Flieger-Denkmal in Mockritz gestohlen

Diskutiere Flieger-Denkmal in Mockritz gestohlen im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Wut und Empörung herrscht bei vielen Einwohnern im Elsniger Ortsteil Mockritz. 61 Jahre stand das Fliegerdenkmal - eine originale...
Bleiente

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Wut und Empörung herrscht bei vielen Einwohnern im Elsniger Ortsteil Mockritz. 61 Jahre stand das Fliegerdenkmal - eine originale Propellerschraube - auf dem Friedhof. 61 Jahre lang wurde das Areal liebevoll in Ordnung gehalten. Nun ist das Flugzeug- Teil verschwunden. Gestohlen! Wahrscheinlich über Nacht!

Rentner Erwin Höhne kann es nicht fassen: Meine Frau war am Mittwochnachmittag mit Besuchern auf dem Friedhof, wollte das Denkmal zeigen. Da war es weg. Sofort wurde die Polizei verständigt, die Kripo ermittelt jetzt. Am 16. April 1945 war der deutsche Jagdbomber über Mockritz abgeschossen worden. Das Flugzeug stürzte in die Alte Elbe. Bewohner bargen den toten Piloten. Er wurde eingehüllt in seinem Fallschirm auf dem Friedhof beigesetzt. Es handelte sich um einen Österreicher namens Adolf Strohmaier, wie die Recherchen damals ergaben. Dass die Propellerschraube - die mit einer Aufschrift versehen und mit einer Sandsteinfassung im Boden befestigt war - geklaut wurde, sorgt in der Gemeinde nun für großes Aufsehen. "Eine ganz bittere Sache für uns", so Erwin Höhne, der nun auf einen schnellen Erfolg der Fahnder hofft.

http://www.torgauerzeitung.com/NewsDetails.asp?ID=23142
 
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Das ist eine Schande!!!
Hoffentlich wird der Dieb schnell geschnappt und die Schraube kommt wieder an ihren Platz!

Das bedeutet auch für uns alle: Augen auf, wo ein solches Teil plötzlich auftaucht...
 
Jusia

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Unfassbar

Schweinerei sowas!

Menschen mit so wenig Respekt gehören anständig bestraft.


Sie sollen keine Freude an ihrer Beute haben..........
 

Rasmussen

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Warum diese Aufregung?

Vom Grab meiner Eltern werden mit schöner Regelmäßigkeit die Blumen im Wert vom 4,50 EUR geklaut. Man gräbt sie fein säuberlich und aus macht zumindest wieder das Loch zu.

So etwas gehört im "armen" Deutschland doch schon zum Standard ... traurig aber wahr.

Beste Grüße
Rasmussen
 
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Übel

Also ich will gar nicht aufem Friedhof wenn das so weiter geht.
Dann lieber einäschern und ab in eine Eieruhr, da tu ich wenigstens noch was und keiner kann mir die Blumen oder sonstewas klauen:D
 
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Fliegerdenkmal wieder zurück

Der Propeller-Flügel ist wieder da! Erwin Höhne, Horst Naumann und Manfred Weber steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Der gemeine Diebstahl - jemand hatte das Fliegerdenkmal vom Friedhof geklaut - hatte die drei Rentner sehr beschäftigt. Nun sind sie sichtlich zufrieden.
...
Ein Tag später klingelte das Telefon im Polizeirevier. "Es meldete sich ein 25-Jähri-ger aus Wittenberg. Er habe das Teil in Torgau auf dem Schrott in der Nähe des Wasserturms gefunden", gibt Michael Dorenberg, Leiter des Ermittlungsdienstes, wieder. "Er habe nun den Bericht in der Torgauer Zeitung gelesen und wolle das Propeller-Teil zurückbringen", teilte der junge Mann den verdutzten Beamten mit. Die Polizei hielt sich in den letzten Tagen absichtlich sehr bedeckt. "Wir wollten die Ermittlungen nicht gefährden", betont Michael Dorenberg und verweist darauf, dass die Untersuchungen noch laufen. Bisher konnten die Ordnungshüter keinen Täter überführen. "Der Wittenberger, der örtlichen Bezug zu Klitzschen hat, lieferte das Flugzeugteil wie angekündigt bei der Dienststelle ab. Schäden wurden nicht festgestellt", so der Leiter des Ermittlungsdienstes.
Extra für den TZ-Redakteur haben sich Erwin Höhne, Horst Naumann und Manfred Weber in dieser Woche getroffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. "Es herrschte große Freude im Dorf, als Pfarrer Baer mit dem Propeller-Flügel nach Mockritz zurückkehrte. Nach Abschluss der Spurensicherung hatte die Polizei das Teil freigegeben", sagt Erwin Höhne. Seitdem liegt es bei ihm in der Diele. Es soll auf jeden Fall wieder an seinen ursprünglichen Platz auf den Friedhof zurück. "Wir werden den Propeller-Flügel anschweißen und fest einbetonieren", meint Manfred Weber. Als gelernter Schmiedemeister hat er schon im Hinterkopf, wie man das Metallstück so befestigt, dass es keiner mehr so leicht stehlen kann. Eigentlich war das Flugzeugteil mit einem Zapfen in eine Sandsteinfassung eingelassen. Aber wahrscheinlich hatte der Zahn der Zeit genagt. 61 Jahre stand das Wrack-Stück auf dem Friedhof. "Als der Gräberdienst die sterblichen Überreste des Piloten nach der Wende umbetten wollte, haben wir uns gewehrt", pflichtet Horst Naumann bei.
Die Angehörigen hätten sich nie darum gekümmert. Die Mockritzer hingegen pflegten das Areal bis heute. Am 16. April 1945 - diesen Tag werden die älteren Einwohner nicht vergessen - war es über dem Ort zu einem Luftkampf gekommen. Zwei Amerikaner feuerten aus allen Rohren, der Deutsche stürzte getroffen in die Alte Elbe. Erwin Höhne, Horst Naumann und Manfred We-ber, damals zwischen 7 und 12 Jahre alt, können sich gut an die Knallerei und an die gewaltige Rauchwolke erinnern. "Wir rannten schnell ins Haus, denn es wurde auf alles geschossen, was sich bewegte", so Erwin Höhne. "Für uns Kinder war es eine Messerschmidt", lächelt Horst Naumann mit Anspielung auf die Maschine. Mit Hilfe eines Brühtroges und einer Wäscheleine zog der Vater von Manfred Weber den Piloten an Land. "Da war nichts mehr zu retten. Der Fallschirm hatte sich über die ganze Wasserfläche ausgebreitet." Horst Naumann sieht die Bilder noch vor sich. "Der Pilot hatte keinen Kopf mehr, er trug Uniform und Stiefel." Der Vater von Manfred Weber übernahm die Gravur des Propeller-Flügels. Ursprünglich besaß die Maschine drei solcher Flügel, doch einer war stark verbogen und der andere hatte einen Durchschuss. Der Bürgermeister und der Gendarm sicherten die Brieftasche des Piloten, stellten die Personalien fest. Es handelte sich um einen jungen Fähnrich namens Adolf Strohmaier, gerade mal 23 Jahre alt, aus der Steiermark/Österreich. Sonst kümmerte sich damals keine Behörde mehr darum, es war schließlich kurz vor Kriegsende. Der Tote wurde in seinem Fallschirm ein-gewickelt beigesetzt. Die Verwandten reagierten nicht auf ein Anschreiben. Erst nach der Wende stellte ein Fachmann fest, dass es sich bei dem Flugzeug gar nicht um eine Messerschmidt, sondern um eine Focke Wulf Fw 190 gehandelt hatte.

Dass ein Schrotthändler das Mockritzer Fliegerdenkmal geklaut haben soll, können die drei Rentner nicht glauben. "Am unteren Ende des Propeller-Flügels ist die Seriennummer freigeschliffen worden. Das waren garantiert Sammler, die sich damit auskennen und denen die Sache nach dem Pressebericht zu heiß geworden ist", versichert Erwin Höhne. Er selbst hat Strafanzeige wegen Diebstahl und Grabschändung gestellt und hofft, dass die Polizei den Richtigen zur Verantwortung ziehen kann.

http://www.torgauerzeitung.com/NewsDetails.asp?ID=23329
 
borchi

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Bleiente schrieb:
D..."Für uns Kinder war es eine Messerschmidt",... bei dem Flugzeug gar nicht um eine Messerschmidt, sondern ...
Sollte doch sicher Messerschmitt heißen... Da hätte sich jemand bei der Zeitung mal schlauer machen sollen... ;)

Martin
 
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Gut so - jetzt nur noch den Bandit finden!!!
 
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Zeitung - Stecken professionelle Sammler dahinter?

Der Artikel gestern über das Fliegerdenkmal - das vom Mockritzer Friedhof gestohlen wurde und wieder aufgetaucht ist - hat für Diskussionen in der Region gesorgt. Vor allem auch die Aussage, dass es womöglich eingefleischte Sammler gibt, die es auf solche "Andenken" aus dem Zweiten Weltkrieg abgesehen haben und damit Geld verdienen.

"Wir sind uns beinah sicher, dass der Propeller-Flügel nicht in Torgau beim Schrotthändler abgegeben wurde - so wie es der Finder behauptet hat. Unsere Mitarbeiter haben das natürlich versucht zu überprüfen, was nicht ganz einfach ist", bekräftigte Michael Dorenberg, Leiter des Ermittlungsdienstes der Polizei. Horst Nicht vom betreffenden Schrotthandel ist sich da absolut sicher: "Der Propeller-Flügel war nie hier bei uns. Wir haben da-mit überhaupt nichts zu tun!" Ulf Podbielski, Mitglied des Torgauer Geschichtsvereins und unlängst Initiator einer Ausstellung zum Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg, glaubt im Fall Mockritz gleichfalls an professionelle Sammler, die dahinter stecken. "Nicht ohne Grund wurde die Seriennummer an dem Flugzeugteil freigeschliffen." Ulf Podbielski weiß, dass auf dem Schwarzmarkt hohe Preise für solche Überbleibsel aus Kriegszeiten gezahlt werden. "Da braucht man nur mal ins Internet schauen", so der Torgauer.
Vor allem Sammler aus den USA hätten da für Aufsehen gesorgt. "Die horten sämtliche Teile, versuchen sogar Flugzeuge wieder originalgetreu auf- oder nachzubauen", meint Ulf Podbielski. Er weist darauf hin, dass selbst das Ausgraben von Überresten abgestürzter Maschinen illegal ist. Da braucht es eine Bergungsgenehmigung. So wurde seine Ausstellung beispielsweise damals auch vorwiegend mit Museumsstücken beziehungsweise Exponaten aus Privatsammlungen ausgestaltet.

http://www.torgauerzeitung.com/NewsDetails.asp?ID=23341
 
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Fliegerdenkmal nun wieder auf Friedhof

Das Mockritzer Fliegerdenkmal steht nun wieder auf seinem angestammten Platz auf dem Friedhof. "Wir haben am Fuß der Propeller-Schraube ein Rohr geschweißt, das Teil 90 Zentimeter tief in Beton gegossen. Unser Schmied hat ganze Arbeit geleistet", so Einwohner Erwin Höhne.
Zusätzlich kam zur Verschönerung ein Natursteinkranz um das Denkmal. Die Propeller-Schraube, die an den Absturz einer deutschen Focke Wulf im April 1945 erinnern soll, war vor zwei Monaten gestohlen und dann bei der Polizei wieder abgegeben worden.
07.04.2006
http://www.torgauerzeitung.com/NewsDetails.asp?ID=23754

Es handelt sich im Gegensatz zu dem Text um ein einzelnes Propellerblatt.
 
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