Bürgerinitiative für (!) die zivile Nutzung von Fürsty - Eure Hilfe wird gebraucht!

Diskutiere Bürgerinitiative für (!) die zivile Nutzung von Fürsty - Eure Hilfe wird gebraucht! im Flugplätze Forum im Bereich Aktuell; Kein politischer Wille => kein Flugplatz :mad:
Kenneth

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Alien
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Kein politischer Wille => kein Flugplatz :mad:
 
Flashbird

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Porter_Pilot

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long final EDWI
ich habs auch gelesen und mich net getraut, das zu posten- man muss sich fast schämen teilweise, in D zu leben.. :( :mad:

traurige Grüße
Alex
 
nerbe

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Das ganze verlogene Gesindel auf einem Haufen. Ja, so ist es wenn Rentner die Republik zusammen mit korrupten Politikern regieren dürfen.

Ein kleiner Trost bleibt...schaut mal hin, wer Hässliches und Dummes tut, der sieht am Ende auch so aus :-)

Ich hoffe der Sekt bleibt lange im Magen, damit sie ihn aus*****n können, wenn erst einmal die BMW Testautos permanent ihre Runden drehen. Die Herren und Damen von der Muppetshow dürfen sich gerne mal in Leipzig erkunden wie schön die Porscheteststrecke dort die Anwohner beglückt :-)

Den Rest erledigen dann die riesigen Pferdetransporter in der Ortsdurchfahrt.

Viel Spaß und sehnsüchtige Gedanken daran, wie schön es mit dem Flugplatz war! Ihr Schw.....!

Gruß...
 
Thiel12

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hu... wow. :eek:

Hier gehts ja ab...

Ich hab meine halbe jugend in der Einflugschneise von Fürsty liegend verbracht und aus dem Autoradio TopGun gehört... :D

Naja, die Zeit ist vorbei und wenn man Tempelhof nicht retten kann, warum sollte dann in Bayern mehr möglich sein?

Schade, zumal ich dort meine erste Begegnung mit der Luftwaffe hatte...:TOP:

So long Fürsty, ich werd dich mal besuchen...:FFCry:
 
zqw

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Alien
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Das ganze verlogene Gesindel auf einem Haufen. Ja, so ist es wenn Rentner die Republik zusammen mit korrupten Politikern regieren dürfen.

Ein kleiner Trost bleibt...schaut mal hin, wer Hässliches und Dummes tut, der sieht am Ende auch so aus :-)

Ich hoffe der Sekt bleibt lange im Magen, damit sie ihn aus*****n können, wenn erst einmal die BMW Testautos permanent ihre Runden drehen. Die Herren und Damen von der Muppetshow dürfen sich gerne mal in Leipzig erkunden wie schön die Porscheteststrecke dort die Anwohner beglückt :-)

Den Rest erledigen dann die riesigen Pferdetransporter in der Ortsdurchfahrt.

Viel Spaß und sehnsüchtige Gedanken daran, wie schön es mit dem Flugplatz war! Ihr Schw.....!

Gruß...

....der Beitrag könnte von mir sein. :(
Schade, aber ihr habt dort wenigstens gekämpft, zwar vergeblich aber trotzdem Hut ab für Euren Einsatz zum Erhalt von Fürtsy:TOP:
 
Air Power

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Das ganze verlogene Gesindel auf einem Haufen. Ja, so ist es wenn Rentner die Republik zusammen mit korrupten Politikern regieren dürfen.

Ich hoffe der Sekt bleibt lange im Magen, damit sie ihn aus*****n können, wenn erst einmal die BMW Testautos permanent ihre Runden drehen. Die Herren und Damen von der Muppetshow dürfen sich gerne mal in Leipzig erkunden wie schön die Porscheteststrecke dort die Anwohner beglückt :-)
Sorry, wenn ich mich da jetzt als an sich Unbeteiligter einmische, aber ich habe das Thema schon länger verfolgt und würde auch gerne meine Meinung dazu abgeben!

Die haben sich da ja ein schönes Süppchen eingebrockt, die Damen und Herren der "Ach der böse Fluglärm"-Initiative. Ich persönlich hoffe ja, dass sie daran möglichst lange zu löffeln haben! So blödsinnige Aktionen kann doch echt kein Mensch verstehen! "Wir wollen keinen Fluglärm - lieber eine Autoteststrecke und eine Pferderennbahn!" (damit wir uns dann in ein paar Jahren darüber beschweren können :rolleyes: )

Bei uns gibt es auch solche Kunden: "Wir sind in die Nähe des Flughafens gezogen und beschweren uns jetzt, dass es Fluglärm gibt!" - es ist ja nicht so, als wäre der Flughafen nicht vorher dagewesen (was lustigerweise sogar tatsächlich der Fall war). Und das richtig Geniale daran: Objekt der Beschwerde war das Absetzflugzeug von Fallschrimspringern! :eek:
Wie kleinkariert ist das denn bitte? Ich beschwer mich ja auch nicht, wenn die kleinen Kinder des Nachbarn beim Spielen schreiend durch die Gegend laufen! Was würden diese Leute wohl sagen, wenn sie zum Beispiel nicht mehr per Rettungshubschrauber abgeholt werden könnten/dürften, weil eine tolle Bürgerinitiative beschlossen hat, den Fluglärm in dieser Gegend "auszurotten". Ich bezweifle doch sehr, dass ihnen das gefallen würde

Aber eines möchte mal sehen, nämlich wie dieser Personenkreis in den Urlaub kommt - mit dem Auto oder doch lieber mit der Kutsche? :FFTeufel:

Grüsse
 
nerbe

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Jan Brill in PuF mit großen Artikel zu "BMW und Fürsty" Teil 1

Ein langer Artikel, mit freundlicher Genehmigung von Jan Brill aus PuF hier her kopiert, für alle, die es interessiert:
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Gestern 05:05 Uhr Jan Brill

Infrastruktur: BMW und Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck: Wie BMW es sich mit den fliegenden Kunden verscherzte und wie die Bundesrepublik ihre Bürger schmiert

Vermutlich wird man sich in der PR-Abteilung (Konzernkommunikation) inzwischen fragen, in welches Wespennest man da im Münchner Westen getreten ist.
Da kultiviert man mit geradezu obsessiver Genauigkeit von der Wortwahl bis zur einheitlichen Farbgestaltung ein wohldurchdachtes Image in der Öffentlichkeit, bringt mit einiger Mühe und Geschicklichkeit durchaus widersprüchliche Eigenschaften unter das Dach der Marke (z.B. „Freude am Fahren“ und „Schonung der Umwelt“) und dann macht man einen kleinen undurchdachten Schachzug in einer lokalpolitischen Auseinandersetzung und bringt über Nacht einen erheblichen Teil der existierenden und potenziellen Kunden von Oberbayern bis Kalifornien gegen sich auf – intensiver und heftiger als jede schlechte Werbekampagne oder peinliche Rückrufaktion dies jemals vermocht hätte.

Die Rede ist natürlich vom Flugplatz Fürstenfeldbruck, einer in ihrer Giftigkeit kaum mehr zu überbietenden Auseinandersetzung zwischen den Befürworten von ziviler Nutzung und wirtschaftlicher Entwicklung auf der einen und den Verhinderern und Bremsern auf der anderen Seite (nein, um Fluglärm geht es hier wirklich nicht, wer behauptet, ein ziviler GA-Platz sei irgendwie störender als Tornado-Flugbetrieb oder Auto-Teststrecke, sollte sich eiligst zur medizinischen Untersuchung begeben).

Die Frage ist, wie BMW es geschafft hat, nach Jahren der politischen Auseinandersetzung um den Flugplatz Fürstenfeldbruck, bei der von Seiten der Hohepriester des Verhinderungskults geschickt und mit allen Mitteln gekämpft wurde, nun auf der Zielgeraden als der Buhmann dazustehen.

Zunächst einmal muss hier mit einigen Gerüchten aufgeräumt werden. Der Flugplatz Fürstenfeldbruck (ETSF) sollte nach dem Umzug von Riem ins Erdinger Moos und der Vertreibung der Allgemeinen Luftfahrt vom Münchner Flughafen (EDDM) als Business- und General-Aviation Flugplatz der Region dienen. So lautete das politische Versprechen, so lautete der Landesentwicklungsplan. Wenn Sie jetzt den Eindruck haben, dass es sich hierbei um prähistorische Ereignisse handelt, dann haben Sie Recht! Der Kampf um eine Münchner GA-Infrastruktur tobt tatsächlich schon seit Jahrzehnten! Nun haben die Betreibergesellschaft und die Bürgerinitiative „Aufsteigen mit Fürsty“, die sich für die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen am Flugplatz einsetzt, durchaus Erfolge erzielt. Der Flugplatz ist bei Weitem keine Militärbrache mit ein paar Segelfliegern mehr, „Fürsty“ ist ein genehmigter Verkehrslandeplatz mit durchaus passablen Öffnungszeiten (z.B. Mo.– Fr. 8:00 bis 18.00 Uhr und bis 20:00 Uhr PPR).


Kampf mit harten Bandagen

In einer Aktion, die man mit Fug und Recht als landespolitischen Coup bezeichnen darf, gelang es jedoch dem CSU-Abgeordneten Reinhold Bocklet, der seit dem Rauswurf aus dem Kabinett Stoiber im Oktober 2003 als CSU-Abgeordneter dem Landtag angehört und zudem Landtagsvizepräsident geworden ist, eine winzig kleine Änderung des Landesentwicklungsplans durch den Landtag zu schleusen. Die Änderung: Der Flugplatz Fürstenfeldbruck soll explizit kein Flugplatz mehr sein dürfen!
Was aber tun mit den gut 120.000 m2 Betonfläche allein der Landebahn? Auch hier hatte Bocklet eine Idee.

Wie wär’s denn mit einer Fläche für das Fahrsicherheitstraining von BMW? Der Autohersteller nutzte bislang einen nicht gebrauchten Teil des Vorfeldes auf dem Münchner Verkehrsflughafen. Dieser wird nun aber für betriebliche Zwecke des Flughafens benötigt, BMW sucht nach Alternativen. Ob die Anlieger des Flughafengeländes mit einer weitgehend arbeitplatzneutralen Fahrsicherheitsstrecke wirklich besser aufgehoben sind als mit einem lebendigen und dynamischen Verkehrslandeplatz für die Allgemeine Luftfahrt und den damit verbundenen Betrieben ist eine andere Frage, politisch schien die optimale Lösung gefunden zu sein. Die von den Verhinderern so bezeichneten „Spaßflieger“ werden verscheucht, BMW bekommt eine neue Fahrstrecke und Bocklet meint, damit in seinem Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost Punkte zu sammeln.



In der Nacht vom 2. auf den 3. Januar kam es dann zu einem Brandanschlag auf die in Fürstenfeldbruch stationierten Flugzeuge. Unbekannte legten Lunten in die Tanköffnungen der hangarierten Flugzeuge, ein französisch registrierter Motorsegler brannte völlig aus, sieben weitere Flugzeuge wurden unterschiedlich stark beschädigt. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Auf die Betreibergesellschaft des Münchner Flughafens, die den Flughafen Fürstenfeldbruck bislang unterstützt hatte, wurde politischer Druck ausgeübt, diese Unterstützung einzustellen.


Der Trick mit der falschen Todesnachricht

Gegenüber BMW griff man seitens der Gegner und Verhinderer dann zu einem alten, aber wirkungsvollen Trick: Der falschen Todesnachricht! Bocklet verkündete am 8. Januar 2010 die Entwidmung des Areals als militärischer Flughafen. Das Problem war nur: Die Entwidmung war keinesfalls rechtskräftig. Die Betreibergesellschaft hatte umgehend Widerspruch dagegen eingelegt, dieser hat aufschiebende Wirkung und das Luftamt Südbayern verlängerte prompt die Betriebsgenehmigung für den Flugplatz.
In der Öffentlichkeit und auch bei BMW wurde nun aber der Eindruck erweckt, der Flughafen sei juristisch und faktisch erledigt. Und wie so oft, wenn der totgeglaubte Erbonkel nun doch wieder zu Kräften kommt, stehen diejenigen, die schon die Äcker verteilt haben, nicht ganz so gut da.
Auftritt BMW

Offenbar ging man nämlich auch bei BMW davon aus, dass die Flieger in Fürsty erledigt seien. Man verhielt sich jedenfalls der Betreibergesellschaft und der an ihr beteiligten deutschen AOPA gegenüber gelinde gesagt etwas unklug.
Denn – wie unter vernünftigen Menschen üblich – als klar wurde, dass BMW in München weg muss und dass die Ansiedlung des Fahrsicherheitstrainings in Fürstenfeldbruck politisch gewollt ist, suchten die Flugplatzbetreiber zunächst einmal das Gespräch anstatt der Konfrontation. Das Gelände in ETSF ist mehr als ausreichend groß, um sowohl BMW wie auch dem zivilen Luftverkehr ausreichende Betriebsflächen zu ermöglichen.

Eine Gesprächsanfrage bei dem Autokonzern endete jedoch überraschend: Man verwies die Vertreter von FFB-Betreibergesellschaft und AOPA an eine Dame aus dem Facility-Management. Etwa so, als ginge es darum, an der Hauswand eines BMW-Gebäudes einen Fahrradständer für die benachbarte Schule anzubringen. BMW wehrte sich mit Händen und Füßen gegen eine gemeinsame Nutzung des Geländes. Die AOPA schreibt dazu auf ihrer Internetseite:
BMW hat es uns gegenüber in mehreren Gesprächen kategorisch abgelehnt, sich für eine gemeinsame Flugplatznutzung zu engagieren, obwohl das FFB-Gelände dafür wirklich groß genug wäre.

Aus welchem Grund BMW hier die Mitbenutzung ausschliesst, bleibt unklar. Die Folgen jedoch sind offensichtlich. Hunderte von Zuschriften gingen in der Konzernzentrale in München ein. BMW-Kunden und Piloten waren entsetzt über das Verhalten des sich als technologiefreundlich und dynamisch präsentierenden Unternehmens. BMW als Bremser, Verhinderer in einem Boot mit den Oberpriestern des Beharrungsvermögens?


Plumpe Reaktion von BMW und weltweite Proteste der Kunden

Die Reaktion des Konzerns war zunächst kaum geschickter. Mit einem Standardschreiben aus der PR-Abteilung wurden wütende Kunden abgefertigt. Das Problem dabei: Das Schreiben ging von einer völlig falschen Sachlage aus, nämlich von der Annahme, es gäbe gar keine zivile Nutzung des Flughafens mehr, was aber nachweislich nicht stimmt. Niemand hat von BMW verlangt, irgendwo einen neuen Flugplatz aus dem Boden zu stampfen, das Anliegen der FFB-Betreibergesellschaft an den Konzern ist lediglich, die existierende zivile Nutzung von Fürsty nicht zu blockieren oder zu beenden!

Bis in die USA reichte die Welle der Proteste, denn das einzige, was technikbegeisterte, unternehmungslustige, kommunikative und einkommensstarke Jungs im besten Alter noch mehr schätzen als kraftvolle Autos aus Bayern oder Baden-Württemberg ist die Fliegerei! Und der Kampf um Infrastruktur ist längst international. In Deutschland war man über das Mafia-mäßige Ende von Meigs Field in Chicago genauso entsetzt wie in den USA, und der Sieg des real existierenden Sozialismus über den Flughafen Tempelhof war in Amerika Thema vieler Tageszeitungen.

BMW hat sich hier in einem hoch emotional besetzten Themenfeld exakt auf der falschen Seite der Auseinandersetzung platziert. Egal, ob Einzelunternehmer oder Firmenchef mit Fuhrpark – kein Kundenbrief und kein noch so schöner Autoprospekt dringt so schnell zum Chef vor wie die Flug-Fachzeitschrift oder die Nachrichten vom Kampf um die Allgemeine Luftfahrt.
Inzwischen ist man wohl zumindest in der Konzernkommunikation aufgewacht und hat einen Stab gebildet, der die entrüsteten Kunden sogar telefonisch kontaktiert.
 
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Jan Brill in PuF mit großen Artikel zu "BMW und Fürsty" Teil 2

Es ist nämlich durchaus sinnvoll, zu differenzieren: BMW ist natürlich nicht schuld daran, dass es in Stadtnähe von München seit dem Ende des Flughafens Riem keine brauchbare Verkehrsanlage für die Allgemeine Luftfahrt mehr gibt. BMW ist auch nicht schuld daran, dass ein CSU-Landtagsabgeordneter aus Fürstenfeldbruck nach einem deutlichen Karriereknick im Jahr 2003 nun die Verhinderung einer sinnvollen und verträglichen Verkehrsanlage zu seinem neuen Pet-Project erhoben hat.
Schon gar nicht ist BMW schuld daran, dass ein dumpfes und sachlichen Argumenten kaum zugängliches Beharrungsvermögen auf dem Status quo seitens einer bestimmten Klasse meist gut situierter Grundstücksbesitzer nahezu jedes Infrastrukturprojekt in der Bundesrepublik blockiert, so sinnvoll dies auch für die Entwicklung einer Region sein mag. Kaum jemand hat diese Brems-Mechanik besser beschrieben als Günter Ederer in seinem 2009 beim Hessischen Rundfunk ausgestrahlten Dokumentarfilm „Hauptsache dagegen“.

BMW ist aber sehr wohl dafür verantwortlich, sich unzureichend über die Verhältnisse am neuen Fahrsicherheitstrainings-Standort informiert zu haben, und BMW ist in jedem Fall verantwortlich, wenn man aus politischem Druck heraus in einem wie auch immer gearteten Quid pro quo der GA in Fürsty stellvertretend für die Landespolitik endgültig den Garaus macht.

Denn es wirkt unglaubwürdig, wenn BMW behauptet, hier quasi nur eine buchstäbliche und politische Brache wieder mit Leben zu erfüllen. Aus umfangreichem Schriftverkehr des Bayrischen Verkehrsministeriums, der diesem Magazin vorliegt, geht eindeutig hervor, dass BMW die Planungen zum Fahrsicherheits-Trainingsgelände in Fürsty „nachhaltig unterstützt“. Und dagegen wäre ja auch gar nichts zu sagen, das Gelände ist groß genug und niemand wird es BMW vorhalten, wenn das Unternehmen die Konzerninteressen verfolgt. Im Konzerninteresse liegt aber sicher nicht das Plattmachen des Flugbetriebs in Fürstenfeldbruck. Das sollten alle interessierten Piloten dem Unternehmen klarmachen:

kundenbetreuung@bmw.de



Inzwischen werden zwischen den Beteiligten Parteien wieder Gespräche geführt. Nach Informationen von Pilot und Flugzeug liegen die Standpunkte aber nach wie vor weit auseinander. Die deutsche AOPA prüft als Gesellschafter der FFB-Betreibergesellschaft eine Normenkontrollklage gegen den so geschickt abgeänderten Landesentwicklungsplan, denn das einseitige Ausschließen einer Flächennutzung (hier Ausschluss der Nutzung als Flugplatz) ist eine zumindest kreative Rechtspraxis, die – konsequent weitergedacht – natürlich dazu führen kann, dass jede Gemeinde ihre Flächen schonmal vorsorglich von jeglicher ungeliebten Nutzung ausnimmt – das wäre de facto der Präventiv-Turbo für die Verhinderungs-Kaste.
Wesentlich wird aber die Haltung von BMW sein. Hier sollten Piloten dem Konzern die eigene Sichtweise unmissverständlich mitteilen.


Die Bundesrepublik schützt BMW und schmiert ihre Bürger

Wie wenig es der Staats- und Bundesregierung hier um die Verkehrsinfrastruktur im Raum München geht, und in welche Tiefen die Auseinandersetzung inzwischen abgesunken ist, zeigt ein Angebot der Bundesanstalt für Immobilien-Aufgaben (BImA), das Pilot und Flugzeug kurz nach Redaktionsschluss der April-Ausgabe im Wortlaut zugespielt wurde.

Darin schlägt die Eigentümerin des Geländes (BImA) der Flugplatz-Betriebsgesellschaft (Gesellschafter: IHK, AOPA und Fliegerclub München) vor:
Eine Entschädigung von 70.000 Euro an die GmbH zu überweisen.

Einen Verzicht der BImA auf Rückbaumaßnahmen am Flugplatz zu erklären, die von der Betreiber GmbH bei einer Beendigung des Flugbetriebs zu zahlen wären.

Erlaß diverser Forderungen aus Darlehen und Zinsen der FMG (Flughafen München GmbH) an die Betreiber von Fürstenfeldbruck. Eine Summe von 1,2 Mio. Euro wurde hier genannt.

Einen Gebührenerlass der Regierung von Oberbayern für die luftrechtliche Genehmigung zu erwirken.
Dafür sollen IHK, AOPA und Fliegerclub sich bereit erklären:
Das Gelände Ende April 2010 zu räumen,

alle laufenden Klagen einzustellen und keine neuen Klagen einzureichen und

in der Öffentlichkeit nicht mehr gegen BMW sowie das Konzept der Gemeinde Maisach zu agieren und

[natürlich] die Vereinbarung geheim zu halten!

Und falls die hingehaltene Karotte noch nicht ausreicht, legt die BImA nach und droht mit Schadensersatzforderungen von mehr als einer Viertelmillion Euro weil die Betreiber des existierenden und genehmigten Flugplatzes durch die Verteidigung ihrer Interessen angeblich andere Investoren geschädigt hätten.


Der Vergleich ist an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten: BMW, Staatsregierung, FMG und BImA machen nun ganz offiziell gemeinsame Sache gegen einen genehmigten und in Betrieb befindlichen Flugplatz. Nicht nur, dass sich die Flugplatzbetreiber hier ihr Recht abkaufen lassen sollen, sie bekommen auch noch einen Maulkorb umgehängt.
Im Klartext: Der Staat gibt nicht nur Steuergelder aus um die Interessen von BMW durchzusetzen, der Staat gibt auch Steuergelder aus um Kritik an diesem Unternehmen und dessen Geschäftspolitik mundtot zu kaufen!

Die drei Gesellschafter der FFB-Betriebs-GmbH müssen nun über diesen Vorschlag entscheiden. Es ist kaum vorstellbar, dass die AOPA auf das Ansinnen eingeht. Für alle Beteiligten, insbesondere für den Fliegerclub München, droht bei Fortsetzung der Auseinandersetzung aber schlechtweg der finanzielle Ruin.

Was uns in der Redaktion von Pilot und Flugzeug an dem Angebot entsetzt, ist die vollkommene Nichtbeachtung des eigentlichen Streitgegenstandes. Es geht darum, die Jahrzehnte alten Zusagen und Planungen des Freistaats für eine brauchbare GA-Infrastruktur in München endlich in die Praxis umzusetzen!

Hätte man seitens der Staatsregierung angeboten im Gegenzug für ein Aufgeben in FFB z.B. dem Flugplatz Schleissheim eine allgemeine und brauchbare Betriebsgenehmigung zu erteilen oder auch den Flugplatz Dachau zu einer nutzbaren Verkehrsanlage auszubauen, wäre dies ein überlegenswertes Angebot gewesen. Es geht ja nicht darum um jeden Preis den eigenen Kopf durchzusetzen, sondern es geht darum im Raum München eine brauchbare Infrastruktur zu schaffen.

Statt solcher sachdienlicher Vorschläge bietet man Geld. Schweigegeld.

Offensichtlich hat man trotz aller Bemühungen der Konzernkommunikation auch bei BMW noch nicht einmal näherungsweise begriffen was die Ziele der Befürworter von Fürsty sind, und dass die Auseinandersetzung um den alten Militärplatz längst vom regionalen Problem zum bundesweiten Skandal geworden ist.


Aktuelle Informationen zum Stand der Auseinandersetzung finden Sie auch auf der Internetseite der AOPA-Germany:

www.aopa.de
 
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kurze info

Dieser lange Text ist eine schöne Ergänzung und Zusammenfassung der Situation BMW und Fürsty. Natürlich ist das zu lang für ein Forum. Bitte alle Interessenten den Artikel per C&P entnehmen und ich werde die langen Texte in Kürze hier wieder entfernen. Ich hoffe der nötigen Information ist Genüge getan und das Forum nicht auf Dauer zu sehr belastet.

Gruß...
 
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