Präzisionsmunition der NVA

Diskutiere Präzisionsmunition der NVA im Bordwaffen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Die Herren, kann mir jemand sagen, welche Präzisionsmunition von den LSK der DDR genutzt wurde. Soweit mir bekannt u.a. Ch29 oder? Was ist aus...

Spike3835

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Die Herren,

kann mir jemand sagen, welche Präzisionsmunition von den LSK der DDR genutzt wurde. Soweit mir bekannt u.a. Ch29 oder? Was ist aus diesen Waffen geworden? Es gab ja vor einigen Jahren die Anstrengungen der BW Präzisionswaffen zu beschaffen (GBU-??). Warum sind nicht die ehemaligen NVA Waffen in die Bestände übernommen worden anstatt für teuer Geld ganz neues zu kaufen. Politische Hintergründe??

Danke für eure Hilfe.
 
Waffen's

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Für die MiG-23BN stand die Cha-23 (Präzisionswaffe? Naja ...) zur Verfügung.

Für die Su-22 gab es dann mehr: Cha-25 (ich glaube, es waren damals 3 Versionen, auf jeden Fall die ML - laser-gelenkt; die MR - radar-gelenkt und - wenn ich mich recht erinnere - die MP). Von der Cha-29 gab es bei der NVA mindestens 2 Versionen (die L - laser-gelenkt und die T - TV-gelenkt).

Diese Teile habe ich selbst in Vorbereitung des Honecker-Besuchs im Oktober 1985 im JG-1 aus orginalverblombten Kisten (!) ausgepackt. War beeindruckend - bis dahin nur an R-3S und RS-2US rumgeschraubt und dann diese Klopper.

Zumindest ein Teil dieser Waffen dürfte in Manching von der BW getestet worden sein. Ich habe mal ein Foto einer Su-22 (98+14, ex. 629) gesehen, da hing unten eine Cha-25ML drunter. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die USA die eine oder andere Rakete für "Studienzwecke" erhalten hat.

Warum die Raketchen nicht in die Bewaffnung übernommen wurde?
Tja, da hätte man wahrscheinlich auch die Su-22 übernehmen müssen. :FFTeufel:
Ich kann leider auch nicht sagen, ob zur Wendezeit schon Raketen in genügend großer Stückzahl vorhanden waren. Wie gesagt, 1985 haben wir die Dinger aus originalverblombten Kisten ausgepackt - möglicherweise gerade geliefert - und die waren bestimmt nicht billg. Der NVA ging es damals wie jetzt der BW: Spare mit jedem Pfennig - koste es was es wolle.

Gruß
Uwe
 
HorizontalRain

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und die waren bestimmt nicht billg.
Stimmt. Eine Ch-29 kostete ca. 155 000 TransferRubel (TR). Für einen TR musste man 4,67 (DDR) Mark blechen! Bei mehr als 720 000 M pro Stück waren die Dinger wahrlich keine "Schnäppchen"!

HR
 

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Was ist das eigentlich genau für ein Baby, dass die Su auf diesem Bild (c bei mir, falls es jemand wissen will) trägt?
 
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Gruß
Uwe
 
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hallo,

gab es da nicht sogar auch Seezielflugkörper?
Evtl. Cha-58 - vorgesehener Einsatz durch MFG?

:?!
 
neo

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Ch-58 war und ist kein ausgewiesener Seezielflugkörper, vielmehr eine HARM. Der Einsatz war in der NVA nur mit Su-22 M4 möglich. Das Einsatzprofil kommt dem klassischen "Wild Weasel" gleich. Scharf geschossen wurde in der NVA damit nicht, auch sind keine Flüge mit dieser Waffe zu NVA-Zeiten belegt. Von der WTD wurden alle diese Waffensystem nach 1990 ausgiebig getestet, auch im Flug. Mit welchen dieser Systeme auch scharf geschossen wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
 
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Für die Su-22 des MFG-28 gab es keine speziellen Seeziel-Flugkörper. Die lasergesteuerten Raketen Cha-25ML und Cha-29L schieden über Wasser, wegen der Refektion des Lasers vom Flugzeug (und Rakete) weg, aus. Geübt wurde mit Cha-25MR (funkkommandogesteuert) mit "DELTA-NGÄ", mit Cha-25MP (antifunkmeß) mit BA-58 ("Wjuga") und als beste (und teuerste) Lösung für den Ernstfall mit der Cha-29T, da diese wohl gegen Überwasserziele am effektivsten war. Dazu hatten die meisten der MFG-Kampfmaschinen rechts vom Visier einen monochromen Monitor montiert.
Die B-1-Maschinen hatten meist Kombinationen von ungelenkten Raketen (meist B-8M1 bzw. S-25OF/FM) und fallgebremsten Bomben (meist OFAB-250SchaN, seltener FAB-500-Typen).

Grüße

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Hier eine B1-Maschine mit ungelenkten Raketen S-25 OF/FM an den Stationen 3 und 4, fallgebremsten 250kg-Bomben OFAB-250SchaN an 5 und 6 und 800l-ZB an 1s und 2s.
 
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oben, rechts neben dem Visier, ist der Monitor für die fernsehgelenkte Cha-29T zu erkennen (die Streifen darauf gehören zum Testbild).
 
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