Pearl Harbour

Diskutiere Pearl Harbour im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Pearl Harbor Doch das ist wahr. Ich habe in der Schule einmal davon gehört. Es kam dabei sogar eine Person ums Leben.

Tigerfan

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Pearl Harbor

Tiphareth schrieb:
Hab mal einen Bericht gesehen, dass die Japaner Höhenballons gebaut haben, die mit Bomben beladen über die Höhenwinde über die USA getrieben sind. Dort haben sie ein paar Löcher in die Pampa gemacht und die Amerikaner sind mal wieder in Panik geraten. Weiß allerdings nicht ob das alles wirklich wahr ist. Muss mal etwas recherchieren ;)
Doch das ist wahr. Ich habe in der Schule einmal davon gehört. Es kam dabei sogar eine Person ums Leben.
 
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Tigerfan schrieb:
Doch das ist wahr. Ich habe in der Schule einmal davon gehört. Es kam dabei sogar eine Person ums Leben.
Es waren sogar zwei und die einzigen Todesopfer durch Feindeinwirkung auf in den Kern-USA (damals war Alaska auch noch keine Bundesstaat). History Channel sei Dank für dieses reichlich redundante Stück Wissen in meinem Hirn.
 

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Schorsch schrieb:
Es waren sogar zwei und die einzigen Todesopfer durch Feindeinwirkung auf in den Kern-USA (damals war Alaska auch noch keine Bundesstaat). History Channel sei Dank für dieses reichlich redundante Stück Wissen in meinem Hirn.
Hallo Schorsch, weder Alaska noch Hawaii waren damals eigene Bundesstaaten, doch beide waren unstrittig Teile der USA. Es hat die Amerikaner ziemlich "gefuchst" als am 7.6.42 die Japaner die beiden Aleuten Inseln (nur die Hauptinseln) Attu und Kiska besetzten. Es hatte zwar keine besondere militärische Bedeutung, aber es "bescherte" Alaska den 'Alaska Highway'.
 
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Father Christmas schrieb:
PH nicht, ein von einem jap. U-Boot gestartetes Flugzeug warf 43, glaub ich, ein paar Bomben auf Oregon(gleich über Kalifornien) ab, außer dass ein paar m² Wald wegbrannten geschah nichts...

Dazu gab es einen sehr gut recherchierten wissenschaftlichen Film.

"1941 - Wo bitte geht´s nach Hollywood?"

http://www.new-video.de/film-1941-wo-bitte-geht-s-nach-hollywood/

im Gegensatz zu PH unstrittig sehenswert. J. Belush läuft zu Hochform auf.
 
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weder Alaska noch Hawaii waren damals eigene Bundesstaaten, doch beide waren unstrittig Teile der USA.
WIMRE wurden sie als "Territory" bezeichnet ... auch Indien war mal Teil von groß Britanien, aber darin mehr als eine Kolonie zu sehen .... der angegriffene Marine-Stützpunkt lasse ich als US-Gebiet gelten :p

Ääähhhm, jetzt wo es hier geschrieben wurde, ich habe das mit den Ballons in irgendeiner Geschichtensammlung gelesen, aber nicht so ernst genommen, da in einer anderen geschichte auch Atombomben auf Los Angeles fielen .... ;)
 
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Veith schrieb:
WIMRE wurden sie als "Territory" bezeichnet ... auch Indien war mal Teil von groß Britanien, aber darin mehr als eine Kolonie zu sehen .... der angegriffene Marine-Stützpunkt lasse ich als US-Gebiet gelten :p

Ääähhhm, jetzt wo es hier geschrieben wurde, ich habe das mit den Ballons in irgendeiner Geschichtensammlung gelesen, aber nicht so ernst genommen, da in einer anderen geschichte auch Atombomben auf Los Angeles fielen .... ;)
Die Sache ist tatsächlich passiert und geriet in der öffentlichen Wahrnehmung schnell etwas außer Kontrolle, plötzlich wurde hinter jedem Blitzschlag mit anschließendem Feuer eine dieser japanischen Höllenmaschinen vermutet. Half zwar zunächst die Heimatfront zu mobilisieren, kennt man ja auch aus unseren Tagen, wurde dann aber irgendwann ein Problem, weil es sich nicht all zu gut macht, wenn dem Feind ständig irgendwelche Schläge gegen das eigene Gebiet gelingen würden. Also gab es von Seiten der US Army eine Untersuchungskommission, die jedem vermeintlichen Ballonangriff nachging, und schnell die Leute auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte. In aller Regel waren die Balloon-Angriffe ein totaler Fehlschlag, in den Rockies findet man alle paar Jahre mal wieder ein so ein Teil, dass dort unter dem Schnee begraben wurde, zuletzt 1999.
 
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Und wie die Amis so sind: Wenn sie was (oder wen) anpacken, dann aber richtig. So kam es, dass ich in diesem Jahre in Everett bei Uncle Boeing seiner größten Werkhalle war. Dort eine kleine Geschichte der Boieng Company. Da haben die doch tatsächlich im Jahre 1942 die Werkshallen in Seattle gegen Flieger getarnt, dies aber mit größter Sorgfalt. Man schaute aufs Foto und das Werksgelände sah aus wie bester amerikanischer Vorort (die 1942 übrigens genauso dröge langweilig wie 2005 aussahen). Nur anhand der vielen B-17 vor den Werkshallen konnte man erkennen, was dort angestellt wurde. Gleiches geschah auch in Los Angeles. Im Nachhinein natürlich etwas albern, speziell wenn man sich überlegt, wie wenig wirkungsvoll Trägerflugzeuge gegen strategische Ziele waren. Das haben ja auch die Japaner in Pearl Habor bewiesen, und schlussendlich durch ihre strategisch reichlich unsinnige Zielauswahl die Verschwörungstheorie befeuert. Den alten Schlachtschiffen hat bei der Navy wohl kaum einer nachgetrauert und wären sie auf offener See versenkt worden, wären wohl mehr Matrosen ums Leben gekommen.
 

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Schorsch schrieb:
Und wie die Amis so sind: Wenn sie was (oder wen) anpacken, dann aber richtig. So kam es, dass ich in diesem Jahre in Everett bei Uncle Boeing seiner größten Werkhalle war. Dort eine kleine Geschichte der Boieng Company. Da haben die doch tatsächlich im Jahre 1942 die Werkshallen in Seattle gegen Flieger getarnt, dies aber mit größter Sorgfalt. Man schaute aufs Foto und das Werksgelände sah aus wie bester amerikanischer Vorort (die 1942 übrigens genauso dröge langweilig wie 2005 aussahen). Nur anhand der vielen B-17 vor den Werkshallen konnte man erkennen, was dort angestellt wurde. Gleiches geschah auch in Los Angeles. Im Nachhinein natürlich etwas albern, speziell wenn man sich überlegt, wie wenig wirkungsvoll Trägerflugzeuge gegen strategische Ziele waren. Das haben ja auch die Japaner in Pearl Habor bewiesen, und schlussendlich durch ihre strategisch reichlich unsinnige Zielauswahl die Verschwörungstheorie befeuert. Den alten Schlachtschiffen hat bei der Navy wohl kaum einer nachgetrauert und wären sie auf offener See versenkt worden, wären wohl mehr Matrosen ums Leben gekommen.
:?! seltsame Schlussfolgerung. Du lässt wohl etwas die Tatsachen ausser acht ?
Geplant war, Pearl Habour und die US-Pazifik-Flotte zu schädigen und zumindest Teilweise auszuschalten, um die folgenden Operationen im Pazifik zu sichern. Als Hauptziele galten übrigens auch die Flugzeugträger - die waren zum Zeitpunkt nur eben nicht im Hafen, sondern auf Fahrt.
Ansonsten haben die Japaner alle Ziele bei diesem Angriff bei erstaunlich geringen Verlusten erreicht und bewiesen, welch gefährliche Waffe Flugzeugträger und Flugzeuge sind. Hauptkampfflugzeuge waren auch nicht die Zeros - die flogen nur Jagdschutz und beschossen nur nebenbei Bodenziele. Die wichtigsten Aufgaben erledigten die Sturzkampf- und Torpedobomber.

Radar war bereits vorhanden, aber von den Amerikanern mehr oder weniger noch im Übungsbetrieb und nicht richtig ernst genommen. Der Angriffsverband wurde erkannt, aber nicht als solcher eingeschätzt.
Pearl Habour und seine Streitkräfte waren voll im schläfrigen Wochenendbetrieb, als der Angriff kam. Das es Krieg geben könnte, daran dachten die wenigsten Militärs.
Den ersten Schuss auf US-Seite im Pazifikkrieg gab kein Flugzeug und Kein Luftabwehrgeschütz ab - das war die Bordkanone der USS "Ward" die ein japanisches Mini-Uboot in der Hafeneinfahrt entdeckte und bekämpfte.
 
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Jedoch war Pearl Habor strategisch kein nennenswerter Erfolg für die Japaner. Für einen wirklichen strategischen Erfolg hätten sie Hawaii besetzen, die Hafenanlagen zerstören oder wenigstens die Zerstörer und U-Boote vernichten müssen. Das wäre zwar weniger spektakulär gewesn und hätte die Piloten der Japaner wohl in der Ehre gekränkt, hätte aber auf die Entwicklung des Konfliktes einen positiveren Verlauf genommen. Bei den anschließenden Gefechten in der Korallensee, bei Midway und vor Guadalcanal hatten die Verluste in Pearl Habor keine nennenswerte Auswirkung auf die US Navy, obwohl Guadalcanal gerade 8 Monate nach Pearl Habor statt fand.

Und Trägerflugzeuge sind keine strategischen Bomber: Die eingesetzten Flugzeuge konnten eine Bombe oder einen Torpedo mitnehmen. Um eine Werkhalle zu bombadieren ist das lachhaft. Selbst die Zerstörung des Me109-Werkes in Nürnberg (?) 1943 mit immerhin mehr als 150 B-17 hat die Produktion dort nicht nachhaltig und dauerhaft eingeschränkt.

Noch was Ergänzendes:
Die Japaner haben sich offensichtlich verrechnet. Sie haben einen Pfurz gesäht (Pearl Habor) und einen Horror geerntet (Hiroshima). Der Krieg der Japaner war anders gedacht, man wollte die Amerikaner dazu bringen, die japanische Dominanz im westlichen Pazifik anzuerkennen. Wahrscheinlich wären die Japaner auch zu Konzessionen hier und da bereit gewesen. Man wollte sich in eine Lage bringen, die den Amerikanern keine effektive Gegenwehr erlaubt und langfristig für eine Friedenslösung zugänglich macht. Die strategische Dummheit der Japaner ist bei detaillierter Betrachtung unglaublich und übertrifft die des böhmischen Gefreiten deutlich.

Hätten die Japaner das Ziel gehabt, einen dauerhaften Abnutzungskrieg für sich zu entscheiden, so wäre der Angriff auf Pearl Habor in jener Form nur bedingt sinnvoll gewesen. Man hätte mehr auf die Mittel zur Aufrechterhaltung eines Krieges zielen müssen, aber das wären Tankanlagen, Transportschiffe, U-Boote und Zerstörer gewesen. Aber genau diesen Abnutzungskrieg (die Amis haben ja nicht gerade durch taktische Eleganz überzeugt) haben die Amis den Japanern (und auch uns Deutschen) aufgezwungen und schlussendlich mit erstaunlich niedrigen Verlusten gewonnen.
 
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Schorsch, was habe ich hier überlesen :?!
Mir ist nicht bekannt, das die Japaner jemals vorhatten, amerikanisches Festland zu annektieren, zu bestezen oder zu bombardieren. Die Kriegsziele der Japaner lagen im Pazifik und in Südostasien. pearl Habour hatte dabei als Stützpunkt strategische Bedeutung, die ihm durch den Angriff für einige Zeit genommen wurde.
Nicht mehr und weniger hatten die Japaner erreichen wollen und auch erreicht.
Von japanischen zur Besetzung/Bombardierung der USA weis ich nichts, ist mir nix bekannt - wenn Du da mehr weist, dann kläre mich mal auf.
 
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Arne schrieb:
Schorsch, was habe ich hier überlesen :?!
Mir ist nicht bekannt, das die Japaner jemals vorhatten, amerikanisches Festland zu annektieren, zu bestezen oder zu bombardieren.

[...]

Von japanischen zur Besetzung/Bombardierung der USA weis ich nichts, ist mir nix bekannt - wenn Du da mehr weist, dann kläre mich mal auf.
Nein, Japan hat niemals amerikanisches Festland bombadiert, oder sagen wir es, niemals etwas in den USA zerstört. Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass sie das vorhatten.

Arne schrieb:
Die Kriegsziele der Japaner lagen im Pazifik und in Südostasien. pearl Habour hatte dabei als Stützpunkt strategische Bedeutung, die ihm durch den Angriff für einige Zeit genommen wurde.
Nicht mehr und weniger hatten die Japaner erreichen wollen und auch erreicht.
Eben nicht! :)
Natürlich war Pearl Habor einige Zeit außer Betrieb. Aber nicht lang. Nach kurzer Zeit konnten sich die Amis zu 100% auf Pearl Habor stützen. Also: Der Angriff auf Pearl Habor hat keine der nachfolgenden großen Schlachten negativ beeinflusst. Damit ist das strategische klar verfehlt.
Pearl Habor war zum großen Teil intakt, die Hafen und Dockanlagen waren weiterhin nutzbar. Gut, man musste ein paar schrottreife Schlachtschiffe wegschaffen, aber das tat der Sache keinen Abbruch.

Was genau die Japaner erreichen wollen weiß ich nicht. Sicherlich, dass die Träger nicht dort waren war sehr sehr ärgerlich. Aber einen Haufen nutzloser Schlachtschiffe abzuschießen war sicherlich nicht das strategische Ziel der Japaner. Aber genau das haben sie getan.

Die Amis haben wichtige japanische Häfen wie Truk und Rabaul wiederholt massiv angegriffen, dabei sowohl Schiffe als auch die Hafenanlagen aufs Korn genommen. Schlussendlich waren die Häfen für die Japaner nicht mehr sicher genug. Für ähnliches hätten die Japaner allerdings entweder Hawaii besetzen müssen oder aber einen Stützpunkt in unmittelbarer Nähe installieren müssen. Das wäre allerdings utopisch gewesen, waren die japanischen Streitkräfte doch bis zum Zerreißen gestreckt.
Ich will nicht die Leistung der Japaner kleinreden oder den Amis hier einen Erfolg unterstellen. Die Japaner haben lediglich einen taktischen Sieg nicht in einen strategischen gewandelt. Das wiederum ist bezeichnend für den ganzen Pazifikkrieg (gleiches in Guadalcanal geschehen), waren die Japaner den Amis taktisch doch bis spät ins Jahr 1943 ebenbürtig bis überlegen.
 
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Schorsch schrieb:
Das haben ja auch die Japaner in Pearl Habor bewiesen, und schlussendlich durch ihre strategisch reichlich unsinnige Zielauswahl die Verschwörungstheorie befeuert. Den alten Schlachtschiffen hat bei der Navy wohl kaum einer nachgetrauert und wären sie auf offener See versenkt worden, wären wohl mehr Matrosen ums Leben gekommen.
So obsolet, wie du tust, waren die Schlachtschiffe damals noch nicht. Der - nach/durch PH eingetretene - Mangel an ihnen zwang auch die USA zu einer ähnlich radikalen Modernisierung, wie sie Japan schon - mangel genügender Rophstoffe - vollzogen hatte.
 
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mcnoch schrieb:
So obsolet, wie du tust, waren die Schlachtschiffe damals noch nicht. Der - nach/durch PH eingetretene - Mangel an ihnen zwang auch die USA zu einer ähnlich radikalen Modernisierung, wie sie Japan schon - mangel genügender Rophstoffe - vollzogen hatte.
Die Amis waren ihren Dickschiffen wahrlich verhaftet und Träger wurden von den Artilleristen alter Schule verlacht. Jedoch muss man im Nachhinein sagen, dass die versenkten Schiffe allesamt für die Schlachten 1942 und auch 1943 nutzlos waren. In den Salomonen hätten sie mächtig Prügel bezogen, war doch der Luftschutz absolut unzulänglich. Die erste Gelegenheit, wo sie wirken konnten, war der Angriff auf die Marshallinseln. Das wusste damals natürlich keiner. Ich habe auch bisher selten aus amerikanischen Quellen gehört, dass man Pearl Habor als größeren hemmenden Faktor für die Schlachten ins Spiel gebracht hat. Es war halt peinlich und verlustreich.

Ich tue den Japanern somit natürlich Unrecht, indem ich ihnen vorwerfe, die hätten sich auf die Schlachtschiffe konzentriert. Die Japaner haben ebenso diese als wahre Machtmittel des Seekriegs gesehen. Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Dass die Japaner nicht gerade reine Vorkämpfer neuer Strategien waren, zeigt die unglaubliche Investition in die Superschlachtschiffe Musashi und Yamato, die dann in der Schlacht gegen ein paar Trägerkampfflugzeuge und einen Geleitträger eingetauscht wurden.
Es ist eben ungünstig, wenn beim Schach die Dame auf einmal weniger Wert ist als die Bauern, man aber für das Schlagen der Dame soviel geopfert hat.
 
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@Schorsch :

mal bitte konkreter :

was ist "nicht lang", wann fanden die von Dir genannten Kämpfe/Schlachten statt, warum waren die beim Angriff beschädigten Schiffe veraltet - und zwar so veraltet, das man einige sogar wieder hob und reparierte ?

Der Leiter des Flugzeugverbandes, der Pearl angriff, Fuchida, versuchte übrigens nach der Rückehr auf die "Akagi" einen weiteren Angriff durchzusetzen - dies wurde abgelehnt, da eindeutig alle Ziele des Anriffs erreicht wurden waren (bis auf die Vernichtung der Träger).
Der Angriffsverband der Japaner hate übrigens 29 Flugzeuge mit 55 Mann Besatzungen verloren. Die Amerikaner hatten 2335 Tote und über 1000 verwundete Soldaten und Seeleute zu beklagen, 18 Schiffe wurden versenkt oder schwer beschädigt, 188 Flugzeuge total zerstört.

Unmittelbar nach diesem Angriff schlugen die Japaner gegen Wake,Guam und die Gilbert-Inseln zu, weiterhin wurde etwa Malaya,Singapure oder Sumatra besetzt.

Also ich weis immer noch nicht, was an diesem Angriff umsonst oder nicht gelungen war - es war einer der effektivsten des 2. Weltkrieges. Ich wüsste nicht, wo andere Luftwaffen bei derartig niedrigen Verlusten annähernd viel bei einem einzigen Angriff erreicht hätten.
 

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Ich tue den Japanern somit natürlich Unrecht, indem ich ihnen vorwerfe, die hätten sich auf die Schlachtschiffe konzentriert. Die Japaner haben ebenso diese als wahre Machtmittel des Seekriegs gesehen. Im Nachhinein ist man immer schlauer

Das taten Japaner wie die Amerikaner : man gab Träger und Schlachtschiff so ungefähr die gleiche Priorität - die entsprechenden Neubauten auf beiden Seiten sprechen ja für sich.
Im übrigen sind wohl alle Überwassereinheiten damals mit entsprechender Fla-Bewaffnung nachgerüstet wurden - egal ob älter oder moderner, eine ganz normale Entwicklung.
Hellseher gab es damals nämlich auch nicht ;)
Um es mal deutlicher zu sagen :
Die Briten wären auch lieber mit was anderem geflogen als den alten Swordfish -Torbedobombern (Doppeldecker) - es hat aber gelangt, zb. die "Bismark" so schwer zu beschädigen, das sie anschliessend versenkt werden konnte ...
 
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Arne schrieb:
Also ich weis immer noch nicht, was an diesem Angriff umsonst oder nicht gelungen war - es war einer der effektivsten des 2. Weltkrieges. Ich wüsste nicht, wo andere Luftwaffen bei derartig niedrigen Verlusten annähernd viel bei einem einzigen Angriff erreicht hätten.
Super wäre der Verlust der US Träger aus Japanischer Sicht gewesen. Dieses zufällige Fehlen der Träger gibt den Verschwörungstheoretikern so viel Stoff.

Und es war einer der seltenen Angriffe bei dem beide Seiten zufrieden waren. Es gab noch einen anderen Gewinner, für Roosevelt war das der willkommene Anlass um den Machtkampf mit Japan endgültig auszutragen.
 
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Na das ist doch mal eine spannende Diskussion am Sonntag Nachmittag.

Arne, ich empfehle Dir zur Lektüre mal die erste Seite dieses Threads. Daraus wird meine Argumentation ersichtlich (auch wenn ich sie eben erst gelesen habe). Der Angriff wurde eben nicht beendet, weil man schon alles erreicht hatte.
Und jetzt Punkt für Punkt.

Pearl Habor war Teil einer Gesamtstrategie der Japaner, nämlich die Vorherrschafft im Pazifik zu zementieren. Man wollte dazu Stützpunkte an der Peripherie etablieren, so etwa Wake. Hawaii sollte lediglich für eine Zeit neutralisiert werden, so dass dafür Zeit blieb.
Nach den Anfangserfolgen der Japaner nahmen sich diese die Salomonen und Neu Guinea vor. Da kam es zur Schlacht in der Korallensee (ich glaub Mai 42), welche den ersten strategischen Dämpfer darstellte.
Diese Schlacht hatte auch Einfluss auf Midway, welches im Juni 42 über die Bühne ging. Im August 42 wurde dann der Kampf um Guadalcanal eröffnet, welcher ein sehr interessantes Kapitel des Pazifikkrieges darstellt und ganz anders geführt wurde als die oft in den Mittelpunkt gestellten See-Luft-Schlachten im Jahre 44/45.

Die Schiffe waren unmodern, weil:
- sie allesamt zu langsam waren
- sie schlecht gegen Fliegerangriffe gepanzert waren
- sie kaum Luftabwehrbewaffnung hatten
- ihre Ausrüstung mit Radar mangelhaft war
- sie auch Ressourcenschlucker in einem Verband waren, ohne zB in obigen Schlachten einen effektiven Beitrag hätten leisten können

Wäre eine USS Nevada 1942 bei Guadalcanal im Einsatz gewesen, so gäbe es nun eine Attraktion mehr im Ironbottom-Sound.

Die Hebung und Modernisierung der Schiffe war aus der Ansicht begründet, dass man jede Tonne fahrenden Schiffsstahl brauchte. Die Tatsache, dass die Schiffe erst 1944 wieder in den Dienst kamen, zeigt allerdings, dass man zwischenzeitlich ihre Rolle neu definierte (weg von Hauptkampfschiffen zu Artillerieschiffen).

Der Angriff
- war nicht umsonst (nirgends geschrieben)
- war nicht erfolglos (kommt auf die Definition von Erfolg an :) )
- war effektiv (nie anders behauptet)
- war sogar sehr gelungen (ebenfalls niemals bestritten)

Und jetzt zitiere ich mich selbst:
Schorsch schrieb:
Ich will nicht die Leistung der Japaner kleinreden oder den Amis hier einen Erfolg unterstellen. Die Japaner haben lediglich einen taktischen Sieg nicht in einen strategischen gewandelt.
Das sagt doch alles! :)
Taktischer Sieg mit viel Zerstörung, wenig eigene Verluste, Demütigung, Überraschung? Ja!
Aber strategischer Sieg mit Auswirkung auf Krieg? Nein! Aber eben dieser war beabsichtigt.

Arne schrieb:
Das taten Japaner wie die Amerikaner : man gab Träger und Schlachtschiff so ungefähr die gleiche Priorität - die entsprechenden Neubauten auf beiden Seiten sprechen ja für sich.
Im übrigen sind wohl alle Überwassereinheiten damals mit entsprechender Fla-Bewaffnung nachgerüstet wurden - egal ob älter oder moderner, eine ganz normale Entwicklung.
Die Japaner hatten eine recht merkwürdige Strategie und eine klare Präferenz für Träger war wirklich nicht absehbar. Jedoch hatten sie die modernsten Marineflieger. Ich weiß mir da auch nicht zu helfen. :FFCry: Allerdings: Bei den Japanern machte damals so einiges keinen Sinn.

Die nachgerüstete Luftabwehrbewaffnung stellte sich schnell als unzulänglich heraus und musste erneut nachgerüstet werden. Erst die Abwehrwaffen der Amis ab 1944 (Mix aus 20mm, 40mm und 127mm) waren halbwegs effektiv. Trotzdem konnte kein Schlachtschiff ohne Träger operieren. Eine Kampfgruppe aus USS Nevada, USS California, USS Oklahoma und USS Tenessee wäre vom Flugzeugbestand eines Trägers im Jahre 42 und 43 gnadenlos bestraft worden, im Jahre 44 hätten sie immer noch leiden müssen. Nur Jagdflugzeuge halfen halbwegs effektiv, weswegen die Amis auf ihren großen Trägern Ende 1944 weniger offensive Flugzeuge hatten als Mitte 1942.

Auf die Idee der Deutschen, gelenkte Gleitbomben zu bauen, kam komischerweise keiner. Na ja, die Japaner hatten etws ähnliches, ... aber das ist was anderes.
 

AM72

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Eidner schrieb:
Super wäre der Verlust der US Träger aus Japanischer Sicht gewesen. Dieses zufällige Fehlen der Träger gibt den Verschwörungstheoretikern so viel Stoff.

Und es war einer der seltenen Angriffe bei dem beide Seiten zufrieden waren. Es gab noch einen anderen Gewinner, für Roosevelt war das der willkommene Anlass um den Machtkampf mit Japan endgültig auszutragen.
Kenne und sehe ich anders :

Es war das, was Rossevelt voraussagte. Seiner Ansicht nach konnte die USA sich nicht aus diesem Krieg heraushalten. Die Isiolianisten hingegen wollten mit dem ganzen 2.WK gar nix zu tun haben und sich aus allem heraushalten - "Man wird uns schon nix tun".
Rossvelt war nicht zufrieden mit diesem Anfriff. Den Isiolanisten hingegen wurden die Augen geöffnet.
 

AM72

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@Schorsch :

Ich sehe nirgends, wo die Japaner behaupteten oder darauf zielten, mit Pearl die ganze Pazifikflotte und/oder Pearl für immer ausser Gefecht zu setzen.
So realitätsfremd waren die nicht. Sie wollten auch nicht, das sie 1945 noch mit ihren Eroberungen oder der Verteidigung dessen und des eigenen Landes zu tun haben. Pearl also hat damit gar nix zu tun, und ich weis gar nicht, wozu und warum man hier so manches im direkten Zusammenhang bringt. Man könnte genauso behaupten, Mit der Bombardierung von London wollte Deutschland den Krieg gegen England alleine gewinnen (manche meinen das ja auch - aber so realitätsfremd waren auch die Deutschen damals nicht)
Nach deiner Argumentation kann ich mich ja gleich hinstellen und sagen :
Die Amis waren doof. Sie hätten gar nix machen brauchen, nur auf die A-Bombe,B-29 und Minuteman-Raketen warten müssen. Damit hätten sie dann alles in Schutt und Asche gelegt.
ja , warum haben sie nicht darauf gewartet ?
Weil man damals das Jahr 1941 schrieb und keinen Hellseher hatte !
Was man sonst aus heutiger Sichtso schreibt, ist eine andere Sache.

Nochmal zu den alten Schlachtschiffen :
Schaue Dir mal die Britische oder Deutsche oder Italjenische oder auch die japanischen Schiffe dieser Zeit an - da war bei weitem nicht alles Neuware.
Nochmal : Du schreibst heute, 2005 so selbstsicher über Sachen, die 1941 eben noch keiner vorrausagen konnte.

Zu den Beiträgen auf der ersten Seite :

Da ist ja nur einer, über den man diskutieren kann :) - daraus zitiere ich mal :

Ein präventiver Vernichtungsschlag gegen die US-Flotte, insbesondere gegen die drei modernen Träger, um ein freies (militärisches) Handeln des japanischen Kaiserreiches in SüdOst-Asien zu gewähren (die Idee des Angriffes stammte vom japanischen Flottenchef Admiral Yamamoto). Außerdem sollte die Zerstörung von Treibstofflagern und der Werftanlagen die USA daran hindern sich schnell von dem Angriff zu erholen und die Reichweite der US-amerikanischer Schiffe im Pazifik einschränken (kein Benzin, kommste nicht weit; scheiß Ökosteuer).

Mir ist nicht bekannt, das die Piloten auf Angriffe gegen Werft- Und Öltankanlagen instruiert und trainiert wurden. (Obwohl dies natürlich Sinn macht)
Es wurden speziell mit modifizierten Torpedos (Normaler Lufttorpedo mit hölzernen Flächen für das flache Hafenwasser) sowie den Sturzkampfbombern (Angriffe auf die von der Seeseite in 2 Reihe liegenden Schiffe) trainiert.
Die Japaner haben den Angriff genau geplant, haben lange und intensiv spioniert und genau Ziele ausgesucht. Es liefen ständig Meldungen über die im Hafwen liegenden Einheiten ein, man wusste genau über die (auch neuen) Flugplätze bescheid.
Da erscheint mir das mit den Werftanlagen und Öltanks schon komisch - sicher : wichtige Ziele.
Die Schiffe aber waren eben doch wichtiger - und die Kräfte der Japaner nicht unbegrenzt.
Also tat man das Wichtigste.
 
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Arne schrieb:
Also ich weis immer noch nicht, was an diesem Angriff umsonst oder nicht gelungen war - es war einer der effektivsten des 2. Weltkrieges. Ich wüsste nicht, wo andere Luftwaffen bei derartig niedrigen Verlusten annähernd viel bei einem einzigen Angriff erreicht hätten.
@Arne
an dieser Stelle muss ich mal Taranto am 11.11.1940 einwerfen.
Der Angriff der britischen "Swordfish" gegen die italienischen Flotte war ein gleicher wenn nicht sogar größerer Erfolg, da das Übergewicht der italienischen Flotte im Mittelmeer dauerhaft gebrochen wurde.
Drei Schlachtschiffe, ein Kreuzer, mehrere Zerstörer und beschädigte Hafenanlagen standen dem Verlust von einer (?) "Swordfish" gegenüber.
Dieses Lehrstück war dann auch welches die Japaner wenn schon nicht inspierte so doch in ihrem Absichten bestärkete.
 
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