Nachdem die NASA in den letzten Tagen durch interne Probleme teilweise erheblich unter Druck gekommen ist, schaltet man nun einen Gang zurück. Am 17. März verordnete der Chef des Kennedy Space Centers einen zweistündigen Stop aller Arbeiten, um eine Serie von Unglücken wieder in den Griff zu bekommen. Bei einem Zwischenfall wäre fast schwerer Schaden an der Endeveaur entstanden, als beim Verschwenken des 75-tonnen schweren Orbiters plötzlich das nicht gesicherte Bugrad auszuklappen begann und so den orbiter aus der Balance brachte, der sich daraufhin stark nach vorne zu neigen begann. Die Bewegung des Orbiters konnte gestoppt werden, ehe es zu strukturellen Schäden an den zerbrechlichen Wärmeschutzkacheln kam. Bei einem anderen handelte es sich um einen Brand auf dem Vehicle Assembly Building, jenem Werkstattgebäude, wo die Shuttles zusammengesetzt werden. Direkt unter dem Brandherd lagerten zu dieser Zeit zwei voll getankten Feststoffbooster. Auch eine Reihe kleinere Pannen und Unfälle haben die Arbeiten an den Shuttles in den letzten Wochen geplagt.
http://www.space.com/news/ft_060317_ksc_timeout.html
Die Beschädigung am Roboterarm der Discovery durch eine Kollision mit einer fehlgelenkten Hebebühne bei einem Reinigungseinsatz im Inneren des Orbiters (Scherben einer zerplatzen Glühbirne aus der Landebuch beseitigen) wohl noch nicht so schlimm gewesen, der Schaden, zwei tiefere Kratzer in einer Schutzummantelung aus Epoxit, wäre innerhalb der Toleranzen gewesen.
http://www.space-travel.com/reports/Shuttle_Launch_In_May_Might_Be_Still_On_Track.html
Da man sich bei der NASA wegen der Probleme mit den Sensoren im ET ohnehin zu einer Startverschiebung entschlossen hat, kann man diesen Schaden und einige weiter wohl in aller Ruhe ausbessern. So werden noch einige Außenfenster ausgetuascht und zusätzliche Schumstoffisloierungen vom Tank abgebaut.
Die fehleranfälligen Tanksensoren werden vollständig ausgebaut. Dazu wird der Tank innerhalb des Werkstattgebäudes in der Vertikalen aufgerichtet und angehoben werden. Dann wird die Schaumstoffisolierung in einem Bereich entfernt und eine größere Öffnung in den Tank geschnitten, damit durch sie die Techniker in den Externen Tank gelangen und die Sensoren austauschen können. Die aus dem Jahre 1996 stammenden Sensoren werden durch neugefertigte ersetzt. Danach wird das Loch wieder verschweißt und der Tank zur Reparatur der Isolierung wieder in die Horizontale gebracht. Die NASA räumt ein, dass es eine gewisse Gefahr für Schäden am ET während dieser Arbeiten gibt. Ich persönlich finde diese Idee nicht wirklich clever, aber mit vollständig neu gefertigten Tanks ist bei den wenigen (17 bis 2010) verbleibenden Flügen wohl nicht mehr zu rechnen, man wird die alten Tanks aufbrauchen wollen.
http://www.space.com/missionlaunches/060314_sts121_launch_delay.html
Unter Geldmangel leidet die NASA ja auch immer, nun da viele der Finanzmittel in andere Großprojekte umgeleitet werden. So sucht man jetzt neue Wege, um an zusätzliche Einnahmen zu kommen. Ein Teil dieser Bemühungen ist, die Landebahnen und übrigen Areale des Shuttle-Betriebes zumindest zeitweise zu vermieten. Die Start- und Landegebühren sollen im Bereich von 300-700 US$ liegen, mit Komplettservice und Hangarnutzung bei 5000 US$. Erster Nutzer dieses Angebotes war Steve Fossett während seines neuen Langstrecken-Rekordfluges. Die Landebahnen waren für einen Betrieb von 12 bis 50 Landungen pro Jahr ausgelegt, sahen aber niemals mehr als neun Landungen (in 1985) pre Jahr. Da der Shuttle-Nachfolger per Fallschirm zur Erde zurückkehren wird, sind die Landebahnen sehr bald sowieso über. Es gibt schon Verhandlungen mit anderen Partnern.
http://www.space.com/news/ap_060315_nasa_spaceport.html