@jägerundsammler
Das ist ja das Tückische an den Modelbauerfarbkategorien, dass es laufend zu Missverständnissen kommt. Es hat sich (fälschlicherweise) eingebürgert, Acryllacke als entweder wasserlösliche Lacke oder alkohollösliche Lacke zu interpretieren. Dem ist mitnichten so. Acryl bezeichnet nur den Lack-Binder, nicht das Lösemittel. Die diversen Acryle, die sich als Lack-Binder eignen, lösen sich zwar hervorragend in Alkohol, genausogut aber auch in Lösemitteln der Gattung Universalverdünnung, Toluol, Benzine (Testbenzin=Terpentinersatz). Wenn also auf irgendeiner Lackdose Acryllack draufsteht, sagt das nicht das geringste über das Lösemittel.
Tamiya löst zwar seine Döschenfarben mit Alkohol, seine Spraydosen aber mit weitaus 'schärferer' Verdünnung . Butylacetat kann durchaus der Schuldige sein, auch darin löst sich 'Acryl' recht gut. Auch 'getrocknete' Acrylfarbe.
Das was im Modellbau so gemeinhin als Enamels bezeichnet wird, sind Alkydharzfarben. Praktisch die ganze Palette Revell Humbrol Modellmaster etc gehört da dazu. Alkydharz ist auch ein Kunstharz, was es bezeichnungsmäßig auch wieder verwirrend macht...denn manchmal steht auf Spraydosen einfach Kunstharz drauf, ohne dass man was über den Verdünner oder die Art des Kunstharzes erfährt.
Und was das Aceton anbelangt: Aceton löst Polystyrol, da beisst die Maus keinen Faden ab. Hängt von einigen Faktoren ab, wie schnell. Ich rate einfach zur Vorsicht und ggf. zum Ausprobieren an verdeckter Stelle.
Grüße
Hans