Weltraumschrott wird zu einer realen Gefahr
Die Warnungen vor möglichen Schäden ist ja an sich nicht neu, aber Experten sehen jetzt die Grenze zur kritischen Menge von Weltraumschrott in den erdnahmen Orbits überschritten. Die Dichte habe sich so stark erhöht, dass es von nun an zu Kollisionsketten kommen könnte, die die Zahl der Schrottteile noch stark erhöhen könnte. Aus dem Zusemmprall zweier Teile würden dabei neue, zusätzliche Schrottteile entstehen, die dann auf ihren neuen Umlaufbahnen wieder weitere Kollissionen auslösen würden. Mit über 10 000 solcher Schrottteilen nun in den niedrigeren Obits könnte es zu solch einer Kettenreaktion kommen, die diese Orbits mit zunehmender Geschwindigkeit für die Nutzung mit Satelliten unbrauchbar machen könntne und die bereits in diesen Umlaufbahnen befindlichen Satelliten gefährden.
In den letzten Jahren ist die Vermüllung trotz strenger Vorschriften vor allem durch zwei Ereignisse vorangeschritten: In 1996 zerbarst der Tank einer US Rakete und hinterließ 713 feststellbare Teile im Orbit und vor einigen Wochen zerstörte China einen alten Wettersatellit, der bislang in über 800 Teile zerbrochen ist und im Laufe der nächsten Wochen, weiterer Kollisionen und genaueren Beoachtungen auf ein Trümmerfeld von 1000 Teile von über 10 cm Größe und Millionen kleinerer Teile anwachsend wird. Den Grundstock hatten die frühen Jahre der Weltraumfahrt und die rücksichtslosen Tests zur Hochzeit des Kalten Krieges von 1968 bis 1986 gelegt.
Unglücke kleinerer Art tragen trotz strengerer Vorschriften immer wieder zu neuen Schrottteilen im Oribt bei, seien es Teile oder Werkzeuge, die bei Bauarbeiten an der ISS verloren gegangen sind oder Unglücke.
Besonders die Zerstörung des chinesischen Wettersatelliten stößt auf Unverständnis, da Chinas Weltraumindustire sich der Problematik sehr wohl bewußt ist und sich bislang aktiv an den Schrottvermeidungsprogrammen beteiligt hat. Man geht davon aus, dass die Wissenschaftler und Techniker bei den Politikern kein Gehör gefunden haben. Da sich der Satellit auf einer recht hohen Umlaufbahn (530 Meilen) befunden hat, werden die Trümmerteile noch über Jahrzehnte im Orbit befinden und verteilen sich derzeit in Orbits zwischen 100 und 2000 Meilen. Die ISS befindet sich auf einer Höhe von etwa 220 Meilen. Aber auch für die anderen Satelliten besteht durch die immer weiter wachsende Zahl von Weltraumschrott eine immer weiter wachsende Gefahr. Werden Teile auf einem potenziellen Kollissionskurs gesichtet, könenn meistens die Satelliten in eine andere Umlaufbahn bewegt werden, aber dies verbraucht die Treibstoffvorräte der Systeme häufig schneller als geplant. Durch die derart verkürzte Einsatzzeit wird der Betrieb von Satelliten immer teurer, möglicherweise bald zu teuer.
Systeme, mit denen man die Trümmerteile aus dem Orbit holen könnte gibt es nicht, obwohl es diverse Vorschläge gibt.
http://www.nytimes.com/2007/02/06/science/space/06orbi.html?ex=1328418000&en=16b9c6ba615c2e62&ei=5088&partner=rssnyt&emc=rss