US-Studie wertet China als größte Bedrohung

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Simon Maier

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Hallo,

Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Australien haben einen Pakt nach Art der Nato geschlossen, der den Namen Aukus trägt. Dieser Pakt soll ähnlich der Nato (als Gegenpart zum WP) ein Gegenpart zu China sein.




Der Pakt umfasst für Australien eine zukünftige Flotte von 8 atomangetriebenen, konventionell bewaffneten U-Booten, die in Adelaide (SA) mit Hilfe von US und UK Atomtechnologie gebaut werden sollen. Der Deal mit F über 12 in F gebaute dieselelektrische U-Boote ist damit geplatzt. Der franz. Außenminister Jean-Yves Le Drian spricht in diesem Zusammenhang ''von einem Messerstich in den Rücken''. Die Boote sollen ausdrücklich keine Atomwaffen bekommen, Regierungschef Scott Morrison betonte zudem es werde ebenfalls kein ziviles Atomprogramm geplant.

Bereits lange vor diesem Pakt hat Australien als Ersatz für seine F-111 nach der Übergangslösung mit F-18 Maschinen 72 F-35A bestellt, von denen bereits etwa die Hälfte ausgeliefert wurden
 
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Na ja, dass die USA aus geopolitischen Machtgründen in China die größte Bedrohung sehen, ist doch nix neues und zudem widerspricht das ja dem US-Selbstverständnis, dass man den "Kommunismus besiegt" hat. Hat man aber eben nicht wie ein Blick auf die Karte Asiens zwischen Nordkorea und Vietnam jederzeit beweist!^^

BTT:
"Konventionell" ist Heute ein weitreichender Begriff und das gilt wohl auch für Atomgetriebene Aussie-U-Boote! Ob man so viel Geld für reine "Jagd-U-Boote" ausgibt um mögliche chinesische "Raketen-U-Boote" abzufangen, also rein defensive Pläne hat, wäre vielleicht wünschenswert und könnte so manchen Zweifler, auch in Australien ja vielleicht noch beruhigen.
Anderseits haben diese Boote ja bereits beträchtliche offensive Möglichkeiten - begonnen von der Spionage bis hin als Trägermittel für verdeckte Einsätze oder gar - und hier ist der Luftfahrtbezug" (^^) - als Träger für alle möglichen Raketen oder Marschflugkörper mit konventionellen Sprengköpfen. In dem Fall wäre eine Nachrüstung mit Atom-Waffen sicher das einfachste "Problem"... auch wenn man jetzt noch den konventionellen Charakter dieser Beschaffung mit erstaunlichen Nachdruck betonen mag.
 
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Simon Maier

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Hallo,

Auch ein nicht nuklear bewaffnetes atomgetriebenes U-Boot bringt Vorteile mit sich, wie etwa hohe Geschwindigkeit unter Wasser (ein dieselelektrisches Boot kann das nicht), u.a. notwendig um einen SSBN verfolgen zu können. Dazu kommt die hohe Reichweite, und eine durch das Boot selbst unbegrenzte Zeit unter Wasser.

Australien hat bisher keinerlei Atomprogramm (bis auf einen kleinen Forschungsreaktor an einer Universität), auch keine Kernkraftwerke oder irgendwelche Anlagen zu Plutoniumgewinnung oder Urananreicherung. Für eigene Atomwaffen fehlt daher - anders als etwa im Fall von D oder Japan wo Jahrzentelange Erfahrung und Anlagen für Anreicherung bereits vorhanden sind, man aber keine Waffen will - sowohl das Know How als auch sämtliche Anlagen.
 
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Also das Australien kein eigenes Atomprogramm stemmen will bzw. kann (so dort nicht die USA massiv Geld und Technologie reinstecken) ist wohl klar. Da wäre der Widerstand - selbst im Inland - zu groß und bereits jetzt gibt es Zoff wegen dieses Vertrages mit dem Nachbarn Neuseeland welcher diesen U-Booten das Befahren der Hoheitsgewässer untersagen wird (dort dann übrigens mit massiver Zustimmung der Bevölkerung).
Zudem würde das jede Bemühung für das Unterbinden von weiteren internationalen Bestrebungen nach Atomwaffen ad absurdum führen. Da könnte China auch gleich iranische und koreanische Boote mit "flugfähigen" A-Waffen versehen bzw. denen massiv beim Ausbau der Fähigkeiten helfen. Ich denke mal, die (unter den Tisch gekehrten) Bestrebungen nach eigenen A-Waffen sind aktuell aus meiner Sicht bei Polen und der Ukraine viel größer.

Zudem ist Australien, trotz aller Liebe zur USA bzw. der Anhänglichkeit in Bezug auf deren Geopolitischen Anspruch, wirtschaftlich auf China angewiesen da man dorthin über 31% der Waren, Landwirtschaftsprodukte und Rohstoffe exportiert und im Gegenzug ca. 23% zurück importiert.
Auch ist dieses Vorhaben unglaublich kosten- und zeitintensiv - ob da Australien bei seinen ~26 Mio Einwohnern das alles so einfach zahlen kann ist fraglich und zudem würde das wohl einige heftige Einschnitte bei anderen Rüstungsvorhaben - wie eben Flugzeugbeschaffung - nach sich ziehen (müssen!).

Allerdings besteht ja halt die Möglichkeit, dass diese neuen Boote auch Abschussrohre bzw. Starbehälter für Raketen od. Marschflugkörper bekommen falls sie eben nicht nur als Jagd- und/ oder Aufklärungsboote genutzt werden sollen und die wären dann auch nach US-Standard und ebenso die dort eingesetzten "konventionellen" Raketen/ Marschflugkörper. Eine atomare "Teilhabe" Australiens durch weitere Sprengköpfe (offiziell im US-Besitz) im Rahmen dieses neuen Anti-China-Bündnisses also nicht ganz unmöglich. Zur Not würde da halt ein US-LtCdr an Bord mitfahren welcher die Codes und Schlüssel für den Abschuss bei sich trägt... in dem Fall könnten die USA das Ganze halt (eben weil da Hintergedanken mitspielen) halt doch "großzügige" Finanzhilfe leisten um das Programm durchzuziehen.
 
Schorsch

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Auch ein nicht nuklear bewaffnetes atomgetriebenes U-Boot bringt Vorteile mit sich, wie etwa hohe Geschwindigkeit unter Wasser (ein dieselelektrisches Boot kann das nicht), u.a. notwendig um einen SSBN verfolgen zu können. Dazu kommt die hohe Reichweite, und eine durch das Boot selbst unbegrenzte Zeit unter Wasser.
Ich würde sogar sagen, dass nukleare Bewaffnung unnötig ist. Es geht ja nicht um ein Gleichgewicht des Schreckens mit China. Es geht um konventionelle Machtprojektion. China baut eine "Blue Water" Marine auf. Damit können sie recht ungehindert da rumfahren.
Ein nuklear betriebenes U-Boot (eigentlich Schiff) ändert dies durchaus. Auf einmal könnte dies tausende km von der australischen Küste entfernt auftauchen. Die Chinesen haben keine Langstrecken U-Jagd-Mittel. So ein U-Schiff kann an einem Tag 1000km zurück legen. Und das Wort "Jagd" passt ganz gut: konventionell angetriebene Schiffe holt das Ding auf kurz oder lang ein, wenn die 25kts quer durch den indischen Ozean machen ist da schnell der Sprit alle.
Mit 8 Stück habe ich doch meist 4 im Wasser. Dies zwingt die Chinesen zu einem durchaus anderen Kräfteansatz. Bisher wäre man relativ sicher gewesen, wenn man 400-800km von gegnerischen Basen operiert. Dann ist man "out of range" für die meisten taktischen Kampfflugzeuge.
Die gefährlicheren Waffen als Torpedos sind heutzutage sicherlich Marschflugkörper und Sea Skimming Missiles. Ein U-Schiff kann da schnell einen ganzen Trägerverband Schach setzen.
 

arneh

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Ich würde sogar sagen, dass nukleare Bewaffnung unnötig ist. Es geht ja nicht um ein Gleichgewicht des Schreckens mit China. Es geht um konventionelle Machtprojektion. China baut eine "Blue Water" Marine auf. Damit können sie recht ungehindert da rumfahren.
Ein nuklear betriebenes U-Boot (eigentlich Schiff) ändert dies durchaus. Auf einmal könnte dies tausende km von der australischen Küste entfernt auftauchen. Die Chinesen haben keine Langstrecken U-Jagd-Mittel. So ein U-Schiff kann an einem Tag 1000km zurück legen. Und das Wort "Jagd" passt ganz gut: konventionell angetriebene Schiffe holt das Ding auf kurz oder lang ein, wenn die 25kts quer durch den indischen Ozean machen ist da schnell der Sprit alle.
Ich denke auch, dass ist genau der Punkt. China ist von Australien so weit (etwa so weit wie Europa von den USA) entfernt, dass Bedrohung faktisch nur über See- Streitkräfte erfolgen kann (wenn man mal so etwas absurdes wie einen einseitigen Nuklearschlag (wozu sollte das gut sein?) außen vor lässt). Und genau die sind extrem schwer gegen Atom- U- Boote zu schützen. Vor allem wenn man keine ASW Weltmacht ist. Mit Harpoons können die aus 100 km Entfernung eine Überwassereinheit aus dem getauchten Zustand heraus vesenken und selbst mit Torpedos noch aus fast 40km. Einen Umkreis von 100km um eine Flotte herum U-Boot frei zu halten ist komplett unmöglich. 8 Atom U- Boote und Aufklärungsdaten der USA hinsichtlich Aufenthaltsort chinesischer Kampfschiffe wären im Ernstfall eine sehr ernstzunehmende Bedrohung für die chinesische Flotte. Deswegen ist das ein nicht zu unterschätzendes Signal und China ist dementsprechend 'pissed'.
Ich denke, die Option ggf. VLS für Tomahawks gegen Landziele einzurüsten ist da eher ein 'Nice to have' auch wenn ich mir ganz gut vorstellen kann, dass man diese Option gleich mit zieht.
 

baujahr69

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bin mir nicht sicher ob der Artikel hier rein paßt...as meiner Sicht bestätigt das Vorgehen der VR China aber die Einschätzung, derer zumindest ich mich anschließe dass die VR China nach immer mehr Macht strebt und dabei auch auf das "kleine" Taiwan keine Rücksicht nehmen wird...oder vielleicht eher das "kleine" Taiwan als Auftrakt-Übung für den großen Ernstfall ansieht...

Meldung bei T-Online.de
Taiwan wirft China massive Verletzung seines Luftraums vor

und bei N-TV.de ebenfalls
 
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Handelt es sich um eine Verletzung der taiwanesischen ADIZ oder einen Einflug in den taiwanesischen Luftraum. Meines Wissens war es bisher immer ersteres und es wurde als letzteres dargestellt.
 
Deino

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bin mir nicht sicher ob der Artikel hier rein paßt...as meiner Sicht bestätigt das Vorgehen der VR China aber die Einschätzung, derer zumindest ich mich anschließe dass die VR China nach immer mehr Macht strebt und dabei auch auf das "kleine" Taiwan keine Rücksicht nehmen wird...oder vielleicht eher das "kleine" Taiwan als Auftrakt-Übung für den großen Ernstfall ansieht...

Meldung bei T-Online.de
Taiwan wirft China massive Verletzung seines Luftraums vor

und bei N-TV.de ebenfalls
Tja und genau diese Artikel sind nichts anderes, als Propaganda. Das beginnt schon mit der Bezeichnung „Atombomber“ was schlicht nicht stimmt und die Flugzeuge sind auch nicht in Taiwans Luftraum eingedrungen, sondern nur in dessen ADIZ, wie auch im Originalbericht geschrieben.

 
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Steht in dem Artikel drin: es ist die ADIZ.
Von dieser Seite mal betrachtet - abendländische Panikmache, welcher ordinary Leser weiß schon, was ein Luftraum und was eine ADIZ ist.

Andererseits: wenn China doch mal Taiwan militärisch eingemeinden sollte, was dann ? Atomkrise Cuba 2.0 ? Die Chinesen würde man da nicht mehr wegkriegen.
 
Deino

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Steht in dem Artikel drin: es ist die ADIZ.
Von dieser Seite mal betrachtet - abendländische Panikmache, welcher ordinary Leser weiß schon, was ein Luftraum und was eine ADIZ ist.

Andererseits: wenn China doch mal Taiwan militärisch eingemeinden sollte, was dann ? Atomkrise Cuba 2.0 ? Die Chinesen würde man da nicht mehr wegkriegen.
Das ist sicher korrekt und ganz nüchtern betrachtet ist dies ein Szenario, auf das sich der Westen in den nächsten Jahren einstellen muss … steht ganz klar ein Weißbuch der PLA und mein Bauch sagt mir, bis spätestens 2049 ist dies so umgesetzt.
 

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Tja und genau diese Artikel sind nichts anderes, als Propaganda.
Von dieser Seite mal betrachtet - abendländische Panikmache,
Puh... vielleicht ist es auch einfach Ungenauigkeit/Unkenntnis bei der Übersetzung (das Thema ist für die hiesige Zuhörerschaft eher uninteressant, also sind da auch nicht die Top-Redakteure dran), wie so oft in deutschen Onlinemedien? Nein, es ist bestimmt wieder Teil der großen Verschwörung gegen die armen Chinesen, die ganz harmlos mit drei Dutzend Kampfflugzeugen vor der Haustüre ihres Lieblingsnachbarn üben. Böse West-Propaganda!

 
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Steht doch alles richtig erklärt:
An air defence identification zone is an area outside of a country's territory and national airspace - but where foreign aircraft are still identified, monitored, and controlled in the interest of national security.
It is self-declared and technically remains international airspace.
 
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… steht ganz klar ein Weißbuch der PLA und mein Bauch sagt mir, bis spätestens 2049 ist dies so umgesetzt.
So kenne ich es auch. Und ich denke ebenfalls, dass das so passieren wird.
 

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So kenne ich es auch. Und ich denke ebenfalls, dass das so passieren wird.
China baut seine Streitkräfte zumindest dahingehend aus, was vielseite bewundert wird. Solange die Taiwanesen eine Vereinigung wünschen, soll mir egal sein, ob es für die USA schwieriger wird, chinesische strategische U-Boote auf dem Weg in den Pazifik zu verfolgen (darum geht es ja wohl im Wesentlichen).

Ich finde es nur kritisch, aufgrund eines schlecht übersetzen Artikels bei "n-tv online" (wieso bringt man soetwas überhaupt in einem Fachforum?) unsere komplette Medienlandschaft pauschal zu überziehen (Propaganda, abendländische Panikmache). Es gibt sicherlich regelmäßig im Einzelfall etwas zu kritisieren. Man sollte da nur kein Dogma draus machen. OT Ende
 
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China baut seine Streitkräfte zumindest dahingehend aus, was vielseite bewundert wird. Solange die Taiwanesen eine Vereinigung wünschen, soll mir egal sein, ob es für die USA schwieriger wird, chinesische strategische U-Boote auf dem Weg in den Pazifik zu verfolgen (darum geht es ja wohl im Wesentlichen).
Also den Zahn kann sich China wohl ziehen lassen bzw. hat ihn sich selber gezogen Gab es noch vor 20 Jahren und kurz danach mal einige kurze Anzeichen einer gewissen Annäherung zwischen China und Taiwan (genauer von Seiten Taiwans zu China), so hat das harte Durchgreifen in Hongkong den Taiwanesen sehr deutlich gezeigt, was sie im Falle einer "Wiedervereinigung" - selbst wenn diese friedlich verliefe - zu erwarten haben. Selbst eine weitgehende Autonomie Taiwans innerhalb Chinas wäre unter diesen Umständen nur wenige Jahre machbar und würde zu schnell zu vielen Einschränkungen unterliegen.
Also nein, freiwillig wird Taiwan diesen Weg nicht gehen, auch wenn es wirtschaftlich bereits (zu sehr) von China abhängig ist. Allerdings ist die Position Taiwans in diesem Machtspiel nicht die beste - zum einen haben nur 15 Länder mit ihnen echte diplomatische Beziehungen und es wurde militärisch nicht wirklich in die westlichen Bündnisse im Pazifik eingebunden.
Allerdings halte ich das westliche Dauer-Geschrei betreffs der "aggressiven chinesischen Außenpolitik" auch nur für Propaganda. Zum einen sind ja immer die "Anderen" die Bösen während man selber viel zu aggressiv in Teilen der Welt vorgeht - egal ob politisch, wirtschaftlich oder gar militärisch. Zum anderen muss man ja genügend Verbündete (die man ja jederzeit fallen lassen kann^^) hinter sich scharren bzw. für sich kämpfen lassen (was dann wohl die Rolle des aktuell sehr umworbenen Indiens wäre) um seine eigenen geopolitischen Ansprüche wirksam durchzusetzen. Das man dort auf die militärische Aufrüstung setzt ist für China ja eine Überlegung denn sie haben ja eben militärisch starke Gegner bzw. Bündnisse vor der Haustür welche den "Einfluss Chinas" offen zurückdrängen wollen (ohne zu erwähnen, dass ihr eigener "Einfluss" in Fernost das wahre Ziel ist)!

Das China - bevorzugt nach gewissen westlichen "Zeichensetzungen" wie Schiffspassagen durch die Formosa-Straße ebenfalls Zeichen setzt - und hier eben Richtung Taiwan - sollte also nicht verwundern sondern ist wohl sogar "erwünscht" um wieder mal auf die "Bösen" zeigen zu können.

Das eine Invasion Taiwans durch China zwar militärisch möglich wäre ist das eine, ob sie für China wirklich erstrebenswert ist, das andere. Immerhin sind die Chinesen - im Gegensatz zur NATO - mit militärischen Aktionen wesentlich zurückhaltender und berechnender. Immerhin dürften die ja wissen, was so ein Einsatz sie kostet... diverse "Beispiele" aus den letzten Feldzügen dieses Jahrtausends dürften eine deutliche Warnung sprechen.
Da wären die Kriegskosten selber (OK, China steht finanziell nicht vor der Staatspleite wie die USA^^) und die Kosten einer massiven und dauerhaften Besetzung gegen den Widerstand einer überwiegend feindlichen Bevölkerung welche offen und verdeckt (mit westlicher Unterstützung) nicht so schnell erlahmen sollte. Dazu die Kosten der sicher sehr harten wirtschaftlichen Sanktionen und der Verlust so mancher Beziehung zu einigen Nachbarn mit denen man noch politisch und wirtschaftlich zusammen arbeitet welches so manches chinesische Großprojekt zu Fall bringen könnte.
Sicher würden nicht nur die USA einen Weg finden, um sich im Falle einer militärischen Besetzung Taiwans mal eben von allen Schulden gegenüber China zu befreien. Aber mehr bzw. gar weitergehende westliche Reaktionen... ich glaube nicht.
Denn das einzige, was China bei einem Angriff auf Taiwan wohl nicht fürchten muss, wäre ein schneller Gegen-Angriff der USA und deren Verbündeter (solange eben Indien dafür nicht seine zahlenmäßig sehr starke Armee und Luftwaffe zur Verfügung stellt)!
 

baujahr69

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China baut seine Streitkräfte zumindest dahingehend aus, was vielseite bewundert wird. Solange die Taiwanesen eine Vereinigung wünschen, soll mir egal sein, ob es für die USA schwieriger wird, chinesische strategische U-Boote auf dem Weg in den Pazifik zu verfolgen (darum geht es ja wohl im Wesentlichen).

Ich finde es nur kritisch, aufgrund eines schlecht übersetzen Artikels bei "n-tv online" (wieso bringt man soetwas überhaupt in einem Fachforum?) unsere komplette Medienlandschaft pauschal zu überziehen (Propaganda, abendländische Panikmache). Es gibt sicherlich regelmäßig im Einzelfall etwas zu kritisieren. Man sollte da nur kein Dogma draus machen. OT Ende

Lieber Phalc,

habe ich etwas übersehen??? Was ist denn in Deinen Augen ein zitierfähiger Artikel aus einem Medium, welcher für dieses Fachforum würdig ist? Oder geben hierzu eventuell die Regeln des FF Auskunft darüber aus welcher Quelle zitiert und Beiträge hier erstellt werden dürfen und aus welcher Quelle nicht??
Was ich in Bezug auf Deine Argumentation seltsam finde...ein mit dem gleichen Zusammenhang zitierter Bericht aus der BBC ist dann für das FF würdig genug??

Oder habe ich eventuell den Ironie-Modus in Deinem Artikel nicht bemerkt?

Wünsche einen schönen Sonntag!
Michael
 
Deino

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Lieber @Phalc, ich muss gestehen, Deine letzten Beiträge überraschen und entsetzen mich ...

Puh... vielleicht ist es auch einfach Ungenauigkeit/Unkenntnis bei der Übersetzung (das Thema ist für die hiesige Zuhörerschaft eher uninteressant, also sind da auch nicht die Top-Redakteure dran), wie so oft in deutschen Onlinemedien? Nein, es ist bestimmt wieder Teil der großen Verschwörung gegen die armen Chinesen, die ganz harmlos mit drei Dutzend Kampfflugzeugen vor der Haustüre ihres Lieblingsnachbarn üben. Böse West-Propaganda!
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Ich finde es nur kritisch, aufgrund eines schlecht übersetzen Artikels bei "n-tv online" (wieso bringt man soetwas überhaupt in einem Fachforum?) unsere komplette Medienlandschaft pauschal zu überziehen (Propaganda, abendländische Panikmache). Es gibt sicherlich regelmäßig im Einzelfall etwas zu kritisieren. Man sollte da nur kein Dogma draus machen. OT Ende

Das meinst Du jetzt bitte nicht ernsthaft?? Da wird schlicht falsch berichtet - entweder aifach aus Unwissenheit oder politischem Interesse - und darüber muss man als "einfach Ungenauigkeit/Unkenntnis bei der Übersetzung" oder "ein paar keline Ungenauigkeiten" schlicht hinwegsehen und wer dies anspricht, ist dann böse und bekommt vollkommen polemisch vorgeworfen, eine "großen Verschwörung gegen die armen Chinesen" zu sehen?!!

Ehrlich gesagt, geanu das ist es: Polemik und Propaganda und ich bin schwer entsetzt, dass Du das alles rechtfertigst im Sinne von, hier würde die "komplette Medienlandschaft pauschal" mit Kritik überzogen.

Also nur zu den Fakten: Ich erachte eine freie Presse als ein ganz hohes Gut, aber wer sich hinstellt, Demokratie und Freiheit zu verteidigen, der sollte dies nicht mit Lügen und Falschmeldungen tun, sonst bekommt man nämlich den Eindruck, der Zweck heiligt die Mittel.

Somit noch einmal. JA, China provoziert - das tun andere in der Region aber auch - nur, solange es ininternationalem Luftraum tun, ist wie bei CNN und Spiegel berichtet, eigentlich alles in Ordnung. Wer jetzt vor Chinas Expansionismus und militärischen Abenteuern warnen will, der sollte dies aber mit der Wahrheit tun, aufklären und informieren, nicht mit Falschmeldungen und Lüge.

So, und nun zum Thema zurück (hier zitiert aus dem SCS-Thema):

....
Was die die Volksrepublik China eigentlich antreibt zu diesen wiederholten Machdemonstrationen, das ist mit immer noch ein Rätsel. Freunde schafft sie sich damit nämlich sicherlich nicht.
Die Antwort darauf ist ganz einfach: Sie wollen keine Freunde, das was da passiert, ist reale Machtpolitik und ganz schlicht: China wird Taiwan wiedervereinigen - man könnte auch sagen "Einverlaiben -, auf die eine oder andere Art. Ob wir das wollen oder nicht, spielt dabei keine Rolle und das Ganze wird - dafür würde ich wetten - bis 2049 umgesetzt.

Die Frage ist nur, was macht der Westen, die USA und wir als "freie Demokratien" dagegen? Sind wir bereit, Taiwan zu unterstützen - politisch oder gar militärisch - oder nicht? Sind wir bereit, uns mit China im Vorfeld offen anzulegen und dazu entweder selbst eine Menge Geld in die Hand zu nehmen und vieleicht auch Einschränkungen hinzunehmen, ja oder nein? Und ganz ehrlich, die Lehren, die chinesische Politiker und Militärstrategen gerade aus dem westlichen Zaudern in der HongKong-Krise, der Annexion der Krim durch Russland und vor allem aktuell, dem höchst peinlichen Rückzug aus Afghanistan ziehen, sagt mir eher, wir werden außer Lippenbekenntnissen NICHTS tun. Folglich wird es die chinesischen Ambitionen eher angefeuert haben.

In diesem Sinne ist all das, was aktuell gegenüber Taiwan aber auch in der SCS passiert, ein Vorspiel; ein Vorspiel zum großen Höhepunkt der chinesischen Ambitionen: Die Wiedervereinigung Taiwans.

Und dazu testet man aktuell, wie weit man gehen kann und ganz konkret zu Taiwan hat dies ja schon soweit zum Erfolg geführt, dass die taiwansische LW inzwischen längst nicht mehr auf jeden diese Einfluge in ihre ADIZ reagiert. Die Flüge werden notiert aber schlon längst nicht mehr mit eigenen Flugzeugen eskortiert ... angeblich, um Mensch und Material zu schonen, es sind schlicht zu viele Flüge.

Man testet aber nicht nur Taiwan, sondern auch alle anderen Anrainer und besonders die USA: Wie weit kann man gehen? Wann wird es Normalität, wenn sich wie damals im alten Ost-West-Konflikt US und russische - und nun halt PLAAF - Flugzeuge belauern? Wann ist der Westen müde, darüber zu berichten, weil andere Dinge drängender sind ... und irgendwann wird es einen Zwsichenfal geben, der ein weiterer Test ist, um zu schauen, wie weit die USA gehen werden und am Ende des Spiels wird man einen Moment abwarten, in dem die USA so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass es ihnen schlicht nicht wert erscheint oder auch zu teuer ist, drei Trägerkampfgruppen in die Gewässer vor Taiwan zu entsenden und man den letzten abschrechenden Schritt doch noch nicht wagt. Und dann werden ähnlich wie bei der Krim, Tasachen geschaffen.

So, und nun genug dazu aus meiner Sicht, dies sind die Dinge, wie ich sie sehe, aber deshalb ist ein falscher Bericht in der Presse immer noch ein falscher Bericht und darf - vielleicht muss er sogar - auch so kritisiert werden, denn das ist gut so, dass wir dies noch können, in China und Russland ist es schon lange nicht mehr möglich.
 
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Phalc

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Lieber @Deino,

kurz zur Erklärung:
  • ich halte unsere freie Presse, bei allen Fehlern, für das beste, was wir haben, insbesondere im Vergleich zu Staaten mit "gelenkten Medien"
  • ich bin selber traurig über den teils katastrophalen Qualitätsstandard, insbesondere von bestimmten "online-Medien". Auf der anderen Seite gibt es auch hochwertigen Journalismus (der auch nicht immer fehlerfrei ist)
  • ich nehme wahr, dass die Pauschalurteile und -abwertungen gegen die Presse von verschiedenen Seiten allgemein zunehmen.
  • ich halte einen schlechten online-Artikel noch nicht für Propaganda (das impliziert ja irgendwie gelenkt, gesteuert, gezielt. Hier ist es doch einfach nur billiger Journalismus) und schon gar nicht für "abendländische" Panikmache, insbesondere, wenn viele andere Medien den Unterschied zwischen Luftraum und ADIZ mittlerweile verstehen und auch richtig berichten. Keiner (außer ntv) behauptet, dass China etwas illegales macht. Aber jeder versteht die Zeichen.

Man sollte aus "die Presse ist doof" nicht auch noch ein Dogma machen, wie "alle Politiker sind doof" oder "Regen ist doof". Und selbstverständlich sollte man kritisieren, aber mMn zielgerichtet. Mit "Fachforum" meinte ich dabei, dass man nicht aus so einer Mücke einen Elefanten machen sollte, das wirkt teilweise wie "Herr Lehrer, ich weiß was". In der Konsequenz hätte man sonst viel zu tun. Und nochmal: der ntv-Artikel ist einfach schlecht und unrichtig. Aber keine Propaganda.

Lieber @baujahr69,

an Deinem Beitrag ist nichts auszusetzen, auch wenn sich mein "Rant" so liest. Mir ging es mehr darum, was in der Diskussion aus dem ntv-Link gemacht wurde. Nichts für ungut.

Zu China:
  • die Vereinigung mit Taiwan ist wohl Ziel. Wiedervereinigung (unter der KPCh) ist ein Euphemismus. Für viele Taiwanesen heißt es dann wohl, umzulernen. Wird dann eng in den "Schulen" in Xinjiang. Alles zum Ruhm der Kommunistischen Partei (denn um die Taiwanesen geht es nicht [uns auch nicht], das behauptet ja auch keiner mehr) ;)
  • wenn es soweit ist, werden wir ein wenig meckern, die Lieferketten ein wenig anpassen und gut ist. Jetzt schon traurig und absehbar.
  • vor diesem Hintergrund finde ich es regelmäßig (nicht nur hier) befremdlich, wenn China teils auch noch übermäßig in Schutz genommen wird.
--> Richtig ist aber auch: Die Kritik sollte korrekt sein, nicht auf falschen Tatsachen/Behauptungen fußen.

Sorry, alles offtopic. Ich wollte deutlich machen, dass es mir um die Sache geht, nicht um einzelne Nutzer. Wir müssen unsere Presse gegen falsche Anschuldigungen verteidigen und im Detail kritisieren/verbessern.
 
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