Ich danke besonders Radist,78587? und Monsum für ihre Beiträge.Zwar hatte ich mir vorgestellt,anhand der Wrackteile den Flugzeugtyp eindeutig zu identifizieren,doch ich gehe nun auch davon aus,daß durch den Standort Lärz mit hoher Wahrscheinlichkeit belegt ist,daß es sich tatsächlich um eine MiG-27 gehandelt hat.So möchte ich an dieser Stelle das Fazit meiner Recherchen im FF veröffentlichen.Eine gleichlautende Hinweistafel,die ich nun allerdings noch präzisieren muß, habe ich auch an der Absturzstelle angebracht.
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Am Freitag,den 20.September 1985 ereignete sich um 20.45 Uhr östlich von Damgarten
eine tödliche Katastrophe.
Oberst G.A. Kusnezow ,Kommandeur des 19.Gardefliegerregimentes der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, war mit seinem Kampfflugzeug auf dem Flugplatz Lärz an der Müritz gestartet.
Es war ein Flug unter schwierigen Wetterbedingungen in den Wolken.
115km nördlich des Flugplatzes in 5000m Höhe meldete er über Funk das Versagen der Steuergeräte.Nach weiteren 40 Sekunden fiel auch die Funkverbindung aus.Im Raum Richtenberg verschwand das Flugzeug schließlich vom Radar.
Zur gleichen Zeit ließ ein Überschallknall die Fensterscheiben der Umgebung erzittern.
Um 22.10Uhr geht beim Diensthabenden der DDR-Luftüberwachung in Fürstenwalde eine Flugzeugverlustmeldung ein und die Volkspolizei wird verständigt.
Ein sowjetisches Flugzeug und der Pilot gelten als vermisst.Erst am nächsten Morgen,es ist Sonnabend,der 21.September,entdeckt ein Pilzsucher im Wald mehrere Blechteile,einen mit einer rotschimmernden Flüssigkeit gefüllten Krater und darüber einen entwurzelten Baum.
Er informiert die Polizei und zusammen mit dem Abschnittsbevollmächtigten der VP Hauptmann G. wird die Fundstelle sofort gesichert.
Bald darauf treffen sowjetische Militärhubschrauber ein.Sie bringen Soldaten,die das Waldgebiet für mehrere Wochen großräumig absperren.Es ist die Absturzstelle der vermissten Maschine von Oberst Kusnezow!
Von dem Flugzeug sind bis auf handtellergroße Blechteile aber keine Spuren zu erkennen.Das Düsenflugzeug muß fast senkrecht mit laufendem Triebwerk aufgeschlagen sein und hat sich tief in den lehmigen Waldboden gebohrt.Die umstehenden Eichen sind bis in die Kronen mit Sand bespritzt.Die sterblichen Überreste des Piloten werden erst 2 Wochen später aus 18m Tiefe mit einem Spezialbagger des Meliorationskombinates geborgen.
Die Grube wird nach Abschluß der Bergungsarbeiten mit einer Betonplombe vergossen.
An der Aufschlagstelle bleibt danach ein kleiner Teich im Wald zurück.
Wegen der starken Zerstörungen der Flugzeuges konnte der genaue Hergang des Absturzes nicht mehr restlos geklärt werden.
Im Dienstbericht der
Führungsstelle der Luftverteidigung der DDR wird am 22.9.1985 eingetragen:
"Mig-27 (Lärz) nach Ausfall Generator Ausbleiben vom Flugauftrag"
Die Sowjetarmee errichtet zur Erinnerung an diese Katastrophe einen Gedenkstein neben der Absturzstelle.Nach Abzug der sowjetischen Truppen 1994 wird das Grab von Bürgern aus den umliegenden Orten gepflegt.
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Das sich die Tragiöde im nächsten September genau 20 mal jährt,ist Zufall.
Zwar sind die Hintergründe des Absturzes noch unbekannt und dennoch möchte ich mich nochmals bei allen bedanken,die mir halfen,Klarheit in einen Vorgang zu bringen,der damals nicht an die Öffentlichkeit gelangte.
Gruß
Wostok1