F/A-18 Hornet
Kunstflieger
Viel Lob von allen Seiten
Die Super Puma der Schweizer Armee stehen seit drei Wochen in Aceh im Einsatz. Das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) ist "absolut begeistert" über die Schweizer Hilfsmission.
Der Auftrag schien etwas überdimensioniert für die doch eher bescheidenen Kapazitäten der Schweizer Armee: Der Bund wollte nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien konkrete Nothilfe und erste Beiträge zum Wiederaufbau der verwüsteten Dörfer leisten. Im Januar wurden drei Super Pumas der Schweizer Armee nach Aceh entsandt, an den äussersten Westzipfel Indonesiens, wo die Flutwelle die schlimmsten Zerstörungen der gesamten Region angerichtet hatte. Doch war das Schweizer Kontingent den Anforderungen gewachsen? In einem Umfeld, wo grössere Armeen wie jene der Amerikaner und Australier das Zepter führen?
Die Landung auf Aceh habe mit einem Schock begonnen, sagt Oberstleutnant Urs Casparis, der Sprecher der Operation Suma 05 auf Aceh. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Für diese Zerstörungen gibt es nur einen Vergleich: Hiroshima. Doch in Aceh", so Casparis, "stehen nicht einmal mehr die Gerippe der Häuser." Casparis gibt sehr wohl zu verstehen, dass das kleine Schweizer Kontingent zu Beginn der Mission nicht gleich mit Herkulesleistungen aufgefallen sei. Allein schon die klimatischen Verhältnisse hätten der Mannschaft zu schaffen gemacht. Doch die Schweiz habe der Hilfsgemeinschaft aus 18 Staaten dann doch zeigen können, dass mit vergleichsweise bescheidenen militärischen Mitteln "beispielslose Effizienz" geboten werden könne.
UNHCR hat das Kommando
Zur Anerkennung vor Ort hat sicher auch beigetragen, dass die Schweizer Helikopter ganz der Uno zur Verfügung stehen. Das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) verfügt nach eigenem Ermessen über die Super Pumas, womit auch die Koordination mit den übrigen Hilfsnationen gewährleistet ist, wie Georges Martin, Schweizer Botschafter in Jakarta, erklärt.
Seit mittlerweile bald drei Wochen sind die Helikopter in einem vielseitigen Einsatz - ob für den Transport von Hilfsgütern, Hilfspersonal, Flüchtlingen oder Verletzten. Die Schweizer Unterstützung habe die Hilfsoperationen auf Aceh "erst richtig in Schwung gebracht", sagt Fernando del Mundo vom UNHCR in Meulaboh. Auch UNHCR-Sprecher Ron Redmond bestätigt, dass die Ankunft der Schweizer Helikopter eine "bedeutende Verstärkung für unsere Operationen" gewesen seien. Dank der Super Pumas, so Redmond, "hoben unsere Hilfsanstrengungen wirklich ab".
Höchstes Lob gibt es auch aus der obersten UNHCR-Etage vom regionalen Hauptsitz in Jakarta. "Wir sind absolut begeistert über die Arbeit der Schweizer", sagt der regionale UNHCR-Vizedirektor Stéphane Jaquemet. "Erstens sind die Schweizer extrem motiviert, sie wollen hart arbeiten und arbeiten auch viel mehr als alle anderen Truppen hier. Und zweitens können wir die Prioritäten bestimmen. Bei den anderen Truppen, wann und wie sie uns Helikopter zur Verfügung stellen."
Die Arbeit übernommen
Die Amerikaner hatten bereits am 1. Januar die ersten zehn Tonnen Notgüter nach Meulaboh geflogen. Ab Mitte Januar begann das Schweizer Militär, die Westküste Acehs mit Meulaboh und dem umliegenden Kriesengebiet systematisch mit Medizin, Zelten, Wassercontainern und anderen Gütern zu versorgen. Gleichzeitig wurden aus Nordsumatras Hauptstadt Medan, wo sich die Basis der Schweizer Hilfsmission befindet, Tonnen an Hilfsgütern nach Aceh geflogen. Und auch für Personentransporte wurde immer wieder eingesprungen - so auch für Yusuf Islam, ehemals Cat Stevens, der in Indonesien derzeit Tsunami-Hilfsmissionen verfolgt.
Oberstleutnant Casparis zufolge beträgt die Auslastung der Schweizer Helikopter rund 95 Prozent. Die Maschinen seien täglich fünf bis sechs Stunden in der Luft - eine stolze Leistung verglichen mit den Helikoptern der französischen Kollegen, die jeweils rund zwei Flugstunden pro Tag absolvieren würden. Doch die Schweiz ist auf Frankreich angewiesen. Die Schweizer Hilfsmission auf Aceh hängt stark davon ab, wie lange die Franzosen bleiben, da die Schweizer Soldaten im französischen Camp beim Flugplatz Saban auf der Insel Weh untergebracht sind. "Wenn die Franzosen gehen, können auch wir Schweizer nicht länger auf der Insel bleiben", so Casparis.
Obschon die Dauer des Militäreinsatzes weiterhin offen ist, ist laut Casparis jetzt schon ersichtlich, dass die Mission "unermesslich wichtige Erfahrungen für zukünftige Auslandseinsätze" gebracht hat. "Wir bestehen absolut innerhalb der internationalen Hilfsgemeinschaft", erklärt Casparis. Die Schweizer seien ja praktisch Amateure im Vergleich zu den abgebrühten Franzosen. Aber: "Hier redet man von uns."
Quelle: Sarganserländer (Die Südostschweiz)
Die Super Puma der Schweizer Armee stehen seit drei Wochen in Aceh im Einsatz. Das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) ist "absolut begeistert" über die Schweizer Hilfsmission.
Der Auftrag schien etwas überdimensioniert für die doch eher bescheidenen Kapazitäten der Schweizer Armee: Der Bund wollte nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien konkrete Nothilfe und erste Beiträge zum Wiederaufbau der verwüsteten Dörfer leisten. Im Januar wurden drei Super Pumas der Schweizer Armee nach Aceh entsandt, an den äussersten Westzipfel Indonesiens, wo die Flutwelle die schlimmsten Zerstörungen der gesamten Region angerichtet hatte. Doch war das Schweizer Kontingent den Anforderungen gewachsen? In einem Umfeld, wo grössere Armeen wie jene der Amerikaner und Australier das Zepter führen?
Die Landung auf Aceh habe mit einem Schock begonnen, sagt Oberstleutnant Urs Casparis, der Sprecher der Operation Suma 05 auf Aceh. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Für diese Zerstörungen gibt es nur einen Vergleich: Hiroshima. Doch in Aceh", so Casparis, "stehen nicht einmal mehr die Gerippe der Häuser." Casparis gibt sehr wohl zu verstehen, dass das kleine Schweizer Kontingent zu Beginn der Mission nicht gleich mit Herkulesleistungen aufgefallen sei. Allein schon die klimatischen Verhältnisse hätten der Mannschaft zu schaffen gemacht. Doch die Schweiz habe der Hilfsgemeinschaft aus 18 Staaten dann doch zeigen können, dass mit vergleichsweise bescheidenen militärischen Mitteln "beispielslose Effizienz" geboten werden könne.
UNHCR hat das Kommando
Zur Anerkennung vor Ort hat sicher auch beigetragen, dass die Schweizer Helikopter ganz der Uno zur Verfügung stehen. Das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) verfügt nach eigenem Ermessen über die Super Pumas, womit auch die Koordination mit den übrigen Hilfsnationen gewährleistet ist, wie Georges Martin, Schweizer Botschafter in Jakarta, erklärt.
Seit mittlerweile bald drei Wochen sind die Helikopter in einem vielseitigen Einsatz - ob für den Transport von Hilfsgütern, Hilfspersonal, Flüchtlingen oder Verletzten. Die Schweizer Unterstützung habe die Hilfsoperationen auf Aceh "erst richtig in Schwung gebracht", sagt Fernando del Mundo vom UNHCR in Meulaboh. Auch UNHCR-Sprecher Ron Redmond bestätigt, dass die Ankunft der Schweizer Helikopter eine "bedeutende Verstärkung für unsere Operationen" gewesen seien. Dank der Super Pumas, so Redmond, "hoben unsere Hilfsanstrengungen wirklich ab".
Höchstes Lob gibt es auch aus der obersten UNHCR-Etage vom regionalen Hauptsitz in Jakarta. "Wir sind absolut begeistert über die Arbeit der Schweizer", sagt der regionale UNHCR-Vizedirektor Stéphane Jaquemet. "Erstens sind die Schweizer extrem motiviert, sie wollen hart arbeiten und arbeiten auch viel mehr als alle anderen Truppen hier. Und zweitens können wir die Prioritäten bestimmen. Bei den anderen Truppen, wann und wie sie uns Helikopter zur Verfügung stellen."
Die Arbeit übernommen
Die Amerikaner hatten bereits am 1. Januar die ersten zehn Tonnen Notgüter nach Meulaboh geflogen. Ab Mitte Januar begann das Schweizer Militär, die Westküste Acehs mit Meulaboh und dem umliegenden Kriesengebiet systematisch mit Medizin, Zelten, Wassercontainern und anderen Gütern zu versorgen. Gleichzeitig wurden aus Nordsumatras Hauptstadt Medan, wo sich die Basis der Schweizer Hilfsmission befindet, Tonnen an Hilfsgütern nach Aceh geflogen. Und auch für Personentransporte wurde immer wieder eingesprungen - so auch für Yusuf Islam, ehemals Cat Stevens, der in Indonesien derzeit Tsunami-Hilfsmissionen verfolgt.
Oberstleutnant Casparis zufolge beträgt die Auslastung der Schweizer Helikopter rund 95 Prozent. Die Maschinen seien täglich fünf bis sechs Stunden in der Luft - eine stolze Leistung verglichen mit den Helikoptern der französischen Kollegen, die jeweils rund zwei Flugstunden pro Tag absolvieren würden. Doch die Schweiz ist auf Frankreich angewiesen. Die Schweizer Hilfsmission auf Aceh hängt stark davon ab, wie lange die Franzosen bleiben, da die Schweizer Soldaten im französischen Camp beim Flugplatz Saban auf der Insel Weh untergebracht sind. "Wenn die Franzosen gehen, können auch wir Schweizer nicht länger auf der Insel bleiben", so Casparis.
Obschon die Dauer des Militäreinsatzes weiterhin offen ist, ist laut Casparis jetzt schon ersichtlich, dass die Mission "unermesslich wichtige Erfahrungen für zukünftige Auslandseinsätze" gebracht hat. "Wir bestehen absolut innerhalb der internationalen Hilfsgemeinschaft", erklärt Casparis. Die Schweizer seien ja praktisch Amateure im Vergleich zu den abgebrühten Franzosen. Aber: "Hier redet man von uns."
Quelle: Sarganserländer (Die Südostschweiz)