gerri schrieb:
warum kann die ariane 5 das columbusmodul nicht zur iss bringen,das modul wiegt doch 10 t und die ariane kann bis zu 21 t in eine erdnahe umlaufbahn bringen :?!
Der Grund, warum man Columbus, wie auch andere, nicht von den Russen gebaute, Module, nicht einfach so ohne weiteres mit einer Rakete zur ISS bringen kann, ist ganz einfach der, dass sie nicht dafür konzipiert wurden. Bei der Entwicklung dieser Module war geplant, dass diese dereinst mit einem Shuttle zur ISS transportiert und mittels der Manipulatorarme von Shuttle und ISS an der ISS angebaut werden.
Diese Module verfügen weder über eine eigene Energieversorgung noch über ein Steuerungssystem, geschweige denn Steuerungsdüsen oder ein autom. Kopplungssystem. D.h. ein Modul würde in dem Moment in dem es nach dem Start mit einer Rakete eine Umlaufbahn erreicht einfach nur "tot" im Raum hängen. Man hätte keine Möglichkeit es zu kontrollieren oder gar zur ISS zu steuern. Deshalb sind sie auf den Transport per Shuttle angewiesen, weil es über diese Systeme verfügt.
Zudem ist fraglich, ob diese Module die strukturellen Belastungen eines Starts mit einer Rakete aushalten würden.
Eine nachträgliche Anpassung der Module für einen Transport mit einer Rakete wäre sehr aufwändig, sofern dies überhaupt machbar wäre. Ausserdem müsste man eine Raketenoberstufe bzw. eine Transportstufe haben, die mit den nötigen Antriebs-, Steuerungs- und Kopplungssystemen ausgerüstet ist. Diese Stufe müsste man aber erst noch bauen.
Die Russen hatten von je her ein anderes Konzept für den Aufbau ihrer Raumstationen. Bei ihnen verfügte immer jedes Modul einer Raumstation über eigene Antriebs- und Steuerungssysteme, ebenso über ein autom. Kopplungssystem. Bei einem Ausfall der Automatik konnte ein Modul manuell per Fernsteuerung kontrolliert werden.
Dieses Konzept wurde von den Russen auch bei ihren Modulen für die ISS beibehalten. Das Modul "Zvezda" z.B., das ja ursprünglich mal als Kern für die "MIR 2" gedacht war, wurde mit einer "Proton"-Rakete auf den Weg zur ISS gebracht und hat dann automatisch am, ebenfalls in Russland gebauten, Modul "Sarja" angedockt. Aehnlich war es mit "Pirs", und so wird es auch bei den weiteren geplanten russischen Modulen sein.
Dies alles zur Erklärung. Das war jetzt vielleicht etwas OT, man möge mir verzeihen. :red:
Deshalb zurück zum eigentlichen Thema, den möglichen Nachfolgern für das Space Shuttle:
Wie schon in anderen Posts erwähnt, geht die Entwicklung dahin, die Beförderung von Menschen und von schweren Lasten mit verschiedenen Systemen durchzuführen. Dies macht auch Sinn, weil man so die jeweiligen Systeme für ihre Aufgaben optimieren kann. Einen Frachttransport mit einer Crew zu bemannen, wie dies beim Shuttle der Fall ist, verteuert das ganze Gefährt enorm, weil man für die Crew viele zusätzliche Systeme (z.B. Lebenserhaltung) einbauen muss, die für einen reinen Frachttransporter nicht nötig wären.
Nach dem Verlust der "Columbia" hat die NASA das CEV (Crew Exploration Vehicle) als Shuttle-Nachfolger, bzw. als Fähre Erde-Mond ausgeschrieben. Hier ist eine Zeichnung zum Vorschlag von Lockheed-Martin, gefunden auf:
http://www.marssociety.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=929&mode=thread&order=0&thold=0