Artillerietechnik der NVA
Hallo,
und Danke für die Bilder.
Eine Korrektur für Barnie, auf Bild 1 ist ein RM-70 Geschoßwerfer auf Basis Tatra 813 abgebildet. Der Werfer selbst ist ein 40-rohriger BM-21 im Kaliber 122mm. Die Besonderheit des Fahrzeuges bestand in der automatischen Nachladeeinrichtung mit der das Rohrpacket innerhalb von 35 Sekunden nachgeladen werden konnte.
Mein Faforit in der Ausstellung ist allerding die Startrampe 9P113 des Raketenkomplexes 9K52 "Luna-M" NATO-Code: Frog-7. Als Feuerzugführer in der Raketenabteilung 20 (AZ-20 Karpin) hatte ich 2 Jahre jeden Tag mit so einem Gerät zu tun. Da die Exponate alle ehemals zur Lehrsammlung der Artillerieschule in Idar-Oberstein gehörten, sind die Ausstellungsstücke zwar etwas angerostet, aber in weiten Teilen vollständiger (Startpulte) als die in anderen Ausstellungen zu findenden Geräte.
Bei den Raketen und Gefechtsköpfen (keine Bombe) handelt es sich um Schnittmodelle bzw. Lehrtrainigsgeräte.
Der Splittergefechtskopf der Rakete 9M21F hatte z.B. bei einer Masse von ca. 500kg einen Ladungsanteil von 300 kg Sprengstoff. Die Doppelwandige Hülle bestand aus 16000 vorgeprägten Splittern. Die Bekämpfungsfläche lag bei 2-3 Hektar, die Reichweite zwischen 15 und 67,5 km.
Der Hauteinsatzzweck war jedoch der Einsatz von Kernwaffen, was auch regelmäßig trainiert wurde. Die Montage eines Gefechtskopfes an das Triebwerk dauerte mit dem eigenen Rampenkran 27 Minuten, das Herstellen der Startbereitschaft 15 Minuten.
Auf den Fotos ist auch die Schautafel für die Scud-B abgebildet. Leider war die Rakete des Systems 9K72 aber nicht in der Ausstellung.
Gruß Luna-M
Pulte:
l.o. Temeraturmeßpult Ladungstemperatur
l.u. Heizpult für die Kerngefechtsköpfe
m.l. Pult für die Prüfung der Raketen mit Kerngefechtsköpfen
m.r. und r.o. Pult für die Prüfung der Raketen mit Splitter- und Kasettengefechtsköpfen sowie der Triebwerke bei Übernahme
r. Funkgerät R-123M
r.o. Bordsprechanlage R-124