19. März 1945 - Absturz P-47 - Bergung bei Werl

Diskutiere 19. März 1945 - Absturz P-47 - Bergung bei Werl im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Mehr als 60 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist am Samstag in Werl das Wrack eines USJagdbombers geborgen worden. Die "Thunderbolt P...
Bleiente

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Mehr als 60 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist am Samstag in Werl das Wrack eines USJagdbombers geborgen worden. Die "Thunderbolt P 47 D" war am 19. März 1945 abgeschossen worden und konnte jetzt anhand ihrer Werknummer 44-33185 eindeutig identifiziert werden - ebenso wie der Pilot, Oberleutnant Paul W. Mazal, dessen Erkennungsmarke und Uhr im Erdreich gefunden wurden. Mazals sterbliche Überreste wurden geborgen und sollen in der Heimat beigesetzt werden.
Leiter dieser Bergungsaktion war der 41-jährige Danny Keay, der als US-Soldat in Darmstadt stationiert ist. Die Kosten bezahlt er aus eigener Tasche. Sein Motiv sei, "die Jungs nach Hause zu bringen."
Das Wrack aufgespürt hatte Horst A. Münter, der von den Alliierten autorisiert ist, Flugzeuge zu bergen. "Jetzt", sagt der passionierte Bergungsexperte, "ist alles geklärt" - und zwar genau so, wie er es immer wieder vermutet hatte. "Das war nicht einfach" sagte Münter an der Ausgrabungsstelle. "Ich habe mit Augenzeugen gesprochen und habe nach Amerika geschrieben." Darauf habe er sechs Jahre gewartet, und so zählt die Ausgrabung zu den größten, die Münter je erlebt hat. Dabei hat er insgesamt schon 174 Fälle geklärt.
Danny Keay hat in den letzten 25 Jahren rund 30 Bergungen durchgeführt, wobei diese Bergung im Werler Ortsteil Büderich schon zu den Großbergungen zähle. Auch für die Mitarbeiter vom Technischen Hilfsdienst war die Aktion außergewöhnlich: "Das", sagt Jens Blume von der THW-Ortsgruppe Soest, "war für uns die erste historische Flugzeugbergung."
Das Wrack wurde in sieben Metern Tiefe vermutet. Doch schon nach wenigen Metern stieß der Bergungstrupp auf das Fahrwerk und die Propeller des Jagdbombers. Vom Kampfmittelräumdienst sichergestellt wurden jene acht Maschinengewehre, die Horst A. Münter immer in diesem Bomber vermutet hatte.
[29.08.2005]
http://www.come-on.de/lokales/ln/story.jsp?id=932671

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Bleiente schrieb:
...
Bemerkenswerte Geste :TOP:
Das sehe ich auch so :TOP:

Ausgehend von der angebenen Seriennummer handelte es sich um eine P-47D-30-RA Thunderbolt (Bubbletop). Die Maschine flog bei der 513th FS / 406th FG der Ninth Air Force, welche zur Zeit des besagten Absturzes auf dem Flugplatz Asch (Y-29) in Belgien stationiert war.

Anmerkung für den Modellbauer:
Die 406th FG trug sehr bunte Staffelmarkierungen, darunter waren so bekannte Maschinen wie "Big Ass Bird II" oder "Angie".
 
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nähere Umstände

Hallo zusammen,

sind denn die näheren Umstände dieses Absturzes bekannt? Wurde die Maschine eventuell von der deutschen Tagjagd abgeschossen? Für Informationen in dieser Hinsicht wäre sicherlich nicht nur ich dankbar.

Schöne Grüße und Horrido,
Ronald
 
christoph2

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Leider habe ich nichts über die näheren Umstände des Absturzes herausfinden können, aber es gibt einen Missing Air Crew Report, er hat die Nr. 13166, der dürfte vielleicht für weitere Nachforschungen hilfreich sein.

Nachtrag: Die 406th FG war seit dem 08.02.1945 dem XXIX TAC der 9th AF zugewiesen.
 
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Vielen Dank!

Werde mich mal auf die Suche machen.
 

ssg keay

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Guten Abend alle miteinander...

Mein Name ist Danny und ich habe die Bergung durchgefuehrt. Falls moeglich antworte ich gerne spezifische Fragen. Danny
 
Bleiente

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ssg keay schrieb:
Mein Name ist Danny und ich habe die Bergung durchgefuehrt. Falls moeglich antworte ich gerne spezifische Fragen. Danny
Super Idee von Dir :TOP:
Und Willkommen im Flugzeugforum !

Dann fange ich einfach mal an mit einer Frage.
Gibts aus der Bergung heraus Erkenntnisse zur Absturzursache ?
Technischer Defekt oder Abschuss ?
 
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PeWa

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Wirklich eine tolle Sache das ganze!!! :TOP:
Was geschieht eigentlich mit den Überresten des Flugzeuges?
 

ssg keay

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Hallo :)
Also nach Aussagen soll die Flak das Flugzeug abgeschossen haben, es soll sogar sich ein ehemaliger Flakhelfer gemeldet haben. Wir haben die Teile noch nicht reinigen koennen da die meisten Teile nicht bei uns gelagert werden, aber in 2 Wochen ist es dann so weit. Einen Einschuss habe ich zwar gefunden, moechte aber noch nichts ueber das Kaliber sagen.
Die Teile werden gesaeubert, dann gehen die guten Teile (Motor, Fahrwerke usw) in Museen. Natuerlich kriegt jedes Mitglied ein Teil was auch fuer den THW, Besitzer vom Acker usw geht. Wir wollen auch das einige Teile ins Werler Museum kommen damit nicht alles abgeschleppt wird. Das meiste wird aber in den Muell wandern was bei 3 1/2 Tonnen nicht ungewoehnlich ist. Ich selber habe mir das Seitenruder mit den Staffelfarben ausgesucht (Ruder findet man selten). Es wird restauriert und dann ausgestellt. Danny :TOP:
 
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Danke

Ja, danke für die Info. Hat die Flak auch mal was getroffen ;-)

Gruß an alle,
Ronald
 
christoph2

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Ich hätte noch zwei Fragen:

1) Ich weiß ja nicht, ob die entsprechenden Teile noch vorhanden waren bzw. ob man es schon erkennen konnte: Hatte diese Thunderbolt eine Rückenflosse auf dem Rumpf?

2) Was war die Aufgabe von Paul W. Mazal an diesem Tag? Taktische Luftunterstützung? Ist da was genaueres bekannt?

Danke schonmal!
 

ssg keay

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Christoph2, also ich sag mal ja zur Flosse da ich Glaube das alle P-47D-30-RA die Flosse hatten. Ich habe zwar jetzt nicht in meine Kataloge geschaut (bin auf der Arbeit). Bin aber 90% sicher.
Auftrag war bewaffnete Aufklaerung. Die Einheit war eine pure Fighter Bomber Unit. Danny
P.S. ein paar Fotos habe ich in www.schatzsucher.de/Foren/ gesetz!
 
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