Mit diesem Bausatz hat Trumpeter den Sprung in die Modellbau-Oberliga geschafft, zumindest im 72er Maßstab. Detaillierung, Gravuren, Passgenauigkeit, hier stimmt praktisch alles. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen: ein 25teiliges Cockpit, sämtliche Flügelklappen separat ausgeführt, die Tragflächen können gefaltet dargestellt werden und auch die RATOG-Ausrüstung liegt bei. Bei den Außenlasten hat man folgende Auswahl: 3x 1000lb Bomben, 1x 18“ Torpedo, 16x 60lb Raketen oder zwei 90-gal Zusatztanks. Nur bei der Kombination der verschiedenen Außenlasten liegt Trumpeter ein bisschen daneben, hier sollte man sich an der 4+ publication 016, Westland Wyvern orientieren.
Als Änderung habe ich die AN/APS-13 Tail Warning Antennen am Seitenleitwerk entfernt und die, im Bausatz faltbaren, Tragfächenrandbögen festgeklebt, denn beides war an den späten Maschinen, und nur solche sind mit den beigelegten Decals darstellbar, nicht mehr vorhanden.
Der gesamte Bau verlief relativ unspektakulär, lediglich am hinteren Rumpf/Flächenübergang musste ein wenig gespachtelt werden, ansonsten konnte die Spachtelmasse da bleiben wo sie mir am liebsten ist, nämlich in der Tube.
Für die Lackierung habe ich erstmals die Xtracrylix-Farben von Hannants verwendet. Leider hatte ich bei der Verarbeitung der Farben leichte Schwierigkeiten und bin letztendlich nicht überzeugt von ihnen. Dafür passen sie von den Farbtönen ganz hervorragend:
Sky XA1007 für Unterseite und Seitenflächen
Extra Dark Sea Gray XA1005 für alle Oberseiten
Vor der eigentlichen Lackierung erhielten die Fahrwerksschächte und die Klappenöffnungen in den Flächen einen Überzug mit Humbrol Aluminium. Nach einem Washing mit verdünnter dunkelbrauner Ölfarbe gefolgt von seidenmattem Klarlack wurden die Öffnungen mit Tamiya-Tape maskiert. Auf ein „Preshading“ habe ich bewusst verzichtet, da die Lackierung der Maschinen auf Bildern allesamt relativ neuwertig aussieht. Dann folgte ein Farbauftrag in Sky und nach dem Abdecken der entsprechenden Flächen das Extra Dark Sea Gray. Trumpeter hat den Verlauf der Tarnung nicht ganz korrekt angegeben, denn die Oberseitentarnung setzt sich auch noch ein Stück auf den Tragflächen- und Höhenruderunterseiten fort. Anschließend erhielten alle Teile eine Schicht Future-Fußbodenversiegelung, auf die dann die Decals aufgebracht werden. Ich habe mich für eine Maschine von der HMS Ark Royal aus dem Jahre 1957 entschieden, die an ihrer Nase das Bild der Cartoon-Figur „Flook“ trägt. Die Decals sind sehr gut gedruckt und ließen sich mit Gunze-Weichmacher prima verarbeiten, wenn man denn endlich herausgefunden hat wo sie hingehören. Man muss die Anleitung schon sehr genau studieren, trotzdem bleibt hier so einiges im Dunkeln; die Propellerdecals sind z. B. überhaupt nicht erwähnt. Definitiv falsch ist die Ausführung der Walkways auf den Tragflächen mit Radien anstatt Ecken, verwendet habe ich sie trotzdem. Nach einer weiteren Schicht Future über den Decals wurden alle Gravuren mit verdünnter Ölfarbe Umbra Natur ausgelegt. Um den Ganzen noch ein bisschen mehr Tiefe zu verleihen, habe ich im Anschluss alle Gravuren noch einmal mit hoch verdünntem Smoke von Tamiya nachlackiert. Den Abschluss bildete ein Überzug aus jeweils 50% mattem und seidenmattem Klarlack von Humbrol.
Genug geschrieben, ab jetzt lasse ich die Bilder (leider zu klein und Indoor) sprechen.