Starfighter auf Kopfhöhe

Diskutiere Starfighter auf Kopfhöhe im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Als kleiner Nachbrenner zum Thema "viele Flugzeuge": Tatsächlich flugbereit/ einsatzbereit waren ja nicht alle Flugzeuge. Zu jedem Zeitpunkt...
Toryu

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Als kleiner Nachbrenner zum Thema "viele Flugzeuge":

Tatsächlich flugbereit/ einsatzbereit waren ja nicht alle Flugzeuge. Zu jedem Zeitpunkt befanden sich X Flugzeuge in der Wartung/ Überholung / Inspektion, oder waren "AOG" (wie auch immer das bei den Grünen heißen mag).

Es stand daher nur ein gewisser Anteil der Flugzeuge überhaupt zum operationellen Dienst bereit.
Dabei muss unterschieden werden zwischen "flugklar" - also zur Durchführung eines Übungsfluges unter XY Bedingungen (mit einigen die Flugsicherheit an sich nicht komprimittierenden Defekten) bereit - und "einsatzklar" (also uneingeschränkt flugklar).

Daher ist die schier überwältigende Anzahl an Flugzeugen auch aus einer etwas anderen Perspektive zu sehen.
Zu denken, dass da "planmässig" 900 Starfighter mit je einem untergeschnallten Einrührsonnenschein auf dem Vorfeld standen, ist tatsächlich Quatsch.
 
Balu der Bär

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Ja das ist alles schön erklärt, aber furchtbar praxisfremd.
Als Viertanker ist auch die F-104G ein lahmer Kannenschlepper, limitiert auf 500 Knoten, an den man zudem nichts mehr anhängen kann, um einen wirksamen, konventionellen Waffeneinsatz durchzuführen. Hier kann man nur noch mit nuklearer Bewaffnung einen passenden Wirkungsgrad erzielen, am besten noch im Erstschlagseinsatz.
Da hat mir mein Vater aber andere Sachen erzählt......
In Luke an nem heissen Tag, wäre der Vorwurf des lahmen Vogels eher angebracht.
Wenn man ausgewählte Zeile im Hinterland treffen wollte, war die 104 aufgrund ihrer niedrigeren RCS ( gemessen an der Konkurrenz) die bessere Wahl. Und wenn man die Speedlimits nicht hatte, die in Friedenszeiten galten, gab es bestimmt hier und da lange Gesichter.....
 
Schorsch

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Ja das ist alles schön erklärt, aber furchtbar praxisfremd.
Als Viertanker ist auch die F-104G ein lahmer Kannenschlepper, limitiert auf 500 Knoten, an den man zudem nichts mehr anhängen kann, um einen wirksamen, konventionellen Waffeneinsatz durchzuführen. Hier kann man nur noch mit nuklearer Bewaffnung einen passenden Wirkungsgrad erzielen, am besten noch im Erstschlagseinsatz.
Jetzt wollen wir fair sein: diese Limitierung gilt für alle Flugzeuge.
Im "normalen" Erstschlagseinsatz fliegen die ersten Tanks sowieso nach 100nm spätestens in den Dreck. Wie Toryu schon richtig sagte, sind die Tip Tanks der F-104 eine relative "preiswerte" Optionen der Treibstoffmitführung.

Thema Jagdflugzeug: ein Einsatzprofil zum Abfangen eines gegnerischen Flugzeugs sieht eh meist keine Reichweite überhalb von 100nm vor. Kurvenkampf ist eh nicht vorgesehen. Man schaue sich mal unsere ost-elbischen Kollegen an, da waren die Missionen noch enger definiert. Die MiG machte genau einen Anflug auf das Ziel, danach waren Sprit & Mun alle.
Wir sind leider alle etwas durch die Moderne versaut, wo man meint, ein Jagdflugzeug müsse 8 Raketen wuchten. Eigentlich ist es besser (nicht unbedingt billiger), wenn ich 4 Flieger mit je zwei habe. Ist auch robuster.

Toryu schrieb:
Aber nur, weil die grenzdebile LW die TA für die Sidewinderschienen unter den Flügeln nicht durchgeführt hat.
Bei der konventionellen Kriegsführung hat die LW sowieso stets auf die Heeresartillerie gesetzt. Man hat ja nicht mal die Unterrumpfträger für den Tornado angeschafft, so dass der in der konventionellen Rolle dramatische 4 500lbs Bomben lasten konnte (ohne Tanks fliegt man keinen Tornado, und ECM würde ich auch nicht gerade daheim lassen).

DrSeltsam schrieb:
Selbst als Jagdflugzeug ist der Einsatz ohne Zusatztanks nicht möglich, was die sowieso schon schlechten Kurvenkampfeigenschaften noch weiter einschränkt. Und von BVR-Luftkampf kann man mit AIM-9 und M61-Bewaffnung auch im Rückblick nicht wirklich sprechen.
Wie sah denn damals Luftkampf aus? Der Einsatz von MR-AAM ohne visuelle Identifikation wäre selbst in den 80ern nicht drin gewesen. Die BEschränkung der AIM-9B auf die hintere Halbsphäre war eine dramatische Einschränkung, aber damals Stand der Technik. Groß Kurven drehen ... gegen wen? Eine MiG-21 oder eine Suchoi 17 wären da auch nicht so viel besser gewesen. Der gefährlichste Gegner eines F-104G ist die MiG-17, wenn der Pilot sich auf die Sache einlässt. Ansonsten ist eine normal geflogene F-104G in der <10000ft Arena stets in der Lage, den Kampf bei Bedarf zu verlassen. In der Höhe fliegt keine SR-AAM mehr als 2-3nm, und einem mit Mach 1+ fliehenden Ziel eine hinterher zu schießen ist an sich Verschwendung. Und Beschleunigen kann der Starfighter.
Weiterhin von Vorteil ist seine kleine visuelle Signatur. Dann noch grün angemalt, da will ich den MiG-23 Piloten sehen, der aus seinem U-Boot schauend den visuell erfasst halten kann.

Dass der Starfighter der LW nie Luftkämpfe gemacht hat ist wohl im Trainingsschwerpunkt zu begründen. Dass eine F-104G besondere Aufmerksamkeit erfordert ist klar. Taktisch anspruchsvoll und tückisch wenn man die Grenzen überschreitet. Konsequenz? Die F-16, welche man fliegen kann wie man will, die nicht murrt und dabei noch Kreise um alle anderen dreht. Zwischen den beiden liegen nur 20 Jahre. Erstaunlich irgendwo.


Noch was allgemeines:
die Abwehr da im Osten beruhte Anfang der 1960er auf SAMs, AAA und mit Hilfe der Jägerleitstelle geführten MiGs. Tatsächlich konnte ein auf 200ft AGL kommender Angreifer nicht zuverlässig abgefangen werden. Fliegt er mit 500 KIAS daher, wird es selbst für eine MiG-21 schwer, einen von hinten kommend einzuholen (geht schon, nur Sprit ist halt schnell alle wenn man low level über M1 geht).
 
Whisky Papa

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... Dass der Starfighter der LW nie Luftkämpfe gemacht hat ist wohl im Trainingsschwerpunkt zu begründen. ...
Bei der Marine wohl auch kein Trainungsschwerpunkt, aber ich kann mich entsinnen, dass ich an manchem Freitag einen Haufen Piloten zu ihren Maschinen brachte, die dann zum Luftkampf üben über der Ostsee mit bis zu neun (!) Flugzeugen die Base verließen. (Geiler Sound, wenn sie sich zu einem Formationsstart aufraffen konnten)...
 

Henry

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@Schorsch


Das passt sehr gut zu der Story von dem Lightning-Piloten der erzählte wie er Mitte der 60er eine 104 in 90 m Höhe mit Mach 1 über die Möhnetalsperre gejagt hat und fast erwsicht hat :-) . Wenn die 104 nicht kurvte war es auch quasi unmöglich mit der BK zu treffen , das war alles einfach zu schnell in der Höhe...
Ach ja, besagter Pilot meinte das sie die meisten Probleme mit 104 (speed) und Gina (sichtbarkeit) hatten . F4 waren laut seiner Aussage für die Lightning Mk2 kein später Problem...

H
 
JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Ansonsten ist eine normal geflogene F-104G in der <10000ft Arena stets in der Lage, den Kampf bei Bedarf zu verlassen. In der Höhe fliegt keine SR-AAM mehr als 2-3nm, und einem mit Mach 1+ fliehenden Ziel eine hinterher zu schießen ist an sich Verschwendung. Und Beschleunigen kann der Starfighter.
Aus dem Gedächtnis, ich habe die Quelle nicht mehr zur Hand:
Im Krieg Indien/Pakistan 1971 sind 2 Starfighter, die sich aus dem Staub machen wollten, von Mig-21 eingeholt und abgeschossen worden.
Stand so oder so ähnlich in der Fliegerrevue extra.
Welche Versionen der Flieger da beteiligt waren, kann ich aber nicht sagen.
 
Schorsch

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Aus dem Gedächtnis, ich habe die Quelle nicht mehr zur Hand:
Im Krieg Indien/Pakistan 1971 sind 2 Starfighter, die sich aus dem Staub machen wollten, von Mig-21 eingeholt und abgeschossen worden.
Stand so oder so ähnlich in der Fliegerrevue extra.
Welche Versionen der Flieger da beteiligt waren, kann ich aber nicht sagen.
Natürlich ist es nicht unmöglich. Nur die Chancen sind halt niedrig.
Hängt vom vorhandenen Treibstoff ab, jeweilige Höhe, Konfiguration. Die MiG-21 ist auch sehr schnell, aber meine Aussage bezog sich vor allem auf eine Situation, in der eine MiG-21 eine tief fliegende F-104 abfangen muss. Es halt einfach schwierig, ein mit M.85 auf 200-400ft dahin fliegendes Ziel zu stellen, wenn man hinter dem Ziel ist. Aufgrund der Eigenschaften der Raketen seinerzeit, musste man vermutlich auf ~1nm ran, um einen Abschuss zu erzielen. Oben angesprochene geringe optische Signatur ist auch problematisch, was ja auch ein großer Vorteil der MiG-21 war.
Die Fähigkeit relativ lange Strecken im Tiefflug zu absolvieren war sicherlich bei der F-104 ziemlich einmalig, jedoch auch mit schweren Kompromissen in anderen Bereichen erkauft worden.
Die Fuel Fraction eines Starfighters ist übrigens nicht schlechter als bei anderen Flugzeugen. Tornado hat meines Wissens weniger, aufgrund der Turbofans natürlich auch geringeren Verbrauch.
 
Balu der Bär

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Hier ein Bericht von einem ehemaligen Lehrer auf der 104, als er mit ner two- ship zwei Eagles putzte. Leider nur in englischer Sprache.....
Und mit der Kanone mehrere Male ne F15 vom Himmel zu pusten heisst was......da ist es irrelevant, ob die 104 die Rolle von MIG 23 spielten.........
Wenn man bei 400 KIAS 7g halten kann ist das an und für sich recht ordentlich.......
 
Pedrobifi

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Hier ein Bericht von einem ehemaligen Lehrer auf der 104, als er mit ner two- ship zwei Eagles putzte. Leider nur in englischer Sprache.....
Und mit der Kanone mehrere Male ne F15 vom Himmel zu pusten heisst was......da ist es irrelevant, ob die 104 die Rolle von MIG 23 spielten.........
Wenn man bei 400 KIAS 7g halten kann ist das an und für sich recht ordentlich.......

Zitat des Fluglehrers bei obigem Artikel:
I especially liked the part where the Nickle guy played his recorder and we heard the backseater say "Break, we just got gunned again"!Liest sich spannend. Bestätigt wieder meine Grundauffassung: Ein Fliegerass in einer F4 kann einen Vollpfosten in einer F35abschießen. Der Mensch ist der entscheidende Faktor.
:TOP:
 
Toryu

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Aus dem Gedächtnis, ich habe die Quelle nicht mehr zur Hand:
Im Krieg Indien/Pakistan 1971 sind 2 Starfighter, die sich aus dem Staub machen wollten, von Mig-21 eingeholt und abgeschossen worden.
Die Ausgabe habe ich auch. Leider hat der Autor des Artikels eine völlig falsche Schlussfolgerung geschlossen ("Klarer Sieg der MiG"):

- 1971 war der Trainingsstand der pak. Piloten nahezu auf einem Nullpunkt angekommen. Das lag am Waffenembergo der Amerikaner und der daraus resultierenden, prekären Ersatzteillage. Daraus resultierten kaum Flugstunden und daher kaum Trainingsmöglichkeiten.
- Die beiden F-104 kamen von einem Recce-Einsatz und wurden auf dem Rückweg von der Jägerleitung in ein Gebiet mit angenommener MiG-Aktivität geschickt. Die MiGs tauchten dann auch auf.
Der Leader liess sich "sandwichen" und wurde im Jagdfieber von der zweiten MiG geknippst. Der zweite F-104-Pilot drehte ab, hatte aber nicht mehr genug Sprit an Bord, um den Nachbrenner zur Flucht zu nutzen.

F4 waren laut seiner Aussage für die Lightning Mk2 kein später Problem...
Die später in Dt. genutzten Mk.2A waren auch richtig gut:
Relativ leicht, Flächen der Mk. 6 mit den alten -200 TW (kleinerer Fuel Flow als bei den -300) - dadurch für eine Lightning auch recht überraschende Endurance.

Bei der konventionellen Kriegsführung hat die LW sowieso stets auf die Heeresartillerie gesetzt. Man hat ja nicht mal die Unterrumpfträger für den Tornado angeschafft, so dass der in der konventionellen Rolle dramatische 4 500lbs Bomben lasten konnte (ohne Tanks fliegt man keinen Tornado, und ECM würde ich auch nicht gerade daheim lassen).
Und zusätzlich kamen bald die F-4F. Die waren für die Einsatzrolle "Jabos hinter dem SAM-Schirm ausputzen" wesentlich besser geeignet. Die F-104 sollten ja anscheinend ursprünglich die nicht vorhandene Großbomberbedrohung im Zaun halten - jedenfalls wenn man mal guckt, was auf diversen Air Defense-Contests so geübt wurde.
 
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Und Information. Im besagten Beispiel konnten sich beide schon im Vorfeld auf die taktische Situation einstellen. Die Flugleistungen der F-104 sind da nur am Rande erwähnenswert, wobei von der reinen 1g SEP eine F-15B eine F-104G nicht unbedingt um große Mengen schlägt (bei 3g SEP sieht es gaaaaanz duster für den Starfighter aus).

Toryu schrieb:
Die F-104 sollten ja anscheinend ursprünglich die nicht vorhandene Großbomberbedrohung im Zaun halten - jedenfalls wenn man mal guckt, was auf diversen Air Defense-Contests so geübt wurde.
Man muss ja sagen, dass die Luftwaffe ja an sich kein Instrument der Kriegsführung war, sondern der Abschreckung. Da mit der ersten über die Grenze geworfenen Handgranate sowieso "Massive Retaliation" zurück kam (jedenfalls in der Theorie), musste man sich über Luftraumbeherrschung über dem Gefechtsfeld keine Sorgen machen.
Man erkennt an den italienischen F-104G/S, dass die F-104 durchaus als Jäger geht. Man muss halt die Taktiken anpassen.
Speed is Life.

Was ich in der Starfighter-Sache immer erwähnenswert finde: man hat sich für überschaubares Geld einen sehr leistungsfähigen nuklearen Jagdbomber gekauft und ordentlich Industriebeteiligung bekommen. Rein volkswirtschaftlich war die F-104 ne gute Übergangslösung (für 20 Jahre). Krieg war ab Mitte der 60er sowieso extrem unwahrscheinlich, und als die LW zum ersten mal wieder einen sinnvollen Auftrag hatte war der F-104 längst im Museum.
 
Balu der Bär

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Man muss ja sagen, dass die Luftwaffe ja an sich kein Instrument der Kriegsführung war, sondern der Abschreckung. Da mit der ersten über die Grenze geworfenen Handgranate sowieso "Massive Retaliation" zurück kam (jedenfalls in der Theorie), musste man sich über Luftraumbeherrschung über dem Gefechtsfeld keine Sorgen machen.
Könntest du das bitte näher und ausführlicher erläutern??
 
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Könntest du das bitte näher und ausführlicher erläutern??
In den frühen Jahren war doch ein konventioneller Krieg in Europa undenkbar. Weswegen soll man dann Flugzeuge beschaffen, die gut konventionelle Krieg führen können? Im Endeffekt war der nicht-nukleare Krieg die sehr unwahrscheinliche Option zwischen Frieden und Atomkrieg. Und der Starfighter war ein Mittel, um den Gegner davon zu überzeugen, dass ein Krieg nicht lohnt.
Die Aufgabe der Bundeswehr allgemein und der Luftwaffe im Speziellen war daher Abschreckung. Und ehrlich gesagt war sie ja für wenig anderes richtig zu gebrauchen, was sich erst seit den späten 1990ern (meines Erachtens zu) langsam geändert hat.
 
bluebird

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Zu denken, dass da "planmässig" 900 Starfighter mit je einem untergeschnallten Einrührsonnenschein auf dem Vorfeld standen, ist tatsächlich Quatsch.
Diesen Begriff kenne ich noch nicht - und bitte um Erläuterung. Sind etwa die Zusatztanks gemeint?

Die beschriebene Tatsache, daß regelmäßig nur ein Bruchteil der vorhandenen Maschinen zu Tagesbeginn überhaupt flugklar war, kann ich aus meiner Zeit beim JG 71 "R" bestätigen.

Oft waren das solche, die am Abend zuvor noch als flugklar gemeldet worden waren.
Da die F-104 in den ersten Jahren nach ihrer Einführung überwiegend in Reih und Glied auf der Flight standen - dabei lediglich die Frontkappe mit einer Persenning abgedeckt - kroch über Nacht der ostfriesische Nebel in die Elektronik und legte sie lahm.
 
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Dies ist die saloppe Übersetzung des Begriffs "Instant Sunrise", welches wiederum eine saloppe Umschreibung einer Kernwaffe ist, oder um den ehemaligen Angehörigen der Streitkräften das Verständnis zu erleichtern, einer "Sonderwaffe" ist.
Hinreichend verständlich? Die Bedeutung von "untergeschnallt" ist hoffentlich ersichtlich.
 
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Zum damaligen Zeitpunkt der Auswahl und Beschaffung war der nukleare Konflikt im Prinzip der "Normalfall", so irrwitzig das heute auch klingen mag. Deswegen war eine auch in dieser Hinsicht schlagkräftige Luftwaffe mit einem auf dem letzten Stand der Technik stehenden Flugzeug erforderlich. Nicht zuletzt aufgrund der angestrebten nuklearen Teilhabe und dem Wunsch folgend, als vollwertiges Mitglied der NATO militärisch und politisch anerkannt zu werden.

Damit standen dann auch schnell in den assignierten Geschwadern die technisch besten 6 F-104G in QRA, was nicht unbedingt zu Erhöhung des notwendigen Flugstundenaufkommens beitrug.

Nur als Randbemerkung: In der Studie "Offensive Luftverteidigung" der Luftwaffe von 1959 wurde der Aktionsradius zwischen F-104 und F-105 verglichen - interessanterweise mit Flugleistungen in 11km Höhe (Quelle: Lemke et al., Die Luftwaffe 1950 bis 1970).
 
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Dies ist die saloppe Übersetzung des Begriffs "Instant Sunrise", welches wiederum eine saloppe Umschreibung einer Kernwaffe ist, oder um den ehemaligen Angehörigen der Streitkräften das Verständnis zu erleichtern, einer "Sonderwaffe" ist.
Hinreichend verständlich? Die Bedeutung von "untergeschnallt" ist hoffentlich ersichtlich.
Danke, hab's mir fast gedacht.

Eine solche Bezeichnung für eine Massenvernichtungswaffe kann auch nur den Amis einfallen.
 
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Ich kenne nur "Instant Sunshine" - ist aber auch im Prinzip das Gleiche.

Den machohaften Begriff kann man sich gut in Reihe mit der Aufgabe vorstellen:
- Ein Pilot (One Man)
- Eine Bombe (One Bomb)
- Keine Rückkehr (One Way)

Wahlweise kommt noch "Ein Triebwerk" (One Engine) oder "Eine Kanone" (One Gun) in solchen Sprüchen vor.

Der sagenumwobene "Fly Alone - Die Alone" Patch (hat den jemand/ existieren Bilder?) spricht diesbezüglich ja auch Bände.

Diese Herangehensweise gab es selbstverständlich in dem meisten Einheiten zu der Zeit. Die Flugunfallrate passt auch dazu ziemlich gut...


Da es auf deutscher Sprache leider kaum gute Literatur zum Thema "Starfighter" gibt (das Buch von Klaus Kropf ist eine Ausnahme), kann ich nur wärmstens "Starfighter - A loving retrospective" von David Bashow (über die Kanadier) empfehlen. Die Jungs flogen fast ausschließlich in Deutschland (und Frankreich), wodurch die Geschichten auch einen sehr guten Eindruck über die Starfighterfliegerei der LW-Jabos/ Recce vermitteln. Viele Gefahren (Hochspannungsleitungen, Wetter, etc) sind dem Fußgänger oder Langsamflieger nicht bekannt.
 
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900 Starfighter mit je einem untergeschnallten Einrührsonnenschein auf dem Vorfeld standen, ist tatsächlich Quatsch.
Dies ist die saloppe Übersetzung des Begriffs "Instant Sunrise".
Haha, ich lach mich schlapp :HOT: :congratulatory:
In diesem Fall (eigtl. generell) heisst Insant ja 'Sofort' bzw. 'Blitzschnell'. Da macht der Name 'Instant Sunrise/Sunshine' auch bisschen mehr Sinn. :wink:
 
Hagewi

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Man könnte es mit "Sonnenaufgang aus der Tüte" oder -besser?- "Sonnenaufgang aus der Dose" übersetzen.

Hagewi
 
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