1/72 Piper L-18C – Traudl-Hellinger-Exclusive-Modell

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Das Original
Die Familie der bereits geradezu klassischen Hochdecker von Piper muß man eigentlich nicht vorstellen: Wenigstens eine der Bezeichungen J-3, L-4, Pa-18, L-18, Cub* oder Super Cub* hat wohl jeder schon einmal gehört oder gelesen.

Es ist nicht verwunderlich, daß diese einfachen, aber robusten Flugzeuge auch beim Militär als Schul- und Verbindungsflugzeuge Verwendung fanden. Im Jahre 1955 wurden der neugegründeten Bundeswehr 40 L-18C (eine Variante der Super Cub) von den USA gewissermaßen als "Starthilfe" überlassen. Diese Maschinen sollten vor allem für Auffrischungskurse ehemaliger Kampfflieger eingesetzt werden und standen bei der FFS "S" in Memmingen sowie der FFS "A" in Landsberg sowie später beim Fluganwärterregiment in Diepholz bzw. Uetersen im Einsatz.

Bis zum Jahr 1963 hatten aber die Dornier Do 27B und die Piaggio P.149D die Pipers ersetzt. Die Maschinen wurden (und werden!) bei den Sportfluggruppen der Bundeswehr bzw. ihren zivilen Nachfolgern fleißig weitergeflogen, so daß auch heute noch etliche L-18C zu bestaunen sind.

Übrigens: "Militärische" Super Cubs erkennt man an der großzügigen Verglasung des hinteren Cockpitabschnitts. Maschinen rein ziviler Herkunft haben runde Seitenfenster, welche an die des VW Käfers erinnern ...

Das Modell
"Traudl's Modellbauladen" aus München hat ein Resinmodell des ersten Flugzeugs der Bundeswehr aufgelegt, das für 20 Euro über den Ladentisch geht. Das untenstehende Bild zeigt die fast schon liebevoll mit aufgeklebten Farbausdrucken dekorierte (Wellpappe-)Schachtel. Die Macken an der Schachtel sind übrigens von mir; mehr zum Inhalt gleich ...


____________________________

*) Blenderwissen: "Cub" ist nicht etwa eine falsch geschriebene "Tasse", sondern die englische Bezeichnung für ein (Raubtier-)Junges oder einen jungen Pfadfinder. ;)
 
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In der Schachtel befindet sich ein ganzes Sammelsurium an Plastikbeuteln sowie eine mehrseitige Bauanleitung, die aus farbig(!) ausgedruckten A4-Blättern besteht. Wie außen auf dem Karton zu lesen ist, enthält der Kit auch Ätzteile, (nur) eine Vacu-Kanzel sowie ein paar Metallteile (Stahldraht).

Alle Bauteile sind ordentlich in Beuteln verpackt, die Resinteile sind dabei in vier verschiedene "Kammern" aufgeteilt, so daß sich die Teile gegenseitig nicht beschädigen sollten. Auch die strukturierte und glasklare Vacu-Haube sowie der Decalbogen sind in Tütchen untegebracht.
 
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Die Qualität der Resinbauteile ist als sehr gut zu bezeichnen: Fein strukturiert, ohne jegliche Blasen und von vertrauenserweckender Elastizität. Besonders gefällt mir der in die (für die Cub typische) Fahrwerksfederung eingegossene Stahldraht, welcher gleichermaßen hohe Detailtreue und gute Haltbarkeit gewährleistet.

Die Detailierung ist sauber und verzichtet vor allem auf eine allzu aufdringliche Darstellung der Rippenstruktur. Alle wichtigen und (beim Original) sichtbaren Gravuren sind allerdings vorhanden.

Die beiden Flügel, der Rumpf, die Leitwerksflossen und das Fahrwerk sind in Resin gefertigt. Ebenso die Sitze und die großen V-Streben; die Verbindung von Rumpf und Flügel wird mittels zweier beiliegender "Holme" aus Stahldraht bewerkstelligt, welche durch die Haube hindurch die beiden Tragflächen verbinden. Zwei weitere Drahtstücke, bereits V-förmig gebogen, stellen die typischen Streben innerhalb des Cub-Cockpits dar.
 
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Die kleine Ätzteilplatine enthält zwei Instrumentbretter, um verschiedene Ausrüstungsstände nachbilden zu können. Während ihres Einsatzes als Schulflugzeuge bei der Luftwaffe hatten die L-18C nicht einmal ein Funkgerät, was später natürlich nachgerüstet wurde. Da teilweise auch anderes Zubehör, wie zum Beispiel ein elektrischer Anlasser nachträglich (!) eingebaut wurde, unterscheiden sich die Panels erheblich. Allerdings handelt es sich um die reinen Instrumentenbretter, d.h. ein Film oder Decals zur Darstellung der Instrumente selbst ist nicht vorhanden. Das Cockpit selbst läßt noch viel Möglichkeiten der Ausgestaltung, da außer zwei (ziemlich flachen :rolleyes: ) Steuerknüppeln keine Steuerorgane beiliegen. Da können vielleicht die Ätzteile von Eduard weiterhelfen ...

Die feineren Tragflächenstreben sowie sämtliche Ruderanlenkungen und die Trittstufe finden sich unter den Ätzteilen. Unverzichtbar für die Piper-Hochdecker ist natürlich die Klapptür, die auch als dünnes Ätzteil beiliegt. Auf die offene Darstellung wird in der Bauanleitung ausführlich eingegangen.
 
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Die Anleitung ist ausführlich und enthält ein ganzes A4-Blatt zum Flugzeugtyp, wobei hier ausführlich auf das betreffende Heft der F-40-Reihe verwiesen wird, aus dem auch fleißig zitiert wurde.

Durch die sauberen Farbausdrucke und die übersichtliche Darstellung sollten keine prinzipiellen Fragen beim Zusammenbau offenbleiben -- die handwerkliche Umsetzung steht natürlich auf einem anderen Blatt ...
 
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In der Anleitung wird auch ausführlich (jeweils ein farbiger 4-Seiten-Riß) auf die fünf Versionen eingegangen, für die Decals beiliegen, auch wenn sich die Farbschemata quasi nicht unterscheiden: neben den Kennzeichen die Verwendung von F.S. 595 vs. RAL 1007 und die Verwendung von Leuchtorange (RAL 2005) ...

Die Decals selbst sind einigermaßen sauber gedruckt, auch wenn mir die Farbsättigung fast ein wenig hoch erscheint, so daß die Strukturen zum "Zulaufen" tendieren und die Ränder ein wenig "fransen". Bei der Gösch ("schwarz-rot-gold") hilft nur das Geradeschneiden der Seitenkanten oder der beherzte Griff in die Grabbelkiste.

Beim Betrachten der Abziehbilder habe ich nichts entdeckt, das fehlt -- außer vielleicht die Telefonnummer des Stützpunkts, die anfangs am Leitwerk stand ...
 
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Fazit

Der Kit der Piper L-18C von "Traudl's Modellbauladen" ist ein sorgfältig zusammengestellter Baukasten, der ein solides und durchdachtes Grundgerüst für eine detaillierte Replik des ersten Flugzeugs der "neuen" Luftwaffe bildet.

Die Materialqualität ist hoch, so daß ein erfahrener Modellbauer (und für solche Zeitgenossen ist dieser Kit gedacht!) sich mehr der Ausgestaltung als der bloßen Konstruktion widmen kann.

alles in allem eine schöne Sache, auch wenn man immer etwas besser machen könnte. Als Schwachstellen erscheinen mir am ehesten die Qualität der Decals sowie die Tatsache, daß nur eine Vacu-Haube beiliegt.

Barrie :)
 
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