Bleiente
Alien
Irgendwie sehen auf den ersten Blick alle Flugzeuge ähnlich aus: Ein kräftiger, inhaltsschwerer Rumpf, weit ausladende Tragflächen, am hinteren Ende das mächtige Seiten- und flügelähnliche Höhenleitwerk. Und fast alles ist aus Metall. Seit genau 90 Jahren ist das so. Am 12. Dezember 1915 flog zum ersten Mal eine «J 1» von Hugo Junkers. Es war das erste freitragende Ganzmetallflugzeug der Welt.
Der Erstflug war nicht viel mehr als ein großer Hopser: Bei der Landung brachen die Radhalterungen. Aber schon bald darauf flog die «J 1» richtig und auch lange und weit. Der «Blechesel» wurde zum Urahn des modernen Flugzeugbaus - bis heute. Und er wurde zugleich der erste große Wurf des deutschen Luftfahrtpioniers Hugo Junkers. Zum ersten Mal gelang es ihm, seine für damalige Zeiten revolutionären Vorstellungen umzusetzen. Heute ist die Konstruktion längst selbstverständlich und typisch: der «dicke Flügel» und ein komplettes Flugzeug aus Metall. Junkers selbst schrieb: «Ein Flugzeug ganz aus Metall zu machen, war ein Problem, dessen Lösung für unmöglich galt. Meine Freunde sagten sich: "...Eisen kann doch nicht fliegen".»
Spöttelnde Militärs erfanden den Spitznamen «Blechesel». Immerhin erreichte das Flugzeug die für damalige Zeiten nahezu unglaubliche Geschwindigkeit von 175 Stundenkilometern. Die technischen Konsequenzen waren weit reichend. Es gab zwei Patente, die berühmt wurden: Patent 33 75 22 vom 23. Dezember 1916 für «Hohle Tragflügel für Flugzeuge» und 31 06 19 vom 31. März 1918 für «Eindecker mit selbsttragenden Flügeln». Beide führten schnell zu Folgepatenten in vielen Ländern der Welt, darunter den USA, Frankreich, Japan und die UdSSR. Nur wenige Jahre später hieß es in einem bunten Werbeprospekt der «Ost-Europa-Union» für ihre Flüge nach Königsberg, Riga, Danzig, Warschau und Lemberg: «Junkers Ganzmetalllimousinen fliegen».
Doch weil die «J 1» nach Ansicht der Führung der deutschen Fliegertruppen zu langsam stieg, baten die Militärs Hugo Junkers um eine verbesserte Variante für ihre Pläne und Vorstellungen im Ersten Weltkrieg. So wurde aus der «J1» die «J 2» und schließlich der Doppeldecker «J 4». Das gepanzerte Infanterieflugzeug, bot ausgezeichneten Schutz gegen Abwehrfeuer bei Patrouillenflügen und eignete sich auch schon für den Erdkampf.
Noch heute sehen es Luftfahrtexperten als Widerspruch im Leben des Erfinders Junkers, dass er sich im kaiserlichen Deutschland von der Rüstungsszene vereinnahmen ließ. Denn es war derselbe Junkers, der später zum engen Freund vieler Künstler und Pazifisten der Weimarer Republik wurde und am Ende von den Nazis verfemt, drangsaliert und enteignet wurde. Sogar der Zutritt zu seinen früheren Werken wurde ihm verboten. Schließlich war die berühmte Ju 52, seine berühmteste Entwicklung, ausdrücklich für die «Verwendung im friedlichen Luftverkehr» bestimmt, wie es sein Freund und Konstrukteur Ernst Zindel später einmal definierte. Hugo Junkers starb am 3. Februar 1935.
«Der Mann, der Wellblech fliegen ließ» wurde zum Slogan, mit dem Junkers verbunden blieb. Er erwarb 178 Luftfahrt-Patente. Als seine «J 1» seinerzeit in Döberitz bei Berlin erstmals abhob, konnte noch niemand den bevorstehenden Wandel erahnen. Das Fluggerät aus Eisenblech und Stahl - im Gegensatz zu allen herkömmlichen Flugapparaten der Gründerjahre - ohne jegliche Verspannung sah schon wie ein richtiges Flugzeug aus. 1919 startete erstmals das Junkers- Ganzmetallflugzeug «F 13». Dank der Erkenntnisse aus der «J 1» war es flügge geworden. Es wurde das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug - die Grundkonstruktion aller modernen Verkehrsflugzeuge bis hin zum Jumbo- Jet Boeing 747 und dem Giganten Airbus A380.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1133968764374&openMenu=1013083806405&calledPageId=1013083806405&listid=1018881578737
Der Erstflug war nicht viel mehr als ein großer Hopser: Bei der Landung brachen die Radhalterungen. Aber schon bald darauf flog die «J 1» richtig und auch lange und weit. Der «Blechesel» wurde zum Urahn des modernen Flugzeugbaus - bis heute. Und er wurde zugleich der erste große Wurf des deutschen Luftfahrtpioniers Hugo Junkers. Zum ersten Mal gelang es ihm, seine für damalige Zeiten revolutionären Vorstellungen umzusetzen. Heute ist die Konstruktion längst selbstverständlich und typisch: der «dicke Flügel» und ein komplettes Flugzeug aus Metall. Junkers selbst schrieb: «Ein Flugzeug ganz aus Metall zu machen, war ein Problem, dessen Lösung für unmöglich galt. Meine Freunde sagten sich: "...Eisen kann doch nicht fliegen".»
Spöttelnde Militärs erfanden den Spitznamen «Blechesel». Immerhin erreichte das Flugzeug die für damalige Zeiten nahezu unglaubliche Geschwindigkeit von 175 Stundenkilometern. Die technischen Konsequenzen waren weit reichend. Es gab zwei Patente, die berühmt wurden: Patent 33 75 22 vom 23. Dezember 1916 für «Hohle Tragflügel für Flugzeuge» und 31 06 19 vom 31. März 1918 für «Eindecker mit selbsttragenden Flügeln». Beide führten schnell zu Folgepatenten in vielen Ländern der Welt, darunter den USA, Frankreich, Japan und die UdSSR. Nur wenige Jahre später hieß es in einem bunten Werbeprospekt der «Ost-Europa-Union» für ihre Flüge nach Königsberg, Riga, Danzig, Warschau und Lemberg: «Junkers Ganzmetalllimousinen fliegen».
Doch weil die «J 1» nach Ansicht der Führung der deutschen Fliegertruppen zu langsam stieg, baten die Militärs Hugo Junkers um eine verbesserte Variante für ihre Pläne und Vorstellungen im Ersten Weltkrieg. So wurde aus der «J1» die «J 2» und schließlich der Doppeldecker «J 4». Das gepanzerte Infanterieflugzeug, bot ausgezeichneten Schutz gegen Abwehrfeuer bei Patrouillenflügen und eignete sich auch schon für den Erdkampf.
Noch heute sehen es Luftfahrtexperten als Widerspruch im Leben des Erfinders Junkers, dass er sich im kaiserlichen Deutschland von der Rüstungsszene vereinnahmen ließ. Denn es war derselbe Junkers, der später zum engen Freund vieler Künstler und Pazifisten der Weimarer Republik wurde und am Ende von den Nazis verfemt, drangsaliert und enteignet wurde. Sogar der Zutritt zu seinen früheren Werken wurde ihm verboten. Schließlich war die berühmte Ju 52, seine berühmteste Entwicklung, ausdrücklich für die «Verwendung im friedlichen Luftverkehr» bestimmt, wie es sein Freund und Konstrukteur Ernst Zindel später einmal definierte. Hugo Junkers starb am 3. Februar 1935.
«Der Mann, der Wellblech fliegen ließ» wurde zum Slogan, mit dem Junkers verbunden blieb. Er erwarb 178 Luftfahrt-Patente. Als seine «J 1» seinerzeit in Döberitz bei Berlin erstmals abhob, konnte noch niemand den bevorstehenden Wandel erahnen. Das Fluggerät aus Eisenblech und Stahl - im Gegensatz zu allen herkömmlichen Flugapparaten der Gründerjahre - ohne jegliche Verspannung sah schon wie ein richtiges Flugzeug aus. 1919 startete erstmals das Junkers- Ganzmetallflugzeug «F 13». Dank der Erkenntnisse aus der «J 1» war es flügge geworden. Es wurde das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug - die Grundkonstruktion aller modernen Verkehrsflugzeuge bis hin zum Jumbo- Jet Boeing 747 und dem Giganten Airbus A380.
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