Fünf Minuten lesen können dein Leben retten !

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Ghostrider111

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178 seconds

If you’re ever tempted to take off in marginal weather and have no instrument training, read this article first before you go. If you decide to go anyway and lose visual contact, start counting down from 178 seconds.

How long can a pilot who has no instrument training expect to live after he flies into bad weather and loses visual contact ? Researchers at the University of Illinois found the answer to this question. Twenty students "guinea pigs" flew into simulated instrument weather, and all went into graveyard spirals or rollercoasters. The outcome differed in only one respect ; the time required until control was lost. The interval ranged from 480 seconds to 20 seconds. The average time was 178 seconds, - two seconds short of three minutes.

Here’s the fatal scenario...

The sky is overcast and the visibility poor. That reported 5-mile visibility looks more like two, and you can’t judge the height of the overcast. Your altimeter says you’re at 1500 but your map tells you there’s local terrain as high as 1200 feet. There might even be a tower nearby because you’re not sure just how far off course you are. But you’ve flown into worse weather than this, so you press on.

You find yourself unconsciously easing back just a bit on the controls to clear those non-too-imaginary towers. With no warning, you’re in the soup. You peer so hard into the milky white mist that your eyes hurt. You fight the feeling in your stomach. You swallow, only to find your mouth dry. Now you realize you should have waited for better weather. The appointment was important - but not that important. Somewhere, a voice is saying " You’ve had it - it’s all over ! ".

You now have 178 seconds to live. Your aircraft feels in an even keel but your compass turns slowly. You push a little rudder and add a little pressure on the controls to stop the turn but this feels unnatural and you return the controls to their original position. This feels better but your compass in now turning a little faster and your airspeed is increasing slightly. You scan your instrument panel for help but what you see looks somewhat unfamiliar. You’re sure this is just a bad spot. You’ll break out in a few minutes. (But you don’t have several minutes left...)

You now have 100 seconds to live. You glance at your altimeter and are shocked to see it unwinding. You’re already down to 1200 feet. Instinctively, you pull back on the controls but the altimeter still unwinds. The engine is into the red - and the airspeed, nearly so.

You have 45 seconds to live. Now you’re sweating and shaking. There must be something wrong with the controls ; pulling back only moves that airspeed indicator further into the red. You can hear the wind tearing at the aircraft.

You have 10 seconds to live. Suddenly, you see the ground. The trees rush up at you. You can see the horizon if you turn your head far enough but it’s at an unusual angle - you’re almost inverted. You open your mouth to scream but...

...you have no seconds left :!:

Hals- und Beinbruch für eure kommenden Flüge...

Quelle "Transport Canada"
 
Ghostrider111

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178 Sekunden / Übersetzung

Hier kommt noch die Übersetzung:

178 Sekunden

Wenn du jemals versuchen wirst, in grenzläufigem Wetter zu starten, und keine Instrumentausbildung hast, lies zuerst diesen Artikel bevor du startest. Wenn du dich trotzdem entscheidest und Sichtkontakt zum Boden verlierst, beginne den Countdown von 178 Sekunden.

Wie lange kann ein Pilot (der keine Instrumentausbildung hat) erwarten zu leben, nachdem er in schlechtes Wetter hinein fliegt und visuellen Kontakt zum Boden verliert ? Forscher an der Universität von Illinois haben die Antwort auf diese Frage gefunden. Zwanzig Studenten "Meerschweinchen" sind in simuliertes Instrumentenwetter (IMC) geflogen, und alle sind ins Trudeln bzw. Achterbahnen gekommen. Das Ergebnis, das nur in einem Punkt abweicht; die Zeit die es dauert bis die Kontrolle verloren wurde. Der Abstand geht von 480 Sekunden bis zu 20 Sekunden. Die Durchschnittszeit betrug 178 Sekunden, - zwei Sekunden weniger als drei Minuten.

Hier das tödliche Szenario

Der Himmel ist bewölkt und die Sicht schlecht. Die vorausgesagte Sicht von 10 km sieht aus wie 4 km und du kannst die Höhe der Bewölkung nicht abschätzen. Dein Höhenmesser sagt du fliegst in 1500 ft MSL, aber deine Karte erzählt dir, das örtliches Gelände hat ebenso 1200 ft MSL. Dort könnte sogar ein Turm sein. Du bist dir nicht sicher, wie weit du vom Kurs abgekommen bist. Aber du bist ja schon in schlechteres Wetter geflogen, deshalb fliegst du weiter.

Ohne es zu merken verdrängst du die 2 imaginären Türme und ohne Warnung bist du in der Suppe. Du schaust so angestrengt in den milchig weißen Nebel, dass deine Augen schmerzen. Du kämpfst gegen das Gefühl in deinem Magen. Du schluckst, weil du dein Mund als trocken empfindest. Jetzt erkennst du, dass du auf besseres Wetter hättest warten sollen. Die Verabredung war wichtig - aber nicht so wichtig. Irgendwo sagt eine Stimme "Das war´s, jetzt ist es vorbei ".

Du hast jetzt noch 178 Sekunden zum Leben. Dein Flugzeug scheint gleichmäßig zu fliegen, aber der Kompass dreht langsam. Du steuerst ein wenig und gibst etwas Gas um die Umdrehung zu stoppen, aber diese Fluglage erscheint dir unnatürlich und du versuchst das Steuer wieder in Ausgangsstellung zurückzubringen. Dies erscheint dir besser, aber dein Kompass dreht jetzt etwas schneller und deine Fluggeschwindigkeit erhöht sich langsam. Du suchst deine Instrumententafel nach Hilfe ab, aber was Du siehst ist ungewöhnlich. Du bist dir sicher, du bist nur in einem kleinen Schlechtwettergebiet und wirst in ein paar Minuten draußen sein. (aber du hast keine „paar“ Minuten mehr…)

Du hast jetzt noch 100 Sekunden zum Leben. Du blickst flüchtig auf deinen Höhenmesser und bist geschockt, ihn sinkend zu sehen. Du bist inzwischen bei 1200 ft MSL. Instinktiv ziehst du am Ruder aber der Höhenmesser zeigt immer noch sinken an. Die Drehzahl ist im roten Bereich und die Geschwindigkeit fast ebenso.

Du hast jetzt noch 45 Sekunden zum Leben. Jetzt schwitzt du und zitterst. Es muss etwas mit den Anzeigen nicht stimmen. Ziehen verschiebt nur diese Geschwindigkeitsanzeige weiter in´s Rote. Du hörst den Wind, der das Flugzeug zerreißen will.

Du hast noch 10 Sekunden zum Leben
. Plötzlich siehst du den Boden. Die Bäume hetzen oben an dir vorbei. Du kannst den Horizont sehen wenn du deinen Kopf weit genug drehst, aber er ist in einem ungewöhnlichen Winkel – Alles ist umgekehrt. Du öffnest deinen Mund um zu schreien aber…

… du hast keine Sekunde mehr.
 
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muermel

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Das ist schon beängstigend.... Ich glaube viele denken von sich "mir passiert sowas nicht; Mein Gefühl sagt mir das ich richtig fliege; Ich würde das merken, wenn ich in Schräglage fliege" etc.... Da bin ich mir jetzt nicht mehr soo sicher.

lg
 

Pilot Maddin

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Wenn man sich plötzlich nur noch auf die Anzeigen verlassen muss wird einem schon anders.
Das Gefühl sagt "Mach es so", doch die Instrumente sagen dir was ganz anderes. Da vergeht es einem und man ist heilfroh, wenn es vorbei ist. Wenn nun allerdings die Instrumente auch nicht mehr wollen..... good luck!:engel:

der Maddin
 
Intrepid

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Und wenn man Pech hat, kommt dazu noch Vergaservereisung. Oder äußere Vereisung. Oder Orientierungsverlust. Oder ein kontrollierter Flug ins Gelände (bzw. vor ein Hindernis). Wer gibt denn Gas und geht in den Steigflug, wenn er beim Durchwurschteln in IMC geraten ist? Adrenalin strömt in den Körper und weitet die Pupillen. Da ist es plötzlich nicht mehr möglich, die Frequenzen auf der Karte zu lesen!

Die allererste unkontrollierte Fluglage geschieht gleich am Anfang. Eine Kurve wird eingeleitet und das Querruder bleibt solange ausgeschlagen, bis ein Reiz das Einnehmen der korrekten Schräglage meldet. Der Reiz bleibt aus, und der Flieger geht über 45° Schräglage hinaus und das Theater beginnt.

Und wenn es dann schon ein bischen besser klappt, klebt der Fluglehrer Horizont und Kurskreisel zu...
:FFTeufel:
 
mike november

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Andi027 schrieb:
...wenn man das fliegen im IMC am Flugsimulatur (z.B: Flugsimulator 2004 vom Microsoft) übt.

Durch genaues beobachten des künstlichen Horizontes, des airspeed indicators, der Höhe und des Kurses sollte man schon in der Lage sein, in eine Wolke einzufliegen, in ihr zu wenden und wieder herauszufliegen.

In Wirklichkeit ist es in der Wolke zusätzlich sehr holprig, was für zusätlichen Streß sorgt. Ohne Sicht hat man in der Kurve das subjektive Gefühl, extrem zu steigen, hier spielt einem das Gleichgewichtsorgan einen Streich, was die Sache nochmals erschwert und für Panik sorgt. Ruhe bewahren, konzentriert Instrumente beobachten und wieder herauskurven.

Mit dem Flugsimulator kann man dann auch ILS Anflüge üben, welche in genau der beschriebenen Situation das Leben retten würden...
Hi Andi,

das klappt sicher in der Theorie richtig gut, aber...

Einfliegen in IMC ist für VFR-Flieger eine Sressituation übelster Sorte. Das kognitive wird hier weitgehend durch das intuitive Handeln ersetzt. Das Problem, wenn Du es nicht richtig gelernt hats schaust Du meist überhaupt nicht auf die Instrument sonder sitzt im Cockpit wie die alte Frau im Mercedes Diesel, mit der Nase zehn Zentimeter hinter der Frontscheibe und starrst Löcher in die Wolke. "Kann mir nicht passieren?" Doch, probiers aus (ne, lieber nicht) es wird Dir auch passieren.

Und die Wolke ist gemein zu Dir. Sie und Dein Gehirn führen Dich in die irre. Nach kurzer Zeit des Starrens "siehst" Du Struckturen in der Wolke. Du meinst den Horizont durchschimmer zu sehen, richtest Dein Flugzeug danach aus, aber da ist kein Horizont, war nie einer! Dein Innenohr spielt verrückt, weil Dein Gehirn die optischen Signale der Augen nicht mehr mit dem intenen Gyro in Übereinstimmung bringen kann. Du empfindest Deine Fluglage subjektiv ganz anders als diese objektiv ist.

Klar, die "Erfahrung" die man IMC im PC-Sim erflogen hat können Dir helfen, wenn Du cool genug bist und Dein Flugzeug überhaupt IFR ausgerüstet ist.

Versuche doch mal am FS-2004 ruppiges Wetter einzustellen, mit Turbulenmzen und allem was es so gibt und lade Dir ne alte Tigermoth o.ä. Jetzt flieg in die Wolke und komme straight and level wieder raus, nur mit IAS, Höhe, Wendezeiger und Kompass. Denn in GA-Flugzeugen ist z.B. ein Horizont keineswegs immer vorhanden.

"Trust your instruments" ist ein altehergebrachtes und völlig wahres Motto der IFR-Fliegerei, aber "trust" muss man erstmal lernen, da es eigentlich gegen die menschliche Natur geht. Gerade in Stressituationen!
 
Jusia

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Slip und raus und fertich:TOP:
 
Thone

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Andi027 schrieb:
...wenn man das fliegen im IMC am Flugsimulatur (z.B: Flugsimulator 2004 vom Microsoft) übt.
Flasch. Das Fliegen von für Computerspieler entwickelten Flugsimulatoren, so gut sie auch sein mögen (zB X-Plane), kann nie die richtige Schulung ersetzen. Höchstens ergänzen, und auch das nur eingeschränkt.

Andi027 schrieb:
Durch genaues beobachten des künstlichen Horizontes, des airspeed indicators, der Höhe und des Kurses sollte man schon in der Lage sein, in eine Wolke einzufliegen, in ihr zu wenden und wieder herauszufliegen.
Klar.
Wenn Du die vernünftige Ausbildung hast, den Scan schnell genug aufbaust, vor allem aber überhaupt weisst, wann welches Instrument wie zu scannen ist.

Andi027 schrieb:
Mit dem Flugsimulator kann man dann auch ILS Anflüge üben, welche in genau der beschriebenen Situation das Leben retten würden...
Das setzt gleich mehrere Dinge voraus:
1. Du hast einen Flugplatz mit ILS in der Nähe.
Und Nähe meint in dieser Situation (untrainierter Pilot, ungewisse Position), dass Du auf Finals und auf Runway Heading sein musst.
2. Die Frequenzen müssen alle schon eingestellt sein.
3. Du hast die nötigen TAPs (Terminal Approach Publications) nicht nur mit, sondern schon auf der richtigen Seite aufgeschlagen.
4. Du wirst nicht von einer Linienmaschine überholt, die Dich weder visuell noch per Radar sehen kann und einfach durch Dich durch fliegt, oder aber mit Ihren Vortexschleppen Deiner Situation das "gewisse Extra" verleiht.
Und als Wichtigstes: Du weisst, wie man einen ILS Approach fliegt.

Ich will Dir den Spass am Fliegen nicht verderben, aber nicht umsonst ging aus der Studie hervor:
Twenty students "guinea pigs" flew into simulated instrument weather, and all went into graveyard spirals or rollercoasters.

Sachen wie Safe Quadrantal Flight Levels, Transition Altitude, Safety Altitude, Icing, Turbulence, Up- und Downdrafts etc will ich gar nicht ansprechen.

Gruss,

Thomas
 

Pilot Maddin

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ich finde, das Problem an der Simulatorfliegerei zu Hause ist einfach, dass man ganz ruhig in seinem Stuhl sitzt, während in einem Flugzeug alles wackelt, vibriert, etc.... es wirken halt Kräfte auf einem, die man wenn man am heimischen PC sitzt nicht kennt.....


Ich denke, es ist schon was völlig anderes.... wenn man zu Hause im Simulator das schon öfters gemacht hat, dann hätte man vielleicht ein wenig mehr Zeit zum überleben..... aber früher oder später nimmt einem die menschliche Natur alles rationale und das fliegen am PC nutzt einem nix mehr, zumal man sich dann auch genau daran erinnern müsste, was man wie und wann zu tun hat und in Stresssituationen scheitert man da schon mal.... (ist halt meine Meinung)!

viele Grüße, der Maddin:TOP:
 
Gabi

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Wenn das mit dem PC so einfach wäre, bräuchten sich doch alle angehenden Piloten (egal ob sie nun den EF oder irgendeinen Airbus fliegen) nur noch zur Prüfung melden.
Die Ansicht, wenn ich nur oft genug am PC fliege wird mir sowas schon nicht passieren, ist totaler Unsinn, an der Realität vorbei und gefährlich.
 

Rhönlerche

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Simulierte und echte IFR-Umkehrkurven gehören in den USA übrigens zur Grundausbildung für Sichtflieger.
 
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Stimmt alles!
Aber ich weiß sicher, dass das Üben am Simulator schon dem einen oder anderen PPLler das Leben gerettet hat ;)!

Ich wünsche jedem, nicht in diese Situationen zu kommen, aber falls es passiert, ist der am Simmulator geübte mit Sicherheit besser dran. Und vielleicht überlebt er es sogar :).
Aber drauf ankommen lassen sollte man das lieber nicht.
 
Wit

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Deswegen üben Militerkadeten gleich, nach dem Landeanflug klapt, "blind zu fliegen", d.h. du sizt im Dunklem und dein Fluglerer hinter dir past auf dich auf :FFEEK:
Gabi muss weis was es is, oder ;)
 
Gabi

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Rhönlerche schrieb:
Simulierte und echte IFR-Umkehrkurven gehören in den USA übrigens zur Grundausbildung für Sichtflieger.
Sollte bei uns auch eingeführt werden
 
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Rhönlerche schrieb:
Simulierte und echte IFR-Umkehrkurven gehören in den USA übrigens zur Grundausbildung für Sichtflieger.
IMC ist aber nicht gleich IMC! Zum Beispiel: Ich habe lange geglaubt, es gäbe in UK so eine Art Strecken-IFR-Berechtigung, ein sogenanntes IMC-Rating. Das meint aber wohl lediglich, dass die Wetterminima von 5 km Sicht (!) auf 3 oder 1.5 abgesenkt werden (In Deutschland darf man von Beginn an bei 1.5 km Sicht fliegen). In den USA wird die Umkehrkurvenübung sicherlich nicht in realen Wolken geflogen (zumindest nicht erlaubter Weise von einer Flugschule, die nur VFR ausbilden darf. Das würde mich doch sehr wundern).

In Deutschland wird es das so, wie es sich anhört und wie es sich die meisten vorstellen, offiziell nicht geben. Dafür müsste die Schule eine FTO sein, die Flugzeuge müssten zur IR-Ausbildung zugelassen sein und die Lehrer müssten die notwendige Lehr-Berechtigung haben. Und das müsste für alle PPL-Schulen gelten. Geht doch gar nicht, wer soll das denn bezahlen?
 
frankyk

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Hy!

Thone hat völlig recht! Man muß bedenken, daß beim durchschnittlichen PPL-A Piloten der Workload bei einem normalen VFR Flug schon recht hoch ist (ich spreche nicht von den PPLern, die kräftig Stunden reissen und routiniert sind): Karte, Kurs, Geschwindigkeit, Höhe, Zeit, Luftraumbeobachtung und dann noch der Funkverkehr (ggf. auch noch in Englisch). Für den Wenigflieger schon eine Menge Belastung. Wenn man dann auch noch in IMC einfliegt, kommt der größte Workload noch on top: man ist nicht ausgebildet dafür und weiß ersteinmal garnicht, was zu tun ist. Und diese Sekunden bescheiden schon das Unglück: denn sie fehlen für die Beurteilung der Lage und für angemessenes Handeln, wobei man ja leider nicht weiß, was angemessen ist. Gelernt hat man unter VMC den Blick nach draußen an den Horizont zu heften und mit wenig Instrumentenunterstützung beispielsweise einen two minute turn zu fliegen. Und jetzt: das absolute Gegenteil: nix nach draussen gucken - nur Instrumentenscan und dann auch noch in einer großen Geschwindigkeit, um die Informationen rechtzeitig zu erhalten und zu handeln. Den Weitwinkelblick eines geübten IFR-Piloten hat man eben nicht.:?!
Als PPLer sollte man sich immer darüber im Klaren sein, daß man da ein tolles Hobby ausübt. Mehr aber auch nicht! Man sitzt eben nicht für das Militär oder eine Firma im Cockpit, sondern nur für sich zum Spaß!! Einflüge in IMC sollte überhaupt nicht diskutabel sein (mit Ausnahme der PPLer, die ein IR haben, aber für die gibt es diese Gefahr ja auch nicht)!!

Und das Üben mit einem Simulator ist eine nette Spielerei, um sich Prozeduren und Handgriffe anzugewöhnen. Aber das geht auch nur sehr beschränkt. Zum anderen weiß man immer: ich steht von meinem Stuhl auf und mach den PC einfach aus, wenn etwas passiert, mit dem ich nicht umgehen kann. Beim echten Einflug in IMC spielt man aber mit seinem Leben!!
Und vorallem: es fehlen einem ja die Inputs des eigenen Körpers, die das Fliegen in IMC ja anfangs so schwierig machen und gegen die man antrainieren muß!!



Gruß
Franky
 

Rhönlerche

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Also nochmal kurz zu den USA. Die fliegen dort erst mit "Scheuklappen" und dann echt in Wolken. Natürlich sind Fluglehrer und Flugzeug IFR-tauglich.

Das hier angesprochene Landen mit ILS/VOR oder sonstwas halte ich für viel zu verwegen für gelernte Sichtflieger (Ich meine sicheres und korrektes Fliegen mit allen Procedures).
Am PC kann man sicherlich (beschränkt!) das Geradeausfliegen und Umkehrkurven in IMC trainieren. Das geht aber nicht mit Learning-by-doing, sondern nur mit dem entsprechenden, sehr umfangreichen Theoriewissen. Die FAA erkennt ja auch einige Stunden auf Verfahrenstrainern an.
 
Intrepid

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Alien
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Hallo @Rhönlerche,

wieviele deutsche Fluglehrer haben den eine IR-Lehrberechtigung? Und haben denn alle amerikanischen Fluglehrer eine IR-Lehrberechtigung? Oder wird man für diese IMC-Übungen an bestimmte Lehrer bzw. dazu berechtigte Schulen "überwiesen".

Ich stelle mir gerade den Vereinsmotorsegler vor, der im Rahmen einer JAR-FCL-PPL-Ausbildung Umkehrkurven in IMC praktiziert. Oder die Katana ohne zweite Kraftquelle für die Kreiselinstrumente und ohne Pitot-Heat.

Dafür müssten noch viele Fragen geklärt werden. Am Ende würde jeder Flugschüler einmal während seiner Ausbildung in ein ihm fremdes Flugzeug mit unbekannter Instrumentierung gesetzt und muss die Umkehrkurven über sich ergehen lassen. Der Einzige, der wirklichen Nutzen davon trägt, ist der Fluglehrer, der mal wieder IMC-Fliegen üben darf, an dem Schüler rauscht das ganze doch "wie im Fluge" vorbei.
 
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