(TV Simpsons) Frage zur B-2

[kosmodian]

anderer denkansatz: man sieht regentropfen ja auch nicht auf dem radar...oder etwa doch?! dass sich die radarabsorbierende lackierung durch regen löst ist ja nun ein anderes problem, als dass sichdie radarrückstrahlfläche eines flugzeuges durch das pure vorhandensein von wassers auf der oberfläche ändert. das glaube ich persönlich nämlich nicht.

Man sieht den Regen doch auf den Radar, sodass mann sozusagen ein rückstrahlfreies Loch dort hat, wo sich das Flugzeug befindet? Und war des ned so mit der B-2, das die Strahlen von vorne durch die Mühle durch gehen und von der Heckseite "geschluckt" werden, also man ihn eigentlich theoretisch von Hinten anstrahlen könnte und ihn dann aif dem Radar sehen würde?

Oder is des alles Kabbes? :?!

 

[Wolfman]

*Sarkasmus an* Also wenn eine B-2 erst einmal über Dich hinweg geflogen ist, brauchst Du meist kein Radar mehr, denn dann wäre es im worst case eh zu spät ;) *Sarkasmus aus*


@Topic: Regen sieht man auf dem Radar, und bei der B-2 könnte ich mir vorstellen, dass im gewissen Rahmen der Wirkungsgrad des Stealtheffekts schlechter werden könnte. Ob dass so viel ausmacht, dass die Spirit dadurch leichter detektierbar ist, sei mal dahin gestellt.
Ausserdem haben dies bestimmt schon gewisse Labors/Institutuonen getestet. (Stichwort FMEA bei der Konstruktion)

 

[derBruchpilot]

anderer denkansatz: man sieht regentropfen ja auch nicht auf dem radar...oder etwa doch?! dass sich die radarabsorbierende lackierung durch regen löst ist ja nun ein anderes problem, als dass sichdie radarrückstrahlfläche eines flugzeuges durch das pure vorhandensein von wassers auf der oberfläche ändert. das glaube ich persönlich nämlich nicht.

Anbei mal zwei Diagramme, die die Dämpfung elektromagnetischer Wellen in der Athmosphäre in Abhängigkeit von der Wellenlänge darstellen.
Im oberen Diagramm ist die Dämpfung in Abhängigkeit von der Wellenlänge für Wasserdampf und Sauerstoff dargestellt. Wenn man die Sauerstoff-Linie betrachtet, erkennt man zwei Maxima. bei diesen Wellenlängen ist die Dämpfung am größten. Da Sauerstoff in der Athmosphäre mit annähernd gleicher Konzentration vorkommt, sollte man diese Frequenzbereiche bei der Auslegung des Radargerätes vermeiden, da hier die Dämpfung am größten und damit die Reichweite am geringsten ist.
Die Wasserdampf-Linie zeigt ein Maximum bei 22,5 GHz. Das enstpricht der "Resonanzfrequenz" der Wassedampfmoleküle. Da die Wassedampfkonzentration in der Athmosphäre nicht konstant ist, kann Regen bzw. Nebel für einige Radargeräte ein echtes Problem werden, deren Reichweite wird dann eingeschränkt.
Das untere Diagramm zeigt den Dämfungskoeffizienten für Nebel und Regen. Auch hier wird der Einfluss des Wassers auf die Ausbreitung deutlich.
Man kann also feststellen, dass Wassertropfen Einfluss auf die Ausbreitung elektromagnetsicher Wellen nehmen. Und natürlich reflektieren Wolken und Regen auch elektromagnetische Wellen, dass macht man sich ja gerade beim Wettetrradar zunutze. Es ist also durchaus möglich, dass eine "nasse" B2 eine größere Radarrückstrahlfläche aufweisen könnte. Allerdings ist der Effekt stark von der verwendeten Wellenlänge abhängig, auch stellt sich die Frage, ob sich tatsächlich ein Film bilden kann oder die Wassertropfen nicht bei entsprechender Geschwindigkeit abgewaschen werden (Wahrscheinlich nicht, da die Oberfläche eines stealth-Anstriches eigentlich "rauh" sein müsste, aber da bin ich kein Experte).


Gruß Ralf

 

[flieger28]

@Bruchpilot
Das war mal richtig interessant.
Hast du beruflich damit zu tun?

Also ich habe auch schon mal auf einem normalen (ASR?) Radar Regenschauer gesehen....
Wenn der Schauer gross genug ist ist das wohl nicht das Problem...
Und wie verhält es sich bei Hagel. Nicht besogen auf die B2 sondern bezogen auf das Radar.

 

[grufti]

@ derBruchpilot
jo das war sehr interessant bitte weitere infos.

eventuell hat ja jemand nen besseres english drauf als ich und fragt direkt mal an der quelle nach. habe auch erst jetzt erfahren das northrop mit grumman verschmolzen sind. naja die F-14 ist ja auch schon 30 jahre alt.

 

[derBruchpilot]

Eine gute Darstellung der theoretischen Grundlagen des Wetterradars findet man auf http://www.itnu.de/radargrundlagen/grundlagen/gl36-de-t.html
Dort sind auch die enstprechenden Formeln aufgeführt. Im Prinzip läuft es auf die effektive Reflektionsfläche hinaus, für eine aus Wassertropfen bestehende Wolke läßt sie sich wie dort dargestellt herleiten.
Für unseren Fall dürfte die tatsächliche Reflektionsfläche der Wasserwolke wesentlich geringer sein, da die B2 ja keinen "Würfel" mit Wasser vor sich her schiebt, sondern wir erst einmal von der Filmbildung auf der Oberfläche ausgehen. Die Streuung durch die Form des Flugzeuges wird dann áuch nicht geändert, sondern nur die absorbierende Eigenschaft der Oberflächenbeschichtung aufgehoben.
Im Prinzip käme jetzt zur effektiven Reflektionsfläche der B2 die Reflektionsfläche der "Wasserwolke" hinzu, wenn sie sich mit gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung wie die B2 bewegt. Jetzt müsste also mal einer darstellen, ob Film- bzw. Wolkenbildung auf oder um das Flugzeug bei den geflogenen Geschwindigkeiten tatsächlich stattfindet.


Gruß Ralf