Grönland - Berliner will weitere "Lightning" bergen

Diskutiere Grönland - Berliner will weitere "Lightning" bergen im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Acht amerikanische Kampfflugzeuge mußten 1942 auf Grönland notlanden. Inzwischen liegen die Maschinen hundert Meter tief in einem Gletscher. Ein...
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Acht amerikanische Kampfflugzeuge mußten 1942 auf Grönland notlanden. Inzwischen liegen die Maschinen hundert Meter tief in einem Gletscher. Ein Berliner will sie bergen

Es wird eines der abgelegensten Bergwerke der Welt sein. In der Mitte von nirgendwo wollen sie graben: eine grellweiße Ebene bis zum Horizont. Noch herrscht Ruhe an diesem Ort in Südostgrönland, bei 65 Grad Nord, 40 Grad West. Wenn aber die Sonne heraufkommt nach der nächsten Polarnacht, im Mai 2007, wird Leben einkehren in der Eiswüste. Wenn der Berliner Dieter Herrmann mit seiner Mannschaft anrückt.
Schneekatzen werden herbeirollen auf ihren Ketten, Zelte gespannt, Container gestapelt, Antennen aufgerichtet. Und dann geht es in die Tiefe, ins Eis. 90 Meter werden die Bergleute einfahren, vielleicht auch 100 oder mehr. So tief, wie ein 30stöckiger Wolkenkratzer hoch ist. Dort unten wollen sie Stollen ins Eis treiben, bis ihr Bodenschatz freiliegt: Fünf noch erhaltene Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, die wieder zum Fliegen erweckt werden sollen. In den frühen sechziger Jahren hat man sie noch gesehen auf dem Eis. Doch anschließend avancierten sie zu einer wahren Legende, sackten hinunter in den Eispanzer, der auf Grönland Tausende Meter dick liegt, trieben ab mit der Gletscherdrift, zweistellige Millionenwerte unter Sammlern. Eine der Maschinen wurde schon "gefördert", in Tausende Einzelteile zerlegt, durch einen engen Schacht. Aber das ist inzwischen auch schon wieder viele Jahre her. Längst hat sie, das "Glacier Girl", Hunderte Flugstunden hinter sich in ihrem zweiten Leben.
Dickes Wetter lag über Ostgrönland und der Dänemarkstraße Richtung Island am frühen Morgen des 15. Juli 1942. Das kleine Geschwader, das in 300 Meter Höhe Kurs 110 Grad hielt, rückte enger zusammen; der Sichtkontakt drohte abzureißen. Nur selten konnten die Männer in den zwei B-17-Bombern - "Fliegende Festungen" - und den sechs P-38-Jägern durch Wolkenlöcher hindurch die gewaltigen Eisberge unten bestaunen; vom Kaliber wie jener Klotz, der 30 Jahre zuvor der "Titanic" zum Verhängnis geworden war. Sie mußten Höhe gewinnen, um überhaupt noch Ausschau halten zu können. Und dort wurde es so kalt für die Piloten, daß keine Hand den Steuerknüppel und kein Fuß mehr das Ruder bedienen konnte.
So war die Lage bei "Operation Bolero", einem der ersten Überführungsflüge amerikanischer Jäger über dem Atlantik. Schiffstransporte galten als gefährlich, Torpedos deutscher U-Boote hatten schon manchen Frachter mit dem teuren Gerät versenkt. Erst die P-38 aber konnte die weiten Strecken bewältigen - eine Neuentwicklung von Lockheed, Lightning (Blitz), genannt, weil sie damals das schnellste Flugzeug der Welt war. Mit bizarrer Form, einem zweifachen Rumpf wie ein fliegender Katamaran, von den Deutschen als "Doppelschwanzteufel" gefürchtet.
Die Bomber waren nur Begleitung, weil bei ihnen Funk und Navigationsgeräte weiter reichten. Doch als das Geschwader nun höher stieg, begannen seine Instrumente einzufrieren, das Risiko wurde unkalkulierbar. Um 7.15 Uhr dann der Beschluß: umdrehen, auf dem Stützpunkt BW8 auf Grönland runtergehen, besseres Wetter abwarten. Wenig später empfing der Funker der B-17 an der Spitze eine fatale Meldung, verschlüsselt: BW8 ist geschlossen, keine Sicht. Es war eine Falschmeldung, wie sich später herausstellte. Vermutungen kamen auf, sie sei von einem deutschen U-Boot, das den Code der Alliierten gekannt habe, abgesetzt worden oder von einem geheimen Störsender auf Grönland.
Nie wurde dies geklärt, fest stand an jenem Julimorgen aber: Die insgesamt 25 Männer waren in schwieriger Situation zwischen eisigem Nordmeer, Gletschern an Land und undurchsichtigen Wolken. Doch alle acht Piloten schafften schon wenig später, ihre Maschinen auf dem Eis Grönlands aufzusetzen. Das Wetter besserte sich, Notrationen waren genügend an Bord, die Stimmung war bestens, nach ein paar Tagen kamen die ersten Care-Pakete von Navy-Piloten, und eine gute Woche später wurden die Männer erst von einem Hundegespann und anschließend von einem Kutter an der Küste abgeholt und gerettet. Zurück blieben alle acht Flugzeuge. Intakt, sogar fast ordnungsgemäß im Halbrund plaziert, aber nicht transportfähig. Hier und da soll später der Pilot einer Super-Constellation oder eines der frühen Jets auf Transatlantikroute die Staffel noch gesichtet haben, bevor sie vor gut 40 Jahren langsam, aber sicher ihren letzten Kurs nahm. Nach unten, mit offenbar beschleunigtem Fortkommen.
Dieter Herrmann, Mitte 50, ist Journalist, abwechselnd Chef vom Dienst und Reporter beim Fernsehen der Deutschen Welle in Berlin. Früher schrieb er für den "Spiegel", berichtete aus Afghanistan und vom vorherigen Golfkrieg "Desert Storm". Es könnte eine gewaltige Story für ihn werden, was er da selbst vorhat, nächstes Jahr im Eis, wenn er zu allen fünf Lightnings vorstoßen, sie auseinandernehmen, hochholen, abtransportieren und wieder flugfähig machen will. Doch damit will er sich gar nicht belasten, denn inzwischen wendet er, der gelernte Flugzeugingenieur, sich wieder seinem Alter ego zu: Pilot, Afficionado für altes Fluggerät. 6000 Flugstunden hat er gesammelt als Frachtflieger in Kolumbien und als Krankenflieger in der Türkei. Fast der Buschpilot, der sich in die Kanzel eines jener halb verrosteten Doppelschwanzteufel dort unten setzen und ihn durchs Eis nach oben jagen könnte.
Herrmann ist nicht einer, der für so ein Hobby seine Familie allein läßt, sie wollen alle dabeisein, seine Lebensgefährtin und seine fünf Kinder, wenn es in Grönland losgeht. Und noch viele mehr. 170 Mitglieder umfaßt inzwischen der Verein, der gegründet werden mußte, um Sponsoren zusammenzutrommeln. Herrmann kalkuliert mit Kosten von 2,5 Millionen Euro. Er geht davon aus, daß die Gelder zusammen sind, seit ein Schweizer Uhrenhersteller und das Auktionshaus Sotheby's es in die Hand nehmen wollen, zwei der fünf Flugzeuge zu versteigern. Eine feste Zusage zur Hilfe beim Zusammenbau, sagt Herrmann, habe er vom Luftwaffenmuseum in Gatow, wo einst der britische Flugplatz im alten West-Berlin lag. Dereinst wird dafür auf dem Gelände ein Exemplar zu sehen sein. Auch die Mannschaft, die Bergleute für die Flugzeug-Mine, stehe bereits großenteils. Techniker, vor allem aber genügend Piloten und Ärzte, die dafür ihren Urlaub opfern wollten, hätten sich bereits gemeldet. An Personal für Küche und Putzkolonne, das während der Kampagne von April bis Oktober einige Wochen ehrenamtlichen Dienst zusagen könne, fehle es dagegen noch. Für Schichtwechsel und Logistik des Nachschubs sind mindestens wöchentliche Flüge eingeplant.
Ein phantastisches Abenteuer, das der Berliner da ankündigt, so phantastisch, daß der Zeitgenosse da schon mal skeptisch werden könnte: Ein 100 Meter tiefes Loch ins Eis bohren, unten eine Höhle um ein Flugzeug schmelzen, alles ins Kleinste zerlegen, hochziehen, zusammenbauen und losfliegen. Doch genau dies hat eine Gruppe von Amerikanern mit Erfolg bereits durchexerziert, auch wenn es nicht nur einen Sommer sondern zwölf Jahre dauerte, von 1980 bis 1992. Allerdings gingen die meiste Zeit und viele Expeditionsanläufe für die genaue Ortung der Flugzeuge per Radar und Magnetometer drauf. In sechs Meter Tiefe wähnte man sie - bei 80 schließlich fand man sie.
Mit einem Schmelzgerät bohrte die Mannschaft einen Schacht von knapp zwei Meter Durchmesser, der eine sichere, sehr harte Wandung bildete. Unten schließlich konnte mit einem Heißwasserstrahler (eine Art Kärcher) zügig eine Höhle für einen genügenden Freiraum geblasen werden. Binnen weniger Wochen waren alle Einzelteile oben. Eines ist seit dieser Bergung allerdings auch klar: Für die äußerst dünnwandig gebauten "Fliegenden Festungen" kommt jede Bergung zu spät, sie sind rettungslos zerquetscht.
Die Erfahrungen der Amerikaner kommen nun dem Team um Dieter Herrmann gleich in dreifacher Hinsicht zugute. Der Beweis der technischen Machbarkeit ist erbracht. Auch für die künftige Finanzierung liegen nun aussichtsreiche Hinweise vor: Das gehobene Flugzeug wird heute zwischen zwölf und 14 Millionen Dollar taxiert. Und wenn nun wirklich fünf Maschinen heraufkommen, so sollte - wie Pilot Herrmann hofft - trotz aller Kosten auch für ihn noch eine Lightning herausspringen.
Nicht unwichtig indes ist auch die dritte Erfahrung der ersten Bergung: Die Amerikaner hatten sich über die zwölf Jahre heillos zerstritten, bohrten schließlich in zwei verfeindeten Trupps um die Wette, auch Prügel wurden mal angedroht. Ein Desaster für alle Beteiligten. Ihre Trophäe, die P-38, müssen sie deshalb gerade verkaufen. Dies ist weniger wichtig als Warnung für die künftige Kampagne - scheint Expeditionsleiter Herrmann doch im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Abenteurern von ruhigem Naturell zu sein. Vor allem sorgte der damalige Streit dafür, daß es nun überhaupt noch etwas zu holen gibt im Eis. Hat man doch in der gesamten amerikanischen Szene den nachhaltigen Eindruck, daß über dem Ort 65 Grad Nord, 40 Grad West ein Fluch liegt, keiner wollte mehr von weiteren Bergungsaktionen etwas wissen. Die Chance für Herrmann.

Weitere Infos: www.lost-squadron.org

http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/01/29/biz/807210.html
 
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Space Cadet
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Naja ... wollen wir ihnen mal Glück wünschen. Hätte nicht gedacht, dass sich noch mal jemand ins Eis traut.

Ich hab das Buch über die erste Bergung ("Im Eis verschollen") auch hier im Regal. Was mir Sorgen machen würde, ist die Geschwingdigkeit, mit der die Flugzeuge im Gletscher "abwärts" sacken ... ein 5m Mast, der zwecks Markierung aufgestellt wurde, war im nächsten Jahr schon nicht mehr sichtbar. :eek: Und die Bergung der letzten P-38 ist auch schon 13 Jahre her.

Naja, wie gesagt, viel Glück. Gleich fünf Maschinen raufzuholen ist schon ehrgeizig.
 

78587?

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Wenn man das so liest, drängt sich mir unweigerlich die Naivität des Initiators auf.
Glaubt der wirklich die anderen P-38 Wracks sind nicht so zerquetscht wie die Maschine welche die Amis damals schon geborgen haben.???
Absolut Utopisch, sind die Summen welche da als Erlös aufgerufen werden,
12-14 Millionen Dollar.!! Da sollte ein Komma dazwischen, dann passt das für eine Restaurierte Maschine.
Die Kalkulierten Bergungskosten von etwa 2,5 Millionen Dollar, wird gerade mal der Verkauf der Wracks wieder einfahren, mehr als eine halbe Million für ein Wrack wird man nicht erlösen können.
Er wird sich auch äusserst schwer Tun damit, alle Maschinen in nur einem Arktischen Sommer zu Heben.

Aber, vieleicht braucht er auch erst die Erfahrung eines Disasters, um zu verstehen, dass dort oben KEIN Gold liegt.


78587?
 
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Ich habe das Buch der ersten Bergung auch gelesen.

Auf jeden Fall eine spannende Story !

Nun, Herr Hermann ist Journalist, bei seinem Labenslauf auch sicher kein naiver und weiß seine Bergung sicher mediengerechter zu vermarkten als seine Vorgänger.

Damals war Discovery oder National Geograpghic noch nicht live dabei.

Da könnten durchaus noch ein paar Eurönchen an anderer Stelle zusammenkommen und dem ganzen Projekt und /oder seinem Initiator selbst dann noch zu einem wirtschaftlichen Erfolg verhelfen, wenn da nicht mehr als ein paar Klumpen Aluschrott hochkommen.:TD:

freundliche Grüße

Hans


der sich auf jeden Fall schon auf die Expeditionsberichte und Bilder freut !:TOP:
 
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78587? schrieb:
Wenn man das so liest, drängt sich mir unweigerlich die Naivität des Initiators auf.
Ganz so hart, wollte ich mich nicht ausdrücken ... :FFTeufel:

---------------------------------------------------------------------------

Ein ähnlich "seriöses" Bergungsunternehmen wurde vor gut zwei Jahren in der "Flugzeug Classic" angekündigt (Januar 2004). Es ging dabei um eine Handvoll in einem heiligen Naturhöhlen-Hangar verschüttete japanische Maschinen irgendwo im Pazifik. Es wurde auch eine Internetseite angegeben, man suchte zu dem Zeitpunkt noch Sponsoren.

www.skw-58.de/zero.html

In der April(!)-Ausgabe wurde dann groß angekündingt, es seien genug Bergungsinteressenten vorhanden und die Durchführung der Bergung stünde kurz bevor.

Seit dem herrscht Schweigen im Walde. Wäre da nicht der vorherige Artikel aus der Januar-Ausgabe hätte ich es für einen Aprilscherz gehalten.
 
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Bleiente

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"....Doch einem No-Name wollte keiner Geld geben, also gründete Herrmann den "Verein zur Bergung historischer Fahrzeuge". Der zählt mittlerweile 250 Mitglieder, und Sponsoren für das 2,5 Millionen Euro teure Vorhaben hat Herrmann auch schon gefunden. Er selbst hat 40 000 Euro in das Projekt gesteckt und ist jetzt so gut wie pleite. Allerdings wollen die meisten Firmen mit Material helfen, Geld fehlt noch. "Ich bin ganz sicher, dass wir die Finanzierung innerhalb der nächsten drei Monate zusammenkriegen", sagt Herrmann. Die Reaktionen auf der ILA machen ihm Mut. Ein Offizier der Royal Airforce habe ihm beispielsweise Hilfe angeboten, die Mountain Rescue Unit könnte die Arbeiten im Rahmen einer Übung unterstützen. Nächste Woche ist Herrmann in London, um mit dem dortigen Verteidigungsministerium zu sprechen.

Der Berliner ist sich sicher, dass die fünf Lightnings in hundert Metern Tiefe nahezu unversehrt sind. Das hätten Gutachten von Gletscherkundlern und Messungen mit einem Radargerät der Universität Reykjavik ergeben. ...
Jedes ist zwei bis 2,5 Millionen Euro wert. Wenn sie wieder flugtüchtig sind, steigt ihr Wert sogar auf zehn bis zwölf Millionen Euro. ....
Eine Lightning soll nach der Bergung nach Dänemark gehen, eine andere im Luftwaffenmuseum Gatow wieder flugfähig gemacht werden. Die anderen drei will Sotheby's versteigern. Herrmann will keines der Flugzeuge für sich haben. ... "

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/552580.html

Hhm, bisher hieß es ja nur das Gatow beim "Zusammensetzen" helfen würde, und jetzt gleich flugtüchtig ?
Nun das ist mir etwas zuviel Optimismus. Auch den Aussagen zum Gutachten mag ich nicht so recht trauen.
 
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Der Link funzt bei mir nicht.

EDIT: Falscher Alarm, sorry. Jetzt geht´s wieder.
 
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78587?

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Bleiente schrieb:
"

Hhm, bisher hieß es ja nur das Gatow beim "Zusammensetzen" helfen würde, und jetzt gleich flugtüchtig ?
Nun das ist mir etwas zuviel Optimismus. Auch den Aussagen zum Gutachten mag ich nicht so recht trauen.


Die Aussage die durch die Presse geht, halte Ich für eine Fehlinterpretation.
Was will das Luftwaffenmuseum damit.?
Der Auftrag des Museums besteht darin, Fluggerät welches bei der Bundeswehr/NVA oder auch bei den Streitkräften vor ´45 im Einsatz stand, Ausstellungsfähig zu erhalten. Keines der Exponate wird in einem Flugtüchtigen zustand gehalten, dazu sind auch regelmäsig Werkstattflüge notwendig. Und eben das ist nicht der Auftrag des Museums.
Wo sollen den die finanziellen Mittel her für so ein Vorhaben.? Die sind so knapp, dass selbst ein Eimer Farbe Beantragt werden muss. Zudem herrscht akuter Personalnotstand. Ausgebildete Fachleute gibt es da gerade mal eine Hand voll, des Rest sind Praktikanten und ABM-Kräfte.
Im Grunde genommen ist man in Gatow überhaupt nicht in der Lage so ein Wrack wieder aufzubauen, man tut sich bereits mit den 190ern schwer.

Und ehrlich gesagt, mir missfällt die Verwendung meiner Steuergelder für den Aufbau amerikanischen Kriegsgerätes. Wenn man das Geld in die Langnase stecken würde, währe mir lieber.
Nicht das das jetzt heisen soll, dass Ich eine Abneigung dagegen hätte, aber eine P-38 können andere viel besser Instandsetzen als man das Hierzulande kann. Weil das was aus dem Eis rauskommen wird, sind zerquetschte Zellen, welche bis auf die letzten Nieten zerlegt, und mit vielen Neuteilen wieder aufgebaut werden müssen. Sowas macht man am besten dort wo bereits Erfahrung, Vorrichtungen und Werkzeuge vorhanden sind.

Nunja warten wir es ab, die Bergung wurde ja schon wieder um ein Jahr verschoben.:?!
 
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Das mit den Steuergeldern ist ein interessanter Einwand. Wem würde die Maschine denn überhaupt gehören? Dem Luftwaffenmuseum? (Vielleicht kann man das Wrack gegen Teile / Dienstleistungen an den 190ern eintauschen ... :FFTeufel: )

Auf der HP www.lost-squadron.org wird der Wert einer unrestaurierten Maschine in den FAQ mit 2 Mio. DOLLAR ($) angegeben, im Artikel von gestern bereits mit 2-2,5 Mio EURO (€)! Ist das ein Fehler des Redakteurs (siehe "flugfähig restaurieren") oder dient das dem "Anlocken" potentieller Geldgeber?
Außerdem - für das Geld bekommt man inzwischen eine Me-262. Flugfähig, wenn auch ohne spannende "Historie".

Das ich nicht glaube, daß die Maschinen seit 1992 mit dem Eis nicht mehr tiefer abgegesackt sind, habe ich ja schon weiter oben geschrieben.

Ich wünsche den Leuten trotzdem viel Glück. Denn ich hasse es, beim Schwarzmalen Recht zu haben.
 
Carlos G.

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80m Eis müssen ja einen enormen Druck ausüben!
 
mcnoch

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Gibt es nicht mittlerweile ein US Gesetz, welches die Bergung von US Flugzeugwracks innerhalb und außerhalb der USA verbietet?

Kriegsgerät jeder Art, vom Gewehr über Panzer bis zum Flugzeugträger steht nach internationalem Recht bei (unfreiwilligem) Verlust ungebrochen im Eigentum desjenigen Landes, welches es zum Zeitpunkt des Verlustes im Eigentum hatte.

Das die Flugzeuge in Grönland liegen dürfte da keinen Unterschied machen. Ob die lokale Regierung eine Bergung untersagen würde wäre eine andere Frage, aber wenn die USA damit drohen, etwaig geborgene Geräte international verfolgen und beschlagnahmen zu lassen, dürfte dies doch ganz erheblich auf den Kaufpreis drücken.
 

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Ich habe eben den Bericht/das Interview mit dem Projektleiter auf XXP im Punkt-X Magazin (zu Spiegel-TV gehörig?) gesehen.
Der Projektleiter Herrmann präsentierte durchaus eloquent die Fakten, welche hier im Thread schon dargestellt wurden.
Sonstige Infos die über das hier im Thread geschilderte hinausgehen, waren:
Es soll noch zwei überlebende Piloten in den USA geben, die wohl der Bergung beiwohnen wollen.
Ausserdem gibt es wohl ein offizielles Schriftstück des US Verteidigungsministerium bzw. der Militärs, das diese nicht mehr an den Maschinen interessiert sind (in dem Tenor: "Macht mit den Maschinen was Ihr wollt"). Ich habe aber nicht klar raushören können, ob das eine aktuelles Statement ist oder noch aus den 40er oder 50er Jahren stammt.
In Grönland selbst gibt es wohl ein Gesetz, das jeder das behalten kann, was er auf öffentlichem/freiem Gelände findet, solange es keine Bodenschätze oder Mineralien sind. Somit scheinen dem Projekt keinen rechtlichen Probleme zu drohen.
Ich wünsche dem Projekt jedenfalls gutes Gelingen.
 
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Unterkulm AG - tagsüber in Zug
hmmmm :?!

zur Zeit werden in Asien einige (lese: zweistellige Zahl) an P-38's geborgen, welche nach dem Ende des Krieges am Rande eines Flugplatzes in eine Grube geschoben und mit Erde zugedeckt wurden - Zustand sehr gut - wenig Korrosion, strukturell weitgehend unversehrt......

da wird der Preis für diesen Typ auf dem Warbird-Markt schon bald massive Einbussen in Kauf nehmen müssen, insbesondere für Restaurations-Projekte

daher halte ich die Bergung der in Grönland liegenden Lightnings (zugegeben - es sind frühe Versionen) für ziemlich unsinnig

:rolleyes: Martin
 
Bleiente

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Swiss Mustangs schrieb:
hmmmm :?!

zur Zeit werden in Asien einige (lese: zweistellige Zahl) an P-38's geborgen, welche nach dem Ende des Krieges am Rande eines Flugplatzes in eine Grube geschoben und mit Erde zugedeckt wurden - Zustand sehr gut - wenig Korrosion, strukturell weitgehend unversehrt......
....
@Swiss Mustangs,
gibt es zu dem Thema asiatische P-38 einige nähere Angaben (Ort und Beteiligte) ?
 

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Heute abend (14.6.2006, 23:25 Uhr) gibt es die Wiederholung des Interviews auf XXP
Punkt X
Das Interviewmagazin
Gast: Dieter Herrmann, Hobbypilot
Es waren die schnellsten Jagdflieger ihrer Zeit, die amerikanischen "Lockheed-Lightnings". Aber schon der erste Langstreckenflug 1942 nach England endet mit einer Notlandung auf Grönland. Die Piloten werden gerettet, die Maschinen aber versinken im Schnee. Über die Jahre hinweg wächst die Eisschicht über ihnen auf 100 Meter. Der Berliner Dieter Herrmann will die Flugzeuge nun bergen.
 
Jusia

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Wo in Asien?

Swiss Mustangs schrieb:
hmmmm :?!

zur Zeit werden in Asien einige (lese: zweistellige Zahl) an P-38's geborgen, welche nach dem Ende des Krieges am Rande eines Flugplatzes in eine Grube geschoben und mit Erde zugedeckt wurden - Zustand sehr gut - wenig Korrosion, strukturell weitgehend unversehrt......

da wird der Preis für diesen Typ auf dem Warbird-Markt schon bald massive Einbussen in Kauf nehmen müssen, insbesondere für Restaurations-Projekte

daher halte ich die Bergung der in Grönland liegenden Lightnings (zugegeben - es sind frühe Versionen) für ziemlich unsinnig

:rolleyes: Martin


Asien ist groß, gibts da irgendwelche Anhaltspunkte?
 
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Jusia schrieb:
Asien ist groß, gibts da irgendwelche Anhaltspunkte?
Südost-Asien oder bei einem der diversen Behelfs-Flugplätze auf einer Insel.
 
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