Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt

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flyer0852

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Weltraumschrott von Deutschland aus beobachten?

Die Europäische Raufahrtagentur ESA möchte die Beobachtung von Objekten in niedrigen Orbits (< 1000km Orbithöhe) auf zivile Füße stellen.
Dazu sucht sie unter anderem mögliche Standorte in Deutschland.



flyer
 

flyer0852

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Dazu folgende Artikel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,707638,00.html

http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article3475779/Weltraummuell-koennte-Raumfahrtaktivitaeten-stoppen.html

http://www.nachrichten.de/wissen/Europa-Weltraummuell-Esa-Posteingang-Kommunikationssatellit-cid_3331403/

wie immer wird in der Presse etwas dick aufgetragen und die spanisch deutschen Probleme sind einigermaßen komplex, aber im großen und Ganzen geben die Artikel den Sachverhalt richtig wieder.

Dazu auch noch die website der ESA, die leider nur in Englisch ist, sollte schon längst auch in deutsch und französisch verfügbar sein, aber .... es gibt immer mal wichtigeres!

www.esa.int/SPECIALS/SSA/index.html

Bin gespannt, ob sich Deutschland wird durchsetzen können
 
mcnoch

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Nachdem wir dieses Thema ja an verschiedenen Stellen, meist aus aktuellem Anlass, diskutiert haben, habe ich mal damit begonnen, die entsprechenden Threads hier zusammen zu fassen. Dies dürfte es alle einfacher machen, dem Thema zu folgen.
 
mcnoch

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Die russische Energia will bis 2023 einen nuklear-betriebenen Satelliten ins All schießen, dessen Aufgab es sein soll alte, gestörte oder funktionslose Satelliten aus den teilweise schon sehr stark befüllten geostationären Umlaufbahnen zu räumen. Diese sollen dabei auf eine Umlaufbahn gebracht werden, die zu ihrem Verglühen in der Erdatmosphäre führt. Dieser Satellit werde ca. 2 Milliarden US$ kosten und könnte bis 2020 entwickelt und dann ab 2023 pro Jahr ca. 60 dieser Satelliten wegräumen. Die Einsatzdauer solch eines Satelliten läge bei ca. 10-15 Jahre.

Derweil tobt international die Diskussion weiter, wer für die Beistigung des Weltraum-Mülls bezahlen solle. Die Privatindustrie mochte sich bislang kaum beteiligen, sieht aber jetzt ein, dass sie mit ihren Kommunikations- und TV-Satelliten nicht nur von Anfang an fleißig dazu beigetragen hat, sondern auch zukünftig erhebliche Wachstumsprobleme bekommen wird, wenn nicht wieder mehr Umlaufbahnen verfügbar werden. Es zeichnet sich jetzt also eine breitere Basis für eine mögliche Problemlösung ab.
 
Nummi

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sozusagen eine Weltraumputze:TD: Mich wuerde allerdings interessieren wie der Schrott eingefangen werden soll.
 
mcnoch

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Rosat stürzt Ende des Jahres ab

Einst hat Rosat, eine deutsch-britisch-amerikanische Forschungsmission, einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Alls geleistet. Aber nachdem sich das Aussetzen und Wiedereinfangen des Satelliten per Space Shuttle durch die Probleme des Space Shuttle Programms zerschlagen hat steht Deutschland nun vor dem Problem, dass man die Verantwortung für etwaige Schäden durch den Wiedereintritt hat. Da man es vor Ende der Mission versäumt hat den Satellit mittels der letzten Treibstoffe auf eine einigermaßen kontrollierte Absturzbahn zu lenken, wird er nun Ende des Jahres unknotrolliert in die dichter werdenden Atmosphärenshichten eintreten. Wieviel des Satelliten dabei verglühen und wieviel auf der Erde aufschlagen wird, ist nicht absehbar. Besonders die zahlreichen Glas- und Keramikteile an Bord des Satelliten dürften den Wiedereintritt eher unbeschadet überstehen. Zwar regenet häufiger mal Weltraumschrott auf die Erde zurück, aber für die Deutschen, die sich sonst immer so pingelig bei diesen Dingen anstellen, ist dies eine unerfreuliche Situation. Da der Satellit außer Kontrolle ist, kann man es nicht ausschließen, dass er bewohnte Gebiete treffen könnte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür nicht besonders groß ist.

http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~E478128EE465C4C01A2CF980445D946F8~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
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Absturz des UARS-Satelliten steht für Ende September/Anfang Oktober bevor

Der Schulbus-große UARS-Satellit wird in den nächsten Wochen in die tieferen Schichten der Atmosphäre eintreten und wohl nur teilweise verglühen. Die potenzielle Aufschlagszone reicht von Nord-Kanada bis Süd-Afrika.

Da diese Abläufe zwar dem Grundsatz nach bekannt, aber noch immer nicht hinreichend genau berechnen lassen, können weder NASA noch USAF derzeit weder den genauen Zeitpunkt noch die genaue Absturzzone vorherbestimmen. Die für diese Berechnungen so wichtigen Daten über die unterschiedlichen Dichten der Atmosphäre liegen schlicht nicht in der Detailtiefe vor, wie man sie bräuchte. Die Abweichungen liegen derzeit bei etwa 20 %, sowohl was den Zeitpunkt als auch die Absturzzone anbelangt. Selbst ein paar Stunden vorher kann man die Absturzzeit noch nicht hinreichend genau vorhersagen. Durch die Geschwindigkeiten führt dieser Fehler auch dazu, das man den Absturzort nicht vorhersagen kann. Aber selbst wenn es dann soweit ist, werden die Trümmer des 5,6 t schweren Satelliten auf einer Fläche von ca. 800 km² einschlagen. Während viele Teile aufgrund ihrer Leichtbauweise in der Atmosphäre verglühen werden, schlagen Teile, die besonders massiv gefertigt wurden oder einen sehr hohen Schmelzpunkt haben, wie z.B. Glas, auf der Erde ein.

Man möchte diesmal eine Medien-Panik wie damals beim Absturz des Skylabs vermeiden. Das Skylab war mehr als 13-mal so schwer und richtete nur geringen Schaden an. Der ein oder andere wird sich vielleicht noch an die Fernsehberichterstattung Mitte 1979 erinnern und die Empfehlungen, wie man sich im Keller einen eigenen Schutzraum bauen könne. Aber eigene Schutzräume im Keller waren damals - zur Hochzeit des Kalten Krieges - eh furchtbar in Mode.
 
Nummi

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EDBQ und EDBN
Wie lange war das Teil denn im All und welche Aufgabe hatte es?
 
mcnoch

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Der Upper Atmosphere Research Satellite wurde vor fast genau 20 Jahren (12. September) 1991 mit STS-48 ins All gebracht und in 600 km Höhe ausgesetzt und hat bis 2005 die verschiedenen Atmosphärenzonen auf ihre Gaszusammensetzung sowie weitere chemische Prozesse, besonders in der Ozonschicht untersucht. Seit dem 14. Dezember 2005 ist er deaktiviert. Er war neunmal so lange im Einsatz, wie erwartet.
 
Intrepid

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Wer übernimmt bei der Konzeption eines solchen Projektes eigentlich die Verantwortung für die Entscheidung, Satelliten einschlagen zu lassen? An wen schicke ich die Rechnung für ein neu zu deckendes Dach?
 
TigerTom

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Wer übernimmt bei der Konzeption eines solchen Projektes eigentlich die Verantwortung für die Entscheidung, Satelliten einschlagen zu lassen? An wen schicke ich die Rechnung für ein neu zu deckendes Dach?
Prinzipiell der "Betreiber/Eigentümer" des "Gerätes". Dieser ist für die "Betriebssicherheit" zuständig, eingeschlossen ebenso für die Folgen der "Entsorgung" (geordneter Absturz).
Der Betreiber ist auch dann (erster) Ansprechpartner, wenn er nicht unmittelbar das Controlling über das "Gerät" ausübt.
 
mcnoch

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Alle erdnahen Satelliten treten irgendwann in die tieferen Atmosphärenschichten ein und verglühen mehr oder minder komplett. Dies ist keine Entscheidung, die jemand treffen muss. Basierend auf dem Wissen, welche Teile vermutlich nicht verglühen und auf der Erde einschlagen werden, wird eine Versicherung ihre Police kalkulieren. Da der größte Teil der Erde nicht bewohnt und weite Teile nur spärlich bevölkert sind, ist das Risiko recht gering, aber irgendwann wird auch mal ein Satellit über den dichter bevölkerten Zonen der Erde niedergehen und vielleicht größeren Schaden anrichten.

Wenn man sich entscheidet, einen Teil seines Treibstoffes (und damit der Lebens- und Nutzungsdauer des Satelliten) zu investieren, kann man einen kontrollierten Absturz über Pazifik herbeiführen, so dass das Risiko sehr gering ist. Hier hätte dies mangels Steuerbarkeit nicht funktioniert.
 
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Es sieht so aus, als ob der Satellite wahrscheinlich ab morgen Abend enggültig abstützen wird. Den genauen Aufschlagsort wird man erst ca. 20 Minuten vorher bestimmen können. Für eine Warnung, sollte es denn doch eine stärker bevölkerte Region treffen, wird es dann kaum noch reichen.
 
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Dann flieh am besten in die USA, denn die NASA erzählt gerade, dass er nicht auf die USA stürzen wird.:FFTeufel:
 
mcnoch

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Ein französischer "Hobby"-Astronom hat mit seiner Spezialkamera Bilder vom UARS-Satelliten gemacht, wie er langsam um eine Querachse rotierend durch die ober Atmosphäre fliegt.

http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-15009337

Die USAF dürfte solche Bilder in sogar noch besser Qualität haben.
 
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Die NASA hat das Zeitfenster für den Absturz auf die Zeit 18-24 Uhr unserer Zeit eingeengt. Da sich der Satellite bei den betreffenden vier Umlaufbahnen jeweils auch über Mitteleuropa hinwegbewegt, rät der italienische Zivilschutz allen italienischen Staatsbürgern sich am Abend bevorzugt in den unteren Stockwerken eines Hauses aufzuhalten.
 
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