1968 - Putin räumt Verantwortung am Tschechien-Einmarsch ein

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Bleiente

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Alien
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Der russische Präsident Putin hat eine moralische Verantwortung seines Landes für den Einmarsch 1968 in die Tschechoslowakei eingeräumt. Bei einem Besuch in Tschechien lehnte er eine rechtliche Verantwortung für die Niederschlagung des "Prager Frühling" aber ab. Er verzichtete damit auch auf eine formelle Entschuldigung Russlands. Sein tschechischer Amtkollege Klaus sagte, er sei froh über die Worte. Beide Länder müssten nun nach vorne blicken. Sowjetische Truppen sowie Soldaten aus Polen, Ungarn und der DDR waren am 21. August 1968 in die Tschechoslowakei einmarschiert, um die Reformbewegung um den Kommunistenführer Dubcek gewaltsam niederzuschlagen. Rund 120 Menschen starben.
01. März 2006

http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/2570681.html

Lang ist es her. Aber trotzdem ist es gut und richtig das sich das heutige Russland seiner Geschichte zu stellen versucht.
Und es entspannt sicherlich auch einige sehr angespannte nach dem Kremel schielende Politiker und Wirtschaftslenker. Was mit Sicherheit auch ein Grund für diese Zusage seitens Putin gewesen sein möge.
 

koehlerbv

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Ich sehe das auch als einen wichtigen und guten Schritt an. Und die Russische Föderation ist sicherlich nur bedingt als Nachfolger der damaligen Sowjetunion anzusehen. Auch abgesehen von formaljuristischen Punkten ist dies aber ein weites Feld.

Sowjetische Truppen sowie Soldaten aus Polen, Ungarn und der DDR waren am 21. August 1968 in die Tschechoslowakei einmarschiert...
Auch wenn sie ganz sicher auf Befehl aus Moskau marschiert wäre: Die NVA war in diesem Zusammenhang nicht auf tschechoslowakischem Territorium. Der MDR sollte es eigentlich besser wissen.

Bernhard
 

AM72

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Die Truppen der DDR waren aber in Bereitschaft dazu ;)
Aber was soll das Ganze jetzt eigentlich ?
Der russische Präsident Putin hat eine moralische Verantwortung seines Landes für den Einmarsch 1968 in die Tschechoslowakei eingeräumt.
Ja klar - gabs da jemals Zweifel oder wurde was anderes behauptet ?
Verstehe ich jetzt nicht - gabs da jemals Zweifel , wurde da mal was anderes behauptet ?
 
AE

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Es ging immer um die Rechtmäßigkeit des Einmarsches. Es wurde immer als brüderlicher Beistand gegen einen Aggression hingestellt. Damit wird das Geschichtsbild etwas gerade gerückt. Eine Geste die schon lange überfällig war und keinem weh tut, aber zur Entspannung des bisweilen etwas verkrampften Verhältnisses beitragen könnte.
Die DDR war indirekt am Einmarsch beteiligt. Es wurden Sicherungsaufgaben und Rückwärtiger Dienst (Versorgung) übernommen, aber glücklicher Weise nicht außerhalb des DDR Gebietes.
 
Schorsch

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Eidner schrieb:
Es ging immer um die Rechtmäßigkeit des Einmarsches. Es wurde immer als brüderlicher Beistand gegen einen Aggression hingestellt. Damit wird das Geschichtsbild etwas gerade gerückt. Eine Geste die schon lange überfällig war und keinem weh tut, aber zur Entspannung des bisweilen etwas verkrampften Verhältnisses beitragen könnte.
Die DDR war indirekt am Einmarsch beteiligt. Es wurden Sicherungsaufgaben und Rückwärtiger Dienst (Versorgung) übernommen, aber glücklicher Weise nicht außerhalb des DDR Gebietes.
Also etwa so, wie die BRD am Irakkrieg 2003 beteiligt war.

Bleiente schrieb:
Bei einem Besuch in Tschechien lehnte er eine rechtliche Verantwortung für die Niederschlagung des "Prager Frühling" aber ab. Er verzichtete damit auch auf eine formelle Entschuldigung Russlands.
Nichts faellt schwerer als einen Fehler zuzugeben. Obwohl man in Russland ja hervorragend die alten Betonkoeppe verantwortlich machen koennte und sich selbst als Hueter von Freiheit und Demokratie hinstellen koennte, wird anscheinend aus Gewohnheit der alte Standpunkt verteidigt. Motto: "War ne ueble Sache, aber irgendwie ward ihr doch selber Schuld."
Wer anders als die SU und sein Rechtsnachfolger Russland soll eigentlich verantwortlich sein fuer diesen Einmarsch? Imperialistische Spione aus dem Westen?
 
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Rhönlerche

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Ich glaube auch: Selbst wenn er es "nett" gemeint haben sollte, tut Putin den Tschechen (und Slowaken) so doppelt weh.
Schuld anerkennen hieße: Auch rechtlich.
 
radist

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Ich kenne den Text von Putin nicht im Wortlaut, aber die Formulierung "moralische Verantwortung" erscheint mir unsinnig, denn die Verantwortung, nicht nur moralisch, lag ja absolut bei den handelnden Personen/Institutionen - womit das damals auch immer begründet wurde. Über diese Argumente kann man heute trefflich streiten (konnte man damals auch, nur nicht so einfach und gefahrlos).
Hat er vieleicht von einer morlischen Schuld gesprochenund wurde nur ungenau übersetzt (bei einem Beitrag der den Einmarsch von DDR Truppen beinhaltet kann dass passieren) - das würde für mich wieder einen Sinn ergeben. Moralisch ja - man tut was für die guten Beziehungen, aber rechtlich nein - da könnten ja eventuell Forderungen entstehen.

radist
 
AE

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Das Ganze hat auch einen finanziellen Hintergrund.
Heute ist man schnell, bei einem völligen Schuldeingeständnis, mit Schadenersatzklagen.
Die BRD löhnt heute noch in Mrd.-Höhe für Ereignisse die weiter zurück liegen.

Aber Schorschi, die BRD war doch strikt gegen den Irakkrieg:FFTeufel: .
 
radist

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Eidner schrieb:
Das Ganze hat auch einen finanziellen Hintergrund.
Mann, 2 Dumme ;) ein Gedanke.:FFTeufel:

radist
 
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Eidner schrieb:
Das Ganze hat auch einen finanziellen Hintergrund.
Heute ist man schnell, bei einem völligen Schuldeingeständnis, mit Schadenersatzklagen.
Die BRD löhnt heute noch in Mrd.-Höhe für Ereignisse die weiter zurück liegen.
Wobei ich mir schwerlich vorstellen kann, wie eine Tschechische Republik finanzielle Forderungen stellt. Aber da waeren ja ganz andere. Russland hat schliesslich Osteuropa, den Kaukausus, die Ukraine und viele andere Regionen nicht gerade in deren Einverstaendnis okkupiert. Manch alter "Bruderstaat" steht heute eher mau da und koennte mal in Moskau anfragen, wie man denn das Leid und das Unrecht gedenkt abzugelten. Besonders schoen, da alle Aktivitaeten der SU "dem Staat" gehoerten, man also nicht auf eine Firma zeigen kann. Wenn VEB Urananreicherung also ein paar Nomaden in der kasachischen Steppe verstrahlt hat, koennen jene warten bis das ehemalige Staatsunternehmen im Welthandel mitmischt und dann beim "alten Klassenfeind" Klage einreichen.

Gleiches gilt fuer die BRD: UK, Frankreich und Polen fordern kein Geld, Russland hat sich derartiges auch verkniffen. Es sind dann meist kleine Gruppen, deren Interessen doch oefters dubios sind.
Aehnliches Beispiel: Wer erinnert sich noch an die Herero. Das waren noch die Untaten des 2. Reiches. So gesehen kann ich Putin verstehen und wahrscheinlich ist es auch so zu verstehen: "Ja, wir hatten Schuld und haben Mist gebaut, nein, wir sind nicht Generalverantwortlich fuer allen Mist der waehrend letzten 90 Jahre."

Dazu:
http://en.wikipedia.org/wiki/Herero

Ueber die moralische/politische/sonstwas Verantwortlichkeit sollte jedoch kein Zweifel bestehen. Ich glaube dem Putin auch nicht, dass ihm das irgendwie Leid tut. Sein Nachnachfolger kann dann mal die adaptierte Version der Rede in 40 Jahren in Grozny halten.
 
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gorgo_nzola

gorgo_nzola

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Schade ... es müsste heissen: "Putin räumt Verantwortung am Tschetschenien-Einmarsch ein"
:FFTeufel: :FFTeufel:
 
Tschaika

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@ schorch: auch wenn Du mit einem Großteil Deiner Interpretation des Ereignisses nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt liegts, aber den Satz
Russland < Du meinst das nach-zaristische, oder? - Tschaika> hat schliesslich Osteuropa, den Kaukausus, die Ukraine und viele andere Regionen nicht gerade in deren Einverstaendnis okkupiert.
mußt du mir mal in einer ruhigen Minute historisch und völkerrechtlich korrekt erklären. Als studierter Mensch der Politik- und Geschichtswissenschaft tue ich mir mit solch einem Satz irgendwie schwer ... vielleicht ist es auch nur die leichtfertige Verwendung der Worte "Okkupation" und "okkupieren" ... ;)

@gorgo_nzola: was soll diese Statement? :?! Es hat weder etwas mit dem Thema zu tun noch ist es in der pauschalen Form haltbar ... denn der von Dir hier angesprochen Konflikt ist vielschichtiger als das man ihm mit dieser platten Formulierung gerecht wird (BTW und um die Problematik zu verdeutlichen die rethorische Fragen, da Off-Topic: welchen völkerrechtlichen Status hatte und hat die Tschetchenische Republik, was war der Grund des Konfliktes und wann begann er evident zu werden etc. pp ...?) ... :confused:
 
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gorgo_nzola

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Tschaika schrieb:
@gorgo_nzola: was soll diese Statement? :?! Es hat weder etwas mit dem Thema zu tun noch ist es in der pauschalen Form haltbar ... denn der von Dir hier angesprochen Konflikt ist vielschichtiger als das man ihm mit dieser platten Formulierung gerecht wird ... :
Was das Statement soll? Hast du schon mal einen Staat erlebt der die Verantwortung über aktuell begangene Taten übernimmt? Ich nicht, statt dessen ist alles Willkommen um von bistanten Themen abzulenken. Ein aktuelles Thema für Putin wäre Tschetschenien...

Wenn dir das aber als "Off-Topic" erscheint, und du diesen Thread damit nicht "verunreinigen" willst, darfst du dich gerne mit mir per PN weiter unterhalten.

CKL
 
Schorsch

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Tschaika schrieb:
@ schorch: auch wenn Du mit einem Großteil Deiner Interpretation des Ereignisses nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt liegts, aber den Satz mußt du mir mal in einer ruhigen Minute historisch und völkerrechtlich korrekt erklären. Als studierter Mensch der Politik- und Geschichtswissenschaft tue ich mir mit solch einem Satz irgendwie schwer ... vielleicht ist es auch nur die leichtfertige Verwendung der Worte "Okkupation" und "okkupieren" ... ;)

@gorgo_nzola: was soll diese Statement? :?! Es hat weder etwas mit dem Thema zu tun noch ist es in der pauschalen Form haltbar ... denn der von Dir hier angesprochen Konflikt ist vielschichtiger als das man ihm mit dieser platten Formulierung gerecht wird (BTW und um die Problematik zu verdeutlichen die rethorische Fragen, da Off-Topic: welchen völkerrechtlichen Status hatte und hat die Tschetchenische Republik, was war der Grund des Konfliktes und wann begann er evident zu werden etc. pp ...?) ... :confused:
Meine Erklaerung ist nicht wasserdicht und auch nicht durch Festmeterweise Buchwissen fundiert, aber ich will kurz angeben, was ich damit meinte:
Die Sowjetunion, welche von 1917 bis 1991 existent war, hatte einige heute unabhaengige Gebiete unter Kontrolle, so etwa Ukraine, Baltische Staaten, Ostpolen, Kaukasus, zentalasiatische Republiken. Einige davon gehoerten schon zum zaristischen Russland, einige wurden vor/waehrend/nach dem 2. Wk erworben/angeschlossen. Die Zugehoerigkeit zu Russland brachte nicht ausschliesslich Vorteile: Die Menschen dort wurden in der Regel nicht gefragt, ob sie Teil der Sowjetunion/"Ostblocks" sein wollen oder nicht, konnten weder ihr Regierungs- noch ihr Wirtschaftssystem. Widerstand wurde im allgemeinen nicht geduldet und zum Teil sogar blutig niedergeschlagen (1953,1956,1968,1961ff).
Die Hauptmacht dieses Gebildes namens Ostblock war Russland. Es war Zentrum und Fuehrungsmacht. Im Gegensatz zum "Westblock" war die Mitsprache der "Mitglieder" arg begrenzt.

Nun, jedenfalls gibt es hier reichlichst Grund zum Klagen. Viele Tote/Geschaedigte. Ausserdem kommt Russland langsam wieder zu Geld.

Ich persoenlich halte die Verklagbarkeit von Staaten fuer ihre Untaten fuer eine sehr prekaere Sache.
 
mcnoch

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Dazu passend die Meldung, dass der tschechische Historiker Martin Pulc ermittelt hat, dass während des Kalten Krieges mindestens 70 Ausländer getötet wurden, meist durch gezielte Schüsse, Minen oder elektrische Schläge. Darunter sollen mindestens 23 Deutsche, 14 österreicher und 31 Polen gewesen sein. Insgesamt starben an der Grenze mindestens 280 Menschen. Dies bedeutet, dass wohl an die 200 der getöteten Teschechen sein müssen, auch wenn Pulc dies nicht ausspricht. Auch bis zu 650 tschechoslowakische Grenzsoldaten starben, teilweise, weil sie in die eigenen Minenfelder oder Selbstschussanlagen gelaufen sind, teilweise aber auch durch Selbstmord aufgrund des großen psychischen Druck. 12 von ihnen sind aber nachweislich durch Kämpfe mit Flüchtlingen getötet worden.

DPA bdt0331 4 pl 139 dpa 0405
 
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mcnoch schrieb:
Dazu passend die Meldung, dass der tschechische Historiker Martin Pulc ermittelt hat, dass während des Kalten Krieges mindestens 70 Ausländer getötet wurden, meist durch gezielte Schüsse, Minen oder elektrische Schläge. Darunter sollen mindestens 23 Deutsche, 14 österreicher und 31 Polen gewesen sein. Insgesamt starben an der Grenze mindestens 280 Menschen. Dies bedeutet, dass wohl an die 200 der getöteten Teschechen sein müssen, auch wenn Pulc dies nicht ausspricht. Auch bis zu 650 tschechoslowakische Grenzsoldaten starben, teilweise, weil sie in die eigenen Minenfelder oder Selbstschussanlagen gelaufen sind, teilweise aber auch durch Selbstmord aufgrund des großen psychischen Druck. 12 von ihnen sind aber nachweislich durch Kämpfe mit Flüchtlingen getötet worden.

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Entschuldigung, jedes einzelne dieser Schicksale birgt sicher Schmerz und Tragik.

Aber diese Aneinanderreihung von in sich inkonsistenten, widersprüchlichen und zweilfelhaften Zahlen sind einfach nur Unsinn.:(
Kommen die wirklich von einem Historiker, oder wurden da Sachen einfach nur zusammenhangslos dargestellt?

radist
 
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Schorsch schrieb:
Die Sowjetunion, welche von 1917 bis 1991 existent war,


Sorry, aber die Sowjetunion wurde erst 1922 gegründet.


Schorsch schrieb:
hatte einige heute unabhaengige Gebiete unter Kontrolle, so etwa Ukraine, Baltische Staaten, Ostpolen, Kaukasus, zentalasiatische Republiken
Mal einige Anmerkungen zur Ukraine:
Die Ukraine ist sozusagen die "Keimzelle" Russlands in politischer, klutureller, sprachlicher, religiöser usw. Hinsicht. (Der Gründer Moskaus, Juri Dolgoruki, wurde in Kiew geboren). Ironischerweise ist die Kiewer Rus von Warägern (=Wikinger) geründet worden, die sogenannten "Ruriden" leiten ihre Abstammung vom Gründer Rurik ab. Also wäre es durchaus möglich, dass Norwegen oder Schweden Anspruch auf die Ukraine anmeldet.
Ostpolen war kein ethnisch geschlossenes Siedlungsgebiet und hat mehrfach den besitzer gewechselt. Übrigens erstreckte sich Polen ursprünglich fast bis zum schwarzen Meer. Der ukrainische Kosakenhteman Bogdan Chmelizki hat im 17. Jhd. den Freiheitskampf der Ukrainer gegen Polen geführt und die Ukraine befreit.Theoretisch könnten aber auch noch die Polen Anspruch auf Kiew anmelden. (Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass der von August dem Starken herrührende sächsiche Anspruch auf Polen fortbesteht - genau wie der thüringische auf Hessen- achtung, dass war jetzt Ironie!)
Zu Litauen (Personal- /Realunion) habe ich schon einmal etwas gepostet. auf das Baltikum könnten auch einige Völker Anspruch erheben. Ironischerweise sind die Litauer durch den Hitler-Stalin-Pakt an ihre Hauptstadt gekommen. Die endgültige und vollkommene Revidierung des Paktes würde die Rückgabe Wilnas an Polen bedeuten. (Übrigens könnte auch Litauen aus der Zeit der polnisch-litauischen Union Anspruch aud Kiew erheben. Die in der Ukraine ansässige Unierte Kirche - eine orthodoxe Kirche im lateinischen Kleid - ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit.
Die Krim gehörte übrigens mal zur Türkei.
Die Ukraine hat als selbständiger Staat nie existiert - maximal, bei wohlwollender Betrachtung kurzzeitig um 1918/20. Deshalb hier von einer Okkupation zu sprechen, ist etwas weit hergeholt.
Nicht zu leugnen ist allerdings die Tatsache, dass sich aus einem einheitlichen Staatsverband verschiedene Nationen entwickeln können - sehe Deutschland und Frankreich. Man sollte jedoch bei der Bewertung osteuropäischer Geschichte etwas vorsichtiger sein. Da hier die Voraussetzungen fehlten, hat sich die Bildung moderner Nationalstaaten nicht im gleichen Zeitraum und nicht auf die gleiche Art und Weise wie in Nordwesteuropa vollzogen.

Gruß R.
 
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