Hotte schrieb:
Ich spreche nicht von Vorteilen der Ta 152, Me 262 oder auch der 109 K.
Sondern ich meine das die Vorteile der US Jäger rasch geschmolzen wären, wären in den dt. Jägern Piloten gesessen die der Qualität der US Boys gleichwertig gewessen wären.
Aber um auf das eigentliche Thema zu kommen. Die neuen dt. Jäger hatten m.E. den Vorsprung den die Aliiertenmit ihren P-51, P-47 und von mir aus der Tempest hatten, wieder ausgeglichen. Die Ta 152 und selbst die 190 D waren der Mustang mehr als ebenbürtig. Selbst eine 109 G-10 oder K-4 brauchte sich nicht zu verstecken. Die 262 ist noch mal eine andere Sache, sie war allen Jägern überlegen, voraus gesetzt sie wurde entsprechend ihres Leistungsspektrum richtig geflogen und eingesetzt. In der Offensive war diese Maschine sicher unübertroffen, mit ihrer hohen Geschwindigkeit und starken Bewaffnung konnte sie blitzartig zuschlagen und sich wieder absetzen. Nur die Luftlage 44/45 ließ so was gar nicht mehr zu. Zumeist hiengen die Amis schon über den Horsten um die Turbos in der Starphase zu erwischen, oder wurden in der Luft einfach von der übermacht erdrückt. Und auch hier muß man natürlich wieder die Qualität der Piloten und das Treibstoffproblem nennen. (Dies erwuchs aber erst ab Mitte 44, und nicht schon ab 1940 wie Du schreibst)
Also ich stehe weiterhin zu meiner Aussage:
1, Die alten Mühlen wie 109 G-6 und 190 A waren nicht so schlecht,
sondern der Großteil ihrer Piloten.
2, Die neuen Prop Mühlen waren mindest Gleichwertig zu allem was die Anderen hatten. Die schlechte Pilotenausbildung ließ die Ausschöpfung deren Potentials aber nicht zu.
3, Die 262 wäre mit besseren Piloten und anderer taktischer Grundlagen zu einen bedeutenden Jäger geworden.
Mit dieser Maschine wäre vieles möglich gewesen.
Hotte
Schade, jetzt verläßt Du den Boden der Realität. Die deutsche 'Kriegsgeschichtsschreibung' ist leider noch immer verklärt. Beide Seiten pflegen ihre Myhten.
Schon 1940 war Treibstoffmangel für die deutsche Kriegsmaschine ein Problem und das nicht nur wegen der unterentwickelten Logistik. Schon 1940 gab es einsatzbereite Zusatztanks die zur deutlichen Reichweiten- oder Einsatzdauerverlängerung genutzt werden konnten. Warum sie weder 1940 und auch später kaum genutzt?! Die RLV war bis 1944 rein Zahlenmäßig immer in der Lage die örtliche Zahlenüberlegenheit gegenüber den einfliegenden Verbänden herzustellen. Das unterblieb jedoch fast immer und dafür muß es auch einen realen Grund gegeben haben!
Aus dem gleichen Grunde gab es keine ausreichende Fliegerschulung für qualitativen Ersatz. Welche Maschinen in kleiner Anzahl noch an die "Front" kamen hat eh keinerlei Bedeutung mehr. Ganz im Gegenteil, sie nährten falsche Hoffnungen und verlängerten damit diesen blutigen Krieg unnötigerweise.
Vergleichen wir doch einmal eine Spitfire FR-Mk XIVe und eine Bf 109 K-4 von 1944/45 rein nach den Daten.
In dieser Zeit hatten die Briten eine besssere Fertigungsqualität, Materialien und Treibstoffe.
RR-Griffon-65-V-12-Motor
1540 PS Start
2035 PS auf 2,1 km Höhe
1820 PS auf 6,3 km Höhe
das alles mit normalem Ladedruck von 18 lb
Möglichen waren 25 lb Ladedruck und die Nutzung von 150 Oktan Treibstoff
Selbst bei normalem Ladedruck flog dieser Spitfire mehr als 700 km/h in 7,6 km Höhe.
Die Anfangssteiggeschwindigkeit lag bei 23 m/sek und die Dienstgipfelhöhe bei 13100 Meter.
Das normale Startgewicht lag bei 3844 kg und die Tragflügelfläche betrug 20,44 qm. Dabei lag die Flächenbelastung bei 188 kg/qm.
Sie hatte 2 Hispano 20 mm Kanonen und 2 Colt-Browning 12,7 mm MGs.
Sie hatte ein 'Blasen-Cockpitdach' und immer noch alle ihre hervorragenden Handhabungseigenschaften.
DB 605ASCM V-12 Triebwerk mit GM-1-Distoff-Oxid-Lader
2000 PS beim Start
2030 PS auf 0,5 km Höhe
1800 PS auf 5 km Höhe
Bis zu dieser Höhe war die K-4 schneller als die Spitfire, jedoch ab 7,5 km Höhe war die Spitfire schneller.
Die Anfangssteiggeschwindigkeit lag bei 24,4 m/sek und die Dienstgipfelhöhe bei 12500 Metern.
Das normale Startgewicht lag bei 3100 kg und die Tragflügelfläche betrug 16,1 qm. Dabei lag die Flächenbelastung bei 193 kg/qm.
Sie hatte dabei 1 MK-103-30 mm Kanone und 2 MG-151-15 mm.
Die 'Galland-Haube' verbesserte die Sicht, doch die Handhabungseigenschaften hatten sich im Vergleich zur Spitfire verschlechtert.
Auch ohne Zusatztanks hatte die Spitfire 50% mehr Reichweite. Bei gleicher Treibstoffmenge verschob sich das Leistungsvermögen zu gunsten der Spitfire.
Wenn der DB-605 der K-4 voll gefordert wurde erlaubte der interne Treibstoff nur noch eine Flugzeit von deutlich weniger als 30 Minuten.
Bei dem eingespielten 'Teamwork' der erfahrenen Briten hatten selbst deutsche 'Spezialisten' mit der K-4 nur noch situationsbedingte Erfolgsmöglichkeiten. Siehe hierzu die Erlebnisberichte der letzten 'Fliegerasse'.
Die Ta 152 hätte sicherlich bessere Möglichkeiten geboten. Die Briten hatten jedoch die Tempest II und die Fury als Alternative und die Amerikaner ihre 'M/N-Versionen'.
Als Jäger für den Luftkampf war die Me-262 als Jet der 1. Generation nur bedingt zu gebrauchen. Für die Startphase und Landephase benötigte sie eigenen Jagdschutz von 'Kolbenjägern' gegen 'Kolbenjäger'. Die höhere Horizontalgeschwindigkeit ließ sich meist nur gegen schwach manövrierende Ziele nutzen. Aus der Überhöhung erreichten die alliierten 'Kolbenjäger' auch Mach 0,8 und konnten leicht auf steigende Me-262 aufschließen. Selbst Me-262 im schnellen Horizontalflug konnten überrascht werden, wenn sie nicht mit max. Geschwindigkeit flogen. Wenn jedoch ständig die maximale Leistung gefordert wurde sank deren mögliche Flugzeit drastisch ab. Da die Me-262 sich den Bomberströmen und ihrem Begleitschuß nähern mußte um zum Erfolg zu kommen, konnten deren Piloten nur hoffen möglichst lange unentdeckt zu bleiben um durch ihre Geschwindigkeit den Begleitschutz zu überraschen. Mehr als ein Anflug war kaum möglich und die zahlreichen Bomber waren auch nicht wehrlos.