bugsbunny schrieb:
Aber beim eindrehen bzw bei manchen "um die kurve brettern" aber man muss dazu sagen das diese Unfälle zu 90% auf zu steil geflogene Kurven zurück fliegen und man bekommt schon in der normalen PPL-C Ausbildung schon beigeracht das man in bodennähe nicht mehr als 30C° Schräglage fliegen soll.
Wenn man diese Kurven bedacht fliegt wird auch nix passieren außerdem sollte man Überflüge auch nur bei schwachen Wind fliegen.
Aber das diese Überflüge "Lebensmüde" sind ist völliger Humbuck.
Zu deinem ersten Satz in dem Zitat: Die Unfaelle sind nicht auf "zu steil geflogene Kurven" zurueckzufuehren, sondern auf zu langsames oder zu unsauberes Kurvenfliegen.
Dazu ein wenig Zahlenspielerei (immer: Flugmasse 350kg): Bei 200km/h Ueberfluggeschwindigkeit bekommst Du rein energetisch (ohne Widerstandsverluste) maximal 117m, bei 180km/h maximal 88m, wenn Du die Fahrt auf 100km/h wegziehst. Rein praktisch wird es ein ganzes Stueck weniger sein. Wenn Du einen Halbkreis mit 30Grad Schraeglage fliegst, so hat dieser einen Radius von ca. 135m, bei 120km/h und 30Grad sind es schon 195m, bei 60 Grad und 120km/h sind es nur 65m. Dafuer brauchst Du zwischen 6s (60Grad, 120km/h) und 18s (30Grad, 120km/h). Das Sinken dabei ist fast vernachlaessigbar! Das Problem beim bodennahen Kurven ist die ungewohnte Flugbahn gegenueber dem Boden: Damit ist man intuitiv gerne dabei mehr ins Seitenruder zu treten, damit der Flieger "endlich rumkommt", gleichzeitig wird aber gerne erheblich mit dem Querruder abgestuetz, damit der Flieger nicht zu steil wird. Dies in Kombination mit zu geringer Fahrt (vorsichtiges Ziehen, denn der Boden kommt sichtbar naeher) erfuellt die Handbuchregeln fuer das Einleiten des Trudelns bei dem meisten Flugzeugen. Zurueck zu unseren Zahlen: Angenommen, Du bekommst ca. 60m (zaghaftes Fliegen, widerstandsstarker Flieger, leichterer Flieger) und Du versuchst mit 30Grad die Umkehrkurve zu fliegen, dazu noch leichte Kurskorrekturen, also alles in allem nicht 15s sondern 20s Flugzeit ab dem Erreichen der "Gipfelhoehe", dazu noch ein wenig meteorologisches Sinken, dadurch ein angenommenes Eigensinken von 2m/s, so beendest Du die Umkehrkurve in 20m! Dies bei einem Kreisdurchmesser von 270m (wo war die Landebahn nochmal?)! Oder Du fliegst von der selben Gipfelhoehe aus mit 60 Grad, etwas schneller, so brauchst Du ca. 10s, das Eigensinken wird etwas hoeher sein, aber nicht mehr als 3m/s, so bleiben Dir immer noch ca. 30m zum Schluss bei einem Kreisdurchmesser von nur 130m. Randbedingung zum Gelingen dieser Zahlenspielmuster: Du fliegst absolut sauber, kein Ruderkreuzen, kein Abrutschen, nix. Ein Fehler oder ein Verschaetzen und das wars.
Zu deinem zweiten Satz: Mit Bedacht interpretiere ich als "sauber, Faden in der Mitte", richtig? Dann stehen Deine Chancen auf Ueberleben ganz gut.
Zu deinem dritten Satz: Es ist leider nicht voelliger Humbuck, aber zum Glueck auch kein Gluecksspiel. Wie der Pilot an sowas rangeht entscheidet ueber Spass oder Tod, leider aber gibt es doch reichlich Leute, die meinen schonmal sowas gesehen zu haben und es auch gleich ausprobieren zu muessen. Einmal drinngesessen in einem Duo voll Wasser ist ein Unterschied zum Selbstversuch in einer leichten LS1 oder noch irrer zu ner K8 (pfeift cool). Bevor Du sowas probierst, solltest Du mal ganz bewusst tiefes Kurven ueben (unter 50m), das geht auch mit Lehrer in nem DoSi. Dabei auf sauberes Fliegen achten! Dies hilft auch bei anderen Situationen, in denen man an ungewohnter Stelle tief kurven muss (z.B. nach Seilriss). Im Uebrigen sind Ueberfluege auch in 30m schoen, es muessen nicht nur zwei sein.