Man sollte auch bedenken, dass ein Flugkörper auf dem Weg ins All sämtliche Strömungszustände durchmacht, also Unterschall, Transschall, Überschall und Hyperschall.
Ein Flugkörper auszulegen der in allen Bereichen zufriedenstellende Flugeigenschaften erreicht stellt sich äußerst schwierig dar, das ist leider nicht so einfach wie in den Sci-Fi-Filmen. Müsst ihr mal drauf achten, bei Star Wars besonders gut zu sehen. Sehr schnittige Raumschiffe, die auf einen Planeten zufliegen, die nächste Szene ist schon die Landung. Die kompliziertesten Vorgänge werden da geschickt ausgeblendet. Ein Flugkörper zu entwickeln der auf diese Weise hoch kommt dürfte noch gehen, zu einem stattlichen Preis, aber der Widereintritt ist das Problem.
Je schneller ein Flugzeug fliegen soll, desto dünner und stärker gepfeilt werden die Tragflächen. Nur wie soll man da noch vernünftige Hitzeschutzkacheln anbringen? Die Flügel brennen also beim Eintritt ab, da helfen erst neue Werkstoffe, die es leider noch nicht gibt.
(Ein Wink mit dem Zaunpfahl an die Werkstoffwissenschaftler :D )
Deswegen ist das Huckepack-Verfahren dem direkten Flug eigentlich vorzuziehen.
Sänger war eine Studie, die nötige Technologie hat damals noch gefehlt, vom politischen Willen und dem nötigen Kleingeld mal abgesehen. Ausserdem sollte Sänger auch möglichst Hyperschall erreichen und die Amerikaner haben ja vor kurzem erst erfolgreich ihr Mini-Hyperschallvehikel
X-43 getestet, für 10sek Hyperschall erreicht, oder so. Da ist noch ein weiter weg.
Ein waagerecht startendes System gibts aber schon, die
Pegasus , die von einer Lockheed Tristar aus gestartet wird. Allerdings natürlich auch nur für Kleinsatelliten geeignet. (Übrigens wurde die X-43 damit auch auf die nötige Startgeschwindigkeit für den Hyperschallantrieb beschleunigt, das ist nämlich ein weiteres Problem: man braucht 3 Triebwerke, eines um auf die Zündgeschwindigkeit des Staustrahl-HYperschalltriebwerkes zu kommen, das Hyperschalltriebwerk selbst und den Raketenantrieb)
ps: die x-38 war ein Prototyp im Maßstab 1:5 (glaub ich?) für das "Crew Rescue Vehicle" der ISS, es sollte dort dauerhaft befestigt werden, ausschließlich für Notfälle, wie der Name schon sagt, die bisher dafür verwendeten Sojus-Kapseln müssen alle 6 Monate ausgetauscht werden, weil der Treibstoff sonst Probleme macht.