17. Januar 1966 - Absturz B-52 und KC-135 über Spanien

Diskutiere 17. Januar 1966 - Absturz B-52 und KC-135 über Spanien im US-Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Für Francisco Larios Losilla ist die Vergangenheit eine Last, und gern würde er sein Dorf von dieser Last befreien. Am liebsten durch Schweigen...
Bleiente

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Für Francisco Larios Losilla ist die Vergangenheit eine Last, und gern würde er sein Dorf von dieser Last befreien. Am liebsten durch Schweigen. Aber das Unglück ist nun mal geschehen, und wenn sich Larios, ein Mann von eher schwerfälliger Gestalt, entschließt, doch über die Geschichte zu reden, dann mit großer Geste und wenigen Worten.
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Die Sonne schien über Palomares an jenem 17. Januar 1966, einem Montag. In 10 000 Metern Höhe näherten sich wie jeden Morgen zwischen zehn und elf Uhr die zwei weißen Streifen, die man gut vom Dorf aus sehen konnte. Der eine Streifen gehörte zu einer amerikanischen B-52, mit 56 Metern Spannweite fast so breit wie ein Jumbojet, beladen mit vier Wasserstoffbomben, von denen jede einzelne mehr Zerstörungskraft besaß, als alle jemals irgendwo abgeworfenen konventionellen Bomben zusammen. Der andere Streifen wurde gezogen von einer Art fliegender Tankstelle, einer KC-135, die zu nichts anderem diente, als die B-52 mit so viel Treibstoff zu versorgen, dass die nach ihrem 24-stündigen Einsatz ohne Not zurück zu ihrem Stützpunkt fliegen konnte, zur Seymour Johnson Air Force Base in Goldsboro, North Carolina.
Die Männer des 51. Bombengeschwaders des Strategischen Luftwaffenkommandos, Strategic Air Command (SAC), hatten ihren Einsatz hunderte Male hinter sich gebracht. Tag und Nacht waren seit 1961 mit Atomwaffen beladene US-Bomber auf vier Routen rund um den Globus unterwegs, um in jeder Sekunde auf den dritten Weltkrieg vorbereitet zu sein. Auch nach dem Unfall sah das State Department „die Notwendigkeit aufgrund der Weltlage, die Flüge weiterhin zu genehmigen“, um gegen die sowjetische Bedrohung durch Atomwaffen gerüstet zu sein.
Eine der vier Strecken des „Chrome Dome“, wie die Codebezeichnung der Luftbereitschaftsmissionen hieß, führte mit Einwilligung des Franco-Regimes über Spanien hinweg. An Bord des Bombers 256, der „Tea-16“, wie er intern hieß, waren sieben Mitglieder der Air Force, an Bord des Tankflugzeugs vier. Was an diesem Tag, um 10.22 Uhr geschah, hat die amerikanische Autorin Flora Lewis 1967 für ihr Buch „H-Bombe vermisst“ bis ins kleinste Detail nachrecherchiert.

Am Steuerknüppel der B-52 saß der 29-jährige Kommandant, Hauptmann Charles F. Wendorf, neben ihm Kopilot Oberleutnant Michael J. Rooney, 25. Beide Maschinen, der Bomber und sein Tankflugzeug, flogen mit rund 800 Stundenkilometern. Der Bomber musste sich auf gleiche Flughöhe hinter dem Tanker einpendeln, als die Entfernung noch 800 Meter betrug, schob der Tanker sein metallenes Teleskoprohr nach außen.
Irgendetwas ging schief, das Rohr verfehlte die Tanköffnung, schlug gegen den Rumpf des Bombers und zertrümmerte ihm gewissermaßen das Rückgrat. 150 000 Liter Düsentreibstoff explodierten in einer Feuerkugel, 250 Tonnen Flugzeugtrümmer wurden in sämtliche Windrichtungen geschleudert, aber kein einziger verletzte einen Menschen unten im Dorf. Die vier Besatzungsmitglieder des Tankers verbrannten, noch ehe die Teile ihrer Maschine auf die Erde schlugen. Von den sieben Besatzungsmitgliedern der B-52 überlebten vier, weil ihre Schleudersitze sie rechtzeitig ins Freie rissen.
Auch die vier Wasserstoffbomben fielen zu Boden. Sie hatten zusammen die 5000-fache Sprengkraft der Bombe von Hiroshima.
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In zwei Bomben explodierte der konventionelle Sprengsatz. Diese Ladung soll im Prinzip die Kettenreaktion einer Atomexplosion in Gang setzen. Ist die Bombe aber nicht scharf und die Explosion wird durch Feuer oder Aufschlag ausgelöst, pulverisieren die Hitze und der Druck der Explosion das radioaktive Plutonium. Es kommt nicht zur Kernspaltung, doch das Plutonium entweicht in Form von Millionen winzigen Staubkörnern. Das Ausmaß der Verseuchung durch diese hochgiftige Substanz hängt davon ab, wie der Wind steht und welche Mengen die Erde aufnimmt. Am gefährlichsten aber ist das Element, wenn es eingeatmet wird: Plutonium verursacht Krebs. Und niemand weiß, wie groß die Plutoniumwolke damals war.
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Ende 2004 schrieb die Zeitung „El Pais“: „Die Regierung enteignet sieben Hektar in Palomares, um die Verstrahlung durch die Bomben zu säubern.“
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Jetzt findet ein Wettrennen um das Land statt, und immer mehr Bauern betätigen sich im Immobiliengeschäft. Doch mit den Baggern könnte auch die verseuchte Erde wieder zum Vorschein kommen, fürchtet die Regierung.
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Der knochenharte Boden wirkt wie versiegelt. Von Weitem betrachtet sieht es aus, als stünden auf dem Feld drei silberne Marsmenschen mit rundem Hut, es sind die Messgeräte der spanischen Atomenergiebehörde. Dieses Feld, sagt Larios, habe die Behörde gekauft, es werde nicht bebaut.

Der Zusammenstoß über Palomares war einer der gefährlichsten und kostspieligsten Unfälle in der Militärgeschichte der USA. Drei Bomben wurden schnell gefunden, die vierte war ins Meer gestürzt und blieb erst einmal verschwunden. Den zunächst 16 amerikanischen Fachleuten für Nachrichtenwesen, Kernwaffen, Medizin, Strahlungskontrolle, Information und Sicherheit folgten nach und nach 3000 Angehörige der Luftwaffe und der Marine, die nicht nur nach der vierten Bombe suchen, sondern auch das Dorf säubern sollten. Die ersten Vorsichtsmaßnahmen der Amerikaner bestanden darin, den Plutoniumstaub abzuwaschen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, ihre Kleidung zu verbrennen, zu duschen, Kühe und Schafe zu waschen und Urinproben abzugeben. Weitere Informationen wurden den Bewohnern vorenthalten, eine kritische Berichterstattung ließ das Regime des Diktators Franco, der Spanien von 1939 bis 1975 beherrschte, nicht zu.
Auch später erfuhren die Betroffenen wenig. Zwar wurden auf Veranlassung der spanischen Atomenergiebehörde offiziell 570 Personen bis Mitte der 80er Jahre regelmäßig untersucht, aber das Ergebnis war immer gleich: „Sie sind völlig in Ordnung.“ Die Zahl der Krebstoten würde dem Landesdurchschnitt entsprechen. 20 Jahre lang wurde den Einwohnern die Einsicht in die ärztlichen Protokolle verwehrt, und als ein Anwalt diese endlich erkämpfte, war die gesetzliche Entschädigungsfrist fast abgelaufen, war es zu spät, die Ergebnisse von unabhängigen Ärzten untersuchen zu lassen.

Heute spricht kein Offizieller in Palomares über ein mögliches Krebsrisiko. Selbst der Arzt Pedro Antonio Martinez Pinilla, der eine unabhängige Studie über den Zusammenhang von Sterberate und Krankheitsfällen in Palomares und Umgebung gemacht hat, will kein Interview geben. Das war vor acht Jahren anders. Damals befragte der Grünen-Aktivist José Javier Matamala den Arzt. Pinilla kritisierte, dass die Untersuchungen der spanischen Atomenergiebehörde unzureichend gewesen seien. Er selbst stellte für Palomares fest, dass die Sterblichkeit infolge von Krebserkrankungen dreimal so hoch sei wie im Nachbardorf. Und der Arzt warnte seinerzeit, die Verstrahlung könne über viele Jahre hinweg wieder zunehmen, vor allem dann, „wenn die Erde bewegt wird“.
Schon kurz nach dem Unfall machten sich Spanier und Amerikaner Gedanken darüber, wie man die Öffentlichkeit medienwirksam beruhigen könne. US-Botschafter Angier Biddle Duke und Spaniens Fremdenverkehrsminister Manuel Iribarne Fraga entschlossen sich deshalb zu einem ungewöhnlichen Bad. In der Nähe der Stelle, wo die Experten die vierte Bombe vermuteten, sprangen beide ins Wasser, um zu demonstrieren, wie ungefährlich das Ganze sei.

Nach 80 Tagen Suche entdeckten amerikanische Experten die vierte Bombe nahezu unversehrt in knapp 1000 Metern Tiefe auf dem Grund des Mittelmeers. Als sie am 1. März geborgen wurde, zeigten die Amerikaner aus Angst, man könnte ihnen den Fund nicht glauben, erstmals eine Wasserstoffbombe öffentlich vor.
Die Säuberungsmaßnahmen waren aber längst noch nicht abgeschlossen. Insgesamt wurden 240 Hektar Land, rund zweieinhalb Quadratkilometer, abgetragen oder umgepflügt, wobei man die Erdkrume überall dort entfernte, wo die Messungen mehr als vierhundert Mikrogramm Plutonium pro Quadratmeter ergaben. Mit Pickeln, Schaufeln und Rechen wurde gegraben, bis die Strahlung unter die Grenze der Messbarkeit sank. Das Plutonium aber war noch vorhanden, nur gut verteilt. Um nichts zurücklassen zu müssen, bestellten die Amerikaner in Italien 210-Liter-Fässer aus blauem Metall. Sie füllten die Tonnen mit verseuchter Erde, 4879 Behälter gingen auf die Reise nach Amerika, wo man sie in der Wüste vergrub. Die verseuchten Flugzeugteile wurden im Atlantischen Ozean versenkt.

Den Bauern von Palomares wurde ein Zertifikat ausgehändigt, auf dem die Regierungen ihnen in blumigen Worten versicherten, dass ihre Äcker und Tiere völlig unverstrahlt seien. Da aber anfangs niemand mehr Produkte aus der Gegend kaufen wollte, gewährte man ihnen eine Entschädigung von 51 Millionen Peseten, heute rund 1,7 Millionen Euro. Insgesamt soll der Unfall von Palomares die Amerikaner 100 Millionen Euro gekostet haben.
40 Jahre später, Anfang Januar 2005, werden in Palomares Hunderte von Toilettenschüsseln geliefert, die Fertigstellung der neuen Touristen- und Ferienanlagen geht schnell voran. Die Zahl der Touristen in der Provinz Almeria stieg 2005 um 13 Prozent auf 2,3 Millionen Besucher, vor allem die Dörfer an der Küste erfreuten sich immer größerer Beliebtheit.
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15.01.2006
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/15.01.2006/2285269.asp
 
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Flieger-Ass
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Davon habe ich noch nie gehört,finde diesen Artikel so interessant,das ich mir bestimmt das Buch kaufen werde.
 
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Turbine schrieb:
Davon habe ich noch nie gehört,finde diesen Artikel so interessant,das ich mir bestimmt das Buch kaufen werde.
Davon wuerde ich abraten, falls das Buch in etwa den gleichen Ton wie dieser Artikelausschnitt hat.
 
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Das klingt, als hätte man es schnell vertuscht und die Menschen schutzlos der „Strahlung“ ausgesetzt. Ist das wirklich so?

2 Wasserstoffbomben machen etwa 30 kg Plutonium239. Bei 240 Hektar kontaminierter Fläche (etwa 1500x1500m) macht das 13mg pro Quadratmeter. Dies gilt für die unzulässige Annahme einer gleichmäßigen Verteilung. In Wahrheit, wie beschrieben im Artikel, wird es Häufungspunkte geben und der Rest wird deutlich weniger kontaminiert sein. Man sollte aber ergänzen, dass Wasserstoffbomben nebst dem spaltbaren Material auch noch Uran 238 (das ominöse „abgereicherte“ Uran) enthält, welches ähnliche Eigenschaften wie Plutonium hat (nur halt nicht so lustig Bumms! macht).

Wie giftig ist Plutonium?
Wie auch Blei und Quecksilber ist Plutonium ein Schwermetall und führt zu Vergiftungen. Schwermetallvergiftungen kommen häufiger vor (Bleirohre), die Symptome sind hinlänglich bekannt. Eine Vergiftung bei den geringen Mengen ist eher unwahrscheinlich, wenn man nicht direkt nach dem Unfall die Krume ableckt. Am ehesten müssten noch die Aufräumarbeiter betroffen sein.

Wie stark strahlt es?
Stärker als ein Stein aber deutlich geringer als Zerfallsprodukte von Kernspaltungen (etwa zwei Größenordnungen geringer). Wenn man das Plutonium nicht gerade in Körper aufnimmt, muss man sich an sich keine Sorgen machen, falls die einfachsten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden: Abwaschen der Häuser, meiden der kontaminierten Gegend für einige Zeit, Abtragen der am stärksten kontaminierten Flächen. Kein Ackerbau auf den Flächen für ein paar Jahre. Der Rest ist nach ein oder zwei Jahren durch Regen ausreichend ausgewaschen (die Umgebung von Tschernobyl könnte man durchaus auch wieder betreten).

Krebsgefahr?
Na klar Alder! Das ganze ist 40 Jahre her. Das Dorf in der Nähe hat sicherlich gleiche Alters- und Sozialstruktur und vergleichbaren Zuzug. Oder etwa nicht? Will sagen: Das sagt soviel aus wie Banane. Fortuna-Zigaretten haben da mehr Einfluss als die beiden Bomben. Ein erheblicher Teil der Bewohner von damals ist bereits tot (aus natürlichen Gründen), viele sind abgewandert. die verbliebenen Einwohner, die damals schon da wohnten haben natürlich deutlich mehr Krebs als der normale Spanier, weil es alles alte Menschen sind! Man hat es hier auch nicht mit reichen Bänkern aus dem Main-Taunes-Kreis zu tun, sondern mit Bauern aus einem abgelegenen Teil Spaniens, welche das Wort Prostatakrebsvoruntersuchung auch noch nicht so lange kennen. Sollte es eine durch Strahlung erhöhte Krebswahrscheinlichkeit geben, so müsste das mit anderen Ereignissen einhergehen (zum Beispiel Missbildungen bei Nutztieren). Bei gerade mal 570 Personen kann man so gar nichts sagen (nicht mal in Hiroshima oder Tschernobyl wurden signifikante Anstiege der Krebsraten außer Schilddrüsenkrebs festgestellt).
Es ist mir auch nicht ganz klar, wie man das Plutonium den aufnehmen soll, wenn es unter der Erde liegt. Unzaehlige Untersuchungen mit abgereicherten Uran aus dem Balkan haben gezeigt, dass Uran/Plutonium (etwa gleiche Eigenschaften) im Prinzip da bleibt wo es ist.

Und dann einfach den Schrott ins Meer gekippt! Sauerei!
Ja was denn sonst? Im Meer ist er gut abgelegt. Wasser schirmt hervorragend ab und das bisschen Plutonium macht den Bock nicht fett (zur Information: 1 Kubikkilometer Wasser (eine Milliarde Tonnen) enthält im Schnitt etwa 1 bis 3.3 Tonnen Uran). Die eine Bombe hätte man an sich auch unten liegen lassen können, aber man hatte wohl Angst wegen Publicity und das sie jemand anders findet. Im Sinne der Strahlungssicherheit ist der Meeresboden eine adäquate Endlagerungsstädte (also, keinen Kopf wegen der russischen Alt-U-Schiffe machen!).

Fazit:
Alles halb so wild. Der Aufregung nicht wert. Getroffene Maßnahmen erscheinen ausreichend zu sein. Muss man nicht als Rechtfertigung verstehen, sondern als einfache Bewertung des Risikos.
 
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Na Schorschi, so schlimm finde ich den Artikel nicht.
Was Raum für die absonderlichsten Spekulationen lässt ist die obstruse Informationspolitik. Das man auch bei einer sehr geringen Strahlung den Boden vorsorglich abträgt ist doch in Ordnung. Dass die Protokolle mit den Messwerten geheim gehalten werden, dürfte die Betroffenen sehr verunsichern. Es ist mir schon klar, dass das kleine Detail, wieviel kg Uran/Plutonium in der Waffe drin sind und wie radioaktiv das Material ist (Reinheitsgrad wäre auch noch interessant), die Waffentechniker der Gegenseite durchaus interessieren, aber das erklär mal dem der mit diesem Staub in Berührung gekommen ist. Es ist auch ein Unterschied ob ich nur kurz zum Medienschaubaden antrete oder dort Jahre wohnen darf. Ein Journalist warf bei Ende des Bades an den Minister gewand ein: "Jetzt aber schnell unter die Hoteldusche". Aber allein die Vorstellung, dass eine dieser Waffen auch die letzte Sicherung verliert und zündet dürfte damals in Europa für Aufregung gesorgt haben. Insofern verstehe ich die Spanier schon und das Jounalismus einen gewissen Hang zum Tendenziösen hat sollte den Blutdruck bei uns auch nicht hochgehen lassen.:D

Wenn ich mich an die Tschernobylkatastrophe erinnere, konnte man das Gleiche beobachten. Im Westen Panikmache ohne Ende und im Osten keinen Berichterstattung. Der jährliche Strahlenschutzbericht an die internationale Kommision mit den gemessenen Werten wurde nicht ins Deutsche übersetzt, sondern konnte nur in Englisch gelesen werden. Der lag in der Militärbibliothek aus, dort sollte ihn wohl keiner finden? Aber die Strahlenschutzexperten konnten ja nur russisch (das war ein Gag). :p
Wir haben wenige Tage nach dem Unglück inoffiziell gemessen und nichts festgestellt, trotzdem gab es Gärtner die ihren Kohl mit Folie in der Schreberparzelle abdeckten. Die Friedensfahrt (Tour de France a la Ost) wurde extra nach Kiew verlegt, um die Harmlosigkeit des klitzte kleinen Unfalls zu demonstrieren; es kam das geflügelte Wort vom "strahlenden" Sieger auf.
Die Spitzenwerte der Strahlung erreichte in Westeuropa niemals die Höhe die während der Atombombenversuche der Großmächte in der Atmosphäre weltweit ständig gemessen wurden. Das soll die Katastrophe auf keinen Fall verharmlosen, aber etwas mehr Sachlichkeit könnte auch mir gefallen.
 

Rhönlerche

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Die radioaktiven Spuren, die jeder Mensch seit den oberirdischen Atomversuchen der 50er, 60er und 70er Jahre in seinen Knochen angesammelt hat, werden übrigens von Gerichtsmedizinern heute wie "Jahresringe" benutzt, um das Alter von Leichen zu bestimmen.

Der spanische Unfall war m.W, der erste, der überhaupt öffentlich so breit erörtert wurde. Auch dieser Umfang der Aufräumarbeiten war neu.

Mich würde mal interessieren, was sonst noch alles so passiert ist. Ich meine, die A-Waffen wurden jahrzehntelang weltweit transportiert, umgeladen, probeweise an Flugzeugen mitgeführt etc. Da müßte ja mal ein Laster in einen Graben gerutscht sein, ein Kran umgekippt oder ein Transporter abgestürzt sein und so.
Speziell aus Ostdeutschland habe ich noch nie irgendwas historisches gehört zu dem Thema. A-Waffen Lager gab es ja auch dort zuhauf.
 
AE

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Rhönlerche schrieb:
Mich würde mal interessieren, was sonst noch alles so passiert ist. Ich meine, die A-Waffen wurden jahrzehntelang weltweit transportiert, umgeladen, probeweise an Flugzeugen mitgeführt etc.
Gar keine Kontaktinfo? Da wird hier aber bald jemand aufräumen. Also weiter off Topic. Ich hätte es Dir lieber per PN geschickt:
http://liste_der_nuklearen_unfaelle.know-library.net/
 
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