chin. Flugzeugträger Liaoning
natürlich reiner Trainingsbetrieb - und zur Ausbildung der ersten Piloten und Decksoffiziere.
Carrier-borne jet pilots receive certification- China.org.cn
Xinhua, July 3, 2013
China's first group of five pilots and landing signal officers received their certifications in the latest sea trials of the Liaoning, the country's first aircraft carrier.
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Bevor nicht eine größere Gruppe von Piloten den "Carrier-Schein" hat, wird die Qualifizierung weiterer Piloten im Vordergrund stehen. Und erst, wenn genug Piloten vorhanden sind - und auch die entsprechenden Flugzeuge in Dienst gestellt wurden - kann vom Ausbildungsbetrieb zu einem Trainingsmodus gewechselt werden. Und bis dann ein regeltrechter operationeller Flugbetrieb kommt, wird es auch länger dauern.
Die Chinesen werden sich erst schrittweise weiter voran tasten. Die Investitionen waren viel zu groß, um irgendetwas zu riskieren.
Was jetzt läuft, ist die Ausbildung einer ersten Stammbesatzung (sagen wir mal Crew "C 0"), die dann die Aufgabe hat, das Personal für weitere Carrier auszubilden und zu trainieren. Wir haben also die "Ausbildung der künftigen Ausbilder". Und bis diese Crew "C 0" fit genug ist, einen operationellen Betrieb vollständig zu beherrschen, werden noch einige Jahre vergehen.
Ich vermute auch weiterhin und nach wie vor, dass die Liaoning auch künftig ausschließlich für den Ausbildungs- und Trainingsbetrieb genutzt wird. China wird zunächst einmal Erfahrungen sammeln, und das hat bisher bei der Navy immer einige Jahre mit einem oder zwei Prototypen eines neuen Schiff-Designs gedauert. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen ist dann erst die eigentliche Einsatztype entwickelt worden.
Wenn man diese Erfahrungen zugrunde legt, dann dürfte ein erster selbst gebauter Carrier frühestens in zwei bis drei Jahren auf Kiel gelegt werden. Und das heißt dann, dass erst in rund fünf Jahren eine entsprechende Crew bereit stehen müsste, um diesen Carrier zu übernehmen. Damit besteht eine ausreichend lange Zeit, um den eher ruhigen Ausbildungsbetrieb für zusätzliches Personal weiter "eher ruhig" fort zu führen.
Und ich kann mir vorstellen, dass später der Ausbildungsbetrieb auf die Produktionsrate weiterer Schiffsneubauten abgestimmt wird. Dass also jedes mal, wenn ein neuer Carrier eine chinesische Werft verlässt und von der Navy übernommen wird, auch eine neue Crew die Ausbildung beendet. Neue Carrier werden aber nicht in Monatsabständen in Dienst genommen werden. Das sind dann eher Mehrjahresabstände. Das muss nicht heissen, dass die neuen Träger auch komplett von einer neuen Crew übernommen werden.
Neu ausgebildetes Personal und erfahrenes Personal dürfte jeweils anteilig die Besatzung eines neuen Carriers bilden.
Als Beispiel ein erster Zeitpunkt in angenommenen (frühestens) fünf Jahren - wenn der erste neue Carrier "X1" eigener Produktion kommt.
Bis dahin sollte eine komplette Carrier-Crew, also Piloten, Mechanikern, Decks- und Schiffspersonal "C 1" frisch ausgebildet sein.
Ein Teil der Stammbesatzung der Liaoning ("C 0") wird mit entsprechend neu ausgebildeten Besatzungsmitgliedern "C 1" den neuen Träger übernehmen,
ein anderer Teil des neu ausgebildeten Personals von "C 1" wird die Plätze der Stammbesatzung "C 0" auf der Liaoning übernehmen - der Träger "X1" ist also relativ schnell operationsfähig, und es besteht die Möglichkeit, auf der Liaoning eine neue Crew auszubilden. Und das, ohne dass auf dem neuen Träger "X 1" der Operationsbetrieb durch das Training neuer Besatzungsmitglieder gestört werden muss.
Nehmen wir nun mal einen Zeitpunkt in angenommenen 10 Jahren - wenn also (frühestens) ein zweiter neuer Carrier "X2" in Dienst kommt. Dann sollte auch eine weitere Carrier Crew "C 2" neu ausgbildet sein. Und wenn von der Liaoning eine Hälfte der Crew kommen, und vom dann schon in Betrieb befindlichen Carrier "X1" die zweite Hälfte der Crew, die schon entsprechend "erfahren" ist. Dann wird der "X2" anteilig bemannt von
= einem Teil der momentanen Stammbesatzung "C 0" der Liaoning,
= einem Teil der Crew "C 1" und
= einem Teil der neu ausgebildeten Crew "C 2".
Und der Teil der Crew "C 2", der nicht auf den Carrier "X2" kommt, wird die Lücken auf der Liaoning und der "X1" schließen.
Und China hat die beiden Träger "X 1" und "X 2" schnell einsatz- und operationsfähig.
Beim dritten Carrier "X3" kann dessen Besatzung dann schon aus erfahrenem Personal von der Liaoning, von "X 1" und "X 2" gebildet werden, und die Abgänge dort werden von den frischen Absolventen von "C 3" aufgefüllt. Da die Absolventen von "C 3" auch für den Carrier "X 3" zur Verfügung stehen, verteilen sich die "Frischlinge", also die Absolventen der Ausbildung ohne Erfahrung im operationellen Betrieb auf immerhin schon vier Träger (Liaoning, X 1 bis X 3"). Der Anteil des "unerfahrenen, frisch ausgebildeten Personals" wird also auf jedem Träger immer niedriger.
Mit dieser Methode kann China für jeden neu übernommenen Carrier auf einen immer größeren Anteil erfahrener Besatzungen zurück greifen. Jeder neue Träger wird also sehr schnell einsatz- und operationsfähig, und die Liaoning kann für den Rest ihrer Lebenszeit (die Hülle hat ja doch schon einige Jahre auf dem Buckel, und ist nicht bester Schweden-Stahl sondern altes Sowjet-Blech) als Ausbildungs-Träger im Dienst bleiben.