New Horizon - Pluto-Mission
Die NASA und die ESA in diesen Dingen miteinander zu vergleichen ist schwierig, weil die Ausgangslagen komplett andere sind.
1.) Die NASA ist Betreiber von Forschungsmissionen aus eigenen Budgets, die ESA nicht selten nur Koordinator von gemeinsamen Missionen von div. Institutionen mit ihren eigenen Budgets. Dementsprechend ist dann über solche ESA Missionen generiertes Wissen nicht sofort und unmittelbar Public Domain wie bei der NASA, sondern gehört erstmal den beteiligten Instituten und Wissenschaftlern, die das Geld eingeworben haben und daher auch den wissenschaftlichen Nutzen daraus ziehen wollen/müssen.
2.) Die NASA steht aufgrund der gewachsenen Wissenschaftsfeindlichekeit in der US-Öffentlichkeit und der Politik unter einem viel stärkeren Rechtfertigungsdruck als die ESA.
3.) Das Budget der ESA für PR ist deutlich kleiner als das der NASA. Was zu kleineren Informations-Netzwerken rund um die ESA führt, auch weil dort eine höhere Fluktuation an PAO-Mitarbeitern und Journalisten herrscht. Die ESA war schon mal sehr gut unterwegs, richtig ins Web reinzukommen, aber dann kamen die Budget-Kürzungen und aus war die Maus wieder. Und somit fällt die ESA-Medienarbeit oft an die Unis und Institute zurück, die gerade für das ein oder andere Instrument verantwortlich sind, deren Presseabteilungen aber auf ganz andere Aufgaben ausgerichtet sind, so dass es dann an den jeweiligen Wissenschaftlern hängen bleibt. Einige können toll mit den Medien und andere sind eine Katastrophe auf zwei Beinen, was die Medienarbeit anbelangt.
4.) Die NASA-Institute fassen ihren Lehrauftrag viel weiter auf, als die europäischen Institute. Beim JPL kann man mit einer App wie der oben genannten den praktischen Teil seines Bachlors machen, weil man eben viel mehr Fachbereiche integriert und somit eben auch von soetwas profitiert. In Europa sind Institute viel stärker auf die klassischen Disziplinen fokusiert, Exoten findet man zwar auch, aber seltener.