Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt

Diskutiere Weltraum-Schrott und sein Wiedereintritt im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Der Satellit ist bereits tiefer als in den letzten Vorhersagen erwartet und hat seine Bahn und Eigenrotation etwas verändert. Er kreist jetzt mit...
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Der Satellit ist bereits tiefer als in den letzten Vorhersagen erwartet und hat seine Bahn und Eigenrotation etwas verändert. Er kreist jetzt mit einem Orbit von 160 zu 170 km und hat damit in den letzten 24 Stunden etwa 15 km Höhe verloren. In der jetzigen Höhe werden jetzt erste aerodynamische Bremseffekte deutlich erkennbar. Diese Bahnänderung erschwert die Vorhersage des möglichen Einschlagsgebietes.
 
Mirka73

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Welche Flugbahnrichtung hat der denn? N-S ,W-O... habe nicht gefunden?:?!
 
Mirka73

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Welche Flugbahnrichtung hat der denn? N-S ,W-O... habe nicht gefunden?:?!

Ok, habe selbst noch was gefunden...:)
23 Sep um 21:45 von Südwest nach Ost
23 Sep um 23:17 von West nach Nordost
24 Sep um 00:49 von Nordwest nach Nordost
24 Sep um 02:20 von Nordwest nach Nordost
24 Sep um 03:52 von Nordwest nach Südost
 
mcnoch

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Alien
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Oder auch als Illustration hier
http://reentrynews.aero.org/1991063b.jpg

Man rechnet derzeit fleißig und danach könnte der Absturz auch erst drei Stunden später erfolgen. Das Center for Orbital and Reentry Debries Studies sieht nunmehr die größte Wahrscheinlichkeit für einen Absturz um 03:16 UTC ± 5 Stunden.
 

koehlerbv

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Die Berechnungen für den Wiedereintritt werden ferzeit immer weiter nach hinten geschoben, momentan sprechen diverse Quellen von etwa 7:30 UTC.

Was mich ärgert:
Update #10
Fri, 23 Sep 2011 04:45:08 PM GMT+0200

As of 10:30 a.m. EDT on Sept. 23, 2011, the orbit of UARS was 100 miles by 105 miles (160 km by 170 km). Re-entry is expected late Friday, Sept. 23, or early Saturday, Sept. 24, Eastern Daylight Time. Solar activity is no longer the major factor in the satellite’s rate of descent. The satellite’s orientation or configuration apparently has changed, and that is now slowing its descent. There is a low probability any debris that survives re-entry will land in the United States, but the possibility cannot be discounted because of this changing rate of descent. It is still too early to predict the time and location of re-entry with any certainty, but predictions will become more refined in the next 12 to 18 hours.
Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/uars/index.html (Stand aktuell)

Es ist ja schön, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Niedergang über US-Gebiet gering ist (ist ja auch klar - das Perigäum liegt Richtung Süden, so dass auf der "Wasserhemisphäre" die Absturzwahrscheinlichkeit signifikant höher ist!), aber gegenüber dem "kleinen Rest der Welt" ist diese offizielle NASA-Aussage schlicht eine Sauerei.

Bernhard
 
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aber gegenüber dem "kleinen Rest der Welt" ist diese offizielle NASA-Aussage schlicht eine Sauerei.
Die NASA ist halt primär für die USA zuständig und wollten eine Medien-Panik verhindern. Die saßen dort jetzt aber sehr angestrengt auf ihren Händen, denn dadurch, dass UARS erst später abstürzt, kam er für volle vier Orbits genau über die USA. Das hätte Ärger ohne Ende gegeben, wenn er auf de USA gestürzt wäre, obwohl die NASA dies als sehr Unwahrscheinlich bezeichnet hat.

Derzeit sieht es so aus, also ob er um 05:10 UTC ± 2 Stunden runter kommen würde. Seine Flughöhe lag schon bei nur noch 135 km. Die beiden Orbits in diesem Zeitfenster führen weitestgehend über Ozeane oder wenig bevölkerte Regionen.

Aber wie wir gelernt haben, wir wissen nicht wann er runterkommt. Ein paar Orbits weiter, sieht es schon wieder anders aus.
 
mcnoch

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Das Problem ist, dass sich alle einig sind, dass das Teil längst abgestürzt sein sollte. Es kann nur derzeit keiner bestätigen. Die Tracking-Websites lassen also einfach die Bahnen weiterberechnen und anzeigen, aber ob das überhaupt noch stimmt, ist völlig offen.
 
mcnoch

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Wäre er über Nordamerika runtergekommen, hätte man Dank NORAD & Co. sehr schnell ein Bestätigung und Trümmerteile am Boden als Beweis. Schwieriger wird es in den Regionen - über den Ozeanen - wo es weder Überwachungssysteme noch auffindbare Trümmerteile gibt. Dann helfen nur Beobachtungen von Piloten, etc..
 
Intrepid

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Wenn die Menschen noch nicht einmal den erwarteten Absturz eines Reisebus-großen Satelliten mit bekommen, kann man sich die unbemerkte Landung außerirdischer Wesen gut vorstellen :D

Es war halt grad' keiner da in Kanada, als das Teil glühend auf einem 800 km² großen Trümmerfeld vom Himmel fiel.
 
mcnoch

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Tja, aber so ist das. Dieser Vorgang war der NASA auch noch nicht mal wichtig genug, dass sie Überstunden/Nachtarbeit für die entsprechenden Mitarbeiter genehmigt hätte. Das Teil sollte ja schließlich nicht über den USA runterkommen. Kurz, es ist nur die übliche Stallwache da und die muss jetzt sehen, wie sie mit der Datenlage was macht. Vielleicht hat ja die USAF etwas mitbekommen, aber die wird dies dann erst am Montag im Rahmen des üblichen Wochenend-Lageberichtes verteilen.

Der Zeitraum für den Absturz, den die NASA derzeit angibt, resultiert daraus, wann ihn die NASA das letzte Mal gesehen hat und wann sie ihn wieder hätte sehen sollen. Da er nicht mehr aufgetaucht ist, muss er irgendwo dazwischen abgestürzt sein. Man telefoniert jetzt gerade vermutlich verschiedene Überwachungseinrichtungen ab, wann diese UARS wo zuletzt gesehen haben bzw. ob er zum vorausberechneten Zeitpunkt schon nicht mehr zu sehen war. Und damit engt man den Korridor immer weiter ein.
 
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Wäre er über Nordamerika runtergekommen, hätte man Dank NORAD & Co. sehr schnell ein Bestätigung und Trümmerteile am Boden als Beweis. Schwieriger wird es in den Regionen - über den Ozeanen - wo es weder Überwachungssysteme noch auffindbare Trümmerteile gibt. Dann helfen nur Beobachtungen von Piloten, etc..
Es gibt auch Flugobjekte die aus geringerer Höhe abstürzen und hinterlassen keine Trümmer......
 
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Wie befürchtet musste die NASA nun eingestehen, dass sie keine Ahnung hat, wann und wo der Satellit runtergekommen ist. Meldungen über Trümmer in Kanada haben sich nicht bestätigt.
 
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Wie befürchtet musste die NASA nun eingestehen, dass sie keine Ahnung hat, wann und wo der Satellit runtergekommen ist. Meldungen über Trümmer in Kanada haben sich nicht bestätigt.
Was könnte der Grund sein? Ist es so schwierig, den Flugverlauf zu berechnen und/oder zu verfolgen, oder war das der NASA (aus finanziellen Gründen ?) einfach egal, was mit dem passiert - da ja höchstwarscheinlich das Staatsgebiet der USA eh nicht betroffen war?

Mike

p.s.: es hat mich gestern schon ein wenig erstaunt, wie wenig im i-net ('aktuelle') informationen dazu zu finden war.

beim skylap, vor ein paar dekaden, habe ich das Gefühl, dass trotz Nichtvorhanden von Internet viel mehr darüber gesprochen/informiert wurde (auch live, per Radio), wie nun jetzt mit dem uars. könnte natürlich auch mit der tatsache der unterschiedlichen massen sein, da das skylap fast 20-mal schwerer war - und dadurch die warscheinlichkeit von nicht verglühten teile bis auf die erdoberfläche viel grösser war (da doch einige in westaustralien nieder gingen).
 
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Da kommen derzeit mehrere Dinge zusammen. Zum einen ist die NASA so knapp an finanziellen Mitteln, dass zusätzliche Nacht/Wochenend-Arbeit nur in besonderen Fällen und von relativ weit oben freigegeben wird. Also war nur eine Stallwache plus ein paar freiwilliger/unbezahlter Studenten in den verschiedenen Zentren vor Ort, die diese Aufgaben für die NASA wahrnehmen. Man hat also nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt, sondern ist im Standardmodus weitergelaufen. Zum anderen hat sich die NASA hier – auch aus Kostengründen – sehr stark auf die USAF verlassen. Diese hat sehr gute Möglichkeiten und genug Personal rund-um-die-Uhr, aber nicht so besonders viel Interesse an abstürzenden, alten Satelliten, so dies nicht ausgerechnet über den USA passiert. Und da man sich bei NASA und USAF relativ einig war, dass der Satellit außerhalb der USA runterkommen würde, war es nur ein EOI (Event of Interest) im normalen Fahrplan. Ja, es gibt sogar starke Kräfte innerhalb der NASA, die das Thema Gefahren durch Weltraum-Müll bewusst klein halten wollen, da es unangenehme Haftungsfragen und Druck erzeugt, das Problem besser in den Griff zu bekommen, was bedeutet, dass knappe Budgetmittel umgeschichtet würden. Also hat man alles getan, um es – trotz oder gerade wegen des Medieninteresses – zu einem Non-Event zu machen. Einzig die Teams, die von so einer Mittelumverteilung profitieren würden, haben natürlich kräftig ins Horn geblasen. So ist das halt in der Weltraum-Branche.
 
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