Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt

Diskutiere Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Da ja mit der Zeit immer mehr hochgeschossen wird, wird zwangsläufig auch immer mehr runterfallen. Allein aufgrund der statistischen...

Aeronaut

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Da ja mit der Zeit immer mehr hochgeschossen wird, wird zwangsläufig auch immer mehr runterfallen. Allein aufgrund der statistischen Wahrscheinlichkeit wird das wohl nicht immer gut ausgehen.
Unter diesen Umständen wäre es doch überlegenswert, Satelliten mit einem spezielle Absturzmotor auszurüsten, mit dem man am Ende der Laufzeit einen kontrollierten Niedergang in einem festgelegten Gebiet einleiten könnte.
 
mcnoch

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Alien
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Solche Forderungen gelten für alle neueren Satelliten. Und zwar nicht nur für jene in erdnahen Orbits, sondern besonders für jene in den geostationären Orbits, da die attraktiven Standorte inzwischen knapp werden. Aber einen Satelliten kontrolliert zum Absturz bzw. in einen nicht störenden Orbit weg von der Erde zu schieben kostet schnell mal soviel Treibstoff, wie einige Jahre normaler, gewinnbringender Betrieb. Daher hat es sich als wirtschaftlicher herausgestellt, die Lebensdauer von Satelliten zu verlängern, indem man sie widerstandsfähiger oder betankbar macht. Gerade das Betanken eines Satelliten durch einen anderen verspricht ein großes Geschäft zu werden. Könnte man nicht nur Treibstoff, sondern auch Kühlmittel nachfüllen, einem weiteren Verbrauchsstoff bei vielen wissenschaftlichen Satelliten.
 
JohnSilver

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Alien
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Im Lotter Kreuz links oben
Very offtopic: :wink:

Ist eigentlich noch Niemandem aufgefallen, dass in der Überschrift dieses Threads ein "e" fehlt, und das schon seit fast genau 6 Jahren?

Nichtsdestotrotz, toller Thread und ich lese hier gerne mit!

Grüße,
Robert
 
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Aeronaut

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Nachtanken ist natürlich eine sinnvolle Möglichkeit. Aber muß man da nicht immer zwei Stoffe verwenden?

Interessant ist auch der Verbrauch der Kühlmittel. Weiß jemand, welche Stoffe da verwendet werden ?
 
mcnoch

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Bei den meist doch eher kleinen Kurskorrekturen von Satelliten in Umlaufbahnen reichen monergole Treibstoffe wie Hydrazin oder Stickstofftetroxid aus.
Als Kühlmittel wird meist flüssiges Helium genutzt.
 

Aeronaut

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Danke für die Infos. Genau die beiden Stoffe, die ich vermutet habe. Ich dachte aber immer Hydrazin würde mit einem zweiten Stoff zur Reaktion gebracht. An Katalytische Zersetzung habe ich nicht gedacht.

Wird sicher technisch eine Herausforderung sein ein automatisches Andocksystem für den Tanker zu entwickeln. Ebenso wie zuverlässige und dichte Tankventile.
 
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Nachdem man in Russland nun auch offiziell eingesehen hat, dass man sich mit den Anschuldigen verrannt hatte, US-amerikanische Radar oder sonstige Abstrahlungen könnten Schuld an dem Scheitern der Phobos-Grunt Mission sein, man aber immer noch keine eigene Verantwortung eingestehen will (Programmierfehler immer wahrscheinlicher), muss jetzt mal wieder die böse, böse Weltraumstrahlung herhalten. Hintergrund der anhaltenden Spekulationen über einen externen Einfluss ist das zeitgleiche Neustarten zweier Sub-Systeme des Bordcomputers, was das gesamte System dann in einen Standby-Modus versetzt hat. Da auch dies in der internationalen Raumfahrt-Gemeinde eher mit einem schiefen Grinsen aufgenommen wurde, hat man gleich auch noch wieder eine Ausweich-Erklärung nachgeschoben, nach der möglicherweise auch fehlerhafte, aus dem Ausland stammende Mikrochips für diesen zeitgleichen Ausfall verantwortlich sein könnten.
 
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Schon klar dass die Jungs versuchen Alles auf andere zu schieben. Die Regierung hat nach einer Haeufung von Pannen klare Ansagen in Richtung Roskosmos & Co. gemacht. Bei nachgewiesenen eigenen Fehlern geht des fuer den "Schuldigen" um die Existenz.
 
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Eine Untersuchungskommission für das Phobos-Grunt Disaster will nun zu der Erkenntnis gelangt sein, dass es "schwere Ionen" aus der Sonnenerruption waren, die dem Satelliten den Garaus gemacht hätten. Eine andere Komission geht von einem Programmierfehler aus. Unterdessen hat die russische Weltraumagentur angekündigt, dass man die Mission wiederholen werden, so nicht die ESA den Russen erlaubt an ihrer großen Mars-Mission mitzuarbeiten.
 
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Die exakte Beobachtung von kleinen Weltraumschrott-Fragmenten mittels Laser-Entfernungsmessung ist schon länger Thema der Forschung. Bei einem ersten Test des Instituts für Technische Physik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, konnte man so über eine Entfernung von 500 bis 1800 km 20 eher große Rakentenbruchstücke bis in den Meter-Bereich genau erfassen. Zukünftig sollen nicht nur die Zielobjekte deutlich kleiner werden, sondern auch die Messgenauigkeit deutlich verbessert werden. Der Laser schickt pro Sekunde etwa 1000 Laserblitze ins Zielgebiet. Die zur Erde zurück reflektierten Photonen werden dann von Empfängern aufgefangen und zur Positionsbestimmung herangezogen. Und all dies bei hohen Geschwindigkeiten.

Parallel dazu laufen aber auch die Experimente sehr kleine Schrottteile mittels Laserbestrahlung stark zu erhitzen und durch die dadurch einsetzende Oberflächen-Verdampfung so stark abzubremsen, dass sie schnell gen tieferer Atmosphärenschichten absinken und verglühen. In etwa 10 Jahren sei diese Technik einsatzfähig und ist dann auch dringend notwendig, denn ansonsten würden die sich immer weiter ausdehnenden Trümmer in 20 bis 30 Jahren die erdnahen Umlaufbahn für Satelliten unbrauchbar machen.

http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-14414-2012-02-07.html
 
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In der Schweiz wurde derweil am Swiss Space Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule (EPFL) ein "Putz-Satellit" ersonnen. "CleanSpace One" könnte für 8 Millionen € binnen weniger Jahre entwickelt sein und dann die beiden kleinen Schweizer Satelliten "Swiss Cube 1" und "TISat 1" aus der Umlaufbahn räumen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,815434,00.html
 
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Die am 22. Februar in Brasilien gefallene rätselhafte Kugel mit einem Durchmesser von etwa 70 Zentimetern ist nichts anderes als ein Kugelballon der dritten Stufe der europäischen Trägerrakete Ariane-4, die 1997 gestartet worden war, wie Igor Lissow, Experte der Zeitschrift „Nowosti kosmonawtiki“ (Neues aus der Weltraumfahrt), RIA Novosti mitteilte.
Also nix mit Ufo's :D:
Deng anzen Artikel gibt es unter http://de.rian.ru/science/20120224/262764241.html
 
langnase73

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Danke für den ganzen Artikel! :-)
 

shabuir

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nahe Rega-Basis Wilderswil
Ist "de.rian.ru" denn eine zuverlässige Quelle?
kurz: nicht wirklich

etwas länger: es ist eine russische Nachrichtenagentur (RIA Novosti), die öfters dadurch auffällt, dass sie jeden Furz den ein russischer Offizier loslässt als die absolut tolle zukünftige Wahrheit aufzubauschen, siehe die sich wiederholenden News zu 5 Carrier-Groups, riesige Mengen der neuesten Kampfjet-Prototypen die jeweils schon im nächsten jahr in Dienst gestell weden sollen und ähnlichem.
Sprich rian ist immer etwas mit Vorsicht zu geniessen und zu hinterfragen und ist eher auf N24 Niveau anzusiedeln denn auf dem von dpa oder Reuters.
 
mcnoch

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Montag ist der 40 Jahre alte sowjetische Meteor 1-1 Wetter-Satellite über dem Königin Maud Land am Südpol in die tieferen Atmosphärenschichten eingetreten und größtenteils verglüht.
 
mcnoch

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Obwohl eigentlich zu einem anderen Thema, ist die aktuelle ESA Raumzeit Podcast-Folge 36 doch recht ausführlich auf die Problematik der Entfernung von Alt-Satelliten aus ihren Orbits eingegangen und hat z.B. die Pläne der ESA für einen "Abschleppsatelliten" diskutiert und wie viel Material jedes Jahr aus den Orbits entfernt werden müsste, damit diese nicht in den nächsten 50-100 Jahre wegen all der Trümmerteile unbrauchbar werden. Mit dem Beispiel Envisat hat das Thema unerwartete Aktualistät erfahren.

http://raumzeit-podcast.de/2012/04/27/rz036-deutsches-raumfahrt-kontrollzentrum/
 
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