Informationen zur F-35 Lightning II

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Fliegernase

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AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum

Habe ich nicht neulich gelesen (war's in der 'Combat Aircraft' ?), dass das USMC aber genau dieses plant?
Deshalb haben sie auch (anders als die US Navy), noch keine Schritte zur Ablösung ihrer alternden 'Prowler'-Flotte durch die 'Growler' unternommen.

Gruß
André
Für das USMC mag das gelten, dies bezüglich habe ich mich nicht so genau belesen. Ich bezog mich auf die Navy. Hierzu muss man aber sagen, dass Boeing natürlich befangen ist und nicht als unparteiischer Sachverständiger herhalten kann.
 

Fliegernase

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Was so nicht stimmte, es sei denn man hat die F-15 und F-16 im Sinn. Da wird leider auch sehr schnell vergessen, das die USAF die F-16 zunächst nicht wollte und sie primär für den Bedarf der Europäer entwickelt wurde, als die Ablösung der F-104 anstand.
Bin bezüglich der F16 Historie nicht so belesen. Soweit ich weiss entstand die F16 nicht aus der Wunschliste der Air Force sondern aus der Erfahrungen mit günstigen russsichen einmotorigen Maschinen wie der Mig21. Die USA erkannten das Potential einer günstigen einmotorigen Maschine als Bereicherung für teure High Tech Flugzeuge wie der F4. So wurde das Programm initiiert aus dem die F16 hervor ging. Wie richtig diese Entscheidung war zeigen die logistischen Vorteile die die F16 zum vielleicht effektivsten Kampfflugzeuge der letzten Jahrzehnte gemacht haben.

Mit der F-16C konnten dann fast alle Missionen geflogen werden und mit der entsprechend leistungsfähigen Bewaffnung konnte sie auch die F-15C ersetzen.
Das ist soweit richtig als dass mit der F16 dann die F15 fast ersetzt werden kann wenn die Bedrohungslage es zu lässt. In den letzten Kampfhandlugen war das auch der Fall.
Bei einer wirklich ernsten Auseinandersetzung wären die Vorteile der F15 aber unverzichtbar gewesen.
Da es der Anspruch der USA ist die stärkste und beste Luftwaffe der Welt zu betreiben wäre nie jemand auf die Idee gekommen die F15 einzumotten und sich voll auf die F16 zu verlassen.

Was das für die F35 und F22 bedeutet kann sich jeder selber denken. Jedenfalls ist das eine gute Erklärung warum die USAF mit allen Mitteln versucht die verbliebenen F22 so einsatzfähig wie möglich zu halten. Das ist auch merh oder weniger so offiziell bekantgegeben worden.
 

Fliegernase

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Bekommt die F-22 & F-35 nun eigentlich ein PIRATE System?
Beide Flugzeuge bekommen IR Sensoren zur Lenkwaffenwarnmeldung. Die F35 bekommt auch ein IR Bildgeber. Ein Pirate vergleichbares System ist meines wissens noch nicht geplant.
Die US Analysten der Vergangenheit haben sich scheinbar sehr auf Radar konzentriert und hier die Anstrengungen auf Radar Stealth und Radar Innovation fokussiert. IR scheint etwas vernachlässigt worden zu sein. Das lässt sich im Moment angesichts der Auslegung von F35 und F22 aber verkraften. Schliesslich werden bis auf absehbare Zeit beide Flugzeuge in der Lage sein ihre potentiellen Gegner dank Radar und Stealth Vorteil auch ohne IR entdecken und bekämpfen zu können noch bevor diese angreifen können. Ein Pirate wäre nur eine geringfügige Verbesserung die im Moment scheinbar nicht im Budget liegt.
Sollte sich die Lage verschieben kann ein Pirate sicher nachgerüstet werden sollte das Geld vorhanden sein. Ich bin mir sicher die USA entwickeln auch in diese Richtung.

Die Frage die für mich dabei im Raum steht. Wie steht es um die Jammer? Pirate wurde ja unter anderem wegen der sovietischen Radar jammer entwickelt. Hier bieten die neuen Radare auch Schutzfunktionen soweit ich weiss. In diesem Bereich kenne ich mich aber sehr schlecht aus.
 
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Für das USMC mag das gelten, dies bezüglich habe ich mich nicht so genau belesen.
Steht sogar im wikipedia-Artikel zum 'Next Generation Jammer', mit welchem der veraltete AN/ALQ-99 Störbehälter ersetzt werden soll.

wikipedia schrieb:
The United States Marine Corps is considering replacing their Northrop Grumman EA-6B Prowler electronic attack aircraft with F-35s that have stealthy jammer pods attached.
Gruß
André
 

Sens

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Bin bezüglich der F16 Historie nicht so belesen. Soweit ich weiss entstand die F16 nicht aus der Wunschliste der Air Force sondern aus der Erfahrungen mit günstigen russsichen einmotorigen Maschinen wie der Mig21. Die USA erkannten das Potential einer günstigen einmotorigen Maschine als Bereicherung für teure High Tech Flugzeuge wie der F4. So wurde das Programm initiiert aus dem die F16 hervor ging. Wie richtig diese Entscheidung war zeigen die logistischen Vorteile die die F16 zum vielleicht effektivsten Kampfflugzeuge der letzten Jahrzehnte gemacht haben.
Die MiG-21 galt zu jener Zeit schon als veraltet und sollte durch die MiG-23 ersetzt werden. Mit der F-5 gab es ja schon ein mit der MiG-21 vergleichbares Muster. Zu dem Schluss kam die SU nach einer Vergleichserprobung in den 70igern.
Auch beim LWF gab es mehrere Muster zur Auswahl. Zwei davon waren fast gleichwertig, die YF-16 und die YF-17. Die USAF sah die YF-16 als Sieger, die außerdem das Triebwerk der F-15 hatte und die man als eigentlichen Nachfolger für die F-4 sah. Die USN sah jedoch die YF-17 als Sieger und modifizierte sie zur F-18. Die F-5G, die vergleichbare Leistungen bot wurde noch in die F-20 umbenannt, war aber chancenlos, weil schon 1975 die Entscheidung für die F-16 auch in Europa fiel, die damit zum Standard-Muster der NATO wurde. Die F-15E sollte eigentlich die F-4E ablösen.
Hier gibt es die Details in tabellarischer Form.
http://www.airpower.at/flugzeuge/f-16/f-16_2_timeline.htm

Da jene Staaten noch immer zu ihrer damaligen Entscheidung als sehr kosten-effektiv sehen, da kann es nicht überraschen, das sie von der der F-35 ähnliches erwarten.
 

Fliegernase

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Die MiG-21 galt zu jener Zeit schon als veraltet und sollte durch die MiG-23 ersetzt werden. Mit der F-5 gab es ja schon ein mit der MiG-21 vergleichbares Muster.
Es ging auch nicht darum die Mig21 zu kopieren. Die F5 ist auch nicht wirklich vergleichbar mit der Mig21.
Nach der Zeit von Sabre, F104 und Mig 15/17/19 kam ein Trend zu zweimotorigen Jets auf. Das damalige US Top Modell war die F4.
In Einsätzen wie Bsp. Vietnam hat das US Militär erfahren müssen, dass ein günstiges und wartungsarmes Kampfflugzeug durch logistische Vorteile und zahlenmässige Überlegenheit einem teuren Top Flugzeug wie der F4 durchaus Probleme machen kann.
Das entsprichen in etwa dem Motto von Hartmann (oder war es Rall?) "zu viele Hunde töten den Hasen".
Daher die Idee das Grundkonzept der Mig21 zu übernehmen. Heraus kam die F16.


Da jene Staaten noch immer zu ihrer damaligen Entscheidung als sehr kosten-effektiv sehen, da kann es nicht überraschen, das sie von der der F-35 ähnliches erwarten.
Jedenfalls ist klar, dass Mig21 und F16 die erfolgreichsten Kampfflugzeuge nach dem 2. WK sind. Das Konzept geht auf jeden Fall auf.
Ob die F35 diesem Konzept entspricht? Bis auf den Fakt, dass auch die F35 nur ein Triebwerk besitzt kann ich nicht viel Ähnlichkeit entdecken. Die grossen Stückzahlen (sollten sie erreicht werden) könnten ein weiterer Fakt sein der dafür spricht.
Aber die wichtigen Punkte wie günstige Anschaffung, Wartungsfreundlichkeit, Flexibilität etc sehe ich eher als kritisch. Ich bezweifle, dass die F35 je den Klarstand und die Verfügbarkeit einer F16 erreichen wird.
 
Rock River

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Jedenfalls ist klar, dass Mig21 und F16 die erfolgreichsten Kampfflugzeuge nach dem 2. WK sind.
Das lässt sich unmöglich so einfach pauschalisieren. Die Mig-21 ist nichts anderes als ein Kurzstrecken-Abfangjäger; womöglich abgesehen von ein paar modernisierten Versionen, die heute noch hier und da fliegen.
Hier müsste man zumindest festlegen, um welche Kategorie es sich handeln soll. Als Allround-Talent ist z. B. die F-4 der MiG-21 haushoch überlegen.
Geht man rein nach Produktionszahlen, spielt die MiG-21 wieder ganz vorne mit. Kommt halt drauf an, wie man erfolgreich definiert.
 

Fliegernase

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Geht man rein nach Produktionszahlen, spielt die MiG-21 wieder ganz vorne mit. Kommt halt drauf an, wie man erfolgreich definiert.
Ja ich habe mich hierbei primär auf den wirtschaftlichen Erfolg, sprich Verkaufs- Produktionszahlen, bezogen.
Die Leistungsfähigkeit des Gesamtpaketes ist ja schwer zu beurteilen. Berücksichtigt man die Annahme, dass unter Umständen Masse Klasse schlägt würden die hohen Produktionszahlen auch die Leistungsfähigkeit steigern. Ob das heisst, dass die 10000 Mig21 die 5000 F4 schlagen würden? Schwer zu sagen.
Ich sehe nach wie vor das grössere Potential und die höhere Flexibilität in der Kombination von "high end" und "low cost". Kann aber verstehen, dass man in Zeiten mangelnder "Herausforderungen" lieber Eintypenflotten wählt.
 
Toryu

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Bin bezüglich der F16 Historie nicht so belesen. Soweit ich weiss entstand die F16 nicht aus der Wunschliste der Air Force sondern aus der Erfahrungen mit günstigen russsichen einmotorigen Maschinen wie der Mig21. Die USA erkannten das Potential einer günstigen einmotorigen Maschine als Bereicherung für teure High Tech Flugzeuge wie der F4. So wurde das Programm initiiert aus dem die F16 hervor ging. Wie richtig diese Entscheidung war zeigen die logistischen Vorteile die die F16 zum vielleicht effektivsten Kampfflugzeuge der letzten Jahrzehnte gemacht haben.
Die F-16 hatte nichts mit der MiG-21 zu tun - "Leichtjäger" gab es in den USA schon länger, nämlich in Form der F-104*, die seinerzeit nicht en Vogue war. Ein paar Generalstabler haben sich dann zusammengerauft, und so lange Krawall gemacht, bis endlich ein entsprechendes Programm (gestützt durch Erfahrungen aus SEA) aus dem Boden gestampft wurde.

Man sollte nicht vergessen, dass seinerzeit die F-4 nicht nur aufgrund der Flugleistungen (Fly-Off F-106** vs. F-4), sondern vor allem aufgrund der Angriffsfähigkeit im sich schnell entwickelnden SEA-Krieg in großer Zahl beschafft wurde. Bezeichnenderweise verdrängte das Navy-Flugzeug (F-4) den designierten USAF-Bomber (F-105).

Berücksichtigt man die Annahme, dass unter Umständen Masse Klasse schlägt würden die hohen Produktionszahlen auch die Leistungsfähigkeit steigern. Ob das heisst, dass die 10000 Mig21 die 5000 F4 schlagen würden? Schwer zu sagen.
Mit der MiG-21 kann man sich schon ziemlich viel Flugzeug pro Geldstück kaufen. Die F-4 setzt aber noch ordentlich Kampfwert oben drauf. Geht es nur darum, Mach 2 zu fliegen und in kleinem Radius andere Flugzeuge abzufangen, reicht eine MiG locker. Für Luftangriff (=> DIE Rolle einer Luftstreitkraft), reicht die MiG-21 nur in geringem Umfang.

___
* Die F-5 wird ebenfalls gerne genannt, wobei diese Maschine ja von Anbeginn an auf Export hin optimiert wurde. So gesehen gibt es auf sowjetischer Seite für die F-5 kein Gegenstück.

** Wobei hier nicht zuletzt die starre Ausrichtung auf das SAGE-System des ADC seitens der F-106 und die fehlender Mehrzweckfähigkeit einen großen Unterschied machten. Wäre die F-106 vielseitiger gewesen (an sich ja dennoch ein sehr potentes Flugzeug - wenn auch waffenbedingt besonders zu dieser Zeit ziemlich zahnlos im Luftnahkampf), wäre man vielleicht bei einer TAC-Version der F-106 und damit der Air Force-internen Lösung geblieben.
 
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http://theaviationist.com/2014/04/01/f-5e-tiger-adversary/

Die russischen Quellen dazu findet man über die Namen der Testpiloten. Die Amerikaner kannten diese Ergebnisse. Sie hatten aber zu jener Zeit kein Interesse sie an die Publikationen weiter zu geben. Dann hätte ja keine Notwendigkeit bestanden die entsprechenden Steuergelder für die Entwicklung und Beschaffung leistungsfähiger Muster zu fordern. Bis heute werden die Behauptungen aus jener Zeit kaum korrigiert. "Die dummen Amerikaner" würden die MiG-21 wohl sträflich unterschätzen und wie leicht war es das scheinbar mit Zahlen zu belegen.
Eine ähnliche Situation, wenn es um die Bewertung der F-35A in "Luftkampf-Rolle" geht. In den "Sim-Domen" kan man die möglichen Kontrahenten der F-35A noch viel leistungsfähiger machen, als sie tatsächlich in den Dienst gehen. Erst wenn die F-35A in den ungünstigsten Szenarien deklassiert wird, dann haben die Amerikaner ein Problem, dass es zu lösen gilt.
 

Sens

Alien
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Die F-16 hatte nichts mit der MiG-21 zu tun - "Leichtjäger" gab es in den USA schon länger, nämlich in Form der F-104*, die seinerzeit nicht en Vogue war. Ein paar Generalstabler haben sich dann zusammengerauft, und so lange Krawall gemacht, bis endlich ein entsprechendes Programm (gestützt durch Erfahrungen aus SEA) aus dem Boden gestampft wurde.

Man sollte nicht vergessen, dass seinerzeit die F-4 nicht nur aufgrund der Flugleistungen (Fly-Off F-106** vs. F-4), sondern vor allem aufgrund der Angriffsfähigkeit im sich schnell entwickelnden SEA-Krieg in großer Zahl beschafft wurde. Bezeichnenderweise verdrängte das Navy-Flugzeug (F-4) den designierten USAF-Bomber (F-105).



Mit der MiG-21 kann man sich schon ziemlich viel Flugzeug pro Geldstück kaufen. Die F-4 setzt aber noch ordentlich Kampfwert oben drauf. Geht es nur darum, Mach 2 zu fliegen und in kleinem Radius andere Flugzeuge abzufangen, reicht eine MiG locker. Für Luftangriff (=> DIE Rolle einer Luftstreitkraft), reicht die MiG-21 nur in geringem Umfang.

___
* Die F-5 wird ebenfalls gerne genannt, wobei diese Maschine ja von Anbeginn an auf Export hin optimiert wurde. So gesehen gibt es auf sowjetischer Seite für die F-5 kein Gegenstück.

** Wobei hier nicht zuletzt die starre Ausrichtung auf das SAGE-System des ADC seitens der F-106 und die fehlender Mehrzweckfähigkeit einen großen Unterschied machten. Wäre die F-106 vielseitiger gewesen (an sich ja dennoch ein sehr potentes Flugzeug - wenn auch waffenbedingt besonders zu dieser Zeit ziemlich zahnlos im Luftnahkampf), wäre man vielleicht bei einer TAC-Version der F-106 und damit der Air Force-internen Lösung geblieben.
Dem kann man nur zustimmen. Doch zur Beschaffung der F-4 kam es nur, weil die F-111 als designierter Nachfolger für die F-105 zu komplex, zu schwer und damit zu teuer geriet. Auch unser kleiner "Klappdrachen" konnte die F-4 als Zwischenlösung nicht für alle Missionen ablösen.
 
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AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum

Wenn man den Erfolg eines Kampfflugzeugs an den Produktionszahlen festmachen will, sollte man dabei auch nicht außer Acht lassen, daß viele Staaten zur Zeit des kalten Kriegs gar keine andere Wahl hatten, als den vom großen Bruder Sowjetunion verordneten Standardflieger MiG-21 zu beschaffen, und Alternativen nicht zur Debatte standen. Eignung und Leistung (obwohl unzweifelhaft vorhanden) waren dabei nicht von Belang, da kein Wettbewerb stattfinden konnte/durfte. Das relativiert den großen Erfolg der MiG schon etwas...
 

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Die F-16 hatte nichts mit der MiG-21 zu tun - "Leichtjäger" gab es in den USA schon länger, nämlich in Form der F-104*, die seinerzeit nicht en Vogue war. Ein paar Generalstabler haben sich dann zusammengerauft, und so lange Krawall gemacht, bis endlich ein entsprechendes Programm (gestützt durch Erfahrungen aus SEA) aus dem Boden gestampft wurde.
Habe jetzt auch nochmal etwas quer gelesen im Internet.
Die Aussage die F16 würde auch auf der Mig21 gründen kam aus einer älteren Reportage. Die genaue Quelle kann ich nicht nennen aber alzu sehr ist diese Reportage nicht ins Detail gegangen.
Wie dem auch sei, ich habe auch nie sagen wollen die F16 sei eine Kopie oder Antwort auf die Mig21. Was die Reportage aussagte und was nun auch im Internet nochmal gelesen habe bezog sich mehr auf die Rüstungsplanung und Flugzeugkonzeptionierung.

F104, Mig21 und F4 sind ja etwa zur gleichen Zeit eingefürt worden.
Dabei beruhte die F104 in ihrer Auslegung unter anderem auf den Erfahrungen im Korea Krieg. D.h. ein kleines einfaches aber leistungsfähiges Flugzeug. Zudem bekam die F104 eine für seine Zeit hochentwickelte Sensorik.
Die F4 dagegen war ein grosses, teures und sehr komplexes Waffensystem das primär für den erwarteten Luftkampf mit Lenkwaffen auf grössere Distanz gedacht war.
Die Mig21 war ähnlich der F104 aber mit weniger ausgeprägter Sensorik (typisch sovietisch durch Bodenkontrolle geführt) aber dafür mit den besseren Flugleistungen und sehr günstig in der Anschafung.
Vergleicht man die Auslegungsphilosophie von USA und Soviet Union so ist offensichtlich, dass die Soviets eher auf Masse und die USA eher auf Qualität gesetzt haben. Das gilt vor allem in Hinsicht auf die elektronischen Neuerungen im Bereich der Avionik zu. Schon damals gingen die USA primär vom BVR aus. Beide, Amis und Soviets gingen aber fälschlicherweise von Luftkämpfen in grosser Höhe und extremen Geschwindigkeiten aus. Daher die Aussergewöhnlichen Flugleistungen der damaligen Maschinen.

Den Erfahrungen aus dem Vietnam Krieg zeigten Fehler in den Analysen auf beiden Seiten auf. Die USA mussten erkennen, dass die F104 nicht in jeder Situation mit der Mig 21 mithalten kann und das die F4 mit ihrer BVR Auslegung und ihrem hohen Preis nicht so gut abgeschnitten hat wie erwartet.
Unter anderem diese Erfahrungen führten zum LWF oder haben dieses zumindest erheblich beeinflusst. Heraus kam die F16, das vielleicht erfolgreichste und effektivste Kampfflugzeug der westlichen Welt.


Hier möchte ich im Hinblick auf die F35 um die es eigentlich gehen sollte ein typisches Verhalten Aufzeigen.
Wenn man die Rüstungsbestrebungen in Zeiten kurz vor, während oder nach einer Kampfhandlung mit denen aus Zeiten ohne direkte Bedrohung bzw. in Friedenszeiten vergleicht fällt ein Unterschid auf.

Während in Friedenszeiten immer ein Bestreben vorherrscht die Grösse einer Armee zu beschränken gibt es gleichzeitig einen Trend hin zu höherer Komplexität und Leistungsfähigkeit.
Dies kann zum einen daran liegen, dass eine Armee im Falle der Reduzierung dann wenigstens das Beste haben will oder aber es liegt daran, dass im Frieden immer die Zeit der Analysten und Forscher angebrochen ist denen keine Erfahrung entgegengesetzt werden kann. Ich glaube beides trifft zu.

Dagegen ändert sich das in Kriegszeiten relativ schnell. Dann ist eine Armee immer darauf bedacht die Komplexität zu reduzieren und dafür die Stückzahlen zu erhöhen und die logistischen Aspekte stärker zu gewichten. Ausserdem wird die Nützlichkeit von Innovationen in taktischer und strategischer Hinsicht stärker hinterfragt. Im wirklichen Kampf zeigt sich ebend was funktioniert und was nicht.

Dieses Verhalten zieht sich durch die Geschichte wie ein rotes Band. Aktuell haben wir keine echte Kriegsbedrohung mehr und überall schiessen hochkomplexe und teure Waffensysteme in geringer Stückzahl aus dem Boden. Am stärksten ist dieser Effekt bei Ländern zu beobachten die sich von der Kriegspraxis am weitesten entfernt haben. Gutes Beispiel hierfür ist die Bundeswehr. Nichts gegen die Soldaten und ihre Anstrengungen in den Auslandseinsätzen die sie leisten. Aber wenn die hoch kriegsaktive Bundeswehr mal ein Waffensystem beschafft muss es immer gleich das beste und modernste sein. Egal ob es die Xte Leo2 KWS, der Puma, die Hand voll Sachsen und Typ 212, der Tiger oder ebend unser Eurofighter.
Ja und die F35 geht auch voll in diese Richtung.
Ob diese Traumwaffen und ihre errechneten Taktiken in einem echten Krieg bestehen können? Nun ich denke die Analysen und Simulationen sind besser geworden als sie früher waren aber ich will hoffen unsere Waffen werden nie wirklich geprüft werden.


Wenn man den Erfolg eines Kampfflugzeugs an den Produktionszahlen festmachen will, sollte man dabei auch nicht außer Acht lassen, daß viele Staaten zur Zeit des kalten Kriegs gar keine andere Wahl hatten, als den vom großen Bruder Sowjetunion verordneten Standardflieger MiG-21 zu beschaffen, und Alternativen nicht zur Debatte standen. Eignung und Leistung (obwohl unzweifelhaft vorhanden) waren dabei nicht von Belang, da kein Wettbewerb stattfinden konnte/durfte. Das relativiert den großen Erfolg der MiG schon etwas...
Ja und nein. Zum einen lassen sich solche Waffensysteme nicht ohne weiteres bewerten selbst wenn man alle Messdaten hat da es ja am Ende mehr um die taktische Führung der Waffensystem geht als bloss um ihre Leistung. Die Bewertungs nach Verkaufszahlen kann lediglich ein Indiz für die grosse Beliebtheit und das Vertrauen sein.
Das im Kalten Krieg nicht wirklich ein offener Markt vorhanden war ist natürlich klar, galt aber für beide Seiten. Welches Ost Block Land hätte schon eine F4 von den Amerikanern verkauft bekommen und welcher Nato Staat hätte sich eine Mig21 Flotte zulegen dürfen?
Bei der Mig21 darf man aber nicht übersehen, wieviele "neutrale" Staaten sich dieses Flugzeug beschafft oder teilweise sogar selber produziert haben.
Die Mig21 war seiner Zeit ein Top Flugzeug und vielleicht das beste seiner Klasse und das zu einem relativ günstigen Preis. Sie hat ihre Limitierungen aber auch nach heutigen Massstäben sind die Leistungen dieses Flugzeuges bemerkenswert und seine Beliebtheit und Marktdurchdringung ist nicht so verwunderlich.
 
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F-35 und F-22 360° Radar?

Ich habe auf einigen Cockpitbildern der F-22 und der F-35 gesehen das auch der Verkehr hinter dem Flugzeug angezeigt werden kann. Kann mir mal jemand erklären wie so etwas funktioniert wenn die Flugzeuge nur vore eine Radarantenne haben? Die wird ja schlecht umsichselbst drehen können.
http://theaviationist.com/wp-content/uploads/2012/01/glass-cockpit.jpg
 

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Die Daten müssen ja nicht zwangsläufig von eigenen Sensoren stammen. :!:
 
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Alle Daten die man selber hat, die andere Flugzeuge im Verband haben, was AWACS und JSTAR sehen und auch was stationäre Anlagen sehen kann im Grunde angezeigt werden. Link16 bietet da viele Möglichkeiten. Die F-22 kann auch komplett eigene Systeme abschalten und nur die Zielinfos von andern Einheiten vewenden zum Beispiel.
 
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Lustig: Pierre Sprey ("Vater" der F-16) sagt keine netten Dinge über die F-35…. "It is a turkey, it is inherently a terrible airplane"

http://www.youtube.com/watch?v=mxDSiwqM2nw
 

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Lustig: Pierre Sprey ("Vater" der F-16) sagt keine netten Dinge über die F-35…. "It is a turkey, it is inherently a terrible airplane"

http://www.youtube.com/watch?v=mxDSiwqM2nw
Davon erzählt der gute Mann schon seit Jahren jedem der ihn danach fragt was zumeist die Presse aus potentiellen Käuferländern ist. Er ist zusammen mit Winslow T. Wheeler einer der bekanntesten Kritiker der F35.

Ich denke seine Aussagen sind prinzipiell zutreffend aber etwas übertrieben in der Darstellung. Man muss aber auch verstehen, dass er sich gefühlt auf einem Feldzug gegen die F35 befindet und, dass in der Ausseinandersetzung mit der Presse relativistische Darstellungen und Erklärungen wirkungslos verpuffen. Er übertreibt also ein wenig auch um den gleichermassen übertriebenen Positivdarstellungen zur F35 entgegenzuwirken.

Pierre Sprey ist ein Vertreter der Meinung, dass ein Waffensystem durch angemessene Leistung und hohe Verfügbarkeit und nicht durch unverhältnismässige Leistungssteigerung und Verkomplizierung überzeugen sollte. In diesem Sinne ist er in voll von seiner F16 überzeugt und sieht auch sehr kritisch auf die F15 herab die er für zu gross und zu komplex hält.

Was ich an seiner übertriebenen Darstellung kritisieren würde ist, dass er den Nutzen technischen Fortschritts fast schon negiert. Die schwierige Frage ist ja, ab wann der technologische Vorteil den logistischen Nachteil überwiegt. Diese Frage meidet er immer sehr konsequent.
 

hmd

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AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum

Ich denke seine Aussagen sind prinzipiell zutreffend aber etwas übertrieben in der Darstellung.
Selbstverständlich hat er Recht, dass Stealthflugzeuge nicht die besten Flugeigenschaften haben. Aber die Gewichtung der relevanten Parameter im Luftkampf resp. Strike-Einsatz sind natürlich von vorvorgestern. Viel wichtiger ist heute, dass man möglichst lang unsichtbar bleibt, nur dann kann das Flugzeug überleben. Der ältere Herr ist im Luftkampf vor 20 Jahren stehen geblieben. Seine Herkunft sagt alles aus über seine Ideologie die er hier ins Feld führt. Es wäre etwa gleich sinnvoll wie man einen EF-Konstrukteur zu Stealth befragen würde. Früher waren andere Dinge wichtig, die heute durch die veränderte Technik überholt sind.
 
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