Embraer 195 - wird mehr drauß?

Diskutiere Embraer 195 - wird mehr drauß? im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich glaube nicht. Mit den kleinen fliegern, wie dem A318 dürfte kaum Geld zu verdienen sein, weder für die Hersteller noch für die Airlines und...

Bowser

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Mich würde mal interessieren, ob A und B jetzt "in der Krise" ihre A320- und 737-Nachfolger etwas kleiner planen. Das würde die Marktnische für Embraer etwas enger machen.
Ich glaube nicht.
Mit den kleinen fliegern, wie dem A318 dürfte kaum Geld zu verdienen sein, weder für die Hersteller noch für die Airlines und mit der C-Series steht ja bald auch ein wirtschaftliches Produkt in dieser größe zur Verfügung.
 

MX87

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Im Moment engagiert sich Embraer kräftig auf dem Buisness-Jet-Markt. Die Frage ist allerdings was danach kommt. Die C-390 befindet sich wie wir wissen noch in der Planungsphase und ist noch nicht gelauncht worden. Das Standbein im militärischen Sektor ist jedenfall noch einen Bruchteil so groß wie das zivile Geschäftsfeld, obwohl sich die AWACS-Versionen der ERJ-145 gut verkaufen.
Ein Jet der der CSeries Konkurrenz macht und evtl A320 und B737-Nachfolger macht wie ich bereits meinte erst in einigen Jahren Sinn.

Ich frage mich allerdings auch wo die E-Jets bleiben werden wenn Japan seinen MRJ, Suchoi seinen Superjet und China seine ARJ-Familie international Anbieten. Meiner Einschätzung nach werden es diese neuen Anbieter zuerst schwer haben und mind. einer wird wohl Aufgeben müssen (am ehesten wohl der beste Entwurf MRJ), allerdings muss Embraer seine Produktpalette sobald möglich, wenn die Technologie da ist (wohl um 2015), einer Produktpflege unterziehen. Vor allem dürfte die E-Familie Triebwerke der neuen Generation benötigen. Da Embraer aber schon seiner Legacy-Familie ständige Modelpflege gönnt traue ich Embraer zu das Richtige zur richtigen zeit zu machen. Ein E-Jet-Nachfolger dürfte wohl erst nach 2020 Sinn machen.
Potential dürfte aber in einem Konkurrenten zur Bombardiers Q400 da sein. Die Q400 ist dem Segment weitgehend allein (ATRs sind um einiges langsamer) und hier könnte Embraer mit einem E-Jet Rumpf als Grundbasis sicherlich einen konkurrenzfähigen Turboprop auf die Beine stellen.

Für Bombardiers CRJ-Familie sehe ich mittelfristig schwarz. Mit der CRJ1000 ist der Challenger-Entwurf wohl endgültig ausgereizt (naja das sagte ich auch schon zur CRJ900 ;) ). Die CRJ verkauft sich zur Zeit noch gut, aber wie lange wohl noch...
 

IberiaMD-87

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...ist der Challenger-Entwurf wohl endgültig ausgereizt (naja das sagte ich auch schon zur CRJ900
Schon bei der CRJ700 war ich in der falschen Annahme, dass dieses Konzept ausgereizt wäre. Die CRJ900 setzte noch einen drauf´ und dann die CRJ1000. Es erscheint mir seltsam, warum Fluggesellschaften ein derartig ungünstiges Verhältnis von Kabinenlänge zur Kabinenbreite akzeptiert haben und dies den Passagieren möglicherweise als besseres Produkt vermarkten.

Interessant im Zusammenhang mit Embraer mag mögicherweise auch sein, wie viele Kunden für die aktuelle große Embraer-Familie gewonnen werden konnten - völlig neue Kunden und Fluggesellschaften, die bislang auf andere Hersteller setzten und wo es offiziell Hoffnungen oder gar schon feste Vermutungen gab, dass Flugzeugtypen von Airbus oder boeing gewinnen würden. Auch konnten Embraer BAe146/Avroliner-Betreiber zunehmend gewinnen - ein markt, dem man der Avro-RJX wohl nicht mehr zugetraut hatte.

Und nun dringen Embraer mit KLM Cityhopper in eine ehemalige Fokker-Domäne ein und offiziell soll die Embraer 190 fast 10% weniger Kerosinverbrauch aufweisen als die zu ersetztenden Fokker 100. Solchen Zahlen stehe ich etwas kritisch gegenüber, aber die Einsparungen scheinen insgesamt für die Embraer zu sprechen.

Und eventuell sind KLM/KLM Cityhopper ein ganz gutes europäisches Beispiel der Problematik in der Kategorie dieser Flugzeuge. KLM Cityhopper führt mehr Kurz- und Mittelstreckenflüge am Amsterdam durch als KLM. KLM Cityhopper haben den Bereich unterhalb der (bald ausgemusterten) Boeing 737-300 zugewiesen bekommen - das kleinste KLM-Muster wird wohl auf absehbare Zeit die 737-700 sein. Hier sieht man die Grenze, die sich KLM gemacht haben.

Auch bei British Airways werden die Embraer ja nicht von British Airways selber betrieben, über die Verträge bei Finnair habe ich nichts gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne interne Regelungen einen Einsatz der Embraer 170/190 unterhalb der A319 gibt.

Insgesamt scheinen sich die genannten Fluggesellschaften schon so aufgestellt zu haben, dass ihre Flottenstruktur für die nächsten ca. 10 Jahre schon klar ist.

Gruss
 
ramier

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Embraer in engine talks as it studies clean-sheet airliner
By Mary Kirby

Embraer is talking to General Electric, Rolls-Royce and Pratt & Whitney about new-generation engines to power a potential clean-sheet airliner design under study which is larger than the E-Jet family, a top Embraer official reveals.

Industry sources say that Delta Air Lines is interested in studying a 130- to 140-seat airliner that could offer equivalent per seat operating economics to its larger mainline narrowbodies, and has spoken to Embraer about the possibilities. A separate source says Embraer and Delta held talks as early as last year.
http://www.flightglobal.com/articles/2009/07/14/329624/embraer-in-engine-talks-as-it-studies-clean-sheet-airliner.html

Embraer ist in Verhandlungen mit verschiedenen Triebwerksherstellern über den Antrieb für ein neues Verkehrsflugzeug was größer sein wird als die E-Jet Familie.
Delta Airlines ist in ein neues Flugzeug mit 130-140 Sitzplätzen und hatte bereits schon letztes Jahr darüber mit Embraer in Verhandlungen geführt.
 
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Es gibt Gerüchte, wonach A und B für die Nachfolger der 320/737 mit Bombardier bzw. Embraer zusammenarbeiten werden. Schon davon gehört/ gelesen?
 

Rhönlerche

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Nie im Leben. Das ist das Brot- und Buttergeschäft von A und B.
Kann allerdings sein, dass man sich mit Regionaljetherstellern koordiniert, damit der technische Übergang von deren nächsten Regionaljets (unter 150 Sitze) auf die nächste Mainline-150-Sitzer-Generation leichter wird.
 

MX87

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Habe mir mal den Thread mal wieder durchgelesen. Bei einigen Beiträgen habe ich den Eindruck gehabt, dass Embraer im vergleich zu Airbus und Boeing eher belächelt und nicht so wirklich ernst genommen wird.
Ich denke Embraer wird öfters unterschätzt, denn die E-Jet-Familie (E170 bis E195) ist technisch nicht viel weniger anspruchsvoll als die A320- und B737-Familien. Sie verfügen u.a. über Fly-By-Wire und sollen angeblich sogar eine bessere Aerodynamik als A320 und B737 aufweisen.
Vergessen wird auch, dass sowohl die E-Jets als auch ERJ-145-Familie als ausgesprochen zuverlässig und sicher gelten. Dabei liegt die Zuverlässigkeitsrate insgesamt sogar über den Jets von Bombardier und sogar über manchen Airbus und Boeing-Modellen.

Ich denke, dass Embraer gegen A und B durchaus eine ernsthafte Chance hat, sofern man die Qualitäten die die bisherigen Flugzeuge auszeichnen (niedrigere Betriebskosten als vergleichbare Muster und sehr hohe Zuverlässigkeit) auch auf das mögliche "Konkurrenzprodukt" übertragen kann.

In diesem Sinne auch eine aktuelle News:

Frankfurt - Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer plant offenbar konkret, künftig Airbus und Boeing direkt Konkurrenz zu machen. Das Unternehmen ernannte den bisher für das Zivilgeschäft zuständigen Vorstand Mauro Kern zum Vorstand für neue Programme. In der Funktion soll Kern die Entwicklung neuer Flugzeugtypen leiten. Embraer ist derzeit nach Airbus und Boeing der weltweit drittgrößte Anbieter von Passagiermaschinen. Die größten Embraer-Jets haben derzeit etwa 120 Sitze und stehen damit kaum im Wettbewerb mit den in der Regel größeren Airbus- und Boeing-Maschinen. Doch das könnte sich bald ändern, denn Embraer betreibt bereits seit längerem interne Studien, wie deutlich größere Flugzeuge für Kurz- und Mittelstrecken aussehen könnten. Eine endgültige Entscheidung soll im kommenden Jahr fallen.

....
http://www.sueddeutsche.de/A5o38c/3295150/Konkurrenz-von-Embraer.html
 

IberiaMD-87

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...wie deutlich größere Flugzeuge für Kurz- und Mittelstrecken aussehen könnten
Hier könnten Embraer neue Standards setzen und die veränderten Bedingungen berücksichtigen. Es kommt aber auch darauf an, ob interessierte Fluggesellschaften auch tatsächlich mitziehen werden. Das Kaufverhalten von Fluggesellschaften hat mehr oder weniger auch dazu geführt, dass es die Problematik gibt, in Zukunft bitte (wieder) optimaler an Kurzstrecken angepasste Flugzeuge anzubieten.

Gruss
 

MX87

Space Cadet
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Hier der Vollständigkeit lieber auch nochmal den Link zu einem Artikel in dem es um die Zukunftspläne von Embraer geht.

http://www.flightglobal.com/blogs/flightblogger/2010/09/embraer-cools-to-re-engining-i.html


- Der Einbau von neuen Triebwerken würde die erhofften Effizienzsteigerungen ( um mit Suchoi und Mitsubishi mitzuhalten ) nicht bringen. Es wären mehr Modifikationen nötig. So müsste allein schon wegen neuen Triebwerken mit höheren Durchmesser ein komplett neues Fahrwerk nötig. Man fürchtet allerdings dass die Investitionen in das Muster nicht mehr reingeholt werden können.

Man untersucht drei Alternativen für die Zukunft:

- Überholung der E-Jets.
- Ein größeres Muster im 110 - 130 Sitze-Segment
- Nichts tun.

Die Entwicklung eines großen Turboprops hat man ebenso verworfen, wie die gestreckte E-195.
 
Schorsch

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Komisch, dass man immer so auf lange Reichweiten schielt. Die meisten E190er werden in der tat als "Regionalflugzeug" eingesetzt.
Für einen Flieger mit durchschnittlich unter 500nm Flugstrecke sollte ich am Gewicht sägen, und nicht mit einem riesenhaften Fan noch zusätzliches rein bringen.
 
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