Boeing baut Langstrecken 737-700

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ramier

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Boeing hat nach einem Auftrag der japanischen ANA eine neue Variante der 737-700 gelauncht.
Die 737-700ER wird die Flügel und das Fahrwerk der größeren -800 erhalten, sowie über weitere Zusatztanks verfügen.
Die Maschine wird durch diese Modifikationen eine Reichweite von etwa 5.510 Nautischen Meilen aufweisen und dadurch neue "Punkt zu Punkt" Langstreckenverbindungen profitabel bedienen können.

http://www.boeing.com/commercial/news/2006/q1/060131a_nr.html
 
swissdakota

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BBJ für Otto-Normal-Verbraucher ?

Täusche ich mich, oder verkauft Boeing hier (einmal mehr...) alten Wein in neuen Schläuchen??? So auf die Schnelle handelt es sich hier doch um die 'Zivil-', bzw. kommerzielle Version der C-40, bzw. BBJ(1), oder liege ich da falsch?

Natürlich ist es neu, dass Boeing die 737 für Langstrecken verkaufen konnte. Allerdings ist die Idee dazu nicht wirklich so neu: bereits 1997/98 unterzeichnete die Schweizer Newcomer Airline SWA Swiss World Airways, die kurz nach dem Start 1998 wieder aufgeben musste, eine Absichtserklärung für eben diese Langstreckenversion der 737 für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit geringerem Passagieraufkommen. Zur Bestellung kam es aufgrund der Pleite der SWA (Siehe SWA-Story) dann aber nicht mehr und Boeing nutzte das Konzept erstmals exklusiv für den BBJ & BBJ2, bis dann die amerikanischen Streitkräfte als C-40 bezeichnete Maschinen als Ersatz für die C-9 Nightingale (militärische DC-9-30) bestellte.
 
Spoelle

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Täusche ich mich, oder verkauft Boeing hier (einmal mehr...) alten Wein in neuen Schläuchen???
Das würde ganz gut zum jetzigem "Konzept" von Boeing passen: Während Airbus Innovationen auf den Markt bringt überarbeitet Boeing seine alte Produktpalette ... siehe die "neue" 747-Variante.
 
EDGE-Henning

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Es ist immer wiede interessant, was eine neue Bezeichnung für einen alten Hut ausmacht. Ist sozusagen ein BBJ fürs Fussvolk...
 
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Auch wenn die Leute sozusagen etwas verarschen haben sie ja dennoch immernoch erfolg damit, also warum sollten sie es anders machen? Solange das funktioniert wird das auch so weitergehen. Erst wenn man damit keinen Erfolg mehr hat wird man damit aufhören, auch wenns dann sicher schon zu spät ist.
 
Acela

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Dabei frage ich mich, ob durch die Zusatztanks die Frachtkapazität nicht enorm eingeschränkt wird, was die Gewinnspanne des Fliegers schmälern könnte...
 
Schorsch

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Acela schrieb:
Dabei frage ich mich, ob durch die Zusatztanks die Frachtkapazität nicht enorm eingeschränkt wird, was die Gewinnspanne des Fliegers schmälern könnte...
Denke ich nicht. Bei solchen Fliegern beschraenkt sich die Fracht wohl auf das Gepaeck der Passagiere. Ein Tank mit 8000l beschert der 737-700 bereits 2 bis 3 Stunden mehr Flugzeit und somit knapp 700 bis 850 nm zusaetzliche Reichweite. Im Frachtraum waeren das maximal 4m weniger Raum.

Das Verkaufen von alten Wein in neuen Schlaeuchen macht auch Airbus (Airbus hat noch nicht so viel alten Wein im Keller stehen). Die Flugzeughersteller wollen nicht chronisch was neues entwickeln, sondern Geld verdienen. Wenn der alte Wein dazu ausreicht, so nehme man den alten Wein.
 
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Schorsch schrieb:
Das Verkaufen von alten Wein in neuen Schlaeuchen macht auch Airbus (Airbus hat noch nicht so viel alten Wein im Keller stehen). Die Flugzeughersteller wollen nicht chronisch was neues entwickeln, sondern Geld verdienen. Wenn der alte Wein dazu ausreicht, so nehme man den alten Wein.
Vor allen Dingen wissen wir doch dass der meiste Wein besser wird je älter er wird. Das trifft sicherlich auch auf die 737 zu.
 
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alter Wein vs. Innovation

Grundsätzlich muss ein altes, modernisiertes Produkt nicht schlechter sein, als ein Neues. Das ist sicherlich richtig. Allerdings bin ich schon der Meinung, dass der nicht mehr ganz taufrische Entwurf der 737 langsam aber sicher 'ausgelutscht' ist, insbesondere basiert die Ur-737 ihrerseits ja auf der noch älteren 707. Natürlich wurde der Entwurf nicht nur gut gelagert, sondern auch modernisiert und modifiziert. Wirtschaftlich macht das für Boeing sicherlich Sinn. Die Gewinnspanne steigt ständig, da die Entwicklungskosten nicht gleich hoch sind, die Werkzeuge schon bestehen, etc. Interessant ist dabei eigentlich nur, dass die Listenpreise eher steigen...

Aber an einem Punkt habe ich meine Mühe und das ist die wettbewerbsverzerrende Wirkung bei der Zulassung durch das FAA: noch heute werden die Muster als Derivate der Ende der 1960er Jahren zugelassenen Boeing 737-100 zugelassen (dies gilt übrigens auch beim Jumbo). Derivate müssen nur ein Schmalspur-Zulassungsprogramm durchlaufen, was wesentlich schneller und vorallem günstiger abläuft.

Ein 'richtiges' Zulassungsprogramm wird Boeing erst wieder mit der 787 absolvieren müssen... Klar, man kann Boeing nicht vorwerfen, dass die Konkurrenz, speziell Airbus, nicht oder weniger auf diese Regelung zurückgreifen kann, aber mich stört dies schon. Immerhin gibt es ja Spekulationen, dass Boeing an einem 737-Nachfolger arbeitet....
 
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swissdakota schrieb:
Grundsätzlich muss ein altes, modernisiertes Produkt nicht schlechter sein, als ein Neues. Das ist sicherlich richtig. Allerdings bin ich schon der Meinung, dass der nicht mehr ganz taufrische Entwurf der 737 langsam aber sicher 'ausgelutscht' ist, insbesondere basiert die Ur-737 ihrerseits ja auf der noch älteren 707. Natürlich wurde der Entwurf nicht nur gut gelagert, sondern auch modernisiert und modifiziert. Wirtschaftlich macht das für Boeing sicherlich Sinn. Die Gewinnspanne steigt ständig, da die Entwicklungskosten nicht gleich hoch sind, die Werkzeuge schon bestehen, etc. Interessant ist dabei eigentlich nur, dass die Listenpreise eher steigen...

Aber an einem Punkt habe ich meine Mühe und das ist die wettbewerbsverzerrende Wirkung bei der Zulassung durch das FAA: noch heute werden die Muster als Derivate der Ende der 1960er Jahren zugelassenen Boeing 737-100 zugelassen (dies gilt übrigens auch beim Jumbo). Derivate müssen nur ein Schmalspur-Zulassungsprogramm durchlaufen, was wesentlich schneller und vorallem günstiger abläuft.

Ein 'richtiges' Zulassungsprogramm wird Boeing erst wieder mit der 787 absolvieren müssen... Klar, man kann Boeing nicht vorwerfen, dass die Konkurrenz, speziell Airbus, nicht oder weniger auf diese Regelung zurückgreifen kann, aber mich stört dies schon. Immerhin gibt es ja Spekulationen, dass Boeing an einem 737-Nachfolger arbeitet....
Dieser Sprech mit "langsam ist das Ding ausgelutscht" halte ich fuer falsch. Die B737 wird immer noch reichlich gekauft. Man hat sie grundlegend modernisiert. Natuerlich kommt man nicht an ein neu konstruiertes Flugzeug ran, aber deswegen ist das Ding noch lange nicht schlecht. Ob ich sie "mag" oder fuer "modern" halte ist alles zweitrangig.

Die B707 hatte 1955 einen Rumpf fuer 6 Personen. Und? Heute sitzen ebenfalls 6 Personen drin. Marginale Zuwaechse in Menschenlaenge moegen unberuecksichtigt bleiben. Aber ist deswegen der Rumpf veraltet? Asiaten sind heute im Schnitt kleiner als Amis 1955.

Zulassung: Wenn Boeing einen neuen Fluegel an eine B747 anbaut, dann muss Boeing den neuen Fluegel komplett nachweisen. Das musste Airbus auch mit dem A340-600 machen. Wenn Boeing den Rumpf der B737 oder B747 faktisch unveraendert laesst, dann muss man da auch nichts nachweisen. Das ist kein unlauteres Ausnutzen von Vorteilen, sondern einfach nur logisch und schlau. Airbus koennte gleiches machen mit dem A350, aber weil man so viel aendert wird es ein faktisch neues Flugzeug (Boeing gefaehrdet die Dame, da muss schon mal ein Bauer geopfert werden).

737-Nachfolger: Und es gilt weiterhin, dass dies noch etwas dauert. Momentan geht da wenig. Es fehlen die wirklichen Potentiale und der Markt ist happy mit den momentanen Flugzeugen.
 
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