Ex-LSK/LV SAR Hubschrauber in 1991 in Erfurt abgestürzt.

Diskutiere Ex-LSK/LV SAR Hubschrauber in 1991 in Erfurt abgestürzt. im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Wach Rüttelnd um Fortsetzung bittend.
EDGE-Henning

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Bonne

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kann das sein das die maschine zum bestand der hs 16 gehörte?
eine mi 8 ist nämlich nach 1990 abgeschmiert. :HOT
 
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So, da wollen wir mal etwas weitermachen.

Alle Bilder sind im Original Papierabzüge in 9x13, entschuldigt also bitte die Qualität.
 
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Noch mal zur Untersetzung von fokas Worten, wonach die Vorbereitungen doch recht akribisch waren.
 
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Zu den Dingen, die nicht gesagt worden, aber vielleicht trotzdem von Interesse sind. Besagte Mi-8 hatte eine Ladung Bluttranfusionen an Bord, weshalb auch der Status der Besatzung nicht gleich klar war. Ich zitiere: "Das sah aus, wie im Schlachthof." Die Ursache des Absturzes war das Unterfliegen einer Hochspannungsleitung. Dabei blieb der Heckrotor hängen, was zum Absturz führte. Die Leitung wurde schlicht übersehen. Sicher ein vermeidbarer Fehler, aber nichts was man m.E. verheimlichen müßte.

Bis zum Zeitpunkt des Absetzens der Mi-8 auf dem Tieflader wurde ja von foka schon alles ausführlich geschildert. Nachdem nun also verzurrt war und die zu fahrende Strecke geklärt war, setzte sich der Tieflader in Bewegung. Aber es kam wie so oft im Leben alles ganz anders. Beim ersten Anrucken des Gespanns meinte die geschundene Mi-8 wohl, sich die Demütigung eines Landtransportes ersparen zu wollen. Um das zu demonstrieren, legte sie sich einfach wieder hin - auf deutsch, sie kippte seitlich vom Tieflader. Der Schwerpunkt war bei der weitestgehend abgerüsteten Mi-8 trotz Verzurrung zu hoch, als das sie sich ohne die breite Spur des Hauptfahrwerkes in "Normalfluglage" hätte halten können. Im Endeffekt wurde die Zelle dann doch im Lufttransport per CH-53 nach Brandenburg überführt. Das Bild zeigt den Moment der Lastaufnahme nach dem "zweiten Absturz".
 
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.. kam sie doch standesgemäß nach Hause, gerupft aber dennoch geflogen ..
 
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neo

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Meine Quelle war Grundwehrdienstleistender (3 Jahre) in Brandenburg (erst NVA dann BW), diente in der KRS und war am Geschehen der Bergung beteiligt.

Hier noch mal der Retter des Retters.

Das war es von meiner Seite. Korrekturen sind gerne willkommen.
 
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Hirsch

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Wirklich beeindruckender (Bild)bericht!

Nur als Ergänzung, da es zwischendurch als Frage auftauchte: der Hubschrauber kam ganz definitiv aus dem Ex-THG-34 Brandenburg; allerdings war er bis '90 in der HS-16.
 
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foka

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Prima! So komme ich auch noch zu ein paar Bildern, die ich noch nicht hatte!
Das der der Absturz durch das Unterfliegen einer Leitung verursacht wurde, stimmt definitiv nicht! Bevor ich den Untersuchungsbericht zu sehr hier ausbreite und das ganze in eine Fachdebatte über die fliegerischen Eigenheiten der guten Mi8 ausartet: Es war Leistungsverlust der zu einer harten Landung führte und durch das abfallende Gelände führte zu einer Bodenberührung des Heckrotors!
So, da brauche ich nur noch ein wenig ergänzen, was den Transport angeht:
Da ein Autokran vor Ort war, wollte man die Mi8 auf dem Sattelschlepper etwas versetzen, um die entsprechende Verladehöhe zu ereichen. Doch alle Mühen waren vergebens, immer wieder schaltete die Sicherheitsautomatik des Krans ab, da er vermutlich auf dem weichen Boden nicht waagerecht stand! Dies veranlasste meinen Co zu der etwas bissigen Bemerkung: " Da haben Euch die Russen woll nur einen 1,5to Kran angedreht!" Zum Glück haben ihn unsere neuen Kameraden nicht gleich gelyncht, doch den ein oder anderen bösen Blick gab es schon!
Also, nächste Entscheidung: das ganze 100m zurück an eine festere Stelle!
Kurz nachdem der Tatra angfahren war, schlugen die freilaufenden Räder des Sattelschleppers ein und blockierten. Wenden war auf dem weichen Boden unmöglich! Zum Glück konnte man die Zuggabel abbauen und am hinteren Ende des Aufliegers wieder anbringen! Langsam bewegte sich nun der Tara Richtung neuer Verladestelle, doch plötzlich kippte die gesamte Mi seitwärts vom Sattel! (Vieleicht hätte man doch verzurren sollen!!!!) Ratlos stand man um den erneuten Bruch herum. Lösungen wurden besprochen und wieder verworfen! Da es langsam dunkel wurde, besprach ich mit meinem Bordwart, ob wir die Mi nochmal aus dieser misslichen Lage befreien sollten, insbesondere da man den Kran an dieser Stelle nun endgültig vergessen konnte und die Gurte an der liegenden Maschine angebracht werden mussten! das entsprach zwar auch damals nicht so ganz den gängigen Vorschriften, doch wir hatten sie ja bereits einmal geflogen und einen Versuch war es wert!
Auch diesmal wehrte sich die Mi8 nicht gegen unsere Hilfe, liess sich sauber aufrichten und war schon kurz darauf in Erfurt!Letztlich stand sie wieder dort, wo sie zu diesem letztem Flug gestartet war! Schnell wurde noch eine Plane über die traurigen Reste geworfen, nicht weil man sich schämte, sondern weil der Flugplatz damals nicht militärisch abgesichert war und man Angst vor Andenkenjägern hatte! (Was man nicht sieht, klaut man auch nicht!!)

Irgendwann entschied man sich den Weitertransport von Erfurt nach Briest auch durch die Luft abzuschliessen. Diesmal war mein Co Jochen Rack als Verantwortlicher mit einem neuen Co gefragt, da wir ja unsere Erfahrungen mit dem Rest der Staffel teilen wollten!
 
foka

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Meine Bilder sind auch Papierabzüge! sie zeigen die vergeblichen Mühen des Krans und die herabgekippte Mi.
Nachsatz: Die eingestellten Bilder des Luftransportes sind vom Weitertransport nach Briest, da wir die Gurte beim ersten Transport am Unfallort durch!! die Kabine geführt hatten(solide Kunstruktion!!!), da wir auf dem Acker mit dem Kran nicht arbeiten konnten! Die Bergung vom Sattelschlepper bis Erfurt führten wir nur mit Gurten am Rotorkopf durch, und ein wenig dämmerig war es auch schon!
 
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neo

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Ich würde den Aussagen von foka mal mehr trauen. Schönen Dank für die Korrekturen und Ergänzungen. :TOP:
 
EDGE-Henning

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Ich bedanke mich hier bei Foka & Neo für das Super Material.
 

Pilot Maddin

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wenn ich noch etwas ergänzen dürfte, mein Vater hat damals den Pilot der verunfallten Mi 8 in Polizeirevier gefahren (da mein Vater Polizist gewesen war). Über die ironische Bemerkung meines Vater ("Man könne doch auch zu den russen und einfach nen neuen Heckausleger holen, anbauen und weiterfliegen") konnte der Pilot "leider" nicht lachen. :?!
 
Thema:

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