Konica-Minolta steigt aus dem Fotogeschäft aus!
Wie heute bekannt wurde, beendet Minolta nach über einhundert Jahren Kameraproduktion im Frühling dieses Jahres dieses Geschäft!
Hier der Artikel aus der NZZ:
19. Januar 2006, 13:12, NZZ Online
Aus für Kameras von Konica Minolta
Traditionsgeschäft wird nach über hundert Jahren eingestellt
Der japanische Konzern Konica Minolta gibt sein traditionsreiches Kamera- und Foto-Geschäft auf. Die Produktion von digitalen Spiegelreflexkameras wird der Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony übernehmen. Auch aus der Produktion von Filmen und Fotopapier steigt Konica Minolta aus. Zudem bestätigt das Unternehmen den Abbau von 3700 Arbeitsplätzen.
chs. Nach mehr als hundert Jahren Kameratradition gibt der Konica-Minolta-Konzern sein Geschäft mit Fotoapparaten auf. Die Produktion wird Ende März eingestellt beziehungsweise teilweise von der Konkurrentin Sony übernommen, wie Konica Minolta am Donnerstag bekannt gab. Der Konzern konzentriert sich künftig auf das Geschäft mit Büroelektronik (Produktion von Druckerteilen und Kopierern).
Keine Minolta-Kameras mehr
Die beiden Firmen Konica und Minolta hatten sich 2003 zum Konzern Konica Minolta zusammengeschlossen, einem der führenden Hersteller von Spiegelreflexkameras. Minolta war wegen Ertragsproblemen und einer schwachen Bilanz in Schwierigkeiten geraten. Der Markenname Minolta verschwand, die Kameras tragen seither das Label Minolta Konica.
Und nun wird Minolta Konica gar keine Kameras mehr anbieten, weder digitale noch analoge. Das Geschäft mit digitalen Spiegelreflexkameras unter der Bezeichnung Dynax übernimmt Sony, mit welcher Konica Minolta bereits seit einiger Zeit zusammenarbeitet. Mitte letzten Jahres hatte Konica Minolta beschlossen, gemeinsam mit Sony digitale Spiegelreflexkameras zu entwickeln. Für die bevorstehende Fotomesse PMA in Orlando (Florida) war eine gemeinsame Neuheit der beiden Hersteller angekündigt.
Branche reagiert konsterniert
Der Rückzug von Konica Minolta aus dem Kamerageschäft kommt überraschend und hat in Branche für einigen Wirbel gesorgt. Minolta-Kameras waren bei vielen Fotoamateuren beliebt. Doch bei der Umstellung auf die Digitaltechnik war die Konkurrenz schneller als Konica Minolta und stets einen Schritt voraus.
Konica Minolta begründet den Schritt mit dem harten Wettbewerb auf dem Markt für Digitalkameras. Es sei angesichts der harten Konkurrenz schwierig geworden, rechtzeitig mit Neuheiten auf dem Markt zu sein.
Gesamter Fotomarkt wird aufgegeben
Konica Minolta wird sich ganz aus dem Fotomarkt zurückziehen: Die Produktion von Mini-Labors wird ebenfalls diesen März eingestellt. Die Herstellung von Foto-Filmen und farbigem Foto-Papier wird der Konzern ein Jahr später auch noch aufgeben. Er hatte Anfang November eine Umstrukturierung angekündigt. Dabei sollen über 10% der weltweit 33’000 Arbeitsplätze verschwinden.
Das Unternehmen ist der weltweit drittgrösste Hersteller von Foto-Filmen nach Eastman Kodak und Fuji Photo Film. Für das laufende Geschäftsjahr 2005/2006 (Ende März) rechnet Konica Minolta mit einem Verlust von 47 Mrd. Yen (rund 520 Mio. Fr).
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