Also, hier noch mal kurz die Vorurteile widersprochen:
1. Die Antonov 70 war bereits fertig entwickelt.
FALSCH! 1998 wurde das Flugzeug auf ganz kleiner Flamme getestet und viele Sachen waren weit weg vom Serienstandard. Das steht auch so in der DASA-Studie.
2. Die Antonov 70 hätte praktisch so übernommen werden können.
FALSCH! Die DASA-Studie sagt, dass man die Avionik komplett austauschen muss. Des Weiteren wären Triebwerke mit vollelektronischer Regelung nötig. Das die 1990er Antonov 70 keine Triebwerke mit FADEC hat lässt erahnen, wo dieses Flugzeug tatsächlich technologisch stand. Viele Sachen waren schlicht nicht akzeptabel.
3. Die Antonov ist billiger.
Kommt drauf an. Wenn man
- einen 30% deutschen Workshare-Anteil fordert
- zumindest grundsätzlich westliche Technologiemassstäbe haben möchte
- in etwa das Avionik-Paket des A400M
- für diese Änderungen die Entwicklung & Zulassung sowie den Serienhochlauf bezahlt
- westliche Qualitätsstandards haben möchte
- man es allein mit der Ukraine macht
wäre das ganze pro Einheit deutlich teurer geworden.
Bitte mal schlau machen, wo bei einem Flugzeugprogramm die höchsten Kosten entstehen. Tipp: Es sind nicht die Zeichnungen für die Struktur. Die eigentliche "Entwicklung" zu einem fliegenden Prototypen ist an sich bezahlbar, was kostet ist ein einsatzfähiges und serienreifes Produkt (siehe auch: A380, NH-90, EF2000, u.v.a.m.)