmal abgeschlossen?

Bernhard
 
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Durch Georgien geht eine wichtige Öl-Pipline die Europa Unabhängiger von Russischen Öl machen soll. Europa und die USA sind darum mehr als besorgt und nichts wäre schlimmer als eine Pro Russische Regierung.
Was hindert den die Russen beim gegenwärtigen Stand der Dinge daran die Betreiberfirmen ganz einfach zu kaufen?
Und unabhängiger vom russischen Öl macht es uns nicht unbedingt. Europas größte Konkurrente auf dem Rohstoffmarkt sind nun mal die USA, China und in Maßen Indien. Diese vier müssen Öl und andere Rohstoffe kaufen, und Russland und alle anderen ölproduzierenden Staaten müssen an diese vier verkaufen. Und nur wenn man verkauft, kann man sich weiter Fussballklubs leisten. Wenn man auf seinem Öl sitzt, hat man selber nichts davon. Ud zur zeit haben wir wohl den Fakt, dass die Nachfrage höher ist als das Angebot, Russland bringt es also herzlich wenig, das Angebot verknappen zu wollen. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts wesentliches ändern.
Im Übrigen sitzen (bis auf Venezuela, Russland und die Reste in der Nordsee) die Amerikaner auf allen Quellen, aus denen Europa Öl oder Gas beziehen könnte - im Nahen Osten, in Mittelasien, am Kaspischen Meer, im Kaukasus...


Gruß R.
 
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