Der Mond wird auch in 2023 weiterhin der Zielort vieler Missionen bleiben. Das private Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines will im März 2023 zum ersten Mal auf der Mondoberfläche landen. Das Landefahrzeug Nova-C des in Houston (Texas, USA) ansässigen Start-ups soll verschiedene Instrumente zur Monderforschung und einen Spinnen-artigen Rover geladen haben. Der britische Rover Spacebit soll auf vier Beinen über die Mondoberfläche wandern.
Das US-amerikanische Start-up Astrobotic will seine Landefähre Peregrine ebenfalls im ersten Quartal 2023 zum Mond schicken. An Bord wird sich auch ein Strahlenmessgerät vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR befinden. Die M-42 Messgeräte sollen die Stärke der galaktisch kosmischen Strahlung auf der Mondoberfläche messen.
Derselbe Gerätetyp wurde bereits bei Artemis I mit zum Mond geschickt. Außerdem hat sich die Deutsche Post dem Projekt angeschlossen und schickt die Moonbox zum Mond. Zahlende Kunden konnten kleine wabenförmige Schachtel erwerben und diese mit persönlichen Gegenständen füllen. Diese werden dieses Jahr zum Mond geschickt – ohne Rückkehr.
Fliegen Indien, Japan und Russland in 2023 zum Mond?
Neben privaten Firmen wollen auch nationale Behörden auf dem Mond landen. Roskosmos (Russland) könnte im Juli 2023 mit seiner Luna 25 zum Mond aufbrechen. Sie soll auf der Südpolregion des Mondes landen – wenn sie denn aufbricht. Der Start ist durch den derzeitigen Ukraine-Krieg aber ungewiss.
Anders sieht es mit Japan und Indien aus. Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA will das Landemodul Slim (Smart Lander for Investigating Moon; smarte Landefähre zur Erforschung des Mondes) auf der Mondoberfläche landen lassen. Ein kleiner Rover namens Lunar Excursion Vehicle 2 (LEV-2) soll anschließend den Mond erkundigen. Die Landung soll auf 100 Meter genau sein. Die Mission soll im April 2023 starten.
Die indische Mondmission Chandrayaan-3 soll im Juni 2023 zum Mond fliegen und das schaffen, woran Chandrayaan-2 im September 2019 gescheitert ist: Eine sichere und sanfte Mondlandung hinlegen. An Bord wird sich ebenfalls ein Mond-Rover befinden.
2023 fliegen viele kleine Raumsonden zum Mond
Es gibt aber noch mehr als Mondlandungen: Einige kleine Raumsonden, sogenannte Cubesats, sollen zum Trabanten aufbrechen. Diese Cubesats sind kaum größer als ein Schuhkarton oder Mikrowellenofen, weswegen sie relativ kostengünstig sind. Der Orbiter „Lunar Trailblazer“ soll beispielsweise nach Wasser auf dem Erdtrabanten suchen und herausfinden, wie sich Änderungen der Oberflächentemperatur auf die Wasser- und Eiskonzentrationen auswirken.
Wie kostengünstige Mondlandungen aussehen können und wie damit ein Logistik-Service für den Mond entstehen soll, sollen zwei kommerzielle Nutzlast-Mission zeigen. Eines ist von Masten Space Systems aus Kalifornien, das andere von Firefly Aerospace aus Texas.
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