Für den Tornado hat man inzwischen -trotz des Versuchs das Flugzeug zu "härten"- sogenannte HIRTAs (High Intensity Radio Transmission Areas) festgelegt, in die nicht, oder nur unter gewissen Voraussetzungen eingeflogen werden darf. Diese sind sogar im
Militärischen Luftfahrhandbuch Deutschland gelistet. Die Liste ist lang...
Das Problem ist, dass man bei allen Einstörungen von elektronischen Geräten zumeist Fälle beobachtet wurden, die sich aber unter Laborbedingungen nicht reproduzieren lassen. Ich war selbst anwesend, als in einer Rettungsleitstelle ein angerufenes Handy sämtliche digitalen Telefonleitungen zum Klingeln brachte. Das Handy lag dabei auf einem Beistelltisch neben einem Telefontisch. Als das Handy die Sendleistung erhöhte, weil der Anruf signalisiert wurde klingelten alle digitalen Notrufeitungen an. Die analogen, die auf den gleichen Funktischen anliegen, bleiben aber ruhig.
Das ganze liess sich nur durch einen Reset aller fünf Tische beheben. Das Problem wurde auch von anderen Einsatzzentralen mit gleicher Technik berichtet, liess sich aber zu keinem Zeitpunkt absichtlich herbeiführen oder reproduzieren.
Ähnlich verhielt es sich mit ein paar Fällen, wo ein Defribrillator im Feld zwar auflud, aber nicht auslöste, weil während des Ladevorgangs ein Handy klingelte. Das Gerät war erst nachdem es durch Ausbau und wiedereinsetzen des Akkus komplett stromlos gemacht wurde wieder funktionsfähig. Auch dies wurde mehrfach mit verschiedenen Modellen beobachtet, konnte aber nie bewusst provoziert werden.
Insofern beruhen viele Verbote mehr auf "Hörensagen". Wobei ich es beachtlich und doch ungewohnt finde, dass man hier reagiert, obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise für die potenziellen Störungen gibt.
Vorher galt ja immer der Grundsatz "Was man nicht berechnen kann, das gibt es auch nicht"