Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt

Diskutiere Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich glaube, ich entwerfe mal ein ACS ( Anti Collision System ) für Satelliten und lass es mir patentieren. Scheint eine Marktlücke zu sein ...

phantomas2f4

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Ich glaube, ich entwerfe mal ein ACS ( Anti Collision System ) für Satelliten und lass es mir patentieren. Scheint eine Marktlücke zu sein !

Macht jemand mit ??? :D:D
 
ArcLight

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Au Backe....:eek:Der Zusammenstoss wird wohl für beide Beteidigten eine Unmenge an Kosten verursacht haben! Mich würde mal interessieren, wer da haftbar gemacht werden soll und vor allem vor welchen "Gerichtshof" sowas entschieden wird?! :cool:
 

Rhönlerche

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Den militärischen Kosmos haben die Russen in Plesetsk gestartet, den Iridium später in Baikonur. Kann man sowas nicht vorausberechnen? :?!

Und jetzt fällt der ISS bald noch die Trümmerwolke und der 5kW-Reaktorschrott des Strela auf die Birne? Vorher sind aber noch Hubble und diverse Beobachtungssatelliten dran, die höher sind. Und was macht der Shuttle?
 
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Sachmet

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@Rhönlerche
Wo nimmst du den den 5kW-Reaktor her der der ISS an die Birne knallen soll?
Die Strelasatellieten haben chemische Baterieen und Solarzellen.
Des weitern kreist die ISS eh in max. 350km und der Unfall passierte wohl etwas hoeher..(790km)
Zumindest läßt sich das auch aus Bahnen der Unfallpartner zu schliessen..
Iridiumorbits in 780 km
Strela 2 orbits 775 km - 800 km

Und noch was sinnvolles zum Thema..
Mitlerweile spricht man von 600 Trümmerteilen die sich weitgehend auf der alten Bahn fortbewegen.
Und der zerstörte Iridiumsatelit soll innerhalb von 30 Tagen ersetzt werden.

Quelle
 

Rhönlerche

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Du hast Recht. Den Reaktor nehme ich zurück.

Ich bezweifele allerdings, dass die genannten 600 Trümmerteile ein endgültiger Wert sind.
 
mcnoch

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Wenn ich hier so die ein oder andere Aussage lese, habe ich das Gefühl dass sowohl a) die Präzision der derzeit möglichen Flugwegsberechnung als auch b) die Einfachheit eines Ausweichmanövers deutlich überschätzt wird.

Die Bruchstücke und Satelliten sind diversen Kräften ausgesetzt und zwar nicht in einer einheitlichen Stärke aus einer Richtung, sondern in diversen Stärken und aus diversen Richtungen, was zu permanent Kombinationenänderungen führt. So wirkt nicht nur die rund um den Globus uneinheitliche Schwerkraft der Erde, sondern auch die des Mondes, der Sonne und sogar die dicht vorbeifliegender größerer Objekte. Zusätzlich verändert sich ja auch die Dichte und Ausdehnung der Atmosphäre und damit ihre Bremswirkung. Auch der Sonnenwind hat gewisse Auswirkungen. Auch wenn einige dieser Kräfte schon recht klein sind, wirken sich auch kleine Beiträge auf längere Sicht aus und machen eine Laufbahnvorhersage immer ungenauer und ungenauer. Am Ende kann man nur noch einen wahrscheinlichen Aufenthaltsraum bestimmen, der immer größer wird. Eine Entscheidung, ob innerhalb dieses wahrscheinlichen Aufenthaltraumes eine Überlappung mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsraumes eines anderen Objektes auch eine echte Kollision bedeutet oder nicht, ist meist erst einige Stunden vorher möglich.

Wenn zumindest eines der jeweiligen Objekte steuerbar ist, kann man prüfen ob es möglich ist, auszuweichen. Je später man zu einem Ausweichmanöver ansetzt, umso größer ist unter Umständen der Kraftaufwand, weil man dann auf einen Schlag eine große Korrektur machen muss, als eine kleine, die aber über längere Zeit wirkt. Eine große Korrektur kostet aber viel mehr Treibstoff und Treibstoff ist bei Satelliten immer knapp bemessen, da er Platz und Gewicht bedeutet, was dann an anderer Stelle eingespart werden muss. Der Treibstoffvorrat ist heutzutage der wichtigste, limitierende Faktor für die Einsatzzeit eines Satelliten, da diese auch im normalen Betrieb regelmäßig ihre Position korrigieren müssen. Eine treibstoffintensive Positionskorrektur kann also die nutzbar Einsatzzeit eines Satelliten deutlich verringern, besonders dann, wenn er auf seine ursprüngliche Position wieder zurück muss, da er an einer bestimmten Stelle stehen muss oder auf seiner neunen Umlaufbahn sofort wieder neue Gefahren drohen. Da bestimmte Umlaufhöhen aufgrund bestimmter physikalischer Effekte sehr intensiv genutzt werden, ist in diesen Zonen halt besonders viel los und ein Ausweichen auf eine andere Bahn nicht langfristig möglich.

Sind beide Objekte nicht mehr steuerbar, dann kann man nur zuschauen und hoffen, dass das Trümmerfeld nicht zu groß wird.
 
Togge

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Man kann wohl davon ausgehen, dass sowohl auf amerikanischer wie auch auf russischer Seite die Gefahr einer Kollision bekannt war. USSPACECOM vermisst ständig die Umlaufbahnen aller Objekte, die die Erde umkreisen. Cosmos 2251 war schon seit längerer Zeit inaktiv und bei Iridium 33 gab es gar keine Möglichkeit der Bahnänderung. Bedenklich ist aber, dass der Schrott in einer Höhe von 700 bis 800 km um die Erde kreist und dort sicher noch etliche Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte bleiben wird. Der Schrott gefährdet dort sicher andere Kommunikationssatelliten. Für die ISS besteht aber kaum eine Gefahr.
 

koehlerbv

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Wenn ich die Meldungen richtig gedeutet habe, ging man bis zum Schluss davon aus, dass sich die beiden Teile mit triebswerksmässig toter Hose sehr nahe kommen würden, aber eben nicht auf tatsächlichem Kollisionskurs. Machen konnte man ja eh nix mehr - mcnoch et.al. haben das ja alles schon beschrieben. Wenn sich ds ganze dann nicht doch um etliche Meter verschoben hätte, wären sich die Dinger auf Jahre nicht mehr begegnet. Dumm gelaufen ...

Etliche laufende und geplante Missionen werden jetzt einiges an Rechenarbeit vor sich haben. Das ist nun aber nicht sooo ungewöhnlich.

Bernhard
 

flyer0852

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Unabwendbar?!

Um die Kollission zu verhindern, wäre einerseits eine Kommunikation mit einem der Satelliten notwendig gewesen (bei Iridium zumindest noch möglich).
Gleichzeitig aber auch genug Treibstoff in den Steuerdüsen um den Orbit etwas anzuheben, was eigentlich routinemäßig gemacht wird, denn die Dinger werden von der Erdanziehung langsam aber stetig wieder runtergeholt. Beide Satelliten hatten aber schon viele Jahre auf dem Buckel und bei Kosmos war definitv kein Tribstoff mehr verfügbar und ich vermute bei Iridum35 der am 14.09.1997 gestartet worden war ist die lifetime auch schon überschritten gewesen. Deshalb ist anzunehmen, dass auch hier kein tribstoff mehr zur Verfügung stand und man nichts machen konnte ausser zusehen.

Allerdings ist bisher leider nicht bekannt ob man die kritische Annäherung früh genug bemerkt hat um die Kollission möglicherweise zu verhindern. Denn Kosmos war schon läner nicht mehr auf den vorgesehen Orbit und kam eben langsam immer weiter runter.
 
gothic75

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Gestern wurde über dieses Video im TV geredet.

Klick

Hier ein bissel kürzer Klick

Da war die rede,das es erste Trümmerteile sein könnten:?! Wäre das denn real,so schnell aus dieser höhe:?!


Viele Grüße
 
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koehlerbv

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Ich kenne den aktuellen Stand nicht (den sollte es aber eigentlich geben), aber das könnte schon sein: Die Teile sind nahezu seitlich (und damit mit sehr hoher Aufprallgeschwindigkeit) zusammengeknallt, und wohin dann die Trümmerteile abgelenkt werden, kann man nur errechnen, wenn man das Ganze mit dem ganzen Arsenal an Messtechnik aus unmittelbarer Nähe (à la NCAP-Prüfstand des ADAC .. aber der würde wohl auch nicht reichen) hätte beobachten können.

Eine gewisse Wahrscheinlichkeit bleibt also schon (und aus meiner Sicht höher als ein Meteorit), dass das ein Schrottteil von diesem Crash oder ein anderes "hausgemachtes Problem" war.

Bernhard

PS: Hinzu kommt, das Satellitentrümmer auf Grund ihrer Struktur (im Gegensatz zu Asteroiden) meist so schön lange fackeln ...
 
mcnoch

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Da war die rede,das es erste Trümmerteile sein könnten:?! Wäre das denn real,so schnell aus dieser höhe:?!
Ja, nach drei Umrundungen waren die ersten Trümmerteile bereits so tief gesunken, dass sie zu Verglühen begannen. Die Absinkrate hängt mit der Eigengeschwindigkeit des jeweiligen Objekts zusammen, es gibt Trümmerteile, die erheblich abgebremst wurden und so recht schnell absanken.
 
VJ101

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Hubble-Reparaturmission gefährdet

Möglicherweise hat der Zusammenstoß noch ganz andere Folgen.

Die Nasa-Raparatur-Mission zu Hubble, geplant für Mai, könnte gefährdet sein.
Hubbles Orbit befindet sich deutlich näher an den Orbits der Trümmerwolken als zB die ISS. Laut NASA ist die geplante Mission schon vor der Kollision nah an den Sicherheitslimits für Gefährdung durch Weltraumschrott

Hubble orbits higher than the International Space Station, closer to the cloud of debris from the collision. Even before the collision, the probabilities of a debris strike for the Hubble mission were already close to NASA's safety limit. NASA pegged the chance of a catastrophic impact to a shuttle in Hubble's orbit at 1 in 185, just below its limit of 1 in 200.
Jetzt könnten diese Limits deutlich überschritten sein.

Meldung in Nature und Universe Today
 
pok

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War wohl kein Truemmerstueck

...Da war die rede,das es erste Trümmerteile sein könnten:?! Wäre das denn real,so schnell aus dieser höhe:?!


Viele Grüße
War wohl kein Truemmerstueck. In der u.a. Meldung werden nussgrosse Fundstuecke genannt, die Aussen kohleartig schwarz verbrannt sind und Innen die Konsistenz von betonartigen Stein haben. Ich denke die Satellitentruemmer werden ueberwiegend aus Metall und Siliziumplatten bestehen.
Das Video sieht wirklich dramatisch aus !

http://www.clickondetroit.com/education/18748313/detail.html
 
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mcnoch

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@Mcnoch
wenn daß so ist, dann laß uns schnell das Ami Raumfahrtprogramm aus der Konkursmasse ziehen...:FFTeufel:
 
mcnoch

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Nach dem Zusammenstoß zweier Satelliten und den medienwirksamen Meldungen bzgl. dichten Vorbeiflügen von Weltraumschrott an ISS und Shuttle ist das Thema mal wieder auf der Dringlichkeitsliste deutlich nach oben gerutscht. Die Programme sind zwar international recht ambitioniert und dürften einigen Militärs etwas Zahnschmerzen bereiten, aber vielleicht baut sich so langsam doch der notwendige Druck auf, zumindest verstärkt in dieser Frage zusammenzuarbeiten.

Hier ein SpiegelOnline-Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,616526,00.html
 
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